Schon seit einiger Zeit reizt es mich Natur und Modellbahn zu kombinieren. Die kleineren Maßstäbe eignen sich dafür m. E. wenig, eigentlich gilt hier sogar, je größer desto besser und selbst der gängigen Draußenmaßstäbe um 1:2x bzw. Spur G zu klein...
Die Spurweite von ist 45mm aber m. E. auch die Größte am Markt in Masse verfügbare. Ganz ohne Zahlenspielereien scheint sich jenseits des Kanals schon länger ein Freundeskreis gebildet zu haben, der 2ft (=610mm) Schmalspurbahnen auf 45mm Modellgleisen rollen lässt. Rechnerisch ergibt sich ein Maßstab von 1:13,6 bis 1:13,7. Für 600mm Spurweite ergibt sich ein Maßstab von 1:13,3. Für mich, der mit Vorliebe eben diese 600mm Vorbilder in gängigen Maßstäben, auf krummen Spurweiten baut, war das aber bisher viel zu groß. Nachdem ich mit Spur 1f aber schon jede Angst vor Größenwahn abgelegt hatte und jetzt über einen Hersteller gestolpert bin, der in ca. 1:13 komplette Loren in Metall/Holzbauweise anbietet konnte ich nicht Widerstehen. Aus einer Laune heraus wurden 2x 60cm Gleisjoche und eine Karttoffellore geordert.
Das erstaunlich kompakt Verpackte Bausatz von Modellbau Heyn kam wesentlich früher an, als erwartet und schon als ich zuhause zum ersten mal die riesigen Puffer in den Händen hielt, wollte ich nur noch raus in die Pampa und rein in meine Werkstatt.
In der Bildmitte links ein 1f Lorenrahmen, rechts daneben 0f. Eine der Pufferaufnahmen und eins der Kuppeisen hatte ich hie sch entgratet. (Nicht ganz) Vorne Teile des Rahmens.
Es handelt sich um einen Komplettbausatz der primär aus bedingt zugeschnittenen Holzteilen besteht und in 2 Varianten (mehr/weniger Anbauteile) bestellt werden kann. Beim Studium der Bauanleitung zeigte sich, dass trotz Vorbohrungen noch div. Bohrer als Werkzeug benötigt werden. Kurzes wühlen in den kleinen Schatüllchen zeigte, alles da, also los gings. Nachdem zusammenbau des Rahmens, musste ich den jetzt erstmal Testweise auf die massiven Achslager setzen. Nicht schlecht...
Mit 200mm Rahmenlänge ist der Holzrahmen genauso lang wie ein 9m Gleisjoch in 1:45. Der wirklich spannende Teil kam aber erst danach. Für mich der absolute Knüller, die Holzteile werden zwar verklebt, das aber m. E. primär zum Fixieren der Einzelteile. Neben viel Holz liegen dem Bausatz über 250 Nägel und div. Bolzen mit Gewinde bei. Für die Schrauben sind Vorbohrungen vorhanden, die Gewinde drehen dann aber fest ins Holz. Auch die Nägel gehen am Ende in den Massiven Rahmen, "nur" die Bretter sollten vorgebohrt werden, wofür man auch die unterschiedlichen Bohrer braucht (240 Nägel = 240 Löcher bohren. Bisher ging das aber sehr fluffig)
Nach dem der Sattelboden Beplankt war, konnten endlich die Achslager und Kupplungen angebracht werden. Da nichts trocknen musste* konnte ich mir den Wagen dann zum ersten mal in - wie ich dachte - voller Größe in freier Wildbahn bzw. domestizierter Natur angucken. Hier liegt seit Anfang März ein Testgleis aus alten 1e Gleisen auf halber Bettung.
Anschließend ging es mit den Stirnwänden weiter. Hier muss dann auch zum ersten mal Holz gesägt werden. Alle Bauteile sind zwar grob Zugeschnitten, müssen aber noch in Form gebracht werden. Die Querstreben müssen dabei teilweise auch aus, dann zu halbierenden oder drittelnden anderen Brettgrößen hergestellt werden. Eine etwas seltsame Lösung aber nun gut. Auch die Aussparungen für die Beschlagteile müssen noch nachgefertigt werden (Schneiden, Pfeilen, wie auch immer).
Für die grobe, herzustellende Form der Stirnwände liegt eine Skizze bei die rund 1/4 der Bauanleitung ausmacht (1 doppel A-4 Seite). Die und ich etwas Erfahrung im Fahrzeugbau und Werkzeug für den Holzmodellbau helfen beim Zusammenbau. Ich hab z. B. ein kleine Sammlung kleiner Sägen, inkl. Mini-Japansäge die das Leben wesentlich einfacher machen (mit dem Cutter wie in der Anleitung beschrieben, währe ich hier nicht immer Glücklich)
*) ab und an empfiehlt es sich dann doch mal kurz den Holzleim trocknen zu lassen. Ich habe z. B. die Stirnwandaußenstreben nach Skizze festgeklebt um sie anschließend als Führung für die Säge zu nutzen. Hier ist mir auch noch nicht ganz klar, ob hier nochmal genagelt wird. Deswegen erstmal so.
Zwischendurch musste ich dann diesen, doch eher absurden Anblick festhalten. Hier, zum ersten mal mit Stirnwand, wurde mir auch zum ersten mal langsam klar, wie riesig die Modelle in dem Maßstab sind. Der Wagen selbst ist ja verhältnismäßig eher klein, ist aber ein tierischer Brocken und wiegt auch ordentlich (obwohl noch der komplette Aufbau fehlt. (Anderseits dürften Achsen und Achslager den Großteil des Gewichts ausmachen. Die sind einfach massiv!)
An den den Seitenwänden werden dann nicht nur die meisten Nägel verbaut sondern mit ihnen werden dann auch die ersten Gussteile an Wagenkasten kommen. Aber für Heute war erstmal Feierabend und Sacken lassen angesagt.
Durch die Größe lassen sich die - mit Dremel o. Ä. - einfachst vom Gussbaum trennen. Generell ist Größe hier aber das Stichwort. Insgesamt verlässt man hier m. E. den Bereich des klassischen Modellbaus. Alles ist groß, schwer und braucht schon fast echtes Werkzeug, allein durch die Materialstärken. Dafür uüss man aber auch nicht so genau arbeiten. Für eine Feldbahnlore mit Holzrahmen(!) ist das Ding jeden Fall extrem massig und bringt ordentlich Gewicht aufs Gleis.
Anbei nochmal 600mm Loren(rahmen) in div. Maßstäben: H0f Roco auf 6,5mm, 0f auf 13,3mm, 1f auf 18,75mm und das alles auf 1:13,3 auf 45mm
Und nochmal direkt Nebeneinander: 20cm 600mm Gleis in 1:45 (entspr. 9m) zwischen 60cm in 1:13,3 (entspr. ca. 8m) 600mm Gleis auf 1:13,3mm.
Sofern es so weitergeht und keine Schwierigkeiten Auftreten müsste der Wagen eigentlich an einem Tag fertig zu bekommen sein (d. H. an 2 Tage dann insgesamt, ohne Farbe). Der Bau bisher hat echt Spaß gemacht, allein weil man ohne groß nachzudenken loslegen kann.
Moin Danke für Deinen schönen Baubericht! Hast Du schon eine Zugmaschine im Auge? Ich hatte vor gut 20 Jahren mal den Plan eine Gartenbahn in 8 Zoll zu bauen, Ist leider aus zeitlichen Gründen nicht weitergeführt worden Gleise hatte ich aus U Baustahl zusammengeschweißt (ca 30 Meter & eine Weiche) Hatte das im Winter zum Brennholz Transport aufgebaut, mit einem. 2-achsigen Flachwagen Eine Diesellok hatte ich mir aus Holz zusammengedengelt um die Größenverhaltnisse einordnen zu können Ist schon mächtig groß wenn man selbst mitfahren möchte, beim Dummi ist es aber geblieben, die echte sollte natürlich dann aus Metall gebaut werden..... Ja mehr Zeit müsste man haben! Aber zu Deinem Projekt zurück zukommen Lass uns weiter dran teilhaben..... Schönen Sonntag noch Gruß Martin
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wo die Reise hier hingeht. Erstmal kommt noch ein Flachwagen dazu :D (die Kupplungen, müssen ja auch getestet werden). Das schöne ist ja, dass man div. Spur G bzw. LGB Kram bekommt. Auch recht einfache Fahrwerke und RC Lösungen auf die man eine passende, - in meinem Fall vermutlich - Akku-Lok bauen könnte, sind problemlos zu bekommen. Generell braucht man aber m. E. Platz und so viel Spaß der bau auch macht, das ist halt ein echtes Problem.
Irgendwie wusste ich dass der kommt :D Aber mit einem Skalpell braucht man hier halt nicht antanzen. Dafür mit kleinen Sägen. Aber wo wir grad beim Thema sind:
Bevor ich meine Werkstatt Richtung Heimat verlassen hab, habe ich die erste Seitenwand zumindest soweit gebaut, dass ich sie testweise Einhängen und noch zwei Bilder auf dem Testgleis machen konnte. Bisher ist nichts fest aber in dem Zustand stabilsiert sich das alles soweit selbst. Wie gesagt, ein ganz schöner Brummer. An den Seitenwänden wirds aber tatsächlich fummlich und bevor ich am Mittwoch/Donnerstag weitermache, werde ich wohl nochmal zum Bastelmekka, Richtung Berlin-Mitte, fahren und mir noch ein paar passende Leisten kaufen müssen... sicher ist sicher.
Das ist ein echter Vorteil des Bausatzes: Man kann alles einfach nachkaufen. Zumindest ein Teil mehr, falls mal was schief geht (gerade bei Holz und Minimetallteilen), beizulegen wäre Herstellerseitig aber noch besser gewesen. Aber das ist meckern auf hohem Niveau bei einem Bausatz der sich im normalen Kleinserien Preisbereich befindet. Ick bin immernoch völlig begeistert, auch wenn ich überhauptnicht weiß wohin damit oder was ich damit soll (jetzt wirds erstmal ein Werkstattzug, für echtes Werkzeug in meiner Werkstatt :P )
Letztes Jahr auf der Ausstellung in Katwijk hat Arnoud Bongaards (hat leider keine Internetadresse) Lasercut Bausätze von Felkdbahnloren im Maßstab 1:10 angeboten. Sein Stand war nur 3 m neben meinem also bin ich den halben Tag drumrumgeschlichen. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe mir letztendlich einen mitgenommen (40 Euro). Er hatte auch eine fertige Dampflok auf dem Stand. Das wird sein nächster Bausatz. 400 Teile und etwa 600 Euro teuer. Aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen hab ich kein Foto davon gemacht. Aber das war wieder so was von der Sorte: ich kann's nicht gebrauchen, ich weiß überhaupt nicht, was ich damit soll, es ist völlig unvernünftig, das zu kaufen --- Ich muss es haben !!! In einer stillen Stunde werde ich mir mal den Spaß des Zusammenbaus gönnen (und habe dann einen weiteren - aber schönen - Staubfänger in der Wohnung).
Dann hat er mir damals vorenthalten oder er hat sie erst neu. Letzteres kann sein, damals in Katwijk war er gerade erst dabei, die Lasergeschichte aufzubauen.
Nachdem ich heute, dank bedingt fahrenden Zügen - gefühlt kollabiert hier in letzter Zeit etwas zu oft der halbe Nahverkehr -, nicht in meine Werkstadt konnte, habe ich den Abend "produktiv" genutzt um mich um ein potenzielles Zugtier für meine Loren zu kümmern. Tatsächlich war ein Angebot zu dieser Piko-Lok: https://www.piko-shop.de/en/artikel/ger-...oder-38456.html eine meiner Initialzündungen der Überlegungen zum Thema
Die Lok an sich ist zwar hässlich wie die Nacht, aber eigentlich sind auch nur Fahrwerk, Akkubox und Fernbedienung interessant. Die Lok ist wohl komplett mit Haftreifen bestückt, der Sound ist ab Werk wohl bei allen Modellen verbuggt und die Fernbedienung auch eher suboptimal bis stuhl aber das Stück ruft jetzt schon seit Monaten, stark rabbatiert, "Kauf mich! Zerrupf mich! Erlöse mich von meinem unförmigen Dasein". Jetzt habe ich mich mal hingesetzt, durchgerechnet und beschlossen die Geschichte hier rund zu machen.
Mal gucken was man Achsstand und Raddurchmesser machen kann, und wie Groß das dann wird. Auf den Sound kann man ich gerne Verzichten, der Rest - gerade die Zugkraft/Laufzeit bei den schweren Wagen - wird sich finden aber wohl ein weiteres wildes Experiment. Nachdem ich jetzt einmal Angefangen hab und 2025 nochmal etwas abgefahrener zu werden droht, kann so ein abstraktes Projekt in der Schublade nicht schaden.
GuMo Robert, ich habe dieses Piko-Elektroequipment samt Motorrad Batterie in einen "Reinigungs-Taurus" integriert. Es ist nicht wirklich feinfühlig zu handhaben aber für unkomplizierte stromlose Reinigungsrundfahrten geeignet. Soweit ich das im letzten Jahr verstand geht Piko von diesem System weg, mein Händler verkaufte mir das letzte Lagernde. Piko selbst verkauft diese Maschine aber nun wieder als Neuware für 275.- (Cover vom Gartenbahn-Profi).
wenn Du die PIKO-Lok eh "schlachten" willst um an das Fahrwerk zu kommen, dann könntest Du deine Lok alternativ auch direkt auf einen Antriebsblock aufbauen. Es gibt ja verschiedene Anbieter wie bspw. RD-Hobby, Modell-Land und andere. Dazu eine günstige Fernsteuerung und los gehts.
Ich habe mir so, vor Jahren, eine DIEMA DS12 gebaut. (Leider gibt es den damals verwendeten Motorblock von Aristocraft nicht mehr.)
dem Vorschlag von Andreas, einen fertigen Antriebsblock zu nehmen, kann ich nur voll und ganz zustimmen. Von 2001 bis zur Einstellung der Yahoo-Groups war ich Mitglied auf einer 7/8" scale Liste. In 2002 gab es dort ein NEEP - Projekt (No Excuse Engine Project), als ein Mitglied den Antriebsblock 29351 von Aristo-Craft entdeckte und Gary Watkins etwas später diesen Block mit korrekten 7/8" Rädern ausrüstete und auch vertrieb.
Ich habe mir damals diesen fertig ausgerüsteten Block auch gekauft und darauf eine Freelance-Maschine nach einem Modell, dass ich schon mal in 1f auf Basis der Magic Train Diesellok gebaut hatte, erstellt. In der Maschine ist ein Gel-Accu verbaut sowie eine 27 MHz Fernsteuerung, damals gab es die heute gängigen noch nicht. Einen passenden Lokführer habe ich damals von Carlo Spirito bezogen, und einen passenden Flachwagen gab es als Bausatz auch dazu. An den Hersteller kann ich micht mehr erinnern, es kann evtl. Ozark gewesen sein.
Mist den Nach den Piko Fahrwerksblöcken habe ich gestern gesucht, bin aber nicht fündig geworden (ich tippe mal Piko hat das bei den kleinen US Loks sowieso verbaut). Die scheinen im Original nicht nur keine Haftreifen zu haben, das war generell bis zum Durchrechnen der Komponennten (Fahrwerk, Fernbedienung, Akku + Versand) die bevorzugte Variante. Insgesamt komme ich "einzeln" aber auch nicht viel Kostensparender bei weg, weswegen ich kurzentschlossen die Schlachtervariante gewählt hab.
RD-Hobby hatte ich in dem Zusammenhang aber ganicht auf dem schirm, danke dafür (auch weil ich mal wieder durch den 0n30 geblättert hab. Das sah auch mal sterbeneder aus :))!
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