Zur Zeit bin ich am rumbasteln eines Hubstaplerwagens. Oder wie es auf der Firmenwebseite steht: Waggonrangiergerät. Als Beispiel hier zu sehen, wie sowas im Original ausschaut: https://youtu.be/AVDjNDsDm2E
Ich werde hier nun bereicjte, wie ich das Ganze umsgesetzt habe. Wie immer bei meinen Basteleien wird das Vorbild nicht 1:1 abgebildet. Es soll aber das Prinzip übernommen werden.
-------------------------------------- Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Ich habe mittlerweile Zugriff auf einen Resin 3d Drucker. Langsam werden die Drucke auch besser. Ich muss aber sagen, dass es recht unkompliziert funktioniert. Meist kommt der Druck gut ohne viel rumprobieren.
Habe also mein Gerät als 3d Modell aufgezeichnet:
Gelb ist der eigentliche Wagen. Rot ist die Motoreinheit. Und Grau dann Motor und Räder.
Der Druck hat 12 Stunden gedauert. Da habe ich die Werte sehr konservativ eingestellt gehabt um möglichst genug Belichtungszeit zu haben. Lieber einmal etwas länger drucken als zweimal..
Wie ihr seht, kommen selbst feinste Details fein detailliert aus dem Drucker. Super!
-------------------------------------- Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Hi. Ja, heutige Resin Drucker mit heutigen Harzen erreichen traumhafte Ergebnisse. Trotzdem ein kleiner Tipp... Zu lange Belichtungszeit ist genau so schädlich wie zu kurze. Als Ausgangspunkt sollte man die vom Hersteller angegebenen Richtwerte verenden und sich dann langsam ans "Optimum" heran tasten. Bei meinem Photon M3 und dem Anycubic ABS- Like + Harz liegt das z.B. bei 2,5 Sekunden pro Schicht (2,0 sec war der Richtwert). Damit erreiche ich die feinsten Details bei möglichst guter Stabilität. Wenn die Zeit viel zu lang wird, geraten die Teile aus der Form, werden breiter als gedacht und die Details laufen wieder zu. Außerdem verschlechtert sich die mechanische Stabilität des Drucks, da die Schichten dann nicht mehr perfekt aneinander haften... Das kann sogar zu Abrissen führen, genau wie bei zu kurzen Belichtungszeiten.
Es gibt im Netz diverse Testobjekte, mit denen man die für seinen Drucker und sein Harz perfekte Belichtungszeit bequem austesten kann... Bei Interesse suche ich mal ein paar Links zusammen.
Danke für die Anmerkungen. Ja..es ist nicht entscheidend, dass möglichst lange belichtet wird..sondern dass GENUG lange belichtet wird.. Danke für die Präzisierung!
-------------------------------------- Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Sorry..ich heisse Thomas..hab die Etiquette nicht eingehalten..
Die Konstruktionszeit ist ein Prozess..ich konstruiere und drucke und korrigiere.. So ein Ding in 3d zu erstellen ist aber bei geeigneter Software nicht allzuschwer. Ich habe aber den Vorteil, dass ich mich schon täglich im 3d bewege und die Software recht gut kenne. Vielleicht hatte ich bisher alles in allem 12 Arbeitsstunden? Anzumerken ist, dass ich dies nicht als Arbeit sehe..sondern als Vergnügen.. Und die Motivation ist, dass ein sauber konstruiertes Teil dann auch perfekt als physisches Modell daherkommt. Wenn ich dieselbe Zeit mit meinen beschränkten Mitteln in den Hand-Modellbau stecke, dann ist es am Schluss dann doch wieder schief..
Die Stützstrukturen sind im Verhältnis gross. Das Resin ist aber wirklich nicht teuer..da macht es finanziell gesehen keinen Sinn dort zu sparen. Viel wichtiger ist, dass der Druck mit den Stützstrukturen optimal wird.
Das wegnehmen der Strukturen war eine Fummelei. An einem Ort ist mir dadurch etwas abgebrochen. Das Resin, welches ich verwende, ist aber sehr stabil und auch flexibel genug. So dass es eien recht unsanfte Behandlungen erträgt. Ich werde beim nächsten Druck die Einstellungen der Stützstrukturen anpassen. Es gibt noch die Variante mit feineren Strukturen.
Als Basis für den Gabelstapler habe ich mir aus dem Spielzeugbereich ein Druckgussmodell für relativ wenig Geld erstanden. Das Modell stammt von Universal Hobbies. Typ: Manitou MI 25D Gibt es z.B. hier zu kaufen: https://www.treckerwelt.com/Universal-Ho...pler::4945.html
Beste Grüsse Thomas
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Zitat von 0e-Fahrzeuge im Beitrag #4Vorenthalten hast Du uns die Konstruktionszeit und die Rüstzeit für den Drucker.
Die Konstruktionszeit ist abhängig davon, wie vertraut man mit seinem 3D Programm ist und vor allem, wie Komplex das zu druckende Objekt ist. Im Prinzip ist das auch bei mir genau so, ich konstruiere, drucke und verbessere so lange, bis es mir passt. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist dabei die "Massenfertigung". Habe ich ein Teil einmal "fertig" konstruiert, ist es egal, ob ich davon 1 Exemplar herstelle oder 1 Million. Der Aufwand beim Konstruieren und Bauen ist unabhängig von der Stückzahl derselbe. Baut man hingegen konventionell, ist der Aufwand beim zweiten Wagen (nahezu) genau so groß wie beim Ersten...
Man kann aber sehr oft auch einfach auf frei verfügbare Dateien zurückgreifen, wie ich es z.B. bei meinen Kipploren gemacht habe. Die "Konstruktionszeit" hat sich dabei auf das Skalieren der fertigen Dateien (= 1 Mausklick) reduziert. Man muss das aber immer als Hobby ansehen, finde ich. Deswegen ist mir der Zeitaufwand ziemlich egal. Auf eine andere Art würde ich bei weitem nicht so gute Ergebnisse hin bekommen können, niemals. Genaugenommen würde ich ohne die moderne Technologie wohl kaum in der Lage sein, das Hobby Modellbahn zu betreiben. Alles immer fertig kaufen zu müssen, ist für mich unbezahlbar. Dafür ist das Zeugs einfach viel zu teuer, egal in welcher Spurweite auch immer. So kann ich aber mit minimalem finanziellen Einsatz maximale Ergebnisse bekommen. Da sind mir ein paar (zig) Stunden bei der Konstruktion ziemlich egal.
Rüstzeit hat man bei einem Resin Drucker eigentlich gar nicht. Zumindest dann nicht, wenn man einen festen Platz hat, wo man ihn stehen lassen kann. Einschalten, zu druckende Datei auswählen und losdrucken, das ist alles und dauert keine Minute... Hin und wieder muss man mal das Harz durchrühren oder aufschütteln, aber selbst das ist inzwischen auf ein Minimum reduziert worden. Nur wenn es mal, warum auch immer, einen Fehldruck gegeben hat, kann es sein, das man das Harz mal durchsieben muss, um im Tank zurück gebliebene Reste auszusieben. Die Resin Drucker sind extrem wartungsarm, kein Vergleich zu dem Aufwand, den man bei einem FDM- Drucker ("Würstchenleger") betreiben muss...
Zitat von 0e-Fahrzeuge im Beitrag #4Der Materialverbrauch für die Stützstrukturen steht in unglücklichem Verhältnis zum Druckergebnis.
Das mit dem Stützmaterial ist meiner Ansicht nach die größte Schwäche dieser Druck- Technologie. Allerdings kann man den Aufwand und Materialverbrauch dafür drastisch reduzieren. Denn heutzutage bekommt man für jeden gängigen Drucker eine flexible Bauplatte (ca 10€-20€), von der man seine Objekte auch dann zerstörungsfrei ab bekommt, wenn man sie direkt auf das Druckbett setzt. Am Anfang war das fast unmöglich, da es zum einen diese flexiblen Bauplatten noch nicht von Anfang an gab und zum anderen, weil man die ersten Schichten mit einer deutlich längeren Belichtungszeit (20 statt 2 Sekunden, als ein Beispiel) drucken muss, um erst mal eine gute Haftung des Drucks am Druckbett zu erreichen. Dabei wird aber das Objekt breiter, als es eigentlich geplant ist (siehe weiter oben). Das sind dann die sogenannten "Elefantenfüße". Doch inzwischen bietet jeder Slicer (das Programm, mit dem man die 3D Dateien für seinen Drucker aufarbeitet) dafür eine Korrekturmöglichkeit. Damit sind dann gleich alle Probleme vom Tisch, kein Stützmaterial und somit keine Beschädigung der Oberfläche, keine Materialverschwendung und trotzdem keine "Elefantenfüße". Außerdem spart das auch noch, und zwar nicht unerheblich, an Druckzeit ein.
Zitat von 0e-Fahrzeuge im Beitrag #4Lassen sich die Stützstrukturen entfernen ohne das Druckergebnis zu beschädigen?
Das ist sehr schwierig bis unmöglich. Man wird das so gut wie immer sehen, sofern man nicht anschließend kräftig mit Schleifpapier und Spachtelmasse nachhilft. Lösung? Erst gar kein Stützmaterial verwenden, siehe oben...
Gestern war bei mir 3D-Druck-Infotag mit dem Ergebnis dass das Verfahren nicht in Frage kommt. Ein mittelgroßer ANYCUBIC schlägt dann doch ziemlich zu Buche; ebenso wie das Resin. Das Investment lohnt sich nur wenn Kleinserien angestrebt werden, was bei mir nicht der Fall ist, da ich nur Unikate baue.
Wie befürchtet und von Euch auch bestätigt ist der Zeitaufwand für die CAD-Konstruktion erheblich - insbesondere für eine Neueinsteigerin wie ich sie wäre. (Test FreeCad)
Jetzt freue ich mich auf die Baufortschritte beim Hubstaplerwagen und grüße freundlich
Hier ein Foto eines frühen Druckes mitsamt dem Gabelstapler:
Und dann muss ich ja noch irgendwo den Decoder und einen Energiespeicher unterbringen. Darum habe ich den Gabelstapler auseinandergeschraubt und Platz geschaffen:
Zur Zeit bin ich gerade daran irgendwie Räder herzustellen. Leider habe ich keine kleinen passenden Radsätze gefunden. Und eine Drehbank besitze ich nicht. Darum wirds eher ein Gebastel werden mit Messing Unterlagsscheiben... Schauen wir mal..
-------------------------------------- Herzliche Grüsse aus der Schweiz Thomas