Es geht um die Motorisierung einer 0e-Lok auf FMT-Basis. Hierzu möchte ich einen Getriebemotor verwenden, an dem aus konstruktiven Gründen keine Schwungscheibe montiert werden kann. Als "ewig gestriger und unverbesserlicher" Analogfahrer sagt mir diese Lösung nicht besonders zu. Deshalb denke ich an eine "elektronische Schwungmasse" in Form eines als Pufferspeicher verwendetem Kondensator, parallelgeschaltet zum Motor.
Irgendwo (aber wo???) habe ich schon mal etwas über diese Möglichkeit gelesen, weiß aber nicht mehr wo.
Kennt sich einer der hier lesenden Elektronikspezialisten damit aus und kann mir helfen? (Ist das möglich, was ist zu beachten, welche Kapazität muss der Kondensator haben u.s.w.)
Hi. Frei nach Radio Eriwan, theoretisch ja, aber...
Zum einen brauchst du zwei Kondensatoren (für jede Fahrtrichtung einen) sowie zusätzlich Dioden usw., hast also den doppelten Platzbedarf. Außerdem ist die Wirkung um so schlechter, je wichtiger sie eigentlich wäre. Fährt man schnell, lädt sich der Elko gut auf. Dann braucht man aber meist erst gar keinen Puffer. Wenn man in langsamer Fahrt unterwegs ist, lädt sich der Kondensator auch nur mit wenig Spannung auf. Sobald der Motor den Kondensator belastet sinkt die Spannung und ist u.U. so schnell unter die Mindestspannung für den Motor gefallen, das die Lok trotzdem quasi sofort stehen bleibt. Die PWM Impulse werden dabei völlig weggebügelt. Damit machst du aus einem Heißwolf eine Busch Batteriebox. Die Impulse, die für sauberes Anfahren und gute Regelbarkeit sorgen sind dann weg. Die Folge sind Fahreigenschaften wie in den 1950er Jahren...
Außerdem reagiert die Lok dann sehr verzögert auf Geschwindigkeitsänderungen am Fahrpult, da sich erst die Spannung im Kondensator anpassen muss, was u.U. sehr lange dauern kann. Speziell beim Bremsen ist das unschön und kann leicht zu Unfällen führen. Der Effekt ist um so schlimmer, je sparsamer und besser der Motor eigentlich ist. In den meisten Fällen und Situationen werden die Fahreigenschaften also nicht verbessert, sondern massiv verschlechtert.
Es gibt Schaltungen, die den Kondensator auf die maximale Gleisspannung auflädt, aber da ist mehr Elektronik drin als in einem Digitaldecoder. Außerdem braucht es Relais dafür, die im Allgemeinen erst gar nicht in eine MT Lok passen. Mit dieser Schaltung ist die Wirkung auch bei Langsamfahrt zwar gegeben, doch das seltsam verzögerte Reagieren und die fehlenden Impulse vom Fahrregler sind aber weiterhin ein großes Problem. Sehr viel Aufwand für sehr wenig Effekt.
Es gibt im H0 Bereich einige sehr kleine Fahrzeuge, die auch Analog gepuffert sind. Dort wird das allerdings immer über einen speziell angepassten Digitaldecoder geregelt. Und selbst das ist eher ein Marketing Gag als irgend etwas nützliches, denn die Fahrzeuge (KLV oder Schienentraktor oder so was) sind analog kaum zu kontrollieren und haben nur Digital gute Fahreigenschaften.
Fazit, es ist mehr als höchste Zeit, über etwas Zeitgemäßeres als Analogbetrieb nachzudenken, wenn du sowieso schon auf die Vorteile vom Digitalbetrieb schielst. Den "Analogen Puffer" solltest du ganz schnell wieder vergessen. Wäre das was brauchbares, gäbe es das schon lange zu kaufen...
vielen Dank für deine ausführliche und nachvollziehbare Erklärung! Genau so einen "Haken an der Sache" habe ich schon befürchtet!
Das Fazit für mich: Der Getriebemotor ist bei analoger Ansteuerung nicht optimal, da keine mechanische Schwungmasse montiert werden kann und die "elektronische Schwungscheibe" leider kaum realisierbar ist. Das bedeutet, etweder den Getriebemotor nicht verwenden, oder doch digitalisieren - für mich eine schwere Entscheidung! Zumal diese Getriebemotoren bei sb-Modellbau nicht mehr lieferbar sind, ich jetzt aber die Gelegenheit habe, einen solchen zu erwerben. Da kann ich den Anbieter nicht ewig vertrösten und nochmal gibts die Gelegenheit vermutlich nicht.
Was braucht man also, um eine MT-Lok zu digitalisieren und sie digital zu betreiben? Und sind bei einer digitalisierten MoBa auch unerwünschte "Nebenwirkungen und Risiken" bekannt?
Zitat von MatthiasK im Beitrag #3Was braucht man also, um eine MT-Lok zu digitalisieren und sie digital zu betreiben?
Du brauchst einen H0 DCC Decoder mit einem Pufferbaustein. Wenn es nicht zu teuer werden soll, lohnt ein Blick auf Train-O-Matic Decoder. Die sind "Made in EU", kosten aber trotzdem nur halb so viel wie ein ESU oder Lenz Decoder. Auch der Goldcap Pufferspeicher ist dort nur halb so teuer wie etwa bei Lenz. Dabei sind sie nicht einen Deut schlechter. Für 40€ bekommst du den Decoder mit Goldcap Pufferspeicher. Soviel kostet der Puffer bei Lenz alleine.
Wenn du deiner Lok etwas richtig Gutes tun willst, tauscht du noch den Original- Motor gegen einen China Glockenanker Motor. Die kosten so zwischen 5€ (bei Kauf in China) und 15€, bei Kauf in DE. Ich baue eigentlich nur noch diese Motoren ein, da sie sehr günstig sind und trotzdem hervorragende Laufeigenschaften haben. Ich habe eine C-50 auf Basis eines über 30 Jahre alten Roco H0 Köf3 Fahrwerks mit so einem Motor umgebaut, die mit am besten laufende Lok, die ich überhaupt habe. Die Motoren klebe ich einfach mit 5 Minuten Epoxy fest. Beim Aushärten lasse ich den Motor drehen (einen 3 Volt Akku anklemmen) und führe ihn mit den Fingern. Dabei fühlt man den optimalen Sitz ganz genau und in ein paar Minuten hat der 2K Kleber abgebunden. Glockenanker Motoren sind wartungsfrei, in sofern ist das Festkleben kein Problem. Zur Not lässt sich das 5 Minuten Epoxy aber auch wieder lösen. Am Getriebe (Schnecke, Ritzel) muss man in aller Regel nichts umbauen, da die Motoren schon bei sehr geringer Spannung sauber anfahren und man auf jeden Fall eine sehr gute Langsamfahrt bekommt, auch wenn die Lok bei "Vollgas" (viel) zu schnell wäre. Man kann beim Decoder die Maximalgeschwindigkeit einstellen, so das einem der komplette Regelbereich trotzdem zur Verfügung steht.
Man wird aber meist einen Wellenadapter benötigen, da diese Motoren meist nur 1 mm Wellen haben und die Originalmotoren meist 2 mm. Ein Stück Messingrohr mit 1mm innen und 2mm Außendurchmesser erfüllt den Zweck. Man bekommt aber z.B. bei Modellbahn Union (die auch die Motoren im Programm haben) auch problemlos (2-3€) Adapter für diverse Durchmesser. Damit kann man die Original- Schnecke weiter nutzen und muss nichts am Getriebe ändern. Trotzdem läuft die Lok anschließend viel besser.
Um besonders günstig an eine Digitalzentrale zu kommen, lohnt ein Blick auf DCC-EX (einfach mal nach suchen). Da kannst du schon für weniger als 20€ eine komplette Digitalzentrale incl. Programmiergleis und zwei Booster Kreisen zusammen stecken.
Ach ja, ein Lötkolben und idealerweise eine Abisolierzange sowie ggfs. eine Lupe sollten im Werkzeugbestand zu finden sein, wenn man eine analoge Lok digitalisieren will. Die eine oder andere Feile kann manchmal auch nicht schaden. Sowas gehört aber bei jedem Modellbahner zur Pflichtausrüstung, denke ich.
Zitat von MatthiasK im Beitrag #3unerwünschte "Nebenwirkungen und Risiken"
Vor allem der "Suchtfaktor" ist bedenklich. Kann schnell richtig ins Geld gehen. Denn wenn man erst mal eine Digital- Lok butterweich im Schneckentempo hat fahren sehen und dabei auch die tollen Mehrzug- Möglichkeiten genießen konnte, ist es sofort vorbei mit "Analog". Mag man Sound (ich nicht) wird es noch mal aufwändiger und teurer. Das Umrüsten von allen Loks und eine immer bessere und größere Digitalzentrale kann richtig Geld verschlingen, sofern man nicht bereit ist, sich hier zu zügeln. Allerdings dürfte es unvermeidlich sein, alle Loks nach und nach zu digitalisieren, sofern man erst einmal damit angefangen hat. Man mag dann Analog einfach nicht mehr. Und man muss natürlich viel lernen, da die Digitalsteuerung doch ganz andere Anforderungen an das KnowHow stellt.
vielen Dank für die ausführliche Schilderung! Das ist in jedem Fall doch überlegenswert! Ein Hobby-Bekannter von mir hat mir schon mal die Möglichkeiten einer digitalgesteuerten H0-Dampflok vorgeführt, was mich zugegeben sehr beeindruckt hat (Fahreigenschaften, Brems- und Anfahrbeschleunigung, aber auch Sound und Licht).
Bisher war ich immer gegen digital. Dafür gibt es auch einen einfachen Grund: Wir benutzen jeden Tag so viele Dinge, z.B. Auto, Telefon, Computer, manche Menschen auch Fernsehgeräte...) von denen wir zwar wissen, wie wir sie bedienen müssen, aber keine Ahnung haben, wie sie eigentlich funktionieren. Meine Modellbahn ist meine eigene Welt, da möchte ich genau wissen, was wann wie funktioniert (oder auch nicht). Wenn ich Taster "A" drücke, passiert "A". Und nicht vielleicht "B", weil ich gerade in einem anderen Menu bin. Und wenn etwas nicht funktioniert, habe ich nach 10 oder 15 Minuten herausgefunden, warum nicht. In mindestens 90% aller Fälle kann ich es dann auch selbst reparieren. Dieses "Beherrschen" meiner Welt möchte ich nur sehr ungerne aufgeben.
Aber zurück zum Thema: Ist denn bei einer digitalisierten Lok die Getriebeuntesetzung tatsächlich so bedeutungslos? Die MT-Loks, eigentlich als Spielzeug gedacht, haben ja eine völlig unzureichende Untersetzung: Schneckenrad auf der Achswelle der Treibachse, Untersetzung 22:1. Das nenne ich immer "Eggerbahn-Antrieb". Einfach den Spielzeugmotor gegen einen Glockenankermotor tauschen? Deshalb war ich so interessiert an dem Getriebemotor, aber das Geld kann ich dann wohl sparen. Und was ist mit der von mir für absolut unverzichtbar gehaltenen Schwungmasse?
Von den Preisen der von dir empfohlenen Digital-Komponenten bin ich einigermaßen überrascht. Bisher war ich immer der Meinung, Digital sei eine teure Angelegenheit! Ein Argument dagegen weniger.
Rein handwerklich traue ich mir den Umstieg schon zu, vernünftiges Werkzeug habe ich auch und kann damit umgehen. Der Suchtfaktor bleibt allerdings ein Risiko, denn außer dem 0e-Projekt, bei dem es ohnehin bei 1-2 Lokomotiven bleiben wird, beschäftige ich mich noch mit H0e, wo es bestimmt ein paar mehr Loks geben wird! Vielleicht ist das 0e-Projekt auch eine gute Gelegenheit, mal in die digitale Welt hineinzuschnuppern... Ich werde darüber nachdenken.
Zitat von MatthiasK im Beitrag #6Ist denn bei einer digitalisierten Lok die Getriebeuntesetzung tatsächlich so bedeutungslos?
Na ja, je besser das Getriebe und je besser der Motor desto besser läuft auch die Digital- Lok. Aber eventuelle Schwächen im Antrieb kann man Digital viel leichter und besser überdecken. In sofern ist das nicht Bedeutungslos, aber eben längst nicht so wichtig wie bei Analog. In dem oben beschriebenen Fall mit dem Umbau auf Glockenanker werden die Schwächen des Magic Train Getriebes durch den viel besseren Motor mehr als gut kompensiert. Die Glockenanker Motoren haben schon bei 1-2 Volt fast ihr maximales Drehmoment. Und sie laufen so ab 0,5 Volt los. Wenn man den Regelbereich jetzt statt von 0 bis 14 Volt wie analog, nur von 0 bis 5 Volt einstellt, läuft die Lok nicht mal mehr halb so schnell und lässt sich dennoch sehr feinfühlig über den gesamten Regelbereich des Fahrreglers steuern. Wobei die MT Sachen für "Spielzeug" eigentlich sehr manierlich laufen. Speziell die 2023/2024 er Neuauflage von Roco für das Weihnachts- Starset ist schon Analog einwandfrei zu gebrauchen, auch als "Modellbahner". Die meisten anderen "Spielzeug- Eisenbahnen" laufen erheblich schlechter als MT. Trotzdem werden sie häufig für Umbauten verwendet, etwa der Smoking Joe oder Thomas die Lokomotive von Hornby...
Schwungmasse ist bei Digital eher eine Glaubensfrage als ein Muss (wie noch Analog). Sie kann u.U. sogar schädlich sein, da die meisten Decoder eine lastabhängige Motor Regelung haben und versuchen, den Motor immer gut zu steuern. Eine Schwungmasse kann das Ansprechverhalten des Motors so verändern, das die elektronische Regelung nicht mehr richtig greift. Eine Digitallok wird bergab ja kaum schneller und berghoch kaum langsamer. In der Regel ist dieses Verhalten einstellbar, um so möglichst nah ans Vorbild heran zu kommen. Ich lasse die Schwungmasse meist dran, sofern genug Platz ist. Aber extra eine anbauen würde mir nie einfallen. Ich kenne aber auch Leute, die prinzipiell alle Schwungmassen raus werfen. Durch den Puffer, die Anfahr- und Bremsverzögerung und die Lastregelung ist eine Schwungmasse nicht mehr nötig. Diese elektronischen Hilfsmittel haben darüber hinaus den Vorteil, das man sie in der Wirksamkeit einstellen kann. Kann man mit einer Schwungmasse nicht machen. Und der Notstop setzt die Bremsverzögerung außer Kraft, so das man viel seltener Unfälle produziert als mit analogen Loks mit Schwungmasse. Sieht zwar nicht schön aus, wenn die Lok schlagartig wie angewurzelt stehen bleibt. Aber wenn sie sonst abstürzen würde, sähe das noch viel schlimmer aus.
Zitat von MatthiasK im Beitrag #6Von den Preisen der von dir empfohlenen Digital-Komponenten bin ich einigermaßen überrascht.
Wenn man sich umschaut und auch mal weg vom Mainstream schaut, kann man viel Geld sparen. Ich habe vor 7 oder 8 Jahren im Osterurlaub bei einem großen Modellbahnhändler in Hannover eine Roco z21 für 19,90€ gebraucht kaufen können. Eine nahezu perfekte Zentrale für meine Bedürfnisse, und das für 20€... Inzwischen habe ich auch einige DCC-EX Zentralen zusammengesteckt, eine sogar mit einem 43 Ampere Booster. Natürlich sind 43 Ampere viel zu viel für die Modellbahn, aber die Leistungsstufe dafür kostet nur gut 10€. Wenn man sie also nur zum kleinen Teil ausnutzt, ist das immer noch extrem billig. Man muss halt den maximalen Strom mit elektronischen Sicherungen (weniger als 1€) auf ein modellbahntaugliches Maß reduzieren.
Die Train-O-Matic Decoder gibt es, glaube ich, nur ohne Sound. Da sie aber eine Susi Schnittstelle haben, kann man ein Susi Soundmodul (auch nachträglich) anschließen. H0 Sounddecoder von ESU oder Zimo liegen so bei ca. 100€, wobei da noch der Pufferspeicher dazu kommt. Ich kann Sound aber nicht ausstehen, weswegen ich nur nach "Soundlosen" Optionen schaue.
Wenn du Sound haben willst, lohnt es sich vielleicht mal nach den Hornby HM7000 Decodern zu schauen. Die liegen mit Sound eher so bei 70€ oder ohne Sound so bei 30€ (plus Puffer) und lassen sich sowohl ganz normal mit einer herkömmlichen Digitalzentrale steuern oder auch ganz ohne Zentrale mit dem Smartphone per Bluetooth und kostenloser APP. Das ist speziell für den Anfang eine interessante Möglichkeit, da man so auch ganz ohne Zentrale in Digital "reinschnuppern" kann. Später kann man eine so ausgerüstete Lok wie jede andere Digitallok auch über jede DCC- konforme Zentrale steuern. Die Hornby Decoder bekommt man z.B. bei Modellbahn- Union aber auch bei vielen anderen Händlern. Ein ESU oder Zimo Decoder hat aber einen "besseren" Sound. Wer's mag, ich nicht.
Der Vorteil bei 0e ist, das man für vieles H0 Zubehör verwenden kann, eben auch die Decoder. Im Vergleich zu Decodern für 0 Regelspur oder gar LGB sind die Preisunterschiede gewaltig. Bei den Zentralen kann man auch hunderte um nicht zu sagen tausende von Euros verbrennen. Muss man aber nicht. Die Spanne reicht von 20€ bis 2000++€
nach gründlichem Abwägen allen Für- und Widers habe ich nun von dem teuren Getriebemotor Abstand genommen und tendiere zu einem Versuch mit der Digitalsteuerung. Den originalen Motor werde ich gegen einen günstigen Glockenankermotor austauschen, was mit gewisser zerspanender Hilfe relativ einfach erscheint. Außerdem könnte das Untersetzungsverhältnis verbessert werden durch den Austausch von Zahnrad und Schnecke gegen solche mit einem geringeren Modul, was bei gleichem Kopfkreisdurchmesser zu einer größeren Zähnezahl führt. Dazu müsste aber der Treibradsatz demontiert werden. Auf diese Weise lässt sich das Untersetzungsverhältnis von jetzt 22:1 (Modul 0,5) auf 28:1 (Modul 0,4) oder sogar auf 38:1 (Modul 0,3) verbessern. Ist nicht allzu viel, aber besser als gar nichts. Ein wenig Respekt habe ich allerdings hinsichtlich der Digitalisierung, da ich auf dem Gebiet überhaupt keine Vorkenntnisse habe. Was Claus aber über die Möglichkeit günstigerer Digitalkomponenten geschrieben hat, hat mein Interesse geweckt. Eigentlich geht es mir auch nur um die ungleich besseren Fahreigenschaften. Die Frage ist nun, welche Komponenten brauche ich dazu, welcher Decoder ist ausreichend und daher der richtige (bei für mich gefühlt 37684 verschiedenen Typen), welche Zentrale ist dazu kompatibel und welcher Handregler (gibt es für die beiden letztgenannten auch günstigere Alternativen oder nur günstig gebraucht kaufen?). Eigentlich brauchte ich einen "Digitalisierungscoach", der mit mir Punkt für Punkt durchgeht. In meinem Alter möchte ich nicht unbedingt noch einmal studieren...
Zitat von MatthiasK im Beitrag #8Die Frage ist nun, welche Komponenten brauche ich dazu, welcher Decoder ist ausreichend und daher der richtige (bei für mich gefühlt 37684 verschiedenen Typen), welche Zentrale ist dazu kompatibel und welcher Handregler (gibt es für die beiden letztgenannten auch günstigere Alternativen oder nur günstig gebraucht kaufen?).
Die Decoder sollten mit jeder Zentrale kompatibel sein, so lange sie dieselbe "Sprache" sprechen. Es gibt hier vier "Basis- Sprachen". Neben "Märklin Motorola" (MM), welches ziemlich veraltet und fast nur noch als Fallback vorhanden ist, gibt es auch MFX. Beide Systeme sind von Märklin propagiert und eigentlich auch nur in der Märklin Welt verbreitet. MFX ist relativ modern und bietet einige technische "Schmankerl". Aber da MFX von Märklin lizensiert werden muss, ist man ziemlich auf die (bekanntermaßen teuren) Märklin Produkte angewiesen. Wenn man mag, kann man aber auch 0e mit MFX fahren. Das Digitalsystem ist unabhängig von der Spurweite und der Anzahl der "Leiter"...
(Vorrangig) bei kleinen Spurweiten ist das (ehemals Trix- ) Selectrix System gängig, da hier schon frühzeitig winzige Decoder zur Verfügung standen, die auch in Spur N oder gar Spur Z Loks passen. Das Selectrix System hat auch einige technische Besonderheiten, weswegen manche Leute darauf unabhängig von der Spurweite oder dem Maßstab schwören.
Doch der weit überwiegende Teil der Welt verwendet das international genormte DCC (Digital Command Control) System. Allerdings gibt es, grade in Deutschland auf Grund der Popularität von Märklin auch viele "Multiprotokoll"- Geräte. Das sind dann Zentralen oder Decoder, die mehrere "Sprachen" verstehen, die man also sowohl für DCC als auch z.B. für MFX und/oder Selectrix verwenden kann, oft sogar gleichzeitig auf demselben Gleis.
Als Neu- Einsteiger würde ich auf jeden Fall DCC empfehlen und alle anderen Protokolle "links liegen" lassen. Das würde einem das Leben nur unnötig kompliziert machen. Hier gibt es die meiste Auswahl und die größte Bandbreite an Geräten. Außerdem verwenden "gefühlt" 99,9% aller digitalen 0e Modellbahnen DCC.
Wenn wir uns nun auf DCC festgelegt haben, ist die erste Anschaffung, die maßgeblich fast alle anderen Faktoren wie Fahrregler usw. beeinflusst, die DCC Zentrale. Wenn man sich bei der Zentrale noch nicht festlegen will, ist das schon mehrfach erwähnte Hornby HM 7000 System besonders interessant. Denn hier braucht man nicht zwingend eine Zentrale. Die HM 7000 Decoder sind eigentlich ganz normale DCC Decoder und lassen sich mit jeder normgerechten DCC Zentrale steuern. Allerdings haben sie auch einen Bluetooth Chip eingebaut, worüber sie direkt mit einem Smartphone kommunizieren können. Ist dasselbe Prinzip wie bei der Freisprechanlage im Auto oder bei kabellosen Kopfhörern... Mit dem (Android oder iOS) Smartphone kann man über eine kostenlose APP direkt die mit HM 7000 Decodern ausgerüsteten Loks steuern, ganz ohne weitere Komponenten. Man braucht also weder Zentrale noch Fahrregler, um so eine Lok zu steuern. Sollte man zu den absoluten "Exoten" gehören, die kein Smartphone besitzen, für unsere Zwecke brauchbare Geräte gibt es ab gut 30€. Und zum Steuern der Lok braucht man nicht mal eine SIM Karte.
Die günstigste Variante mit Zentrale ist DCC-EX. Hier muss man zwei fertig gekaufte Platinen zusammenstecken, einen Widerstand anlöten und ein Programm auf dem PC installieren, worüber die notwendige Software auf die Zentrale gespielt wird. Danach funktioniert die DCC-EX Zentrale ganz unabhängig vom PC. Man muss also nicht mal selbst einen PC besitzen, sondern braucht nur mal kurz Zugriff auf einen. Mehr "Spezial-" Kenntnisse sind nicht nötig. Wer also schon mal ein Programm auf dem PC installiert hat und weiß, wo das heiße Ende des Lötkolbens ist, der bekommt das hin. Die Grund- Komponenten sind für weniger als 20€ zu bekommen. Man benötigt dann nur noch eine Stromquelle für die Zentrale zusätzlich. In der Grundausstattung liefert die DCC-EX Zentrale zweimal 1,5 Ampere Strom. Durch andere, stärkere Leistungsstufen (die "zweite" Platine) kann man die Leistung auf bis zu 2 x 43 Ampere steigern. Das ist natürlich für eine Modellbahn völlig übertrieben. Beim gleichzeitigen!!! Betrieb von 3 oder 4 0e Loks, die auf Glockenanker- Motoren umgebaut wurden, kommt man mit 1,5 Ampere pro Kreis immer problemlos hin. Es gibt auch eine Leistungsstufe mit 2 x 5 Ampere, die nahezu ideal für Modellbahner ist. Allerdings handelt es sich dabei um kein gängiges Teil aus der Robotik sondern um eine Spezial- Anfertigung für die Modellbahn, weswegen sie locker 10 mal so viel kostet wie die anderen Leistungsstufen. Wie leider bei fast allem Spezial- Zubehör für die Modellbahn halt mit einem irren Modellbahn- Aufschlag versehen.
DCC-EX verwendet ausschließlich Funk- Handregler. Dazu wird das weit verbreitet Wi-Throttle Protokoll verwendet. Dafür gibt es Smartphone Apps, um auch hier die Modellbahn mit dem Smartphone zu steuern. Das ist, da die App kostenlos und ein Smartphone (so gut wie) immer vorhanden ist, die preiswerteste Variante, mit der man jeden "normalen" DCC Decoder steuern kann. Man kann aber auch physische Handregler verwenden. Die gibt es als Selbstbau- Projekte, als Bausatz (wie den Fremo Wi-Fred) oder als teure kommerzielle Produkte wie z.B. den Funk- Handregler von ESU.
Wi-Trottle Funk- Handregler kann man aber nicht nur mit DCC-EX zusammen verwenden. Immer mehr kommerzielle Zentralen unterstützen inzwischen dieses Protokoll, so z.B. die ESU Ecos ab Version 2...
Will man eine "ganz Fertig" Lösung, so ist immer noch die weiße Roco z21 (Start) eine Lösung mit sehr gutem Preis- Leistungsverhältnis. Die z21 bekommt man regelmäßig für kleines Geld (ca 100€) als Neuware aus gefledderten Roco oder Fleischmann Startpackungen. Man kann die z21 Start, sofern noch nicht geschehen, mit einem Freischaltcode (ca. 35€) zu einer vollwertigen Zentrale aufrüsten, die dann auch alle Möglichkeiten wie Steuerung per Computer, WLAN Handregler uvm. bietet. Ohne die Freischaltung (die man nur einmal machen muss und dann auf "ewig" aktiviert ist) kann man trotzdem schon viel machen. Man kann die Loks per Roco/Fleischmann Multimaus (oder auch ältere Lökmäuse ab Lokmaus 2) steuern oder auch jeden anderen XPressnet Handregler wie z.B. die Regler von Lenz anschließen. Per Computer kann man Decoder komfortabel programmieren und die Multimäuse sowie Zimo Decoder aktualisieren (neue Firmware aufspielen)...
Die nächste Stufe, die oberhalb der freigeschalteten z21 Start angesiedelt ist und wohl mehr bietet, als du je brauchen würdest, ist die Yamorc YD7010 Zentrale aus Holland. Die liegt so bei gut 200€ und bietet alles, was sich ein Modellbahner nur von einer Zentrale wünschen kann. Einzig auf einen Mini- Bildschirm und stationär eingebaute Fahrregler ala ESU Ecos oder Märklin CS muss man dabei verzichten.
Wobei wir dann schon in der oberen Preisliga angekommen sind. Eine Bildschirm- Zentrale wie die Ecos bekommt man so ab ca 600€. Mir wäre das sowohl zu viel Geld als auch zu unbequem, auf dem winzigen Bildschirm und mit stationären Fahrreglern zu "arbeiten". Aber jeder so, wie er mag. Klar, gibt es auch noch unzählige andere Zentralen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Zimo oder Massoth bauen ebenfalls sehr gute (aber teure) Zentralen, Lenz, Tams oder Uhlenbrock soll auch nicht verschwiegen werden. Man findet immer etwas passend zum eigenen Geldbeutel und zu den eigenen Ansprüchen. Für den Einstieg dürfte man aber mit einer DCC-EX oder z21 nichts falsch machen.
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Da mir ein Termin geplatzt ist, kann ich auch noch auf die Decoder eingehen.
Zitat von MatthiasK im Beitrag #8welcher Decoder ist ausreichend und daher der richtige (bei für mich gefühlt 37684 verschiedenen Typen),
Mit den 37684 verschiedenen Decodern kannst du durchaus nahe an der Realität liegen.
Digitaldecoder gibt es in allen denkbaren Größen mit allen denkbaren Funktionen und für alle denkbaren Zwecke. Neben den "klassischen" Lok- Decodern gibt es auch solche mit Sound, solche ohne Motor- Treiber als reine Funktionsdecoder für z.B. Steuerwagen oder andere Beleuchtungs- oder Sonderfunktionen in Wagen. Dazu gibt es noch viel verschiedene Zubehör- Decoder zum Schalten von Weichen, steuern von Funktionsmodellen wie etwa einem Kran oder einer Drehscheibe und alles sonstige, was man sich nur vorstellen kann. Hier geht es erst mal nur um Decoder zum Steuern von Loks, mit und ohne Sound.
Wie bei den Zentralen ist auch hier das/die mögliche(n) Protokoll(e) von Bedeutung. Viele Decoder wie etwa die weit verbreiteten ESU Lokpilot Decoder gibt es entweder nur als Multi- Protokoll Decoder (die dann neben DCC auch MM, MFX und/oder SX verstehen) oder als reine DCC Decoder. In der Regel sollten die etwas günstigeren reinen DCC Decoder völlig ausreichend sein, sofern man nicht plant, verschiedene Digitalsysteme zu verwenden bzw. nicht als Gast auf Anlagen unterwegs zu sein, die nicht mit DCC betrieben werden.
Die Gretchenfrage ist also, wollen wir Sound oder nicht? Sounddecoder sind (deutlich) teurer und in aller Regel auch größer. Daneben ist der Sound, selbst in Spur 2 Loks immer noch so mickerig, das er mit dem Klang einer "echten" Dampflok nicht viel zu tun hat. Es ist eher ein, in meinen Ohren jämmerliches, Gekrächzte, was da aus den "Zuckerwürfel-" großen Lautsprechern kommt. Daneben ist Sound nur dann erträglich, wenn man nur eine Lok mit Sound zur Zeit in Betrieb hat. Wenn man eine Anlage mit mehreren gleichzeitig fahrenden Soundloks in Betrieb hat, platzt einem binnen kürzester Zeit der Schädel von dem nicht zu ortendem Durcheinander. Man merkt, ich halte gar nichts von Sound in den Loks. Trotzdem will ich einiges zu Sound- Decodern schreiben, der Vollständigkeit halber.
Die Güte des Sounds hängt zuallererst mal vom verwendeten Lautsprecher ab. Je besser der ist, um so weniger schrecklich ist der Sound dann. Aber die Güte von Lautsprechern hängt leider maßgeblich von der Größe ab. Das ist eine physikalische Tatsache, die man nicht umgehen kann. Je kleiner die Lok, desto weniger Platz für den Lautsprecher und desto schlechter der Klang. Meine einzige Sound- "Lok" ist ein VT 98 von Lenz in Spur 0 Regelspur, da es ihn nur mit Sound gibt. Der Schienenbus ist auch das größte Fahrzeug das ich habe. Trotz der relativen Größe ist der Klang erbärmlich, besonders, wenn man schon mal in einem "echten" Schienenbus mitgefahren ist. In 0e kommt man aber bei weitem nicht mal an das ran, was der VT 98 zu bieten hat, da einfach deutlich weniger Platz vorhanden ist. Also, je kleiner die Lok desto schlechter wird der Sound.
Sound- Decoder gibt es als komplette Einheit aus Decoder und Soundmodul auf einer Platine oder als zwei getrennte Platinen aus dem eigentlichen Decoder und einem Soundmodul. Die integrierte Variante ist verbreiteter, da einfacher zu handhaben. Allerdings kann es manchmal auch von Vorteil sein, zwei kleinere Platinen unterbringen zu müssen statt einer etwas Größeren. Die gängigsten und besten Sound Decoder sind von ESU oder Zimo und liegen in der H0 Größe (die auch fast immer die passende für 0e ist) so um oder über 100€. Meist kommt der Lautsprecher noch mal extra dazu. ESU Decoder haben eine ziemlich gute Motorsteuerung und produzieren ziemlich gute Fahreigenschaften. Allerdings sind/waren ESU Decoder schon immer besonders anfällig für Stromunterbrechungen. Als ich vor knapp 25 Jahren mit Digital angefangen habe, war von Pufferbausteinen noch weit und breit nichts zu sehen. Da musste man bei ESU Loks immer ganz besonders intensiv die Gleise und Lokräder putzen. Das trifft/traf sowohl auf die Lokpilot als auch auf die Loksound Decoder zu. Zimo ist deutlich seltener und auch schwieriger zu bekommen. Dazu sind sie meist etwas teurer als ESU. Aber Zimo Decoder haben eine eher noch bessere Motorsteuerung und sind deutlich robuster was die Unterbrechungen im Strom betrifft. Ganz besonders bei Sound sind selbst die aller kürzesten Unterbrechungen sofort deutlich zu hören und sehr störend. Inzwischen ist das durch die Puffer aber kein so großes Problem mehr. Daneben hat ESU die größte Auswahl ans verschiedenen Sounds verfügbar. Wenn man Sound verwendet, sollte man sich auf einen Hersteller festlegen, denn dann muss man fast immer den "Programmer" zum System haben. Die "normalen" Einstellungen an den Decodern kann man mit jeder Zentrale machen. Aber neue Sounds oder neue Firmware aufspielen, dazu benötigt man den Programmer des jeweiligen Herstellers.
Einen ganz anderen Weg bestreiten Lenz, Uhlenbrock oder auch Train-O-Matic und andere, um den Sound bereitzustellen. Dazu gibt es auf den Decodern eine Schnittstelle, die sogenannte "Susi" Schnittstelle. Hier kann man ein beliebiges Susi Soundmodul anschließen, aber es gibt auch andere Verwendungen für die Susi Schnittstelle. So kann man also einen Lenz Decoder mit einem Soundmodul von Dietz, Uhlenbrock oder Tams zusammen verwenden. Das Modul kann man dann z.B. auch weiter verwenden, wenn man z.B. den Decoder tauschen will/muss, weil man doch mehr Funktionen haben möchte als der ursprüngliche Decoder ermöglicht.
Kommen wir nun zu den "geräuschlosen" Decodern. Die sind kleiner, günstiger und es gibt deutlich mehr Auswahl. Aber auch bei den stummen Decodern ist es wichtig, wie gut die Motorsteuerung ist und wie robust sie auf Unterbrechungen der Stromversorgung reagieren. Daneben ist die Ausstattung (wie viel Funktionen, Susi Schnittstelle, Anschluss für Puffer,...) von Bedeutung. Und natürlich spielt auch der Preis eine Rolle. Ich habe im Laufe meines Modellbahnerlebens schon Decoder von ESU, Lenz, Zimo, Uhlenbrock, Tams, Dietz, D&H, Train-O-Matic, Appel und Decoderwerk betrieben. Die letzten drei sind eher LowCost Produkte, die man schon für um oder gar unter 20€ bekommen kann. Die anderen sind eher "normalpreisig". Wirklich schlecht war davon keiner und ich hatte auch noch nie Probleme damit eine bestimmte Marke von Decoder mit einer bestimmten Zentrale zu steuern. Den einen oder anderen Decoder, der nicht richtig funktioniert hat, ist mir durchaus unter gekommen. Dabei aber eine bestimmte Marke hervorzuheben, ist nicht der Fall.
Grade die "Billigheimer" glänzen mit eher guter Ausstattung. So ist die Susi Schnittstelle bei allen drei Herstellern Standard. Train-O-Matic werden in Rumänien gebaut und auch die Firma ist rumänisch, also in der EU angesiedelt. Appel und Decoderwerk sind sogar "Made in Germany". Mit Appel und Decoderwerk habe ich noch nicht viel Erfahrungen, da beide recht neu am Markt und meist nur über eBay im Direktvertrieb der Hersteller zu bekommen sind. Train-O-Matic gibt es schon ein paar Jahre länger und ist auch im "normalen" Handel zu finden. Ich würde heutzutage also weniger auf die etablierten Hersteller setzen, da diese einfach weniger für mehr Geld bieten. Mich stört es nicht, wenn ich den Decoder bei eBay bestellen muss. Falls einen das stört, dann kann man ja entweder Train-O-Martic oder einen der etablierten Hersteller nehmen. Ich würde aktuell vermutlich für kleinere Loks den Werbung: Appel Decoder nehmen. Der ist recht klein mit 18 x 11,5 x 1,5 mm, schafft 1,2 Ampere Motorstrom und hat vier Funktionsausgänge, dazu eine Susi Schnittstelle und einen Anschluss für einen Puffer. Der noch günstigere (ab unter 18€ zu bekommen) Werbung: Decoderwerk Decoder hat 8 Funktionsausgänge, ebenfalls Susi- und Puffer- Anschluss und schafft 2 Ampere Motorstrom maximal. Dafür ist er mit 24 x 14 x 4 mm doch spürbar größer.
So viel zu den Decodern. Demnächst dann noch das übrige Zubehör wie Fahrregler, Funktions- und Schaltdecoder, Rückmeldung, Zugerkennung, usw. sowie zur Verbindung von Zentrale und Computer.
Zitat von MatthiasK im Beitrag #8Austausch von Zahnrad und Schnecke gegen solche mit einem geringeren Modul,
Es gibt für die Magic Train Loks Schnecken, die haben das MT Modul aber doppelt so viele Windungen (genauer: zwei Windungsstränge parallel) und passen trotzdem in das Antriebszahnrad. Dadurch reduziert sich die Geschwindigkeit schon mal deutlich. Vor allem braucht man das Zahnrad auf der Achse nicht austauschen. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich die Dinger mal gesehen habe. Müsste man mal googeln.
Die "halbgängigen" Schnecken gibt es schon länger nicht mehr. So wirklich der Hit war das sowieso nicht. Die Schnecke ist so eng konstruiert, das nur noch jede zweite Windung in das Zahnrad greift, die jeweils andere Windung oben auf das Zahnrad aufsetzt und es deswegen nicht bewegt. So wird die Anzahl der Rad- Umdrehungen halbiert. Das ist so nicht vorgesehen und hat dann andere Probleme wie extremen Verschleiß bewirkt. Wirklich rund kann das so obendrein auch nicht laufen.
danke für diese super detaillierte Einführung in die Digitaltechnik! Das ist schon mehr Information, als ich benötige. Zum Thema. Die Sache mit der Smartphone-Steuerung fällt bei mir aus. So etwas gibt es bei mir nicht und wird es nie geben. Ich hätte am liebsten einen auf meine Bedürfnisse zugeschnittenen Handregler, der dann auch fest einer Lok zugeordnet ist. Der sollte dann auch nicht mehr Funktionen haben als nötig, also: Notaus, Fahrregler (am besten mit Mittelstellung und Fahrtrichtungswechsel je nach Drehrichtung), Taster "Pfeifen", Schalter "Läutewerk an-aus", Schalter "Fahrgeräusch an-aus". Mehr nicht. Und wenn ich deine Vorbehalte zum Loksound lese, dann vielleicht nichtmal das. Geht sowas? Weitere Funktionen, die vielleicht zur Programmierung erforderlich sind, sollten irgendwie "versteckt" sein, z.B. hinter einer Klappe auf der Rückseite des Reglers. Ob es auf meiner Anlage Schaltelemente geben wird (z.B. Weichenantriebe) weiß ich noch nicht. Diese werden dann aber auf jeden Fall analog geschaltet. Ehrlich gesagt würde ich vermutlich nie über eine digitale Steuerung nachdenken, wenn ich gleich gute Fahreigenschaften auch auf mechanischem Wege erreichen könnte. Wenn das aber überhaupt möglich wäre, würde es speziell bei der MT-Lok praktisch einem Neubau des Fahrwerkes gleichkommen. Und das wiederum wäre Blödsinn, weil von der MT-Lok ohnehin so gut wie nur das Fahrwerk übrig bleibt. Also habe ich mir gedacht, es mal mit Digitalsteuerung zu versuchen.