der Baubericht Teil 1 zur V29 wurde erstmals im alten Schmalspur-Treff im März 2020 veröffentlicht
Da die beiden Ausstellungen in Stadtoldendorf und Gießen kurz bevor stehen, möchte ich Euch auf ein Modell aufmerksam machen, das sich lohnt im Original anzuschauen.
Bernd Braunert und Ulf Haußen haben sich der DB Schmalspur-Lokomotive angenommen und ein Modell im Maßstab 1:45 konstruiert. Es wird in einer sehr kleinen Auflage produziert und bei den beiden Ausstellungen an die Besteller ausgeliefert werden. Ich bekam meinen Bausatz vorab im November letzten Jahres und wollte eigentlich zu den beiden Ausstellungen mein Modell als fix und fertiges Schauobjekt gebaut haben. Leider mußte ich vor vier Wochen die Basteltätigkeit aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend einstellen und kann auch nicht zu den Ausstellungen kommen. Deshalb möchte ich den Interessierten mein Modell zeigen und auf die beiden Hersteller des Bausatzes bei den Ausstellungen hinweisen.
Im Vorbild lief die Maschine auf Meterspurgleisen, das Modell ist aber so konstruiert, daß es sowohl für Spur 0m wie auch für Spur 0e gebaut werden kann. Bernd hat als Vorbild für das Modell das Original der Museumslokomotive beim DEV zugrunde gelegt. Bei näherer Betrachtung fällt auf, daß einige Dinge nicht mehr dem Original bei der DB entsprechen. Dazu muß man sagen, daß auch bei der DB nicht alle drei Lokomotiven immer gleich ausgesehen haben. Je nach Einsatzort und Einsatzzeit wurden Veränderungen vorgenommen.
Bei mir wird die Lokomotive in meinen württembergischen Fahrzeugpark eingereiht. Als Vorbild war sie auf der Meterspurstrecke Nagold/Altensteig im Einsatz und hat einige spezifische Umbauten für diese Strecke erhalten. Diese müssen in Eigenarbeit selbst nachgebildet werden.
Der Bausatz besteht aus präzise gefrästen Messingteilen und Ätzteilen, die alle Passungen haben und somit passgenau zusammengelötet werden können. Eine gewisse Löterfahrung und das entsprechende Equipment ist erforderlich, da massive Bleche mit 1, 1,5 und den Ätzblechen mit 0,5 mm gelötet werden müssen. Gußteile sind nur wenige im Bausatz enthalten, besser gesagt eigentlich nur die Achslager, die Sandkästen, die Griffstangenhalter und die Hupen auf dem Dach. Zusätzlich gibt es noch als Drehteile die Hutzen auf den Vorbauten und die Lampenfassungen. Die Abdeckungen der Vorbauten und zwei „Kisten“ an den Fahrgestellen sind als Kunststoffgußteile beigefügt. Der Druckluftkessel und die vier Auspufftöpfe sind als Rohrstücke mit gedrehte Kappen ebenfalls beigefügt.
Alles andere ist der Eigeninitiative und dem eigenen Anspruch, „wie weit möchte ich gehen“, überlassen. Bei der Serienauslieferung wird eine bebilderte Bauanleitung dabei sein. Den Rest muß man sich selbst erarbeiten und dazu die wenigen Veröffentlichungen zusammensuchen, die es zu diesen drei Lokomotiven gibt.
Wie ich von Bernd weiß, ist ein Beschriftungssatz mit dem Bauzustand der Museumslokomotive bei Frau Simrock erhältlich. Ich habe mir eine originale Beschriftung für den Bauzustand 1958 beim Einsatz in N/A hergestellt.
Die beiden Antriebe sind von Ulf gefertigt. Sie sind mit einer Pendelachse und einer Starrachse ausgerüstet. Die Faulhabermotoren treiben über einen Riemen eine Welle an, die über Schnecken und Zahnräder die Achsen antreiben. Die Antriebe sind ebenfalls exakt gefräst und komplett fahrfertig zusammengebaut. Zur Laufeigenschaft kann ich im Moment nicht viel sagen, das ist erst möglich, wenn das Modell elektrifiziert und mit einem Decoder versehen ist. Analog laufen die beiden Antriebe tadellos, mein Trafo setzt allerdings erst bei ca. 2 Volt ein, was keine Aussagen zum Fahrverhalten bei Rangiergeschwindigkeit zuläßt.
Dies hier ist kein Baubericht, wie ich ihn sonst mache, da das Modell noch nicht fertig ist (die Kunststoffteile der Vorbauten müssen noch komplettiert werden) und es mir im Moment schwer fällt die entsprechenden Unterlagen herzustellen. Trotzdem wollte ich nicht vorenthalten, wie man diesen exzellenten Bausatz individuell auf seine Lieblingsvorbildlokomotive ergänzen und anpassen kann. Zu gegebene Zeit werde ich einen kompletten Bericht hier einstellen.
Neben kleinen Änderungen habe ich im Wesentlichen folgende Teile ergänzt: die komplette Leitungsführung der Druckluftbremsanlage mit den Bremsschläuchen, Elektroleitungen, Sandrohre, Tachometerantrieb, Zwischenkühler vor dem Druckluftbehälter, Werkzeugkasten. Natürlich habe ich auch meine württembergischen Kupplungen mit Rastbügel an das Modell angepaßt.
Nicht vergessen, in Stadtoldendorf und Gießen das Original bei Bernd Braunert und Ulf Haußen anschauen.