Ich stehe mit Sekundenkleber auf Kriegsfuß. Aber für manche Basteleinen braucht man ihn einfach.
Da meine Reserven aufgebraucht waren, habe ich mir bei einem großen amerikanischen Onlinekaufhaus einmal diesen hier bestellt, weil u.a. "gut dosierbar" in der Beschreibung auftauchte.
Konnte ihn heute gleich einmal testen und meine Erkenntnis: Er klebt auch Fleischmann MT - Kunststoff, sogar von Shapeways gedruckte Teile kann man damit an MT-Teile fixieren! Auch die Aussage mit der guten Dosierbarkeit kann ich bestätigen.
Ich bin immer zu faul, den Sekundenkleber zu bestellen und bringe ihn meist aus dem 1 Euro Shop mit. Tut es auch. In der Regel habe ich dünnflüssig und Gel vorrätig, wobei Gel deutlich häufiger verwendet wird. Für 3D Druckteile kann man kaum etwas anders zum Kleben verwenden als Sekundenkleber. Zumindest Metall (Blumenbindedraht als Griffstange) lässt sich damit auch problemlos an den MT Kunststoff kleben. Ich bevorzuge übrigens sehr kleine Gebinde bei Superkleber. Sonst verdirbt mir immer zu viel. Die noch nicht gebrauchten Tuben (meist sind ja 5 Tuben in einer Packung für 1€ drin) lagere ich im Tiefkühlschrank. Man muss sie nur etwa einen Tag, bevor man sie tatsächlich braucht, ins normal warme Zimmer befördern...
bisher habe ich auch immer diese kleinen Tuben gekauft. Leider stelle ich immer wieder fest, dass nach dem ersten Benutzen der Kleber meist nicht mehr zu verwenden ist.
genau das ist das Problem bei diesen Tuben. Mit der Kanüle auf der Flasche tritt das nicht mehr auf, vor allem lässt sich damit der Kleber noch wesentlich genauer dosieren.
Viele Grüße aus der Hildesheimer Börde
Martin
DelTang-Funkloks, Wald- und Feldbahnen 0e, 16,5 mm, Maßstab 1:45
Hi. Ich habe auch schon fast volle Flaschen wegwerfen müssen, weil sie verdorben waren. Sekundenkleber hält einfach nicht ewig. Aber so 2-3 Wochen kann man so eine Tube immer gebrauchen, sofern man sie nach Gebrauch wieder verschließt. Hat man eine längere Zeitspanne, in der man keinen Sekundenkleber braucht, kann man auch die angebrochenen Tuben wieder einfrieren. Und bei 20 Cent pro Tube ist der Verlust, wenn ich wirklich die halbe Tube wegwerfen muss, doch sehr begrenzt. Zum Dosieren nehme ich eine Stecknadel, von der ich den Kleber runter träufeln lasse. Beim Gel ist das ohnehin unkritisch, weil das nicht wegläuft...
Übrigens kann man auch sehr gut den Bastelleim aus dem 1€ Shop verwenden. ich habe zwar auch immer "Marken- Weißleim" (aktuell meist von Uhu, nicht Ponal) vorrätig, wenn es wirklich auf den letzten Rest Klebekraft ankommt. Aber für die meisten Sachen eignet sich der Bastel- Weißleim genau so gut... Bei Alleskleber greife ich aber fast immer auf das Original, den gelben Uhu Alleskleber zurück. Der ist dann doch am Besten.
Der natürliche Feind des Sekundenklebers ist Feuchtigkeit. Solange man die beiden so gut wie möglich auseinander hält, ist alles kein Problem.
Ich hatte es, glaube ich, schon mal irgendwo erklärt. Egal, hier noch mal passend zum Thema:
Sekundenkleber enthält den eigentlichen Kleberkunststoff und eine sehr starke Säure. Diese hindert den Kunststoff daran, zu polymerisieren. Kommt Sekundenkleber mit Luftfeuchtigkeit zusammen, verdünnt sich die Säure und das Zeug bindet ab. Daher die große Hydrophobie (für Nichtlateiner: Angst vor Wasser ) des Ganzen. Bringt man Sekundenkleber mit etwas Basischem zusammen, wird die Säure natürlich auch neutralisiert und er bindet ab (und das ziemlich schnell). Das kann man nutzen. Natron (aus dem Backbedarf im Supermarkt) ist dafür hervorragend geeignet. Ob man zuerst das Natron auf die zu klebende Fläche streut und dann den Sekundenkleber draufträufelt oder zuerst den Kleber und dann das Natron ist eigentlich egal. Das hängt mehr von der Art und Geometrie der Klebestelle ab, je nachdem, was besser funktioniert. Man muss nur bedenken, dass es blitzartig trocknet. Das Ergebnis ist eine weißliche, richtig feste und substanzielle Klebenaht, die auch größere Lücken ausfüllt und sich hinterher gut glattschleifen lässt (ist also auch durchaus als Spachtelersatz geeignet). Man kann im Prinzip statt Natron auch Backpulver nehmen, allerdings ist das etwas kontraproduktiv. Backpulver enthält zwar Natron aber auch Weinsäure. Und die Säure wollten wir ja gerade rauskriegen. Ich hab's noch nicht probiert, aber wenn man Natron in Wasser auflöst und auf den Sekundenkleber sprüht, müsste es eigentlich als billiger Trocknungsbeschleuniger wirken. Muss ich demnächst mal testen oder einer von Euch probiert's mal aus.
eigentlich hatte ich zu Sekundenkleber immer die gleiche Meinung wie Holger
Zitat von Holger im Beitrag #1Ich stehe mit Sekundenkleber auf Kriegsfuß....
aber ich habe in Euren Beiträgen hier viel Positives heraus gelesen. Das mit der Tülle, wie Martin es beschreibt, werde ich auf jeden Fall ausprobieren und Günni's Tipp mit dem Natronpulver war mir vollkommen neu. Auch auszuprobieren! Mein Favorit für schnelle Klebungen war bisher immer der UHU LED-Light Booster, das Aushärten mittels beiliegender kleiner UV-Lampe funkioniert gut. Der Kleber ist aber trotzdem innerhalb weniger Wochen zu verbrauchen, wahrscheinlich härtet er durch die Luftfeuchtigkeit mit der Zeit dann genauso aus, wie Günni das beschreibt. Aber die Tuben haben nur 3g Inhalt, der Verlust ist also verschmerzbar. Ich setze ihn ein, wenn ich weiß, dass ich eine größere Anzahl Klebungen machen muß z.B. bei Anbringen von Details an Modelle. Dann lohnt sich das. Bleibt die Frage, was tut man am Ende mit den übrig gebliebenen blau leuchtenden UV-LED's? Ein paar habe ich schon liegen, die halten länger als die Tube....
ich kann mir sehr gut vorstellen, dass jeder von uns seine Erfahrungen mit Sekundenkleber hat 😁
Mein persönlicher Favorit ist der Sekundenkleber von Tesa: das Gel für große Flächen und den flüssigen für Details. Damit bekomme ich auch eine nachhaltige Verbindung von meinen Fahrwerken (Shspeways Smooth Fine Detail Plastic) mit den MagicTrain-Aufbauten hin.