nachdem ich das Thema 3D-Druck für mich selbst lange Zeit ausgeschlossen hatte, konnte ich jetzt doch nicht mehr widerstehen und möchte mir einen Resindrucker zulegen. Gedruckt werden sollen überwiegend Teile für meine Basteleien in Spurweite H0.
Das konstruieren an sich stellt mich nicht vor die großen Probleme, es ist eher das Aufteilen und Zusammenfügen von Teilen für den Druck schon während der Konstruktion. Wie geht ihr vor, wenn ihr z.B. einen Lokkessel oder ähnlich komplexe Teile konstruiert? Alles am Stück oder Einzelteile und dann in einer Baugruppe zusammenfügen für den Druck?
Zitat von LarsK im Beitrag #1Das konstruieren an sich stellt mich nicht vor die großen Probleme, es ist eher das Aufteilen und Zusammenfügen von Teilen für den Druck schon während der Konstruktion. Wie geht ihr vor, wenn ihr z.B. einen Lokkessel oder ähnlich komplexe Teile konstruiert? Alles am Stück oder Einzelteile und dann in einer Baugruppe zusammenfügen für den Druck?
Hallo Lars,
deine Frage kann ich zwar direkt nicht beantworten, da ich vor der gleichen Herausforderung stehe, aber ich kann soviel dazu sagen: Zerlege dein 3D-Modell in möglichst viele einzelne Komponenten! Du läufst sonst Gefahr, das Änderungen viele Probleme bei den Abhängigkeiten herbeiführen und dein 3D-Modell nicht mehr sauber aufgebaut werden kann. Deswegen lieber viele kleine Teile konstruieren, die zum Schluß wie ein Puzzle an vorgesehenen Punkten zusammengefügt werden. Am Ende kannst du dann selbst entscheiden und erarbeiten, ob du komplette Baugruppen oder lieber Einzelteile druckst. In der STL-Datei, die zum Drucken genutzt wird, werden die Komponenten nämlich nicht abgebildet. Also kommt beim Export / Rendern in STL ein Teil raus.
Außerdem ist es, nach meiner Erfahrung, vorteilhafter mit kleineren Teilen zu arbeiten, da Größere, besonders wenn sie hohl sind, gern mal beim Drucken (auch trotz genügend Stützen) ein bisschen einfallen bzw. sich verziehen. Ich habe z.B. dieser Tage mal ein paar Winkelprofile 2 x 2 mm mit Nieten auf 'nem Resindrucker (Elegoo Mars) drucken lassen, die hatten auf der vollen Länge jede Menge Stützen. Trotzdem hatten die Winkel nicht überall 90°. Wie gesagt, nur meine kurze Erfahrung. Kann sein, dass man dem durch geschicktere Konstruktion bzw. Platzierung im Drucker vorbeugen kann.
Aber auch ich würde lieber mehrere kleinere Teile machen, man tut sich dann auch bei (sicherlich anfallenden) Nacharbeiten leichter. Und wie schon vorher erwähnt, wenn's Änderungen gibt, muss man nur ein Teil nachdrucken, nicht noch den nicht geänderten Rest. Harz kostet ja auch Geld.
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Lieber in vielen kleineren Teilen zeichnen als zu groß. Zusammenfügen zu geeigneten Baugruppen ist recht einfach, Zerteilen aber oft eher beschwerlich.
Außerdem gibt es da ja noch einige andere Aspekte die relevant sein können: - Beim Druck beim Dienstleister macht es evtl. Sinn unterschiedliche Materialien zu verwenden, die dann wiederum unterschiedliche Anforderungen an z.B. Wandstärke haben. Da sollte man vor dem Zeichnen über Baugruppen und Material kurz Nachdenken und was wie gedruckt werden soll. - Am Ende will alles auch lackiert werden. Also wo es geht nach Farben in Baugruppen aufteilen. - Und eventuell gibt es dann noch Einschränkungen oder Empfehlungen für die von die genutzte CAD Software. In Fusion360 zeichnet man ja z.B. ein ganzes Projekt in einer "Datei". Es macht aber viel Sinn schon am Anfang sich zu überlegen in welche Komponenten/Baugruppen man das Modell aufteilen möchte, da sonst die Zeitleiste arg zerpflückt wird, wenn man die Komponenten nachträglich erstellt oder Körper zwischen Komponenten verschiebt.
wäre aus meiner Sicht (ich konstruiere immer noch mit dem Dinosaurier TurboCAD) noch zu ergänzen: Je weniger "Ballast" man in einer Konstruktion mitschleppt, umso flotter und stabiler läuft das Programm. Also besser kleinteilig arbeiten. Gegen Ende zusammenfügen war bis dato bei mir noch kein Problem, aber nachträglich wieder aufdröseln schon.
Klar, wenn alle Teile in einem Stück sind ist das ein kompletter Volumenkörper und den kann man nur überaus aufwändig mit den diversen Editionswerkzeugen des jeweiligen Programms wieder zerpflücken. Manchmal geht das, auf Grund der Form, auch gar nicht.
Ich arbeite übrigens, als alter Konstrukteursprofi, mit AutoCAD, da hat man zwar 'ne Menge Arbeitskomfort, muss aber auch damit umgehen können.