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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 253 mal aufgerufen
 Gleispläne / Anlagenpläne
Günni Offline




Beiträge: 631

12.11.2021 18:38
Kurbad Antworten

Weil's hier noch leer ist, packe ich mal den Vorschlag für ein Kurbad als Anlage rein.

Ich habe so'n bisschen in alten Dateien gekramt und dabei eine Anlagenidee wiedergefunden, die ich mal vor etlichen Jahren entwickelt hatte. Da ich sie selbst nicht realisieren werde, stelle ich sie Euch als Vorlage zur Verfügung, vielleicht hat ja Einer Interesse, das mal zu bauen.

Thema des Ganzen ist ein Kurbad mit einer Heilquelle. Der Ort liegt an einem Steilhang über einem Fluss. Die Landschaft habe ich mir etwa so ähnlich wie z.B. am Rhein in der Gegend zwischen Koblenz und Lorelei vorgestellt (jetzt nur so als Prinzip, kann auch ganz woanders sein). Von der Landseite her ist angenommernermaßen aus topografischen Gründen keine Zufahrt möglich, wegen der Steilküste auch keine Straße am Ufer. Versorgung also über das Wasser per Schiff. Autos gibt es keine, der ganze Transport erfolgt über eine elektrifizierte (wegen der guten Luft) Eisenbahn.
Statt des Flusses und des Schiffsanlegers wäre auch eine Regelspurstrecke mit Bahnhof denkbar wo der Umstieg zur Schmalspurbahn erfolgt. Die Regelspur verschwindet dann links und rechts im Tunnel.

Das Kurbad liegt auf drei Ebenen:

Untere Ebene:
Hier sind der Schiffsanleger (bzw. der Bahnhof) mit Bahnsteig auf der Landseite, eine Wartehalle und ein Lagerschuppen für die per Schiff (Bahn) angelieferten Waren bzw. Zwischenlagerung des zu exportierenden Quellwassers und der zu entsorgenden Abfälle.

Mittlere Ebene:
Das ist die Hauptebene. Zentrales Element ist die lange Kurpromenade um die sich alles gruppiert. Im Zentrum das Kurhaus (idealerweise im Jugendstil) in dem sich die Kurverwaltung, das Rathaus und der große Veranstaltungssaal befinden (Kurkonzert). Daneben ein kleiner Kurpark. Gegenüber zur Talseite eine große Aussichtsterrasse (evtl. mit Brunnen). Links und rechts vom Kurhaus gruppieren sich beidseits der Promenade Häuser mit Pensionen, Geschäften, Restaurants und Cafés (Klassizismus bis Jugendstil). Am rechten Ende der Promenade ist die Grotte mit der Heilquelle. Davor ein Gebäude durch das einerseits der Zugang zur Quellgrotte führt, andererseits beherbergt es die Pump- und Abfüllanlage für das Quellwasser (das Wasser wird natürlich auch nach außerhalb verkauft) mit Verladerampe davor. Am linken Ende der Promenade befindet sich der Betriebshof der Bahn mit Verwaltung, Werkstatt und Fahrzeugschuppen. Bei Platzmangel könnte man diesen auch auf der unteren Ebene beim Anlieger (Bahnhof) anordnen. Wäre vielleicht sogar sinnvoller, dann ist's auf der mittleren Ebene nicht so voll.

Obere Ebene:
Hier befindet sich auf der einen Seite die große Kurklinik (evtl. ein modernerer Bau, so 50er - 60er Jahre) und auf der Anderen das Kurhotel (Baustil etwa Mitte 19. Jahrhundert).

Alle drei Ebenen sind auch durch Fußwege bzw. Treppen miteinander verbunden, von der oberen Ebene führen Wanderwege in die Natur. Gepäck, Waren, Behinderte, Ältere und Luxusverwöhnte werden aber mit der Bahn transportiert.

Folgende Bahnfahrzeuge wären vorstellbar:
Ein Triebwagen mit Gepäckabteil zum Transport der Kurgäste und deren Gepäck. Eine kleine Lokomotive im Stil einer Straßenbahnlokomotive. Ein Personenwagen dazu, falls der Triebwagen ausfällt bzw. in Wartung ist. Je ein offener und ein geschlossener Güterwagen zum Transport der Versorgungsgüter vom Anleger zur Stadt, des abgefüllten Quellwassers und der Mülltonnen zum Anleger.

Da die drei Ebenen wenigstens um die Höhe der Häuser übereinander liegen sollten, sind die beiden Verbindungsstrecken als Zahnstangenabschnitte ausgebildet, sonst würden sie zu lang. Auf der Promenade fährt die Bahn wie eine Straßenbahn, Haltestellen vor dem Bahnbetriebsgelände, dem Kurhaus und der Quellgrotte. Weitere Haltestellen sind auf der oberen Ebene vor der Klinik und dem Hotel die beide jeweils noch einen Anschluss in ihre Wirtschaftsräume haben.
Transportaufgaben wären einerseits die Beförderung der Kurgäste vom Anleger zum Kurhaus, den Pensionen, Hotel oder Klinik und zurück. Andererseits die gesamte Ver- und Entsorgung der Stadt und ihrer Einrichtungen.

Die Fahrzeuge könnten so ganz entfernt an die Gnomy- Straßenbahn erinnern, also aussehen, als wären sie um 1905 gebaut. Aber nicht als Karikatur. Zur Bewältigung der Zahnstangenabschnitte könnte man sich die H0 Zahnradfahrzeuge von Fleischmann zurechtbasteln.

Hier der Plan der Anlage:





Die Betriebsmöglichkeiten könnten dann folgendermaßen sein:
Der Triebwagen holt die angekommenen Kurgäste und ihr Gepäck am Anleger (oder am Bahnhof) ab und bringt sie über die untere Zahnstangenstrecke auf die mittlere Ebene. Hier verteilt er sie wie eine Straßenbahn auf die Pensionen oder das Kurhaus. Die restlichen Passagiere werden über die zweite Zahnstangenstrecke auf die dritte Ebene gebracht und hier beim Kurhotel oder der Klinik abgesetzt. Danach kehrt er wieder ins Depot auf der mittleren Ebene zurück.
Hier startet jetzt die Lokomotive mit den Güterwagen, fährt nach unten und holt aus dem Lagerschuppen die vom Schiff oder der Bahn mitgebrachten Versorgungsgüter für die Stadt, das Hotel, die Klinik sowie das Leergut für die Heilwasserabfüllung ab. In fröhlichem Zickzack werden diese dann vertreilt. Als letztes werden dann die Abfälle aus Hotel, Klinik und der Stadt abgeholt und runter zum Lagerschuppen gebracht. Hier könnte es einen extra Anbau dafür geben.
Schließlich werden dann am Abfüllbetrieb der Quelle die frisch befüllten Heilwasserflaschen aufgenommen und runter zum Lagerschuppen gebracht.
Ob man das in kombinierten oder einzelnen Fahrten macht, kann man sich ganz nach Gusto einrichten, je nachdem, wieviel Rangierfahrten man machen möchte.
Am Nachmittag kann dann der Triebwagen die Kurgäste zum Flanieren zur Promenade oder am Abend zum Konzert aus dem Hotel (evtl. auch aus der Klinik) abholen und runter zum Kurhaus bringen. Und später natürlich auch wieder zurück.
Hier kann man auch mal die Lok mit dem (etwas kleineren) Personenwagen einsetzen, da ja hier wahrscheinlich weniger Fahrgäste als bei An- und Abreise zu erwarten sind.

Bezüglich des Gleisplans, der Größe und Anzahl der Gebäude und Breiten der Straßen müsste man sich vielleicht noch was einfallen lassen. So wie es gezeichnet ist, wäre das Ganze in 0e etwa 4,5 m lang und 2,5 m breit, in 1:87 immerhin noch 2,30 m x 1,30 m. Wenn man's mal irgendwo vorzeigen will, kann das natürlich zu Transportproblemen führen (halt je nachdem, ob man einen Lamborghini oder einen Peterbilt-Truck mit Auflieger besitzt .

Wie eingangs gesagt, das ganze ist Public Domain, also stürzt Euch drauf und realisiert es .


Günni

Je schmaler die Spur umso größer der Spaß


Gronauer Offline



Beiträge: 398

12.11.2021 21:09
#2 RE: Kurbad Antworten

Hmmm Günni!

4,50m x 2,50 m sind aber schon ne Ansage. :>)
Das erinnert mich so an die tollen Pläne in der MIBA, die zwar gut aussehen, aber kaum zu realisieren sind.
Wie wäre es aber z.B. nur mit dem unteren Teil als Ausstellungsanlage oder als Anlage für den platzbeschränkten Moba Freund.
Der Teil hat nämlich entfernte Ähnlichkeit mit der Hafenanschlußbahn der Nassauischen Kleinbahn in St. Goarshausen.
Dort verschwand der Zug vom Hafengelände am Rhein durch einen Tunnel unter den Häusern der Hauptstraße.
Da wäre dann z.B. ein Fiddelyard möglich.

Gruß
gronauer


Lindenauer Offline




Beiträge: 101

12.11.2021 22:50
#3 RE: Kurbad Antworten

Hallo Günni,

Deine Idee an sich ist toll, mir fallen da zum Thema 2 Krankenhausbahnen in Österreich ein. Zum einen die elektrisch betriebene Bahn des Otto-Wagner-Spitals (Am Steinhof) in Wien und zum anderen die Feldbahn des Geriatriezentrums Am Wienerwald, die mit Akkufahrzeugen betrieben wurde. Wem das nichts sagt, der findet auf der Website der Feld- und Industriebahnmuseums Freiland ein paar informative Bilder, hier: Fotoausstellung Krankenhausbahnen Besonders die Elok (Lok 2) der Bahn Am Steinhof wäre der absolute Hingucker. Die Größe der Anlage muss jeder mit sich selber ausmachen, für die größeren Maßstäbe wäre ein betriebsfähiges Diorama auch eine Möglichkeit.

Grüße vom Lindenauer

Micha


Günni Offline




Beiträge: 631

13.11.2021 18:03
#4 RE: Kurbad Antworten

Natürlich, das Ding ist schon ein modellbahnmäßiger Dinosaurier, gar keine Frage. Aber nur auf den Anleger reduzieren und einfach nur vom Schiff zum Schattenbahnhof hin und herfahren, damit wäre die eigentliche Idee des Kurbades ja nicht mehr vorhanden. Der Gag liegt, meines Erachtens, ja gerade in den drei Ebenen mit den Zahnradstrecken, die den Ort mit sinnvollen Betrieb versorgen. Gut, man könnte die lange Kurpromenade kürzen, das Bahndepot zum Hafen verlegen und evtl. auf den Anschluss zur Heilquelle verzichten. Damit würde man das schon deutlich kürzer hinkriegen. Auch das Kurhotel könnte wegfallen, es gibt ja noch das Kurhaus. Außerdem bestünde noch die Möglichkeit, die Gebäude geschickt in der Tiefe zu reduzieren. Letztendlich könnte man alles noch in Baugröße 09 oder sogar H0e ausführen, da wird's dann noch mal kleiner.
Wie gesagt, das ist nur eine Anlagenidee. Es bleibt Eurer Kreativität überlassen, da was Hübsches zu konstruieren, 'n paar Möglichkeiten hab ich ja oben schon angedeutet. Ich selbst werd's nicht bauen, wär aber schön, wenn jemand von Euch Lust hätte, was draus zu machen.

Die Bahn im Geriatriezentrum kenn ich, davon gibt's 'ne Reihe Filme auf Youtube. Sag ich nur: GEIL !!
Das ist ja genau das: 'ne Bahn, die alle Ecken und Enden einer Einrichtung versorgt. Das ist auch der Grundgedanke beim Kurbad.


Günni

Je schmaler die Spur umso größer der Spaß


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