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Dieses Thema hat 1 Antworten
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Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 434

19.12.2021 17:53
Schmalspur-Kranwagen Nr. 401 - 402 der KwStE und der Jagsttalbahn Teil 1 Antworten

Weil in anderen Foren zur Zeit einige Berichte zu Modellen der Jagsttalbahn veröffentlicht wurden, lade ich diesen Bericht vom Frühjahr 2013 im alten Schmalspur-Treff in das neue Forum hoch. Ein Kranwagen dieser Bauart war auch auf der Jagsttalbahn zuhause und ist heute noch in sehr schlechtem Zustand im Bestand der Museumseisenbahn.


Erster Teil

Heute beschreibe ich den Bausatz des Schmalspur-Kranwagens Nr. 401 - 402 der Königlich württembergischen Staatseisenbahn (später DRG und DB) beziehungsweise des Kranwagens Nr. 101 der Jagsttalbahn. Den Bausatz hat Wendelin Niehnus entwickelt und stellt ihn in kleiner Auflage her. Wer die großen Schmalspurtreffen in Stromberg und Stadtodendorf (früher Ladbergen und Wulften) besucht, der kennt Wendelin Niehnus mit seinen sächsischen Schmalspur-Modellen, wie z.B. die Ik oder die Vk oder verschiedene Wagen.

Wie alle Bausätze die ich zusammen baue, so habe ich auch diesen in verschiedenen Details abgeändert. Dazu später bei den entsprechenden Fotos.

Beginnen möchte ich mit einem Foto der Seite aus dem Betriebsmittelhandbuch der DRG /DB. Dort ist ein Plan im Maßstab 1:50 eingeheftet, der neben verschiedenen Angaben auch auf die Stationierung Marbach – Beilstein hinweist.



Ferner ist zu lesen, dass die beiden Kranwagen 1894 von der Firma Mohr und Federhaff aus Mannheim geliefert wurden. Diese beiden Kranwagen existieren im Gegensatz zu dem Kranwagen der Jagsttalbahn (geliefert 1901) nicht mehr. Der Vergleich zwischen der Zeichnung und den wenigen Fotos, die von den Staatsbahnwagen vorhanden sind, mit dem Jagsttal Kranwagen lassen den Schluß zu, dass alle drei Kranwagen baugleich sind.


Reichsbahndirektion Stuttgart/Willi Doh, Slg. Armin-Hagen Berberich

Dieser Link führt zu einem Foto der Reichsbahndirektion Stuttgart, von dem ich eine digitale Kopie besitze. Entsprechend der Beschriftung gehe ich davon aus, dass es aus Ende der 1940er stammt. Fotos vom Kranwagen im Jagsttal gibt es im Netz genügend.

Im ersten Teil meines Berichts zeige ich den fertig montierten aber noch nicht lackierten Kranwagen. Mit den ersten vier Fotos machen wir einen Rundgang um das Fahrzeug.









Der Bausatz enthält alle Teile um den Kranwagen zu bauen. Er besteht aus geätzten und gefrästen Messingblechen, Profilen, Kunststoff- und Weißmetall Gußteilen und den Fahrwerksteilen aus Messing-Guß. Kupplungen sind nicht enthalten. Auf den Fotos sind noch ZT-Kupplungen montiert. Diese habe ich zwischenzeitlich durch meine eigenen Messing Kupplungen mit Rast Bügel ersetzt. (Ergänzung 2021) Diese passen exakt zu dem Modell. Ich habe die Weißmetall-Gußteile durch neue Teile ersetzt, die ich in Messing hergestellt habe. Ferner weiche ich von der Bauanleitung insoweit ab, dass ich beim Kranaufbau die einzelnen Teile nicht verklebt oder verlötet habe sondern überall M1 Gewinde gebohrt habe und M1 Sechskantschrauben verwende. Wie man auf dem Foto aus den 1940er Jahren erkennen kann, hat der Staatsbahn-Kranwagen Zettelkästen, die ich mir bei Paul Petau besorgt habe.

Eine besondere Herausforderung war für mich die Winde. Wendelin Niehnus hat diese mit Ätzblechen und gegossenen Teilen vereinfacht dargestellt. Dies hat mir so nicht gefallen, deshalb mussten neue Teile hergestellt werden. Ich hatte die Absicht, wie beim Vorbild ein zweigängiges Getriebe mit Zahnrädern nachzubilden. Peter Herrmann hat mir die Lagerböcke der Winde und das große Speichenzahnrad neu gefräst. Die Winde ist jetzt so aufgebaut, dass sie zum Lackieren der Lagerböcke zerlegt werden kann. Die Wellen, Kurbeln, Sechskantschrauben und das Speichenzahnrad werden brüniert. Erst bei der Endmontage wird der Lagerbock fix auf dem Auslegerarm befestigt.










Den großen Gegengewichtskasten habe ich etwas abgeändert. Er ist bei mir nicht fest auf die Trägerprofile aufgelötet, sondern kann vorbildgerecht verschoben werden. Durch dieses nach Hinten verlagern konnte beim Vorbild bei entsprechender Stellung des Auslegers die Tragkraft erhöht werden. Das erste Bild zeigt den Normalstand des Gegengewichts, das zweite Bild die Stellung für die höhere Tragkraft.





Zum Schluß noch ein Foto vom Fahrgestell und dem Unterboden. Wendelin Niehnus hatte ursprünglich ein gekürztes Magic Train Fahrwerk verwendet. Dies war für mich absolut nicht geeignet. Ich konnte ihn überzeugen, dass die von mir gefertigten Messing-Gußteile das Fahrwerk original nachbilden und für das Modell angemessen sind. Er änderte seinen Bausatz entsprechend und es konnte das gefederte Fahrwerk eingebaut werden. Da ich den Staatsbahn-Kranwagen baue, habe ich noch eine Durchgangsbremsleitung eingebaut. Diese ist beim Jagsttal-Kranwagen nicht vorhanden.



Soviel für heute. Im zweiten Teil werde ich den fertig lackierten und beschrifteten Kranwagen zeigen.
Grüße aus VAI
Armin.


Martin Offline




Beiträge: 1.054

19.12.2021 21:20
#2 RE: Schmalspur-Kranwagen Nr. 401 - 402 der KwStE und der Jagsttalbahn Teil 1 Antworten

Hallo Armin,

ich erinnere mich an deinen "alten" Baubericht. Ich bin immer wieder von deinen Modellen begeistert, das ist phantastischer Modellbau.

Grüße aus der Hildesheimer Börde

Martin

DelTang-Funkloks,
Wald- und Feldbahnen 0e, 16,5 mm,
Maßstab 1:45


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