Klar können die oval sein, die Zu- und Ablaufkanäle müssen doch auch im Gehäuse irgenwie Platz finden. Merke: Freelance Modellbau steht und fällt mit glaubwürdigen Ausreden .
Sehen wir das Werk eventuell nächstes Jahr auf der NUSSA?
Hallo Günni! OK, ich merk mir das! Letztendlich ist jeder Kreis perspektivisch gesehen ja auch ein Oval...
Das Bähnchen wird am 7. und 8.9.24 beim Remisenfest in Hochdorf (bei Luzern) zu sehen sein. Das wird meine erste Ausstellung als...Aussteller. Ich will erstmal schauen wie das so ist...
Damit die belgische Dieselstraßenbahn nicht so alleine ist, sollte es noch ein zweites Fahrzeug geben. Bei den Donaukraftwerken gibt es verschiedene Feldbahnloks, die für den Abtransport des herausgebaggerten Treibgutes zuständig sind. Diese Möglichkeit hatte ich aber schnell verworfen und mich dazu entschieden, ein Multifunktionsfahrzeug zu bauen. In der Schweiz nennt man diese Gefährte "Baudiensttraktor", was mir als Begriff sehr gut gefällt. Es gibt unzählige Bauvarianten, die jeweils maßgeschneidert für die einzelnen Eisenbahngesellschaften entwickelt wurden. Also hab ich mich zunächst daran gemacht, auch ein solches Fahrzeug zu entwerfen. Hier ein paar Skizzen:
Eine wichtige Quelle war das Buch "Schmalspurbahnen in der Schweiz" von Cyrill Seifert (transpress-Verlag). Eine andere Quelle ist eine Kindheitserinenrung: Bei der urspünglichen Playmobilbahn gab es ein solches Fahrzeug, dass ich schon immer interessant fand. Da ich aber keine Playmobilbahn hatte, hab ich auch nie den Playmobilbaudiensttraktor besessen. Das sollte sich nun ändern, zumindest ansatzweise. Bei Halling habe ich mir ein Fahrwerk bestellt und ausgemessen. In der CAD wurde dann das Fahrzeug aussenrum konstruiert (Achtung: Echtes Bildschirmfoto):
Hier dann die Vorlage für die Schneidemaschine:
Das geschnittene Ergebnis sah so aus:
Basis des Modells ist eine Platte, die an den Motorblock angesetzt wird. Von hier baut sich das ganze Modell auf. Als Architekt denkt man dann doch schon sehr in Stockwerken...
So langsam nahm die Bahn Form an. Leider ist der Motor des Fahrwerkes recht hoch und bedingte eine höhenversetze Ladefläche. Aber das würde später vom Ladegut überdeckt.
Dann ein bisschen Innenleben zurechtgebastelt und großzügig Farbe aufgetragen:
Schließlich mussten 40 Betriebsjahre ihre Spuren hinterlassen. Die Zeit im feinen Wasserstaub des Flusswehres haben dem Bähnchen nicht gut getan. Ich hoffe, dass die Betreiber mit dem Straßenbahntriebwagen pfleglicher umgehen. Außerdem kam ein Baggerarm auf das Heck. Dieser ist ein 3D-Druck (hab ich nicht selbst gemacht, sondern ist Zuarbeit von einem Freund).
Und so sieht der Baudiensttraktor auf der Staustufe dann aus:
Das Fahrzeug bekam eine Magnetkupplung am Heck, baugleich mit den Kupplungen der Straßenbahn. Der Traktor kann sich damit seinen Namen verdienen und die beiden vorhandenen Anhänger ziehen. Das geladene Treibgut auf der Ladefläche besteht aus Holzstückchen und einem rostigen Fahrrad. Alles wurde mit Klarlack überzogen, um es nass erscheinen zu lassen. Die Maße der Bahn sind: Länge/Höhe/Breite 8,6cm/3,9cm/2,5cm Spurweite H0m (wie der Rest der Anlage).
Das Konzept meiner Staustufenbahn sah ja eigentlich nur ein Fahrzeug vor. Jetzt gibt es aber zwei. Das Problem ist, dass auf der Anlage selbst nur Platz zum Abstellen einer Bahn ist, eben unter dem Vordach des Verwaltungsgebäudes. Die Idee war nun, ein Fiddle Yard außerhalb mit drei Stellplätzen zu bauen.
Rechter Anlagenbereich: Das Vordach rechts war eigentlich als Depot gedacht.
Bei zwei Fahrzeugen hätte es natürlich auch eine einfache Weiche mit zwei Abstellgleisen getan, aber ich habe die These aufgestellt, dass auch für ein drittes Fahrzeug Platz sein müsse. Die dritte Bahn gibt es zwar bis heute nicht, aber mit dieser These konnte ich für mich eine aufwendigere Bauart begründen.
Ersteinmal habe ich geschaut, was sich so an Holzplattenresten findet und ob diese größentechnisch passen.
Es passte. Im Baumarkt habe ich dann ein paar Schubladenschienen erworben und einen Riegelverschluss (leider etwas groß).
Dann ging es ans Verkabeln und ans Löten.
Ich bin ein Großmeister im Löten!
Nach einigem guten Zureden, diversen Lötwiederholungen und einigen Tobsuchtsanfällen funktioniert das Teil nun ganz gut.
Was neben den Lötarbeiten richtig schlecht ist: Nach dem Lösen des Riegelverschlusses braucht es ein etwas Kraft, um das Plateau mit den Gleisen zu bewegen. Wenn man nicht supervorsichtig ist, startet das Ganze dann ziemlich ruckartig. Dabei gerät die Trambahn ins Wackeln. Daher gibt es am Rand eine Absturzsicherung. Als Griff und als Prellbock dienen die Schrauben am linken Rand.
Zitat von dejot im Beitrag #82Ich bin ein Großmeister im Löten!
Mit Betonung auf groß
Zitat von dejot im Beitrag #82Was neben den Lötarbeiten richtig schlecht ist: Nach dem Lösen des Riegelverschlusses braucht es ein etwas Kraft, um das Plateau mit den Gleisen zu bewegen. Wenn man nicht supervorsichtig ist, startet das Ganze dann ziemlich ruckartig. Dabei gerät die Trambahn ins Wackeln. Daher gibt es am Rand eine Absturzsicherung. Als Griff und als Prellbock dienen die Schrauben am linken Rand.
Kann es evtl. sein, dass die Laufschienen nicht genau parallel liegen? Ich habe bei einer Küchenschublade ein ähnliches Problem (war aber bisher zu faul, es zu ändern). Normalerweise laufen die Dinger eigentlich spielend leicht. Einfach mal bei einer Schiene die Befestigungsschrauben ein bisschen lösen, die Platte ein paarmal hin- und herschieben, notfalls die Schiene ausrichten und wieder festschrauben. Vielleicht hilft das. Ich würde das nicht so lassen. Man sagt sich zwar "ja, ich weiß und passe auf" aber irgendwann in der Hektik (und garantiert wenn jemand zuguckt) plumpst Dir doch was runter. Und das wäre schade um die schönen Modelle.
das ist eine Cricut Maker. Funktioniert erstaunlich gut, ist ja eher als Bastelwerkzeug für Vorlagen aus dem Internet gedacht.
Viele Grüße
Daniel
Servus Daniel.
Kann man also mit so einem Cutter aus Kunststoffplatten schneiden? Bis zu welcher Stärke? Denn ich überlege mir auch sowas zuzulegen, aber bisher konnte ich nichts darüber finden, das die auch für Kunststoffplatten, wie ABS geeignet sind.
Grüße Ulli
Grüße aus Töging am Inn
Ulli
Betriebdirektor/ Technischer Leiter und Lokführer der TKB
Zitat von Günni im Beitrag #83Mit Betonung auf groß
Eigentlich müsste es sogar sehr groß heißen!
Zu den Laufschienen: Ja, ich weiß und passe auf!
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Nein, Du hast ja Recht. Ich hab eben mal eine Schraube an einer der Laufschienen gelöst, sodass sie sich leicht drehen kann, weil sie nur noch an einer Schraube befestigt ist. Das verbessert ein klein wenig die Situation. Danke! Es zeigte sich aber schon nach dem Herausnehmen der Laufschienen aus der Packung, dass sie einen gewissen Widerstand leisten. Den werde ich also nicht los...es bleibt (in reduzierter Form) beim Aufpassen.
dünne Kunststoffplatten bzw. eher dicke Folien kann man damit gut schneiden. Ich habe noch nicht allzu viele verschiedene Materialien ausprobiert, zum einen, weil man für dickere / festere Materialien ein zusätzliches Schneidemesser für die Maschine kaufen müsste, zum anderen, weil ich mit den bisherigen Materialien gut zurecht komme. Bearbeitet habe ich: - dickes Zeichenpapier 190g - Finnpappe 1mm & 0,5mm - Siebdruckplatte 0,5mm - Polystyrol 0,3mm & 0,5mm
Hier gibt es eine Liste mit möglichen Materialien: Link Man kann leider bei allen Materialien verstehen, was genau gemeint ist und welche Stärke das Material hat.
Hier gibt es noch ein paar weitere Infos zu meinen Erfahrungen mit dem Gerät.
Wie gesagt, dass Ding schneidet sehr schön und es funktioniert alles recht einfach. Meine Hauptkritik aber bleibt: Man kauft zwar die Maschine, nicht aber die Software. Diese erfordert alle paar Wochen ein Update und sieht dann etwas anders aus (wobei es durchaus auch technische Verbesserungen gibt). Aber wenn der Hersteller eines Tages beschließt, dass bestimmte Funktionen nicht mehr angeboten oder kostenpflichtig werden oder der Support aufhört ist man halt aufgeschmissen und besitzt ein funktionsloses Werkzeug. Der Hersteller macht zum Beispiel auch Vorgaben, wie oft eine Schneidevorlage geschnitten wird. Ab einer bestimmten Anzahl geht er dann von einer gewerblichen Nutzung aus und will mitverdienen. Das betrifft mich nicht wirklich, weil ich jedes Modell nur einmal baue,aber mich stört schon die Möglichkeit.
Zwischenzeitlich habe ich beim Anlagenbau Unterstützung bekommen. Mein Kumpel David wird mittels Arduino den Betriebsablauf automatisieren und mit einem Sound hinterlegen. Darüber werde ich separat berichten.
Wir haben eine Einladung zur Modellbahn-Expo in der Remise in Hochdorf bei Luzern erhalten, die am 7. und 8. September 2024 stattfinden wird. Dafür braucht es natürlich eine vorzeigbare Einhausung der Anlage. Das Ganze kann nur ein Kompromiss werden, weil die Anlage nie wirklich als Ausstellungsstück gedacht war. So ist z.B. der Hintergrund nicht hoch genug.
Der Entwurf für die Ausstellungsarchitektur sah so aus:
Der rechte Teil der Kiste verdeckt den Fiddle Yard. Die Aussparung davor wird von einem kleinen Bildschirm gefüllt, der zum einen Bilder von echten Staustufen zeigen soll, zum anderen ein Kamerabild überträgt mit einem Blick auf den rechten Teil der Anlage. Der Blick zeigt ungefähr das hier:
Ein erster Testbau der Kiste sah so aus:
Der Himmel bekommt noch eine tonnenförmige Verlängerung nach oben. Damit man den Übergang etwas kaschiert, bekommt die Kiste ein Vordach, so wie es der Entwurf oben zeigt. Das Dach ist so positioniert, dass es den Blick auf den Übergang von einem zum anderen Himmel verdeckt. Unter dem Dach wird eine Beleuchtung sitzen. Zur Zeit sieht das Ganze dann etwa so aus:
Die Kamera ist übrigens sehr gnädig, weil sie Dinge auf dem Bildschirm schmaler und jünger erscheinen lässt. Vielleicht klappt das mit dem Löten auch besser, wenn die Kamera dabei ist?
Was hat es nun mit dem neuen Titel der Anlage "Dany's Snack" auf sich? Uns war es wichtig, dass das vermeintliche Vorbild der Anlage an keinem definierten Ort steht. Schließlich gibt es eine belgische Straßenbahn, einen schweizer Baudiensttraktor, hessische und bayerische Vorbilder für die Staustufe selbst und einen französischen Foodtruck. Wir haben deshalb entschieden, die Anlage nicht nach einem fiktiven Ort zu benennen (da hätte man sich ja wieder festlegen müssen), sondern das Ganze nach dem Foodtruck zu benennen und hier einen neutralen (englischen) Titel zu finden.
Die Geschichte von Dany geht so:
Dany ist ein erfahrener Architekt. Er hat in unterschiedlichen Büros und Gesellschaften alles gegeben, damit die Projekte an denen er arbeitet erfolgreich abgeschlossen werden, also schnell, günstig und positiv für Mensch und Umwelt. Statt dessen hat eigentlich alles immer länger gedauert, ist teurer geworden und das, was er für gut und schön befunden hätte, wurde entweder abgelehnt oder schlimmer, es hat niemanden interessiert. Dany reicht es. Er möchte aussteigen. In seiner Freizeit baut Dany Modellbahnanlagen. Er liebt Schienenfahrzeuge. Vor einigen Jahren hat er außerdem einen Kleintransporter, den Oldtimer Citroën Typ H gekauft, um ihn zu restaurieren. Hier kann er Stück für Stück erreichen, daß alles wieder funktioniert, die Technik und das Design behutsam gepflegt und erhalten werden. Und mit diesem Wagen wird Dany nun einen Neuanfang starten. Statt Ideen verkauft Dany jetzt Würstchen in seinem Snack-Wagen.
Für den Wagen gibt es im Sommer nur einen denkbaren Standort. An der nahe liegenden Staustufe war Dany schon oft sonntags mit seiner Familie. Hier trifft die Flußlandschaft gleich auf mehrere Schienenfahrzeuge. Ein beliebter Rad- und Wanderweg kreuzt den Fluß. Aus betrieblichen Gründen darf die Staustufe aber von Privatpersonen nicht betreten werden. Viel zu gefährlich wäre eine Begegnung mit dem Baudiensttraktor, der regelmäßig das Treibgut abfährt. Gemeinsam mit dem örtlichen Eisenbahnverein haben Gemeinde und Staustufenbetreiber eine Lösung gefunden: Der Eisenbahnverein betreibt auf der ohnehin vorhandenen Gleisstrecke eine Museumstram, die Touristen, Fußgänger und Radfahrer über den Fluß bringt. An der Haltestelle am linken Flußufer ist der perfekte Ort für "Dany´s Snack"
Ähnlichkeiten mit echten Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig!
hier noch ein kleiner Nachtrag. Vor zwei Wochen waren wir mit der Anlage auf der Ausstellung in Hochdorf bei Luzern. Leider ist alles erst kurz vor der Abfahrt fertig geworden. Die Pendelsteuerung, die mit einem Arduino kontrolliert wird, hatte auf einmal nicht mehr funktioniert, was eine teilweise Neuverkabelung zur Folge hatte. Weil die Sensoren der Steuerung deshalb nochmal bewegt werden mussten, konnten wir die Figuren auch erst am Abend vor der Abfahrt endgültig setzen... Aber ab da hat alles sehr gut geklappt. Die Fahrt in die Schweiz war problemlos, der Zöllner hat uns durchgewunken und wir waren unter den ersten, die in der Remise, dem Ausstellungsort, aufbauen konnten.
So hat es in der Remise ausgesehen, als schon das Publikum da war.
Die fertige Anlage in der Ausstellungsbox.
Rechts neben der Anlage hatten wir die Hintergrundstory von Dany und seinem Snackmobil ausgelegt. Hat sich leider niemand geschnappt und gelesen. Wahrscheinlich muss man so etwas immer persönlich erzählen. Auf dem rechten Teil der Anlage erkennt man auch ein paar Flaggen und QR-Codes. Damit konnte man auch zu einer Internetseite gelangen, auf der die Geschichte in verschiedenen Sprachen zu lesen ist (sogar in Esperanto und auf Luxemburgisch)
Blick auf die linke Haltestelle
Das Kraftwerksgebäude mit Bagger im Hintergrund
Die rechte Haltestelle mit dem Snackmobil von Dany.
Es war ein tolles Wochenende mit vielen netten Menschen und schönen Anlagen. Hat wirklich Spaß gemacht!
Ist super geworden. Kompakt und doch voller Leben. Das wollen wir aber nächstes Jahr auf der NUSSA sehen (es gibt dort für Leute wie uns gewisse Anwesenheitspflichten ).
Das mit den Bescheibungen kenn ich auch. Ich hatte immer die Hintergrundgeschichte der Squarefoot Mine neben die Anlage gestellt bzw. kurze Beschreibungen ausgedruckt und ausgelegt. Hat kein Schwein jemals mitgenommen oder gar gelesen. Daraufhin habe ich sie als PDF (auch in mehreren Sprachen) im Internet abgelegt und QR Codes der Adressen ausgehängt. Da sprechen die Leute heutzutage schon eher mal darauf an. Trotzdem war letztens auf der Ausstellung in Katwijk jeder zweite Satz von mir: "Heb je een smartphone? Daar kunt u een beschrijving downloaden". Soviel Niederländisch konnte ich gerade noch zusammenkriegen. Ist aber hier in Deutschland eher noch schlimmer. Wenn man die Leute nicht direkt mit der Nase drauf stösst, passiert nichts. Das ist aber leider unserer modernen Zeit geschuldet. Man überflutet sich in den asozialen Medien dermaßen mit (sinnlosen) Informationen dass keiner mehr Geduld hat und nur einfache Informationsvermittlung haben will, es muss sich sofort erschließen, sich selbst über was zu informieren will keiner mehr, sei's auch noch so interessant. Früher hat's mich geärgert, heute denke ich 'Gut, geh' doch weiter, du bist doch selbst schuld, entgehen Dir eben die interessanten Sachen'. Man kann keinem zu seinem Glück zwingen.
Dein Stand sieht schon super aus mit der Markise. Auf die Idee muß man auch erstmal kommen. Schön, wieder was von Deiner Staustufe zu sehen und zu lesen.
Gruß Klaus
Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber die zweite Maus bekommt den Käse!