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Dieses Thema hat 17 Antworten
und wurde 812 mal aufgerufen
 Werkzeughandhabung - Ätzen, Fräsen, Drehen, Löten
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Bust Offline




Beiträge: 99

10.09.2024 16:17
Lötzinn entfernen Antworten

Hallo zusammen,

Das goldene Motto beim Löten ist natürlich "bloß nicht zuviel Lötzinn"! Um das zu vermeiden führe ich eigentlich sogut wie nie das lötzinn von Hand hinzu, sondern lege minimalinvasiv ein kleinstes Stückchen mit der Pinzette an die richtige Stelle schon vor dem löten. Vorverzinnen tue ich auch gerne und oft..

Aber manchmal geht es dann ja doch schief. Und nach einem solchen Malheur, noch dazu an einer recht unzugänglichen Stelle, habe ich mich grade gestern mal wieder maximal ungeschickt mit einem Stück Entlötlitze angestellt. Daher wollte ich mal fragen, wie ihr denn so einen ordentliche Ladung Lötzinn ab der falschen Stelle wieder vom Modell entfernt.

Beste Grüße,
Bastian


Burghard Offline



Beiträge: 178

10.09.2024 18:00
#2 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Grüß Dich Bastian,

da gibt es sicher mehrere Methoden. Dickes Lötzinn erst mal abfeilen. Vorsicht, das Zinn verklebt die Hiebe. Also nicht die beste Feile dafür benutzen. Besser wäre Schleifpapier. Eine Runddrahtbürste im Drehmel klappt auch ganz gut. Dann geht auch noch abschaben. Entweder mit einem Skalpell, Cuttermesser oder kleinen Stechbeitel. Dann kann auch ein Glasfaserradierer sehr gute Dienste leisten.
Einfach probieren und nicht zu viel auf einmal.

Viel Erfolg,
Burghard

"Glaube nicht alles was Du denkst"


Frank-Martin Offline




Beiträge: 250

10.09.2024 18:48
#3 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Hallo Bastian,

wenn es geht verwende ich auch Entlöt-Litze.
Beim Gleisselbstbau nutze ich, an den Stellen wo ich rankommen kann, die Proxxon-Minimot mit der blauen Polierscheibe.


Grüße aus Leese

Frank-Martin


Lindenauer Offline




Beiträge: 105

10.09.2024 23:03
#4 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Hallo Bastian und alle weiteren Mitleser,

in einem früheren Leben habe ich den Beruf eines Elektronikfacharbeiters erlernt und ein Großteil der praktischen Ausbildung war Löten, Löten und nochmals Löten. Und natürlich auch Entlöten! Dazu wurde die sogenannte "Entlötpumpe" genutzt, das ist im Prinzip eine (etwas kleinere) Luftpumpe, die mit Federkraft und genau anders rum funktioniert. Auf Knopfdruck schnellt der "Schwengel" nach hinten und saugt damit Luft ein und flüssiges Lötzinn von der Lötstelle ab. Wenn man den Bogen raus hatte, ging das gar nicht mal schlecht. Unter uns Lehrlingen hieß das Ding in bester sächsischer Mundart "Zuh'dschbuh'sde" (Zutschpuste) und ich dachte damals, das wäre eine Erfindung meines Lehrbetriebes. Nee, irgendwann habe ich so ein Teil im CONRAD-Katalog unter dem Begriff Entlötpumpe wiederentdeckt und sowas ist da immer noch im Angebot (Entlötpumpe), sogar in recht vielfältiger Form. Benutzen tue ich so ein Ding allerdings nicht mehr, überschüssiges Lötzinn versuche ich im Regelfall auf die Lötkolbenspitze rücklaufen zu lassen, ist auch eine Übungssache, aber ich durfte ja damals in jungen Jahren auch viel üben. Was dann noch bleibt, entferne ich ebenfalls nach den bereits beschriebenen Schleifmethoden. Aber vielleicht wird der eine oder andere mit so einer Entlötpumpe glücklich, einen Versuch wäre es wert...

rät der Lindenauer

Micha


GMWE Offline




Beiträge: 181

11.09.2024 08:19
#5 RE: Lötzinn entfernen Antworten

The best, weil am schnellsten:
Metallmodelle versäubern
Gruß, Peter

https://web.archive.org/web/201708091505...gmwe-online.de/


MAXNIX Offline



Beiträge: 23

11.09.2024 08:48
#6 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Zitat von Bust im Beitrag #1
lege minimalinvasiv ein kleinstes Stückchen mit der Pinzette an die richtige Stelle schon vor dem löten


puh, wenn ich u.a. so bei mehreren gebauten elektronischen Orgeln (bis 65.000 Lötstellen) oder auch bei meinen sonstigen Lötaufgaben
vorgegangen wäre, würde ich noch heute an der ersten Platine sitzen.

An Röhrenradios mit "fliegender Verdrahtung" wäre das sowieso unmöglich.

Das angesprochene Problem hatte ich noch nie.

Fazit: löten lernen durch üben.


Günni Offline




Beiträge: 700

11.09.2024 09:06
#7 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Sogenannte Fissurenbohrer vom Zahnarzt in der Bohrmaschine leisten auch gute Dienste. Das sind im Grunde ganz feine Fräser. Damit kommt man auch in ganz enge Ecken. Habe damit gute Erfahrung gemacht.

_________________________________

Günni

Je schmaler die Spur umso größer der Spaß


Bust Offline




Beiträge: 99

18.09.2024 23:02
#8 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Guten Abend!

Danke euch für die verschiedensten Vorschläge. Viele davon waren mir schon bekannt, manche habe ich auch schon ausprobiert. z.B. Schaben klappt toll, aber wenn man 1/100 mal abrutscht und dann nen Kratzer hat, ist es das schonwieder irgendwie nicht wert. Die "Eierlegende-Lötzinn-Sau" gibt es vermutlich nicht, aber ich nehme mal ein paar Anregungen mir und werde z.B. die blaue Polierscheibe und den Glasradierer im Bohrer bestimmt mal ausprobieren.

An Maxnix: ich bin da ganz deiner Meinung, da hilft nur eins: Üben, Üben, Üben! Trotzdem habe ich gute Erfahrung damit gemacht an die richtige Stelle ein kleines Stück Lötzinn zu legen. Die schneide ich mir vorher passend zurecht und das hinlegen dauert mit der kleinen Pinzette auch nicht lange. Da kann ich ja nicht der einzige hier sein, der das öfters mal macht in 1:45?


Danke für die Tipps und euch allen frohes Löten,
Bastian


MAXNIX Offline



Beiträge: 23

19.09.2024 08:29
#9 RE: Lötzinn entfernen Antworten

....an die richtige Stelle ein kleines Stück Lötzinn zu legen....

so machen das Goldschmiede, aber mit Flamme und natürlich nicht mit Lötzinn.

Wenn Du das so machen willst und der Zeitaufwand keine Rolle spielt, dann ist es ja gut.
Aber probiere das mal an einem 16- oder 80 poligen Chip....


lokonaut Offline



Beiträge: 249

19.09.2024 13:28
#10 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Zitat von Bust im Beitrag #8
Trotzdem habe ich gute Erfahrung damit gemacht an die richtige Stelle ein kleines Stück Lötzinn zu legen. Die schneide ich mir vorher passend zurecht und das hinlegen dauert mit der kleinen Pinzette auch nicht lange. Da kann ich ja nicht der einzige hier sein, der das öfters mal macht in 1:45?

Nö,
biste ganz bestimmt nicht .
Ich schneide immer einen kleinen Berg verschiedener Länge (bzw. besser: Kürze) zurecht. Ergibt sich bei freihändiger Handhabung vom Seitenschneider quasi ganz von selbst. Dann pack ich das in ein transparentes Plastikgefäß (auch als Verpackungsmüll bekannt). Letzteres sollte aber unbedingt zuverlässig verschließbar sein, sonst kann es mühsam werden...
Mit der Pinzette fische ich dann die gerade benötigte Länge aus dem Lötzinnlager.
Mit meinen Tattergriffeln könnte ich überhaupt nicht anders Löten.

Viele Grüße aus Südhessen

Alexander


Gronauer Offline



Beiträge: 398

19.09.2024 15:17
#11 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Jau, Alexander!

Genau so mach ich es schon seit Jahren.
Dadurch habe ich schon jede Menge Zeit fürs abkratzen von Lötbatzen gespart.

Allerdings sollte man nicht verschweigen, das eventuell mal das ein oder ander Lötdraht-Stückchen beim Anblick von Kolben oder Flamme "sprungartig" das Weite sucht
Aber etwas Schwund ist ja bekanntlich immer.

Gruß
gronauer


MAXNIX Offline



Beiträge: 23

19.09.2024 16:16
#12 RE: Lötzinn entfernen Antworten

wenn ich elektronische Bauelemente wie Widerstände, Kondensatoren, Transistoren, ICs, LEDs und sonstige verlöte, brauche ich maximal 1mm Lötzinn pro Lötpunkt, das ich von einem längeren Stück der zu lötenden Stelle zuführe. Verlöte ich Kabel, werden die abisolierten Enden auf die gleiche Weise vorher verzinnt.
Lötbatzen oder Schwund gibt es da nicht.


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 480

19.09.2024 18:46
#13 RE: Lötzinn entfernen Antworten

hallo Löter,

von was sprechen wir hier eigentlich? Ich habe das so verstanden, daß Bastian seine Messingmodelle lötet und nicht irgendwelche Elektronikbauteile. Zur Reinigung der Messingbleche wurde oben schon alles gesagt oder hat dazu jemand noch ein anderes Mittel oder eine andere Methode?

Abendgrüße aus VAI
Armin.

Zusammenstellung von Bauberichten


Carl Martin Offline




Beiträge: 222

19.09.2024 22:18
#14 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Hei,

also zum "Lötzinn entfernen" nicht, aber zum Lot bzw. dessen genauere Portionierung ... damit man erst gar nicht Lot entfernen muss. Für die oben beschriebenen Lötungen benutze ich gerne Lötpaste, wie man sie auch beim Rakeldruck von Lot auf Platinen (SMD) nutzt. Das läßt sich sehr genau portionieren und "pappt" auch soweit, dass es von einem Flammenlötgerät nicht weggepustet wird.
Ach ne, jetzt fällt mir doch noch einer ein: wenn man den Lötkolben und das Lötzinn "von oben" aufbringt, fleißt das Lötzinn i.d.R. fast komplett auf die Lötstelle; wenn man den Lötkolben "von unten" ansetzt, fließt "zu viel" Lötzinn auf die Lötspitze zurück. Dieses "schlage" ich dann auch gerne ab, da es ohne weiteren Zusatz von Flussmitteln zum Löten kaum noch geeignet ist. Das ist auch der Grund, warum bei uns im Vereinsheim gerne "Zinnbatschen" am Boden sind ;). Die ich natürlich zeitnah entferne ... also sofort ... am nächsten Tag ... vielleicht. :D

m2c
Carl Martin


Bust Offline




Beiträge: 99

20.09.2024 00:21
#15 RE: Lötzinn entfernen Antworten

Guten Abend,

Ja, ich dachte auch vorhin schon, dass wir hier wohl etwas aneinander vorbeireden, denn ich beziehe mich natürlich auf Messingmodelle und nicht Elektronik. Elektronik löte ich auch recht oft, so auch heute Abend für etwas nicht Eisenbahnbezogenes und da Löte ich natürlich auch mit Lötzinn direkt von der Rolle.

Mir fiel grade selber noch eine weitere Methode ein!
Nick Dunhill hat nämlich tolle Videos bei Youtube u.A. im Rahmen der Gauge O Guild. Dort kann man ihm stundenlang beim Bauen zuschauen. Leider natürlich alles auf English, aber es gibt ja inzwischen automatisch erzeuge Untertitel in allen Sprachen. Hier erklärt er seine Methode bezüglich Lötzinn, wobei er einen Minicraft/Dremel mit Gummipad verwendet auf das er mit doppelseitigem Klebeband Schleifpapier befestigt.

Beste Grüße,
Bastian


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