eine meiner Triebfedern für den Bau von 600mm Bahnen im Modell war meine erstes Treffen auf die - ich nenne es mal etwas falsch - Eisenbahnen in den deutschen Kolonien und hier speziell die private OMEG. Ein entspr. 0-Wagen entstand auf Basis einer unbemaßten Seitenansicht, was mich eher gar nicht befriedigte. Die Recherche in den digitalen Weiten ergab bisher wenig und Literatur zum Thema gibt es noch weniger.
Durch Zufall bin ich jetzt am anderen Ende der Welt fündig geworden. Die chilenische Ferrocarril de Chiloé war mir schon länger durch die Seite http://www.railwaysofthefarsouth.co.uk/ bekannt. Die Bahn hebt sich durch ihr durchweg kontinentaleuropäisches Rollmaterial von vielen anderen Bahnen in Südamerika ab. So stammte die gesamte Erstaustattung aus Deutschland. Wenn man sich die Fahrzeuge auf Wikipedia oder hier bei den Lokomotiven bzw. den Wagen so ansieht, erkennt man ihre afrikanischen Wurzeln kaum aber die sind wohl da. Zumal gerade die Loks, genau wie in Afrika, stellenweise mehr oder weniger stark Modifiziert wurden.
Der Anhang 8 zeigt das ansehnlich. Wirklich spannend ist dabei, dass es zwar auch hier keine Wagenskizzen aber dafür Maßangaben gibt. Die sind zwar mit Vorsicht zu genießen (so stellen sie m. E. die Wagenkastenmaße dar, und scheinen mir stellenweise nur Bedingt zu passen) aber zumindest komm ich so der Sache etwas näher. Da die Seite auch so recht informativ ist und die Wagen dank ihrer Kompaktheit und einfachen Bauart dankbare Vorbilder sind, teile ich mal das ganze mit euch. Ihr könnt ahnen was von mir als nächstes kommt :D
Über eher unsägliche Umwege bin ich heute auf diese nette Seite über eine ebenfalls 600mm spurige Bahn, zwar nicht in Chile aber direkt daneben gestolpert:
Der Text gibt leider recht wenig her und beschreibt, sofern ich nichts übersehen hab primär eine Reise auf der Bahn. Dazu komm ein kurzer Abrisses über ihre Entstehung, als Konstruktionbahn zum Transport von Baumaterial und Aushub, die erst schwarz dann legal bzw. in der Grauzone für den öffentlichen Verkehr Übernommen wurde und nach der Bautätigkeit div. Transportaufgaben übernahm.
Egal zu den Wagen heißt es an einer Stelle (aus dem google Übersetzer ins engl.)
ZitatThis ready-to-depart formation shows us the rustic design of the passenger cars. Looked at poorly, they would seem to be the product of the transformation of freight cars and not full-fledged passenger cars. (Photo: General Archive of the Nation? - Sergio Ruiz Díaz Collection).
[...] die wagen sehen eher ärmlich aus und scheinen aus güterwagen umgebaut worden zu sein => was durchaus sinn machen würde. Die Bahn wurde über die Bauarbeiten hinaus betrieben und da dürften einige Wagen überflüssig geworden sein, die man dafür anders Nutzen konnte
Der Triebwagen ist, wenn ich das richtig Verstehe ein argentinisches Produkt (wo auch die Bahn fuhr), die Dampfloks und Wagen von O&K Baujahr um 1930.
Die Seite scheint tatsächlich gerade down zu sein. Ich hatte sie noch offen und habe schnell mal einen PDF Druck von der engl. Übersetzen Version gemacht. Leider fehlen 3 Bilder :/
Bei so alten Seiten weiß man nie.... aber umso besser (viel gibt die Seite zwar nicht her, und ist Teil einer Homepage über die Argentinische Marine, aber ich denke gerade von den kleinen Vorbildern kann man nie genug haben)
Wir bleiben u. A. in Südamerika. Ich bin mir relativ sicher, dass ich nicht der einzige bin der schonmal über folgende Lokomotivtype aus Randberlin gestolpert ist:
Bitte einmal anschnallen und die wilde Fahrt genießen:
/edit: wir hatten ja das Thema "Mini-Mallets" mal an anderer Stelle, das findet sich hier auch wieder. Wobei die kleinen - ja was ist das eigentlich? - Schwarztkopfloks für Gobmotoriker auf freak Spurweiten wie mich, sicherlich die geeignetere Wahl für den Nachbau darstellen.
Durch einen Zufall bin ich heute mal wieder über die 600mm Jung Loks gestolpert, die ähnlich aufgebaut wie die V29, also als "echtes" Krokodil, nach Südamerika und Indien gingen und dort auf 600/10 und 762mm Spurweite unterwegs waren.
Was mich sehr freut, dass man sich hier in den frühen 2000ern wohl der kulturellen und touristischen Bedeutung der kleinen Bahn bewusst wurde und auf - wenn ich das richtig verstanden hab - 3km Strecke seit 15 Jahren wieder Betrieb macht. Aus Mangel an aktuellen bewegten Bildern, ein paar ältere: