Nachdem der Decoder mit Pufferspeicher eingetroffen war, hatte ich ihn eingebaut, programmiert und getestet. Anschließend dann vorsichtig die Kabel vom Pufferspeicher angelötet, und nochmals mit dem Programmer überprüft, leider mit negativem Effekt. Obwohl ich sehr vorsichtig gelötet hatte, habe ich wohl den Decoder gehimmelt, sitzt doch der SUSI-Anschluss (zum anlöten) auf der Unterseite direkt unter dem IC auf der Oberseite. Also einen neuen Decoder bestellt, eingebaut und programmiert, der Pufferspeicher wird eingelagert und nicht mehr verwendet.
Anschließend wurden dann die restlichen Sitze montiert und die Kabel sowie der Motor in Fußbodenfarbe eingefärbt.
Als nächstes wurde dann die Beschriftung aufgebracht, die leider nicht perfekt gelungen ist.
Nachdem die Griffstangen noch silbern eingefärbt waren, wurden die Scheinwerfer und die Gepäckkörbe montiert.
Eigentlich wollte ich die Fahrradhalter nicht montieren, aber irgendwie sah der doch zu nackt aus und bekam dann die Halter doch noch.
Claus60 hatte mir freundlicherweise einige seiner STL-Dateien von dem Schienenbus zur Verfügung gestellt (Aufstiegsleiter, Fahrersitz, Führerstand). Leider hat der Druck auf dem FDM-Drucker mehr schlecht als recht funktioniert, so dass schlussendlich nur die Führerstände genutzt werden konnten. Die Sitze waren so vom Stützmaterial umgeben, dass ich sie nicht auslösen konnte, und die Leitern hätten teilweise noch ausgearbeitet und versäubert werden müssen, was leider aufgrund der Filigranität auch nicht möglich war.
Um die Führerstände zu montieren musste ich diese teilweise aussägen, da genau mittig die Verdickung mit dem Gewinde für die Befestigungsschrauben sitzt. Daher war es auch nicht möglich, das Foto der Armaturen zu installieren, aber da ich keine Beleuchtung installiert habe ist das auch kein Problem, da nicht zu sehen.
Die letzte Arbeit war dann das Abwinkeln der Halterungen an den Aufstiegsleitern aus dem Henke-Bausatz sowie die Montage dieser, wobei hier doch einiges an Nachforschung erforderlich war, da die Bauanleitung, die ich freundlicher zugesandt bekommen hatte, fast keine Informationen dazu gab.
Aber es hat schließlich geklappt, und damit ist wieder ein Projekt für die MSS abgeschlossen.
Immer noch ungeklärt ist jedoch, um was für ein Modell / einen Hersteller es sich bei dem Fahrzeug in Wilhelmsburg 1987 gehandelt hat. Henke fällt raus, da zu dem Zeitpunkt noch nicht aktiv, auch ein Umbau aus einem EMA-Bausatz wie ihn Thomas Spieth mal gebaut hat kommt nicht in Betracht, da Biller-Bahn als Vorgänger noch aktiv war. Auch Helmut Heinert hatte auf der Schwerter Waldbahn einen Wismarer im Einsatz, jedoch ohne die Gepäckkörbe.
Und zum Abschluss noch ein Foto im Bahnhof Westönnen.
Hi. Schade, dass das mit den STL nicht so geklappt hat. Meine Dateien sind halt für Resin Druck vorgesehen. Da klappt das Drucken einwandfrei. Sowohl die Leiter als auch die Sitze kommen schön filigran und sauber aus dem Drucker. Blöd, das ich grade meine Wohnung renoviere und deswegen aktuell nicht selbst drucken kann...
So langsam geht der Endspurt für die MSS los, und dafür musste ich mich noch um den elektrischen Anschluss von Güntersberge an das Modularrangement kümmern.
Hintergrund ist, dass Güntersberge zunächst nach der ersten FREMO Spur 0 Modulnorm (vor 1986) gebaut worden war. Bei der Überarbeitung der Elektrik hat Ulf dann die Übergänge mit festen Anschlusskabeln mit 4 mm Bananensteckern versehen.
Im Freundeskreis Schmalspurbahnen hatte es in der Anfangsphase keine dezidierten Modulnormen gegeben und man hatte sich teilweise an die FREMO Spur 0 Norm angelehnt. Nachdem dann bei einem Treffen ganz verzweifelt ein Kurzschluss gesucht wurde, der sich schlussendlich aus verkehr herum zusammengesteckten Lüsterklemmen herausstellte, wurde dann folgendes festgelegt, jedoch interessanterweise nicht im Modulhandbuch niedergelegt:
1. Keine durchgehenden Kabel innerhalb des Moduls und nur minimale Peripherieelektrik. 2. An den Modulenden sind Stifplatinen zu installieren. Diese sind aus Streifenrasterplatine mit 5,08 mm Streifenlochabstand zu erstellen und mit 1 mm Lötstiften zu versehen. Pro Platine sind 6 Stifte in Reihe und einige Löcher davor 2 Stifte auf den mittleren Streifen zu installieren. 3. Für die Verbindung zwischen den Modulen gibt es Jumperkabel, bestehend aus NYFAZ 2x0,5 mm² Kabel und 2 Flachsteckern von Conrad (lötbar und mit Zugentlastung) zu verwenden.
Damit hat man keine herunterbaumelnden Kabel - wie es heute noch beim FREMO üblich ist - und kann eigentlich blind die Verbindungskabel einstecken.
Ein erstes Mal wurde dies seinerzeit im Prellbock 2/1990 erwähnt, aus dem die Grafik stammt. In diesem Bericht wurde ein Kurzschlussmodul von Rudi Mertes vorgestellt, mit dem Bahnhöfe bei einem Kurzschluss vom Rest des Arrangements abgeschaltet wurden.
Leider sind Mitte der 90er Jahre die damals verwendeten Stecker bei Conrad aus dem Programm entfallen, und daher musste nach einer Alternative gesucht werden, um neue Module damit ausstatten zu können. Fündig wurden wir bei Reichelt, wo wir mit dem RIA Anschlussklemmensystem 6-pol, RM5,08 eine Alternative fanden, die auch einen Schraubanschluss hat. Leider sind diese Stecker jetzt für 1,3 mm Lötstifte ausgelegt, während die Conrad Stecker 1 mm Stifte benötigten.
Nun wird an Güntersberge auf der einen Seite die Modulgruppe Feldsee (Altbestand mit Stiftplatten 1 mm Stifte) und auf der anderen Seite der Fiddle Yard Nusch von der Schweizer Anlage (Neubau mit Stiftplatten 1,3 mm) angeschlossen.
Dafür mussten jetzt zwei Anschlusskabel gefertigt werden. Glücklicherweise hatte ich noch einen Conrad Stecker als Neuteil im Bestand, und daher war es nach der Beschaffung von entsprechenden 4 mm Buchsen möglich, die zwei Anschlusskabel zu fertigen. Das obere Kabel hat den neuen Stecker von Reichelt, das untere den nicht mehr lieferbaren von Conrad.
Ich habe dann auch schon mal mit den Packarbeiten für die MSS begonnen, und dabei ist mir leider ein sehr unschönes Missgeschick passiert. Der GHE Kesselwagen ist mir aus der Hand gerutscht und aus ca. 40 cm auf den Boden gefallen. Leider hat das Fahrwerk diesen Sturz nicht überstanden, und daher wird der Kesselwagen nicht an der MSS teilnehmen können
Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten zum Fahrzeugbau, diesmal von Georg.
Als erstes konnte er die Motorisierung der Minex Diesellok SWB 8 fast abschließen, es fehlt nur noch die Spiralfeder zwischen Motor und Getriebe. Zur Montage des Motors hatte er einen Motorsattel konstruiert und gedruckt.
Und mit dem Bau des KB4i von KS Modelleisenbahnen ging es weiter. Das Wagendach ist in zwei Teilen 3D gedruckt und soll zu einem Dach zusammengeklebt werden. Da die Teile schon leicht verzogen sind, will Georg dies auf andere Weise fertigen.
Er hat sich 0,5 mm Kraftplex bestellt, dass ja auch biegbar ist, und dieses auf der Rollenbiegemaschine dann soweit gerollt, bis es zum Wagenkasten passt.
Ein Problem hat Kraftplex jedoch, es lässt sich nur sehr schlecht zerspanend bearbeiten.
Er geht aber davon aus, dass er das mit dem Tellerschleifer und entsprechendem feinem Schleifpapier auch noch hinbekommt.
Und noch ein kleiner Nachtrag zum Wismarer Schienenbus. Bei der Suche nach Informationen zu den Stiftplatten bin ich auf die Information gestoßen, dass es sich bei dem im Herbst 1987 in Hamburg-Wilhelmsburg gezeigten Modell um eines aus der Produktion von Henke handelt. Im gleichen Heft wurde auch die sächsische VIk bzw. württembergische Ts5 mit einem Portraitbild von ihm vorgestellt.
Im Zweifelsfall "einkleben" (möglichst flüssig und hartaustrocknent) und dann schleifen. Das hat zumindest bei den dünnen Jaffabausätzen bei mir ganz gut funktioniert.
Zitat von Goose im Beitrag #48Ein Problem hat Kraftplex jedoch, es lässt sich nur sehr schlecht zerspanend bearbeiten.
Hallo Hubert Wie wäre es denn, da das Material ja anscheinend recht saugfähig zu sein scheint, wenn Du vorm Zuschnitt die entsprechend angezeichneten Schnittlinien mit dünnflüssigen Sekundenkleber erst mal tränkst uns somit für den Zuschnitt quasi "hart" machst? Bei Kartonbausätzen hilft das recht gut, um die Schnittkanten daran zu hindern, auszufransen. Auf alle Fälle schaut das Schnittergebnis dann nicht so arg "flauschig" aus Beim schneiden würde ich eher mit Trennscheiben statt Sägeblättern/-scheiben und recht hoher Drehzahl arbeiten. Durch das Tränken mit Kleber wird das Material an den Schnittkanten ja hart und lässt sich anschließend auch noch besser schleifend versäubern, das es ja an den Stellen dann keine Fasern mehr so "freigiebig" von sich geben kann. Wie gesagt, nur so eine Idee, das dies Prozedere mir bei div. Karton- bzw. MDF- Arbeiten öfter schon das Arbeiten etwas erleichtern konnte. Dein Material scheint ja auch so eine Art kaum bzw. gar nicht verpresstes MDF zu sein...
Edit: Das Tränken mit Kleber natürlich nach dem "Rollbiegen", direkt vorm Trennschneiden, sonst bröselt es womöglich beim biegen und schaut hernach auch nicht so prickelnd aus...
Da es am Donnerstag auf die Anreise zur MeterSpurSchau nach Buseck geht, nochmals ein vermutlich letztes Update.
Georg war mit dem Kraftplex-Dach auch nicht zufrieden und hat es kurzerhand durch ein Messingdach ersetzt. Die Kraftplex-Variante war ja auch nur als Versuch ausgelegt, der eben fehlgeschlagen war. Nebenbei mussten die in das Dach einzuklebenden Halterungen neu angefertigt werden, da die im Bausatz vorhandenen auf das etwas dickere gedruckte Dach ausgelegt waren, aber eben nicht für ein Dach aus 0,5 mm Messingblech.
Als nächstes stand dann die Farbgebung des Innenraumes des Wagenkastens, des Daches und der Bodengruppe sowie der Inneneinrichtung an.
Bei dem 1986 von Holger gebauten Wagen hatte er zunächst die Übersetzfenster aus dem Menne-Bausatz verwendet. Bei diesem mussten die Rahmen jedoch nachträglich lackiert werden, und das war dann schiefgelaufen, denn Lackmarker gab es damals noch nicht und es musste alles mit dem Pinsel erfolgen. Frustriert hat er dann die Menne-Fenster zur Seite gelegt und die Fenster mit transparentem Polystyrol hinterlegt. Anschließend wurde aus kleinen Holzstreifen die Rahmen Stück für Stück in die Fensterlöcher geklebt. Eine ziemlich diffizile Arbeit, die sich über mehrere Tage hinzog. Bei dem Bausatz von Kalle Stümpfl war das etwas einfacher, denn im Bausatz sind die Fensterrahmen als gefräste Polystyrolteile einzeln vorhanden. Der Quersteg ließ sich relativ einfach heraustrennen und anschließend wurden die Rahmen passend lackiert.
Nachdem die erste Farbgebung der Inneneinrichtung getrocknet war, wurden die Sitze eingefärbt.
Als letztes wurde dann der Wagenkasten lackiert.
Inzwischen ist der Wagen zusammengebaut und muss nur noch mit der Zierlinie versehen und etwas höher gelegt werden, damit die Kupplungshöhe passt.
Am vergangenen Samstag waren wir zusammen in Solingen zum Regionaltreffen West bei den Eisenbahnfreunden Solingen, und dabei hat Georg mit die Minex Diesellok der Schwerter Waldbahn, die er mit Antrieb versehen und digitalisiert hatte, wieder mitgebracht. Bei dieser musste noch die Verglasung wieder eingebaut und das Dach fixiert werden, was dann gestern noch erfolgte.
Der Wagen hinter der Lok ist ein O-Wagen aus der Produktion von Axel Hartig. Bei diesem musste ich den Bremsersitz erneuern, da der an die Innenseite der Stirnwand montiert worden war. Neben der Montage eines Weinert Bremsersitzes wurden einige lose Teile befestigt und die Kadee-Kupplungen eingebaut. Falls jemand den Vorbesitzer mit der WTB kennt, würde ich mich über einen Info sehr freuen. Ich hatte den Wagen im November 2023 bei ebay ersteigert, wobei der Verkäufer keine Ahnung hatte und den Wagen als JAFFA? angeboten hatte.
Und bei der MSS kann ich dann auch mit einem historischen Namensschild aufwarten, ist mir mein altes von damals wieder in die Hände gefallen.
Ich würde mich sehr über Besucher aus diesem Forum bei der MeterSpurSchau freuen.
Und für die daheimgebliebenen wird ab Samstag auf meinem Youtube-Kanal eine Bilderschau mit den Bildern von den Veranstaltungen 04.1986 - 11.1990 online geschaltet.
Inzwischen ist die Meterspurschau 2024 auch Geschichte, aber dennoch stehen noch ein paar Berichte an.
Als erstes bin ich noch ein Bild des fertig gestellten KB4i aus dem KS Modelleisenbahnen schuldig, den Georg in Arbeit hatte.
Dieser wurde noch rechtzeitig zur MSS komplettiert und mit selbst gedruckten Zwischenstücken etwas höher gesetzt, damit die Kadee-Kupplung auf das Normmaß kam. Bei der vorhandenen Kupplungshalterung ließ sich die nicht hoch genug schieben, trotz schon auf einen größeren Durchmesser getauschten Radsätzen. Da der Wagen aber anschließend auf der Straßenbahn eingesetzt werden soll, kam eine feste Montage des Kadeekupplungskasten nicht in Betracht.
In Buseck haben wir dann am Freitag Nachmittag (und auch noch etwas am Samstag morgen) aufgebaut, hatten dann aber bis gegen Mittag noch mit etlichen Problemen zu kämpfen. Wenn man bedenkt, dass die Module teilweise ~ 20 Jahre gelagert waren (in Kellern und sonst wo - war das auch nicht verwunderlich. Aber dennoch hat es ein harmonisch wirkendes Arrangement gegeben.
Bis auf die Funktionsmodule Kurve (die umgespurten On3-Module) und dem Fiddle Yard Nusch bestand das Arrangement "eigentlich" nur aus original Modulen aus den 80ern des letzten Jahrhundert.
Auf dem zur Halle hin liegenden Schenkel findet sich direkt hinter der Kurve der Bahnhof Schmalstede, an den ein paar Streckenmodule inklusive dem Haltepunkt Unterbach (mit der Straßenbrücke über das Gleis) anschließen. Dieser Ast endet mit dem Bahnhof Westönnen, der im Herbst 1986 begonnen wurde, und der jetzt in den Ruhestand geht. Der andere Schenkel bildet das Arrangement von April und Juli 1986 nach. Am Ende das Funktionsmodul Fiddle Yard, davor Güntersberge gefolgt von der Modulgruppe Feldsee (in 1986 nur zwei Module als Bauhof). und daran schließt die Modulgruppe Kaiserweg an, die OOK im Original 1983 / 1984 gebaut hatte und die einfach dazu gehört.
Nur hatte er damals die Module dem FREMO übergeben und dort waren sie entsorgt worden, nur das von ihm gebaute Gebäude ist wieder ein paar Jahre (Jahrzehnte) später wieder bei ihm gelandet und ist heute die Station Schluft auf der BAE.
Und damit kommen wir zu dem "eigentlich", denn wie kann der Kaiserweg im Arrangement ausgestellt werden, wenn er vor Jahren verschrottet wurde?
Nun, wir sind letztes Jahr relativ früh (Juni letzten Jahres) bei den Überlegungen / Planungen auf die Idee gekommen, ob es nicht Sinn machen würde, den Kaiserweg zu rekonstruieren so wie es auch mit diversen Fahrzeugen geschehen sollte. Jedoch sollte das keine 1:1 Kopie werden, sondern im Gegensatz zu damals eine voll ausgestaltete und detaillierte Station werden.
Da wir OOK damit überraschen wollten, haben wir nicht über den Bau berichtet und die Anzahl der Personen, die davon wussten, bewusst klein gehalten. Leider konnte OOK aus gesundheitlichen Gründen nicht an der MSS teilnehmen (weder als Aussteller noch als Besucher), und daher habe ich ihm am Sonntag Nachmittag kurz vor Ausstellungsende diese beiden Bilder des Kaiserweg zu gemailt.
Er antwortete mir, das es wirklich eine Überraschung wäre und dankte dafür, dass ich soviel Energie in 0m reinstecke
Nachdem ich einen kleinen Rückblick auf die MeterSpurSchau gegeben hatte, möchte ich jetzt nach und nach noch den Bericht vervollständigen und über den Bau des Kaiserweg 2.0 berichten.
Wie schon mehrmals erwähnt, war der Kaiserweg von OOK die Urquelle des 0m Modulsystems in Deutschland. Im HP1 3/1984 berichtete Otto über den Bau des Gebäudes (inklusive einer 1:45 Zeichnung) und erwähnte im Text auch, dass er darüber nachgedacht hätte, ob diese kleinbahnige Atmosphäre des Kaiserwegs (der offiziell nur ein Haltepunkt war, aber dennoch für Zugkreuzungen genutzt wurde) auf einem Modul dargestellt werden könnte. Und so entwickelte er nach und nach auf dem Zeichenbrett die Geometrie eines 2teiligen Moduls. Die einzigen Maße, die er angab, war die Kernlänge von 1,80 Meter sowie eines Zusatzmoduls von 40 cm Länge.
Daher war für die Planung wieder etwas Suche und Schätzen angesagt, und anhand der vorgegeben Gesamtlänge und nach Auswertung von historischen Fotos wurde dann ein Modulgrundriss definiert, der sich so gut als möglich an dem damaligen Kaiserweg orientierte.
Nachdem das bestellte Sperrholz eingetroffen war, wurden umgehend die Deckplatten auf die Gehrungen zugeschnitten und dann zu Modulkästen verschraubt.
Nach Spachteln, schleifen und dem Aufbringen der Farbgebung (Havanna laut den damaligen Modulnormen) konnte die Weichenschablone aufgeklebt und erstmals der Gleisverlauf mit den Schwellenrosten ausgelegt werden. Die Weichenschablone hatte ich freundlicherweise vom Weichenhersteller aus Ungarn erhalten - sie weicht für die "Luxus"weiche etwas von den auf Engiadina verbauten Weichen ab - und für die Gleise wurden Flexgleise von Henke Modellbau (NOS) verwendet.
Nachdem dann alle Schienenprofile eingezogen waren (eine unschöne Arbeit, hat sich mich doch einige Verletzungen gekostet) sah das schon mehr nach Gleis aus.
Nachdem auf dem östlichen Modul (dem rechten) die Gleise fest montiert waren, wurde die Rampe vorbereitet. Hier wurden sogenannte Tapetenleisten aufgeklebt, um später auf der Gleisseite die Rampe vor dem finalen Bau verkleiden zu können.
Der nächste Zwischenschritt war dann, auf dem östlichen Modul zwischen den Schienen schon einmal den Schotter einzubringen.
Da beim Vorbild die Rampe gegenüber dem Stationsgebäude ein wenig weg schwenkte, wurde die Tapetenleiste in diesem Bereich noch angepasst.
Anfang Juni 2024 traf dann die lang erwartete Weiche ein und nahm temporär ihre Position ein.
Anschließend wurde sie dann eingefärbt (Schwellen passend zum Henkegleis geschwärzt und die Schienenprofile rostbraun gestrichen) und konnte dann ihren Platz einnehmen.
Danach wurden die Gleise und Weiche auf dem Gebäudemodul auch eingeschottert. Auch die Rampe war inzwischen mit Vollmer Steinkunst Bruchsteine - analog zur Rampe auf Engiadina und auf dem Fiddle Yard Nusch verkleidet worden.
Als nächstes stand dann die Montage des H0fine-Weichenantriebes an. Dieser wurde beidseitig angeschlossen da zum damaligen Zeitpunkt der Hallenplan noch nicht bekannt war und wir uns die Bedienung von beiden Seiten offen halten mussten (genauso wie auch bei Feldsee). Natürlich wurde auch die Normelektrik mit eingebaut.
Danach standen dann noch einige Detaillierungsarbeiten an, bevor die Module zu Georg für den Landschaftsbau gebracht wurden.
Als erstes ging es an den Kilometerstein. Dieser wurde aus einem 10 mm Vierkantstab gefertigt, abgelängt und oben ein Dach geschliffen, die Kilometernummerierung aufgebracht und anschließend mit einer Künstlerfarbe betupft. Das Maß und die Beschriftung hatte ich aus dem Baubericht vom Kellerbahner im buntbahn-forum übernommen, nur habe ich inzwischen am Original feststellen müssen, dass ich einen 7 mm Vierkantstab hätte nehmen müssen. Nur war damals noch nicht einmal abzusehen, dass ich Ende August vor Ort sein würde.
Auch das Weichensignal wurde nach Angaben vom Kellerbahner gefertigt.
Natürlich dürfen die Trapeztafel und die Telegrafenmasten nicht fehlen. Die Trapeztafel wurde auf einer polnischen Webseite gefunden http://pkprepo.net/files/wskazniki_kolejowe_dr_1935_1945_pl045cl.pdf In diesem PDF werden DRG/DR Signaltafeln des Zeitraumes 1939 - 1945 dargestellt, das ist aber kein Problem, da viele auch nach 1945 gültig waren. Die benötigten Teile wurden auf dünnem Karton ausgedruckt, von der Rückseite mit Sekundenkleber verstärkt, vorn mit seidenmattem Klarlack lackiert und nach Aushärtung ausgeschnitten und an ein Stück Schienenprofil geklebt. Die Telegrafenmasten wurden aus Rundholz von Wenz-Modellbau mit Isolatoren von der Modellbahnmanufaktur Crottendorf erstellt.
Nach Montage sah das dann schon richtig gut aus.
Und als letztes, bevor die Module zu Georg gebracht wurden, habe ich noch die Gleissperre gebaut (die ist übrigens beweglich).
Nachdem ich die Module zu Georg gebracht hatte, begann er mit den weiteren Arbeiten aka Landschaftsgestaltung.
Als erstes wurde die Rampe aufgefüllt sowie einige Erhöhungen auf die Sperrholzoberfläche aufgebracht, um dem ganzen etwas mehr Struktur zu geben.
Anlässlich der 2. US Convention Netherland hatten wir uns Mifoshape und Mifoshell angeschaut. Mifoshape ist eine Neuentwicklung, nachdem das bisher verwendete Landschaftsbaumaterial mit ähnlichen Eigenschaften verschlimmbessert worden war und daraus resultierende gröbere Struktur aufwies. Mifoshell ist vergleichbar Gipsbinden, nur eben unter Verwendung von Mifoshape, und damit wurde dann die Landschaftsoberfläche modelliert.
Nachdem auch die Oberfläche der Rampe fertig gestellt war, wurde die Kante mit Abdeckplatten versehen. Hierfür hatte ich länger nach passendem Material gesucht und war dann auf die Faller Packung 170909 Natursteine/Bruchsteine gestoßen, die aber nur noch bei einzelnen Händlern verfügbar und ab Werk nicht mehr lieferbar ist. Es war zwar eine fisselige Arbeit, die passenden Steine rauszusuchen, aber die Wirkung ist nicht schlecht.
Da immer wieder Kaffeesatz als Untergrund für die Landschaftsgestaltung propagiert wird, wollte Georg dies auch mal ausprobieren. Leider war das Ergebnis mehr als enttäuschend, da einfach viel zu grob. Bei dem Versuch, den Kaffeesatz abzukratzen löste sich dann das komplette Mifoshape ab, da es anscheinend keine vernünftige Haftung auf dem mit Abtönfarbe gestrichenen Holz aufgebaut hatte.
Nachdem alle Trümmer entfernt waren, wurde mit dem bewährten Geländebaumaterial Modellier- und Skulpturmasse - eigentlich für Puppenköpfe gedacht - die Landschaft neu aufgebaut.
Nach der farblichen Grundbehandlung wurde dann in die noch feuchte Farbe direkt Woodland Scenis Fine Turf gestreut.
Anschließend erfolgte der weitere Landschaftsbau mit dem RTS Greenkeeper sowie der Installation von Grasbüscheln, Schotter u.a.
Nachdem alles getrocknet war, konnten noch die MBR Bäume platziert werden, bevor alles für den Transport zusammengepackt wurde.
Zum Abschluss dieses Threads - die MeterSpurSchau ist ja schon über einen Monat her und damit ist das Projekt "0m Modular in Deutschland historisch 1986 - 1990" ja auch schon wieder Geschichte - fehlt eigentlich nur noch der Baubericht für das Gebäude.
OOK hatte seinerzeit (1983 oder 1984) ja das Gebäude Kaiserweg nach eigenen Zeichnungen aus Polystyrol gebaut und dann auf eine zweiteilige Modulgruppe gesetzt. Darüber hat er sowohl im HP 3/1984 als auch im BAE Buch berichtet. Die Zeichnungen hatte er dann seinerzeit PaulO für die Produktion des Gebäudes in Kleinserie überlassen und die Genehmigung erteilt.
Wir haben daher für unseren Kaiserweg 2.0 nicht auf diese Zeichnungen zurückgegriffen, sondern auf die Zeichnungen von Horst Wilhelm Bauer, der den Kaiserweg (neben Wiedaer Hütte und Stöberhai) im Südharzblog vorgestellt hatte (https://suedharzeisenbahn.blogspot.com/p/planen-2.html).
Auf Nachfrage war er so nett und hat uns die Zeichnungen für den Nachbau in 1:45 skaliert zur Verfügung gestellt, genauso wie diverse Detailzeichnungen für den ganzen "Zierrat", der dann im Lasercut hergestellt wurde.
Angefangen wurde mit Erstellung des Fachwerks aus Kieferleisten 3x3 mm, die gemäß den Zeichnungen montiert wurden. Auf dem Bild ist auch schon einer der Basisbalken, der aus MDF gelasert wurde, zu sehen.
Nachdem alle Fachwerkteile vorbereitet waren, wurde die Lager der Bretter für die Verkleidung angezeichnet
und anschließend mit der Beplankung begonnen. Hierfür wurden maßstäbliche Styrenestrips in 4x0,25 mm verwendet.
Nach und nach komplettierte sich dann mit den Beplankungen das Gebäude.
Als nächstes wurde dann aus den gelaserten Teilen (Karton) das Fenster zusammengebaut und eingepasst.
Da ich in der Vergangenheit Probleme mit der Haftung der Universalgrundierung auf Polystyrol hatte, wurde das Gebäude mit Kunstoffprimer grundiert. Hierzu hatte ich eine Grundierung verwendet, die in einem Forum empfohlen wurde.
Leider musste ich dann feststellen, dass dieser Primer sich mit dem Polystyrol nicht vertrug und alle Klebestellen, an denen die Streifen mit UV-Sekundenkleber auf das Holz geklebt waren, eingefallen waren. Etwas weniger schlimm hatte ich das mit der Fensterwand erlebt, da konnte ich das noch mit Spachtel beseitigen, aber das war jetzt nicht mehr möglich.
Der Ausmaß dieser Schäden war so groß, das nur eines übrig blieb, alles wieder runter schneiden und das Gebäude neu aufbauen. Das sich teilweise die Wandteile von einander lösten war eigentlich zu erwarten, aber natürlich nicht gerade erwünscht.
Bei der Suche nach geeigneten Holzleisten in 0,5 x 4 mm bin ich dann schlussendlich bei Mahagonileisten gelandet. Aus anderen Hölzern waren die benötigten Maße entweder nicht erhältlich oder mit 0,65 - 0,85 € pro lfd. Meter wesentlich teurer als Mahagoni, wo die Packung mit 10 Metern für 3,95 € zu erwerben ist.
Nach Eintreffen der Leisten ging es dann umgehend an die erneute Beplankung.
Die Rückwand wurde jetzt am Stück beplankt, die im Original vorhandene - und auch beim ersten Versuch nachgebildete - Trennung wir mit einer Leiste abgedeckt und ist nicht sichtbar.
Als nächstes stand dann der Bau der Tür an, die aus einer dünnen Sperrholzplatte besteht und beidseitig mit Holzstreifen versehen wurde.
Die Giebelverkleidungen bestehen aus dünnem gelaserten Sperrholz, auf dem die Deckleisten aufgeklebt wurden.
Die Innenwände des Dienstraumes wurden anschließend mit einer Bretterverkleidung versehen sowie eine Decke montiert.
Anschließend wurde das schon gebaute Fenster eingefärbt.
Als nächstes stand dann die Montage der Giebel sowie der Pfetten an. Die Pfetten gehen durch die Giebel durch und somit konnte das nur zusammen montiert werden. Ein Problem war natürlich die Verfallung, daher war auch die Decke über dem Dienstraum montiert worden.
Anschließend konnten dann die Sparren montiert werden, die auch wieder aus MDF gelasert waren. Ebenso wurden die gelaserten Abstützungen im Unterstand installiert.
Damit war das Gebäude dann für die finale Farbgebung fertig.
Nach dem Trocknen der Farbe wurde dann im Unterstand die Sitzbank installiert.
Da der Dienstraum auch mit einer Innenrichtung versehen werden sollte, musste natürlich eine Beleuchtung vorgesehen werden. Dazu habe ich mir LED-Hausbeleuchtungen beschafft, die auch mit dem Digitalstrom betrieben werden können und somit keine separate Stromeinspeisung benötigen. Zur Montage wurde eine Öffnung in die Deckenplatte gesägt, anschließend diese von unten mit Pergamentpapier abgedeckt und und dann oben mit Uhu Plus vergossen. Mit einem Zwischenrahmen aus Holzleisten sowie einer weiteren dünnen Holzplatte wurde dann die Beleuchtung montiert.
Der erste Test ergab dann ein ausreichende, nicht zu helle Ausleuchtung.
Für die Stromversorgung des abnehmbaren Gebäudes wurde dann an der Rückwand eine kleine Platte mit zwei Pilzkontakten montiert.
In die Bodenplatte, die mit Schreibtisch, Stuhl und Telefon bestückt ist, wurde dann ein Stück PCB eingesetzt und mit Bohrungen für die Anschlusskabel versehen.
Um die Platte mit den Pilzkontakten zu verdecken, wurde der sowieso vorgesehene Aktenschrank (alle Einrichtungsteile stammen aus der Produktion von Jaffa) an der Rückseite und im Innenraum ausgeschnitten und dann passend an die Wand angeklebt. Ebenso wurde die Eingangstür auf beiden Seiten mit Türklinken von Addie versehen sowie ein Schlüsselkasten für den Schlüssel der Gleissperre installiert.
Als nächstes stand dann die Montage der Dachverkleidung auf dem Programm. Hier wurden Sperrholzplatten passend zugesägt (unter Verwendung von Ausdrucken des Daches als Schablone), auf der Unterseite mit Bretterfugen graviert und auf die Pfetten aufgeklebt. Die Trennfugen habe ich mit UV-Sekundenkleber vergossen.
Für die Imitation der Dachpappe habe ich wieder auf die selbstklebenden Ordnerrückenschilder zurück gegriffen. Diese wurden auf 22 mm Breite geschnitten und dann von unten nach oben aufgeklebt. Dabei habe ich mich am Vorbild orientiert und einen kompletten Streifen aufgeklebt sowie den dann anfallenden Rest für die nächste Ebene verwendet. Die Dachdecker haben früher versucht, so wenig Trennungen wie möglich zu montieren, und es gab dafür extra Dachpappen mit großen Längen.
Nachdem die Dacheindeckung dann mit grauschwarz gestrichen und die Schilder sowie die Isolatoren für die Telegrafenleitung angebracht war, war das Gebäude nach einer Bauzeit von etwas über 2 Monaten fertig gestellt.
Damit endet mein Bericht über die Vorbereitungen für die MeterSpurSchau 2024, die ja schon seit über einem Monat vorbei ist.
Der Kaiserweg 2.0 ist inzwischen in meinem Anlagenraum aufgestellt, aktuell aber auf der Höhe der On3 Anlage, da die untere Ebene noch vorbereitet werden muss. Außerdem will OOK noch zu einer Besichtigung vorbeikommen, da ist dann 1,4 Meter Gleishöhe angenehmer als 0,9 Meter.
Nochmals bedanken möchte ich mich bei Horst Wilhelm Bauer für die Zeichnungen sowie Thomas Ermels (TE Miniatur) von der Modellbahnwerkstatt Wuppertal, der mir alle benötigten Teile für das Gebäude gelasert hat.