mal eine Frage an die 1:22,5-Gemeinde: Welche Wandstärke würdet ihr bei MDF bzw. Sperrholz für Wagenkästen wählen? 2x1mm, 2x1,5mm oder 2x2mm? Oder den inneren Wagenkasten stabiler aus 1,5mm MDF und die Außenhaut aus 1mm MDF?
Für Deckleisten und Fensterrahmen - eher 0,5mm oder eher 1mm?
habe mit der Stabilität von mdf leider keine Erfahrung im Selbstbau, nur Polystyrol. Was bedeutet 2x... ?
Ist das dann die Gesamtdicke oder zwei lagen a ...mm? Bei Kunststoff nehme ich für Wagenkasten meist 3mm Wandstärke. Für Deckleisten und Fensterrahmen würde ich 1mm wählen. Beim Rahmen sollten 3mm genügen. Was meinen die Anderen?
MDF ist an sich ein guter Werkstoff zum Bauen von Personenwagen oder sogar Lokomotiven (siehe Foto 1), allerdings in einem größeren Maßstab (7/8ths).
Mittlerweile bin ich aber zu Vivak® übergegangen, weil dieser Werkstoff sehr leicht zu verarbeiten ist und genauso wie MDF absolut plan ist und nach der Verarbeitung auch bleibt. Er ist schlagfest - MDF nicht - und man kann ihn sägen, bohren, lasern und fräsen. Das zweite Foto zeigt ein Beispiel vom Rahmenaufbau meiner Demag ML 55 in 7/8ths.
Die Technik der Sandwich-Bauweise ist unschlagbar und bietet die Möglichkeit, Fenster separat einzusetzen oder diese sogar schiebbar zu machen, was aber Präzision beim Planen voraussetzt. Mit Stärken von 1 mm - 0,5 mm - 1 mm Vivak® erhält man einen stabilen Wagenaufbau, es geht auch mit 2 mm, was einen äußerst stabilen Wagenaufbau ergeben würde. Auch beim Rahmen lässt sich Vivak® verwenden, um U-Profile mit 1 mm Stärke zu kleben, zusammen mit Profilen von ASA und Evergreen zum Stabilisieren der U-Profile (wie beim Vorbild).
Mehr zum Thema Modellbau mit Vivak® findest du auf meinem Blog 600.
Foto 1
Foto 2 - Vivak®
Einen T02 der Südharzeisenbahn in 1:22,5 wäre mit Vivak® leicht realisierbar!
Gruß und allzeit Hp1 Horst Wilhelm
Nimm dir Zeit für deine Träume, bevor dir die Zeit deine Träume nimmt!
was ich noch nicht ganz verstanden habe ist die Frage nach dem 3 mm Material für den Rahmen. Zumindest bei Wagen sind die Fahrgestelle in aller Regel aus Profilen genietet oder geschweißt und zumindest in großen Maßstäben wie 1:22,5 würde ich das auch so darstellen. Oder meintest du Blechrahmen o.ä. von Lokomotiven?
Bei den Dicken für Deckleisten und Wagenkästen würde ich mich möglichst nah am Vorbild orientieren. Wenn ich mir vorstelle, dass 1 mm 22,5 mm beim Vorbild sind, fände ich das für eine Deckleiste arg viel.
Ansonsten wünsche ich dir viel Freude bei deinen Bauvorhaben und freue mich über Bauberichte, schließlich bin ich ja auch in diesem Maßstab unterwegs.
erstmal Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Tipps! Ich baue meine Wagenkästen in 1:45 aus einem Innenkasten aus 1mm MDF, dann werden die Fenster mit 0,2mm Overheadfolie abgedeckt, dann kommt ein Außenkasten aus 1mm MDF oder Sperrholz. Daher die "2x1mm" usw in meinem Anfangspost. Meine Untergestelle sind eher rudimentär, aus 3mm MDF gelasert, man sieht einen Wagen ja relativ selten von unten. Wagenkastenstützen, Tritte u.ä. werden extra angesetzt.
Vivak kann ich mit meinem Laser leider nicht verarbeiten, da er mit sichtbarem Licht arbeitet, das durchsichtige Materialien schlicht "ignoriert". Ich kann da maximal eine Gravur andeuten. Daher werden die Fenster auch aus Folie gemacht, die man mit der Haushaltsschere schneiden kann. Kann man das Vivak evtl. mit einer Hebelschere schneiden, ohne dass es splittert? Die von OOK empfohlenen Mikroskop-Deckgläser gibt es leider nur bis 24x24mm.
Damit würde ich annehmen:
Wagen mit Fenstern: 1mm bis 1,5mm Innenkasten - 0,5mm Karton mit Einschüben für einzelne Fensterscheiben - 1mm Außenkasten mit eingesetzten 0,5mm Fensterrahmen und 0,5mm Deckleisten, Türrahmen u.ä.
Gedeckte Güterwagen: 1,5mm Innenkasten, 1,5mm Außenkasten, 1mm Schiebetüren mit 0,5mm Rahmen
OK, das hab ich jetzt verstanden. Mein Vorschlag wäre dann innen 2mm, außen 1,5mm, Deckleisten 0,5 oder 1mm. Wie ist das mit dem mdf beim lackieren? Nicht das sich außen, bei 1,5mm etwas verzieht.
bei mir hat sich da nie was verzogen. Pappe und Sperrholz sind da wesentlich empfindlicher. Und durch den Innenkasten/Außenkasten ist die Konstruktion sehr stabil gegen verwerfen. Hier mal eine grundierte Wand:
gewiss ist Vivak oder Acryl XT durchsichtig, allerdings sind diese immer beidseitig mit einer abziehbaren Folie kaschiert, sodass man u. a. auch mit einen Laserschneider arbeiten kann, ohne dass die Optik Schaden nimmt (siehe Foto 2 in meinem Beitrag). Ohne diese Schutzfolie hätte mein Laserfachmann auch Probleme beim Laserschneiden.
Vivak bekommt man z. B. bei Architekturbedarf oder Modulor in diversen Stärken.
Noch zwei Beispiele Vivak 1 mm (Achsführungslager) und 2 mm (Rahmenstabilisator) mit Schutzfolie
Gruß und allzeit Hp1 Horst Wilhelm (gerne auch Hauwi)
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