der ursprüngliche Beitrag zu diesem Modell wurde 2010 im alten Schmalsput-Treff Forum veröffentlicht die Fotos waren in den letzten Jahren nicht mehr zu sehen
Mittelbadische Eisenbahn Gesellschaft Personenwagen Nr. 44-47 und 54-57 - 1000 mm Straßburger Straßenbahn und Waggonfabrik Rastatt 1909 -1914
Mit der Lokomotive MEG 46 und mit dem MEG Triebwagen T1 – T8 von Markus Klünder gab es zwei ansprechende Spur 0e/0m Triebfahrzeuge der Mittelbadischen Eisenbahn-Gesellschaft im Modell. Was fehlte waren noch die passenden Wagenmodelle.
Die einzigen noch existierenden Vorbilder stehen, wie auch die MEG Lok 46 und die MEG Triebwagen T 7 und T 13 bei der Museeumseisenbahn Selfkantbahn in Schierwaldenrath. Im Bestand der Sammlung der Selfkantbahn sind die drei fahrbereiten zweiachsigen Personenwagen Nr. 45, 54 und 56 sowie der Wagenkasten Nr. 46 ohne Fahrgestell. Erhaltene Güterwagen der MEG sind mir nicht bekannt.
Die Wagen in Schierwaldenrath unterscheiden sich in mehreren Details. Zum einen rührt das daher, daß die Wagen aus zwei verschiedenen Baulosen stammen und zum anderen, daß die Wagen mit der Zeit in den Betriebswerkstätten der MEG und zuletzt bei der Museumsbahn instandgesetzt, gewartet und umgebaut wurden. Unterschiede zwischen dem heutigen Zustand und den Fotos aus vergangenen Tagen gibt es z.B. bei: Radlager, Bremsschläuche, Kupplungen, Dachkonsolen, Übergängen an den Plattformen, Farbgebung, Anzahl der Speichen bei den Radsätzen und einiges mehr.
Nachdem 3D Konstruktionen immer mehr in den Modellbau Einzug hielten, habe ich 2009 den neue Wege des Urmodellbaus beschritten. Die Urmodelle für den Messingguß wurden in 3D konstruiert. Mit dem Wachsplot-Verfahren wurden die Wachsabgüsse für den Gießer hergestellt. Der Gießer lieferte dann die Messing Urmodelle. Die Stufungen beim Plot sind extrem fein. Am besten ist dies an den Blattfedern zu sehen. An glatten flächen ist nur bei schrägem Lichteinfall die Stufen zu erahnen.
Mit Hilfe von 3D Konstruktionen konnten dann im Rapid Prototyping Verfahren die Urmodelle hergestellt werden. Die feinen Detaillierungen der Blechbeplankung der Wände mit den halbrunden Deckleisten und die Lüfterlamellen über den Fenstern sind exakt nachgebildet. Die Urmodelle des Gehäuses wurden mit Silikon abgeformt und die endgültigen Teile dann in Resin gegossen.
Nach zeitraubender Vorarbeit und Einsatz einiger Euronen waren die ersten Seriengußteile des MEG Personenwagens fertig. Der Unterboden und der Wagenkasten sind mit Messingteilen bestückt.
Auf den Fotos ist der Wagen im Bauzustand und in der Farbgebung der Epoche II dargestellt:
Noch ein Wort zur Beschriftung. Die Personenwagen der MEG hatten im Vergleich zu den Staatsbahnwagen eine sehr reduzierte Beschriftung. Gute Fotos oder Zeichnungen aus denen die Beschriftung der 1930er Jahre eindeutig hervor gehen, hatte ich keine. Also war wieder einmal die Phantasie gefragt, man möge mir verzeihen.
Die Werbebung der "Badischen Presse" auf meinem Wagen Nr. 47 ist von einem 4-achsigen Personenwagen der MEG abgeschaut. Ob es bei der MEG einen 2-achsigen Wagen mit dieser Werbeaufschrift gab, glaube ich nicht.