Gedanken zu einem Bahnhof für meine geplante "Wietzetalbahn" hatte ich mir schon einmal gemacht. Geplant als Endbahnhof wollte ich ihn auf 3 Modulen 1000mm x 500mm sowohl als Teil einer Ausstellungsanlage wie auch als Anschluss an eine geplanten Heimanlage verwenden.
Er wurde mehr unter der Devise: "Was passt drauf" als "Wieviel ist sinnvoll" in einer Planungssoftware erstellt.
Durch den Anstoss von Boemmel13 soll nun ein planerischer Neuanfang, wohl auch auf an die hier gebräuchliche Norm, beginnen. Um mich zukünftig ggf. auch in eine größere Anlage einfügen zu können, soll es nun ein Durchgangs-Bahnhof werden. Dabei möchte ich eventuell von Euch schon einmal gemachte Fehler nicht wiederholen und hoffe, von Euren Erfahrungen provitieren zu können.
Heute habe ich einmal abgefangen, Planungshilfen von Peco auf einen meiner vorhandenen Modulkästen zu drapieren und sehe die Gefahr, dass ich mehr Freiflächen für Gebäude etc. vorsehen muss.
Welche Gleisabstände sind bei 0e angeraten? Welche Modulbreite hat sich bei Bahnhöfen bewert? Wie lang sollte ein Bahnsteig mindestens werden, um für einen "üblichen" Personenzug eine ausreichende Länge zu haben, ohne unnötig Platz zu verschwenden?
Beim Gleisabstand ist zu berücksichtigen, ob nicht ggf. auch mal Züge mit Aufgebockten Regelspurfahrzeugen zum Einsatz gelangen. Ich habe bei meiner ersten damaligen 0e Anlage einen mindesten Gleismittenabstand von 90 mm genommen, das entspricht etwas mehr als 4 m im Original, und das war ausreichend. In den Gleisbögen (Kurve) habe ich den abstand auch Sicherheitshalber auf 100 mm erhöht, das war ausreichend, so das auch längere Wagen aneinander vorbeikamen, wobei ich nur einen Gleisbogen in Doppelspur hatte und da dieses 2 eingleisige Strecken in der Ausfahrt waren, die sich dann etwas später trennten, war das auch nicht so auffällig. In Bahnhöfen habe ich sogar 105-110 mm genommen, somit war auch Platz für Signale zwischen den Gleisen. Allerdings ist dann bei einer Anlagentiefe von 50 cm natürlich nicht sehr viel Platz für mehrer Gleise nebeneinander. Meine Bahnhöfe hatten eine Tiefe zw. 75 und 100 cm, so das da auch 4 Gleise nebeneinander passten mit Bahnsteigen. Der Güterverkehr war bei mir damals eher angedeutet als vorhanden, mein Augenmerk galt dem Personenverkehr.
Die Bahnsteige hatte ich damals mit ebenfalls gut 100 mm Breite, also gut 4,5 m im Original bei Bahnsteigen mit 2 Gleiskanten und mit 600 mm (ca. 2,7m) bei eingleisigen Bahnsteigen gebaut, Die länge war in meinem Hauptbahnhof so ausgelegt, das da ein Zug mit Lok und 4 Stück 4-Achsigen Wagen a´rund 25 cm/Wagen Anhalten konnten. Folglich hatten meine Bahnsteige an der Hauptstrecke rund 1,6 m Länge, was in Echt ca. 70 m beträgt, was noch verhältnismäßig kurz ist. Auf der Nebenstrecke waren die Bahnsteige knapp 50-60 cm lang, was für die kurzen dort eingesetzten Triebwagen, ggf. incl eines Steuerwagens ausreichte.
Du muß eben einschätzen, was Du im Regelfall für Zuglängen fährst, also Lok und Wagen plus einen kleinen Sicherheitsabstand, der bei mir ca. 10% ausmachte, denn Punktgenau anhalten ist weder im Modell, noch im Original nicht immer so einfach.
Ich muß Fairerweise sagen, das ich damals viel Platz hatte, den ich mir heute wieder wünschen würde. Der Raum damals war 15 m lang und gut 8 m Breit, so das ich auch mit Radien von gut 1m fahren konnte. Leider sind die die ganzen Bilder der damaligen Anlage (über 25 Jahre her) allesamt durch einen Wasserschaden unwiederbringlich verloren gegangen.
Grüße aus Töging am Inn
Ulli
Betriebdirektor/ Technischer Leiter und Lokführer der TKB
Wie gesagt, meine Anlage damals in Köln war auch so ein in sich geschlossenes Projekt, das niemals zum Mitnehmen gedacht war. Also nichts in Modulen. Als ich die vor gut 40 Jahren anfing aufzubauen, war das mit Modulen noch nicht so gängig. Also habe ich damals nach meinen eigenen Bedürfnissen gebaut. Das war ein Fehler, denn als ich dann nach Bayern umgezogen bin, konnte ich davon nichts mitnehmen und alles wurde abgerissen. Heutzutage baue ich das etwas anders, das zumindest Teile der Anlage zum Mitnehmen in einem Anhänger Transportabel sind.
50er Breite ist für ein Streckenmodul sicher absolut ausreichend, ggf. noch für einen kleinen Bahnhof mit 2 Gleisen, wenn es nicht zu gedrängt ausehen soll. Und wenn es dann so ein kleiner Landbahnhof wird, der mit so schmalen Schüttbahnsteigen ausgestattet wird, passt da sogar noch ein Gütergleis am Rand mit dazu, aber das wars dann auch schon maximal. Nur mit der Bebauung wird es dann schon eng.
Und die FREMO 0e Norm ist da sicher auch ein guter Leitfaden, vor allem, wenn man vorhat, die Module ggf. in ein größeres Modul Arrangemant einzufügen, damit es dann zusammenpasst, und auch andere Fahrzeuge dann da drauf fahren können. Das größte Problem wird eben immer im Bereich der Kupplungen und deren Höhe liegen, da ja da sicher einige Ihre eigenen Vorlieben haben. Ich z.B. bevorzuge eben eben auch, wie einige andere auch die H0-Kadee Kupplung und habe die Höhe eben an den Maßen von Magic Train Fahzeugen angepasst.
Grüße aus Töging am Inn
Ulli
Betriebdirektor/ Technischer Leiter und Lokführer der TKB
mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wohl irgendwann einmal Rollwagen oder Rollböcke durch den Bahnhof fahren, also wäre ein entsprechender Gleisabstand in den Gleisen durch die solche Fahrzeuge rollen oder auf denen sie abgestellt werden können sinnvoll. Beim Vorbild hat sich das entwickelt. Die aufzubockenen Fahrzeuge wurden länger, höher und natürlich auch schwerer und breiter. Die Sachsen haben mal mit 3,25 m Gleisabstand angefangen und sind dann über 3,75 m und 4,00 m auf bis zu 4,5 m gekommen. Man kann also so ziemlich alles rechtfertigen.
Der Gleisabstand wird erst im Betrieb wichtig.
Liegen die Gleise im Bogen? Soll auch „großartiges“ dadurch fahren? Muss ich im Gleis rangieren und kuppeln? Muss ich im Gleis dahinter rangieren und kuppeln während davor ein Zug steht? Muss ich im Gleis dahinter rangieren und kuppeln während davor und davor jeweils ein Zug steht? (Stichwort: Modulbreite) Kann ich auf die andere Seite der Module, um von dort zu arbeiten? (Stichwort: Modulhöhe) Sind auf der anderen Seite der Module auch die Weichen und Signale schaltbar?
Man kann Gütergleise und Personenfahrgleise hintereinander anordnen, was den Bahnhof schmaler macht, aber gleichzeitig auch länger. Nebeneinander bedeutet eben kürzer aber - je nach Umfang - ggf. auch breiter.
ich möchte mich nun auch gerne mal zu Wort melden. Um genau zu bestimmen wie breit der Gleisabstand im Bahnhof sein sollte braucht man sich doch nur mal ein Original anschauen. Der Weg, wenn auch Meterspur, ist gar nicht so weit. Die HSB im Harz hat doch im Vorbild all das, was hier gesucht wird. Dort wird schon lange Personenverkehr, Güterverkehr und auch Rollbockverkehr betrieben.
Als bestes Beispiel dient wohl der Bahnhof Stiege. Er ist der Dreh und Angelpunkt zwischen Selketalbahn und Harzquerbahn und da musste alles problemlos durchpassen.
Nun mag der Einwand kommen, das sind aber 1000 mm Gleise und nicht 750 mm, aber ein Normalspurwagen aus Rollböcken, oder Rollwagen hat die gleiche Breite.
Im Vergleich zu dem Bahnhof ist die zweite Zeichnung meiner Meinung nach viel zu eng. Die Zeichnung breitenmäßig angepasst auf ein Modul mit Breite von 70 oder 80 cm könnte gerade so aufgehen.
noch eine kleine Anregung: Wie wäre es zunächst den Bahnhof zu planen. Vollkommen unabhängig von irgendwelchen Modulkästen. Danach erst ein Modulraster entwickeln und drüber legen. Durch diese Methode wirken Module nicht mehr so steif. Meist versucht man ja einen Bahnhohf in ein vorhandenes Modulraster zu quetschen, geht also den umgekehrten Weg, wodurch manchmal ein Bahnhof optisch und/oder technisch wie kastriert wirkt.
Wenn (meine) Module die Option zum Betrieb in einer Gesamtanlage bekommen/behalten sollen, muss ich zwingend einen Rollwagenbetrieb, zumindest in dem Durchgangsfahrweg, einplanen.
ich habe noch ein paar Bausätze für H0 Drehgestelle und ich habe demnächst einen zweiten Spur 0 Güterwagen. Ich werde uns daraus zwei Paar provisorische Rollböcke bauen. Dann können wir beide testen, ob unsere Pläne den Rollbockverkehr zulassen.
Die würde ich dir dann zum 9.3.25 eine Kombi mitbringen, dann kannst live testen.