da ich selber Schmalspur-Module in der Spurweite 2m baue, verfolge ich die Diskussionen rund um 0e mit großem Interesse, da ich gerne über den Tellerrand schaue und mir Ideen und Inspirationen auch in anderen Baugrößen hole.
Zu dem hier vorgestellten Bahnhofsplan von Holger erlaube ich mir dann doch einige Anmerkungen.
Grundsätzlich schließe ich mich meinen Vorrednern an, dass dort zu viel Gleis für zu wenig Fläche verbaut ist. Anbei ein Bild meines noch nicht fertig gestalteten Modulbahnhofs. Er hat nur zwei Weichen und misst von Weichenanfang zu Weichenanfang 5 Meter (entspricht 2,5 m in 0e), ist 700 mm breit (entspricht 350 mm in 0e) und hat einen Gleismittenabstand von 200 mm (100 mm in 0e). Ein kleines Stationsgebäude auf einem Ansatzstück ist bereits geplant.
leider habe ich gerade keine bessere Ansicht zur Hand, aber ich denke man erkennt worauf ich hinaus will
Für die Wirkung eines ländlichen Dorfbahnhofs empfehle ich daher auch eine großzügigere Gestaltung mit etwas weniger Gleisen. Das Beispiel von schmalspurloethi zeigt, wie so ein Bahnhof wirken kann.
Die Parallelität von Gleisen zur Modulkante lässt sich bei modularen Anlagen meist nur schwer vermeiden, finde ich aber bei entsprechender Gestaltung auch nicht unbedingt als zu dramatisch. Mit dem passenden Umfeld wirkt das dann auch nicht mehr so steif.
Von dem Gedanken, dass man all seine Fahrzeuge in seinem Bahnhof unterkriegen muss würde ich mich verabschieden. Wenn, bis auf das durchgehende Hauptgleis, alle Gleise belegt sind, ist ja kein richtiger Betrieb mit rangieren etc mehr möglich und auch ein nicht besetztes Nebengleis trägt zur großzügigen Wirkung bei. Abhilfe schafft ein einfacher Fiddle-Yard als Fahrzeugspeicher.
Weiterhin ist es hilfreich, wenn sowohl das durchgehende Hauptgleis als auch das Umfahrgleis von beiden Streckengleisen aus befahren werden können, das erleichtert Zugkreuzungen. Ich empfehle da wirklich den Blick in verschiedene Gleispläne schmalspuriger Bahnen, da kann man viel über typische Aufbauten von Bahnhöfen lernen.
Der Entwurf von Boemmel13 gefällt mir ausgesprochen gut. Er berücksichtigt eigentlich alle von mir angesprochenen Vorschläge und durch die Ausfahrt im Bogen wirkt er sehr gefällig und ist sowohl als Durchgangs- als auch als Kopfbahnhof nutzbar.
Ich wünsche euch viel Freude bei der Umsetzung der 0e-Pläne und freue mich hier im Forum über Bauberichte und Bilder von Treffen. Vielleicht ergibt sich auch mal die Möglichkeit, die Werke in natura anzusehen. Bis dahin erfreue ich mich am Austausch über die Planung von Modulen und modularen Bahnhöfen.
danke für Infos zu den Stellhebeln. Eigentlich habe ich zum Weichen stellen bei meiner Anlage an eine elektrische Lösung gedacht, aber eine griffelgesteuerte Lösung ist wohl für einen solchen Bahnhof viel einfacher und bringt durch das pure Vorhandensein viel mehr Atmosphäre.
Ja, natürlich hast Du mit Deinem Hinweis auf die Ausgestaltung absolut recht. Aber a. fehlt mir das Künstler-Gen - ich sehe bei einem zu Papier gebrachten Gleisplan nur seine Funktion, nicht die gestalterischen Möglichkeiten, diesem Plan Leben einzuhauchen. Und b. bedarf es für eine Ausgestaltung auch den dafür benötigten Platz. Den habe ich bei dem Versuch, die Fläche für Betrieb möglichst optimal auszunutzen, schlichtweg nicht vorgesehen.
Nun. da ich mir meiner Schwächen zu einem Teil bewusst bin, habe ich hier ja auch um Hilfe gebeten.
Dein Hinweis zum Auslagern des Bw ist auch aufgenommen worden und vor meinem geistigen Auge ist auch ein Standort gefunden. Es wird ja nur Zuhause benötigt und ist auf den Modulen nicht zwingend nötig. Es ist wohl noch ein bisschen Wegstrecke zu bewältigen, mich vom Geist des reinen Spielbahners zum Modellbahner zu wandeln!
habe mich heute noch einmal der Bahnhofsplanung widmen können. Wie zu erwarten konnte ich das Rad nicht neu erfinden.
Habe Eure Voschläge übernommen und bei den Gleisen deutlich abgespeckt.
Das Durchfahrgleis wird dem geforderten Lichtraumprofil gerecht und führt nicht über Abzweigungen. Es ist ein Kreuzungsgleis entstanden. Wenn allerdings eine Kreuzung mit einem Rollwagenzug ansteht, wird der Fahrdienstleiter das Durchfahrgleis für diesen freihalten müssen. Zusätzlich gibt es jetzt einen Güterschuppen mit Rampe und ein extra Freiladegleis. Hier werde ich wohl auch eine Schnuckenverladeeinrichtung installieren, wenn ich dafür auf Bild gebannte Vorlagen finde.
Mit dem Verzicht auf einen Triebwagenschuppen auf den Modulen komme ich inzwischen seelisch zurecht.
Es werden drei Module à 100cm x 60cm. Wohlmöglich die Schienen als Ganzes noch ein paar Zentimeter zum unteren Modulrand wandern, um auf dem oberen Rand mehr Platz für das Lichtraumprofil zu erreichen.
Bei Lenz-Bahnhöfen scheint mir das Durchfahrgleis meist mittig plaziert, aber da mein Bahnhof in der Lüneburger Heide angesiedelt sein wird, habe ich mich bewusst davon distanziert.
Hallo Holger, mit den Stellhebeln lassen sich die Weichen sehr gut stellen. Meine Weichen sind Eigenbau. Soweit ich weiß, sind die Weinert – Stellhebel an die Peco – 0e Weichen angepasst. Pannier muss natürlich Panier heißen. Diese Stellhebel sind ziemlich einfach. Sowas könnte man auch selber bauen. Aber wenn die Finanzen eine nicht zu sehr limitierende Rolle spielen, würde ich zum Weinert – Produkt raten. Bei 0e finde ich eine elektrische Lösung eher nicht zwingend. Der Spieleffekt ist mit den handbedienten Stellhebeln größer. Das mit dem fehlenden Künstler - Gen würde ich nicht so sehen. Die Realität und gut gestaltete Anlagen anschauen und dann einfach mal was probieren. Und wenn Du schon beim „Anlagen anschauen“ bist, kannst Du dem Erbauer ja auch noch ein Loch in den Bauch fragen. Es gibt inzwischen so gute Materialien zum Gestalten. Da sollte was möglich sein. Und gefallen muss es in erster Linie Dir. Es ist ein löbliches Vorhaben, vom Spielbahner zum Modellbahner zu werden. Aber auch der Modellbahner spielt gerne. Wie gesagt – Dir muss es gefallen. In der Tat ist bei den Lenz-Bahnhöfen das Durchfahrgleis ( bzw. Hauptgleis ) meist mittig platziert. Es spricht nichts dagegen, in der Lüneburger Heide davon abzuweichen. Aber wenn Dein Bahnhof an die Module angeschlossen werden soll, ist es vielleicht doch besser, den Lenz – Gleisplan zu adaptieren. Das Streckengleis liegt mittig auf den Modulen 25 cm von der Kante, wenn ich es richtig im Kopf habe. Dafür ist Dein Hauptgleis ( bzw. Durchfahrgleis ) dann wahrscheinlich zu nah an der Modulkante. Das Ladegleis würde dabei keiner Änderung unterliegen. Mit „Schnuckenverladeeinrichtung“ meinst Du sicher eine Verladeanlage für die Heidschnucken also von Schafen. Das wäre die einfachste Variante – eine mobile Viehverladerampe.
Die größere Variante ist diese. Entstanden ist sie auf Basis des Artikels über die Viehverladeanlage Wörpedorf-Grasberg der Kleinbahn Bremen – Tarmstedt im Heft 13 der Zeitschrift „Der Mittelpuffer“.
ist für Peco-Weichen nur dann geeignet, wenn man die Feder entfernt.
Dieser Weichenhebel wurde Mitte der 80er Jahre im Freundeskreis Schmalspurbahnen von Rudolf Mertes und Holger Jeworowski entwickelt und für die 0m-Selbstbauweichen auf den Modulen verwendet. Der war so konzipiert, dass über die anliegenden Zungen auch die Herzstückpolarisation erfolgte, und nach Reinigung funktionieren die auf meinen beiden Bahnhöfen Westönnen und Schmalstede auch heute noch (nach über 35 Jahren).
Ich hab da auch noch mal 'ne Idee. Bei meinem H0e Bahnhof Harmsfeld hatte ich ein extra Modul an der Bahnhofsausfahrt mit einem Ladegleis drauf. War recht praktisch, dadurch konnte man bei Bedarf mal ein bisschen Rollmaterial "auslagern". Mit Sowas kann man die "großen" Frachten außerhalb des Bahnhofs abhandeln (man kann ja auch noch einen Schuppen vorsehen), Stückgut (Amazon Päckchen ) werden am Bahnhof abgeladen. Wenn Du den Bahnhof zu Hause betreibst, benutzt Du ihn wie er ist, auf Treffen nimmst Du noch die Ladestraße mit und hast größere Frachtumschlagsmöglichkeiten (was'n Bandwurmwort). Vielleicht mal 'ne Idee.
in Bruchhausen-Vilsen wurde uns einmal freundlich erklärt, warum die Weichenstellhebel unterschiedlich farblich gekennzeichnet sind. Hängen geblieben ist bei mir: Es bezieht sich irgendwie auf den Stellmechanismus und die Verriegelung (?).
Wie müssten Weichenstellhebel von Weinert an Peco-Weichen markiert werden? Kann man das aus der Form der Hebel oder der Weiche ableiten?
guter Vorschlag und wird vielleicht bei späteren Modulen umgesetzt. Mir geht es jetzt aber erst einmal nur um die drei Module. Wenn die fertig sind und ich vor lauter Langeweile nicht vor und zurück weiß......
jo, die mobile Rampe hat was! Ich denke, "damals" wären die Schnucken vom Bahnhof, je nach Anzahl, entweder zum Ziel getrieben worden oder mit Viehanhänger abgeholt worden. Ein Corral hätte sich eher nicht gelohnt.
Aber hier in der Heide gibt es natürlich auch Rindviecher. Inzwischen wohl mehr als Schnucken, weil die nur noch zur Landschaftspflege und als Fotomotive gebraucht werden. Wolle kommt von weit her billiger.
Hier um meinen Wohnort herum spielt übrigens die Kartoffel eine große Rolle. Nach meinem Zuzug hier habe ich erst einmal lernen müssen, wie lecker Kartoffeln schmecken können. Welten besser, als wenn man die im Supermarkt kaufen muss.
Von Weichenhebelfarben weiß ich nur so viel: Das Gewicht ist halbe-halbe schwarz und weiß. In der Grundstellung ist die weiße Seite oben. Und gelbe Stellhebel haben auch eine Bedeutung, die sich bei mir aber mittlerweile verfüchtigt hat.
vorweg, dein neuer Entwurf gefällt mir sehr gut, auch der Vorschlag von Boemmel13 mit dem Güterschuppen ist ganz nach meinem Geschmack.
Wenn du doch noch Lust auf einen Triebwagenschuppen hast, empfehle ich einen Blick zur Mittelbadischen Eisenbahn. Dort wurden nachträglich vermutlich in den 30er Jahren Triebwagenschuppen am Streckennetz errichtet, damit morgens der erste Triebwagen in die größeren Städte verkehren konnte. Im Bahnhof Freistett (km 16,780) an der Strecke Kehl - Brühl war durch seine Lage im Ort dafür kein Platz und so hat man am km 17,495 die Betriebsstelle Freistett Anschluß Lok-Schuppen eingerichtet.
Sie bestand in den 50er Jahren aus zwei Weichen. Mit einer Rechtsweiche zweigte vom Hauptgleis ein Nebengleis ab, welches sich mit einer Linksweiche in ein Abstellgleis von 265 m Nutzlänge und ein Lokschuppengleis mit einständigem Lokschuppen und einer Nutzlänge von 63 m aufteilt. Die Betriebsstelle war mit je eine Trapeztafel (Signal K15 bzw. Ne1) in den km 17,269 und 17,440 ausgerüstet. Ein weiterer Schuppen stand bei Ottenheim, allerdings ohne seperates Abstellgleis. Vielleicht ist das ja noch eine Idee für die Umsetzung auf einem eigenem Modul. Sollte deine Anlage zeitlich vor dem Jahr 1935 spielen, gehört dann da natürlich keine Trapeztafel hin.
in Bruchhausen-Vilsen wurde uns einmal freundlich erklärt, warum die Weichenstellhebel unterschiedlich farblich gekennzeichnet sind. Hängen geblieben ist bei mir: Es bezieht sich irgendwie auf den Stellmechanismus und die Verriegelung (?).
Wie müssten Weichenstellhebel von Weinert an Peco-Weichen markiert werden? Kann man das aus der Form der Hebel oder der Weiche ableiten?
Ich hoffe, die Frage ist nicht übertrieben doof.
Maximal gibt es übertrieben doofe Antworten, aber keine doofen Fragen.
Alle deine Weichen im Hauptgleis haben eine Grundstellung, welche durch das Hebelgewicht gekennzeichnet wird. In Grundstellung ist das Hebelgewicht mit der schwarzen Seite zum Boden und mit der weißem zum Himmel - das kann man sich ganz gut merken, da die Wolken weiß sind und die Erde mehr oder weniger schwarz.
Wenn die Weichen keinen Zungenverschluss haben, muss das heute durch zwei rote Ecken am Umstellgewicht gekennzeichnet werden. Frühe Schmalspurweichen hatten keinen Zungenverschluss, jedoch wurde selbst in den 60ern sogar bei staatlichen Schmalspurbahnen wie Nagold - Altensteig auf eine Kennzeichnung verzichtet. Ganz im Gegenteil kenne ich keine Aufnahme aus der Zeit von vor der Jahrhundertwende bis in die 70er Jahre, auf denen eine Weiche ohne Spitzenverschluss derart gekennzeichnet wäre.
Weiterhin gibt es einfarbig gelbe oder graue Umstellgewichte. Dies bedeutet, dass die Weiche keine Grundstellung hat. Das ist aber für die hier bisher gezeigten Gleispläne irrelevant. Eine Weiche ohne Grundstellung macht beispielsweise bei der Verzweigung für einen zweiständigen Lokschuppen Sinn oder innerhalb eines Ladegleises. Da die beiden äußeren Weichen an der unteren Ladestraße eurer Bahnhofspläne den Flankenschutz für einfahrende Züge sicherstellen und so auf Gleissperren verzichtet werden kann, müssen die zwangsläufig auch eine Grundstellung haben.
Weiterhin gibt es noch das Kennzeichen "W" auf einer Weiche. Diese darf dann nur mit Zustimmung des Weichenwärters gestellt werden, aber auch das ist für Schmalspurbahnen völlig irrelevant.
Rückfallweichen sind mit einem orange-schwarzen oder gelb-schwarzen Umstellgewicht gekennzeichnet. Da Rückfallweichen aber auch eine ziemlich moderne Erfindung sind, dürfte auch das für eure Bahnhöfe irrelevant sein.