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Thomas Spieth Offline




Beiträge: 35

06.02.2022 18:07
99 4602 eine Lokomotive der RüKB - Teil 2 Antworten

Im zweiten Teil möchte ich noch auf die Lackierung, Beschriftung und Beschilderung eingehen
Vorneweg möchte ich noch ein fehlendes Detail erwähnen, die Änderung der Motorisierung.

Motorisierung
Für die Motorisierung der Lokomotive kommt ein Faulhaber Motor mit Untersetzung zum Einsatz. SB-Modellbau bietet einen solchen Kit z.B. an https://www.sb-modellbau.com/details/H0-...c-Train-Spur-0e. Versierte Modellbauer können den Motor mit angeflanschtem Getriebe selbst einbauen. Dazu ist es erforderlich den Getriebeblock so zu bearbeiten, dass der Flansch des Motors in den Getriebeblock eingreifen kann. Es ist darauf zu achten, dass die Schnecke mit ausreichend Spiel am Zahnrad anliegt.

Digitalisierung
Die Lok ist digitalisiert. Welchen Decoder ich verwendet habe kann ich leider nichtmehr sagen. Aus heutiger Sicht würde ich auf ESU-Produkte zurückgreifen. Ich verwende bis auf wenige Ausnahmen nur den Lokpilot und Loksound für meine Modelle. Ich hatte noch nie ernsthafte Probleme mit diesen Produkten. Der Service von ESU ist top.

Vorbereitung zur Lackierung
Ich lackiere sehr gerne mit Weinert Lösemittel-Acryl-Farben. Die sind sehr feinpigmentiert und lassen sich exzellent mit der Airbrushpistole verarbeiten. Der erste Schritt ist die Vorbereitung der Teile. Da es sich hier um ein Mix aus Kunststoffen und Messing mit Klebeverbindungen handelt ist Vorsicht angesagt. In solchen Fällen verwende ich gerne eine Lösung aus warmem Wasser mit etwas Spüli und einem geringen Anteil Spiritus zur Entfettung der Teile. Danach dürfen die getrockneten Teile möglichst nichtmehr angefasst werden.

Airbrush Pistolen und Equipment
Für die Lackierung verwende ich zwei verschiedene Pistolen. Für flächige Arbeiten verwende ich meine gute alte Badger Single Action 200, die ist im Netz für ca. 75 € zu haben. Die ist robust und bei guter Behandlung fast unverwüstlich. Für feine Arbeiten verwende ich meine Evolution von Harder & Steenbeck mit mittlerer und feiner Düse und kleinem Fließbecher. Der Vorteil ist, dass speziell bei Alterungen und feinen Details sehr dosiert gearbeitet werden kann. Darüber hinaus ist der Wechsel kurz und der Farbverbrauch klein. Das Equipment hängt parallel an der Luft. Ein leise arbeitender Kompressor gehört dazu wie auch Drehteller und Behälter zum Aussprühen von Farbresten und Lösemittel/Reinigungsmittel. Schwachpunkt in meiner Werkstatt ist die Absaugung. Ich muss mir aus Platzgründen eine mobile Konstruktion mit Ventilator bauen, um die lösemittelhaltige Abluft durch das offene Fenster abzuführen. Aus diesem Grund lasse ich immer zwei drei Modelle zusammenkommen, die dann abgearbeitet werden.

Grundierung
Nach der Grundierung mit Weinert-Primer erfolgt eine Durchtrocknungsphase von mindestens ½ bis 1 Tag. Danach werden die Farben aufgetragen. Bei jeder weiteren Farbschicht ist auf eine ausreichende Trocknungszeit zu achten.

Abdeckbänder
Zum Abkleben verwende ich i.d. Regel schwach haftende Maler-Abdeckbänder oder auch die Tamiya-Produkte. Die Maler-Abdeckbänder lassen sich auf einer Schneidunterlage mit dem Skalpell und einem guten Lineal bedarfsgerecht zuschneiden. Es sollte jedoch immer darauf geachtet werden, dass Abklebungen nur so lange wie nötig auf der lackierten Schicht verbleiben wie nötig, da die Bänder mit zunehmender Zeit permanent verkleben und die Gefahr besteht, dass beim Ablösen die Lackschicht teilweise oder ganz abgelöst werden könnte.

Pinsellackierung
Kleine Details werden mit dem Pinsel lackiert. Dafür kommen z.B. die üblichen Enamel Farben von Humbrol und Revell zum Einsatz. Der Vorteil ist, dass Enamel-Farben die Lösemittel-Acrylfarben nicht anlösen. Sehr gute Erfahrungen habe ich auch mit Elita-Farben gemacht die aufgrund Ihrer feinen Pigmentierung erstklassig decken und sich auch exzellent mit der Airbrush verarbeiten lassen.

Lackfinish
Meine Modelle bekommen fast ausschließlich einen Überzug mit Weinert-Lack nach der Beschriftung.

Beschilderung
Geätzte Schilder werden mit Schwarz bzw. auch anderen Farben überzogen. Ich verwende für Schilder keine Enamel-Farben, da die Farbe immer leicht klebrig bleibt und dies das Anschleifen der Oberfläche schwierig macht. Die Oberfläche der Schilder wird mit einem Schutzlack überzogen, um Dunkelfärbung durch Oxidation zu vermeiden. Meine Schilder bringe ich mit einem Uhrmacher-Glaskleber https://www.uhrmacher-shop.com auf. Der kann mit der spitzen Nadelöffnung sehr gezielt aufgebracht werden. Überschüssige Anteile können nach dem Antrocknen noch gut weggerubbelt werden.

Beschriftung
Beschriftungen habe ich früher mit corel draw gesetzt und daraus einen Film zur Erzeugung eines Abreibebogens erstellt. Das ist jedoch aufwändig und auch nicht billig. Wer möchte kann Beschriftungen bei Frau Simrock bestellen.
Heute mache ich Beschriftungen aus weißer, schwarzer Farbe sowie den Farben cyan, yellow, magenta , Mischungen daraus und Metallic Silber/Gold auf dem Oki Farbbanddrucker, wenn der Lust hat zu arbeiten. Das Gerät hängt an einer alten Windows `98 Insel. Weiße Beschriftungen sind bei Dampflokomotiven fast ausschließlich erforderlich, aber es lassen sich auch Lokschilder mit Hilfe von Schwarz und gebürstetem Gold/Silber recht gut erzeugen. Als Träger kommt Decalfolie mit hellblauem Träger zum Einsatz, die hauchdünn ist. Zur Verarbeitung werden die Decals passgenau ausgeschnitten in Wasser eingeweicht, bis sie sich schieben lassen. Dann mit einer feinen Pinzette an einer Ecke anfassen und auf die zuvor angefeuchtete Lackoberfläche ziehen. Mit Pinsel und Pinzette die Lage korrigieren und mit einem Q-Tip vorsichtig andrücken. Dann kommt ein wichtiger Schritt. Die Beschriftung soll sich der Oberflächenkontur anpassen. Das geht gut mit Micro Set und Micro Sol. Es gibt auch andere Produkte, aber das ist wie bei Glaubensgemeinschaften . Diese Chemie macht den Träger weich und löst diesen bei längerer Einwirkung auf.
Danach, wie gesagt, kommt der Schutzlack.

So, genug geschrieben. Nachstehend kommen noch ein paar Bilder zum Thema Lackierung und das fertige Modell.
Natürlich soll der Artikel nur eine Vorstellung geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Thomas Spieth













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