Für Spur H0 werden von der Firma Tillig Weichen angeboten, die auch sehr gut für Spur 0e nutzbar sind. Zudem sind sie als Bausatz recht günstig und ersparten mir beim Aufbau des Bahnhofs viel Arbeit. Natürlich passt das Schwellenbett nicht zum größeren Maßstab. Hier habe ich mir erst einmal eine Zeichnung erstellt und ausgedruckt. Aus Platinenmaterial wurden dann die benötigten Schwellen auf einer kleinen Tischkreissäge ausgesägt und auf ein 4mm Sperrholzbrett geklebt. Damit sich beim Auflöten der Schienenprofile nichts verziehen kann, ist es sinnvoll, dieses dünne Brett auf einem dickeren Brett festzuschrauben.
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An die Zungenschienen habe ich unten am Gelenk gleich die Stromzuführung angelötet, so dass sich später keine Probleme bei der Stromversorgung ergeben können. Auch das Herzstück wurde gleich mit einem Kabel versehen.
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Die Radlenker wurden mit 1,2mm Abstand festgelötet. Damit kommen alle Radsätze mit einem Innenmaß von 14,3 bis 14,5mm gut durch die Weiche. Die Spurlehren stammen noch aus alten Zeiten von Schumacher, sie passen ausgezeichnet auf die Tilliggleise.
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Wenn die Bilder nicht zu sehen sind, einfach mal in die Galerie schauen.....
Herzliche Grüße Somotronik
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Hallo Forumsfreunde ich habe meine letzten H0 - Anlagen mit Weichenbausätzen des Tillig Elite - Systems gebaut, die 12 ° Winkel haben https://www.tillig.com/Produkte/produktinfo-85353.html. Hatte vor einiger Zeit überlegt, damit 0e - Weichen nach demselben Prinzip zu bauen. Allerdings habe diese Weichen Federzungen. Ich habe das Thema nicht weiter verfolgt, da ich nach Abriß meiner alten Anlage die Weichen für den Neubau retten konnte. Vielleicht ist es eine Anregung. Gruß Henning
Hi. Für 12° Weichen kann man auch gut die "kleinen" Wenz 0e Bausätze nehmen. Die kosten nicht wirklich mehr als die Tillig Elite Weichen, sind aber speziell für 0e konzipiert und sehen super aus. Ich denke, der Umbau der H0 Weichen dürfte nicht wesentlich einfacher gehen, als so einen Bausatz zusammen zu bauen. Klar, wenn man die H0 Weichen schon hat, lohnt sich der Umbau sicher. Aber extra anschaffen würde ich die Tillig Weichen dann wohl eher nicht. Weichen mit ca 600 mm Abzweigradius bekommt man für unter 20€ fertig von Peco, zumindest wenn man die Weichen in England bestellt. Und die Wenz Weichenbausätze fangen bei 1100 mm Radius und gut 30€ an. Das Wenz Gleis ist normalerweise unglaublich teuer, aber die kleineren 0e Weichen sind im Verhältnis erstaunlich günstig dort. Vom Aussehen her ist das Wenz Gleis aber auf jeden fall ein Gedicht. Mir steht das auch bald bevor, denn ich habe hier schon eine Weile einen Bausatz von Wenz rum liegen. Ich muss demnächst daraus irgendwann mal eine Bogenweiche bauen, da es von Peco keine Bogenweichen gibt und ich unbedingt eine Bogenweiche brauche. Ich hatte zuerst überlegt, eine Tillig, Roco oder Piko H0 Weiche umzubauen, mich aber dann doch für einen Wenz Bausatz entschieden. Zumindest das Profil ist ja schon mal identisch, denn auch bei Wenz wird dasselbe Code 100 Profil verwendet wie bei den Peco 0e Gleisen.
Hallo Forumsfreunde, ich baue meine Gleise mit Schienenprofilen aus längst vergangener Zeit. 1981 hatte ich in Magdeburg ein dickes Bündel Pilz - Schienenprofile gekauft in der Annahme es sei H0 - Material. Es war aber TT - Gleis mit ca. 2,1 mm Profilhöhe. H0 - Gleis hatte 2,5 mm. Als ich dann mit 0e begann, habe ich den "Fehlkauf" nutzen können, denn mir war Code 100 für meine bescheidene kleine Löderberger Kreisbahn zu klobig. Als ich dann doch mal keine Lust hatte, Weichen zu bauen, kam die Idee mit dem Umbau der Elite - Weichen. Hatte sich dann erledigt aber wer weiß - ich habe noch einen Weichenbausatz liegen. Gruß Henning
Als ich in 0e den Bahnhof Buddenbaum und das Zementwerk Grafenberg vor gut 15 Jahren gebaut habe, benutzte ich auch die Weichenbausätze von Tillig. Die Gleise entstanden aus Profilen des gleichen Herstellers. Die Schwellen sägte ich mir aus Holzrührstäbchen der Fastfoodkette mit dem großen "M". Die Breite der Stäbchen war wie geschaffen für 0-Schmalspur, die geringe Dicke der Stäbchen hatte den Vorteil, nur wenig Schotter zum einschottern der Gleise zu benötigen.
Da beide Modul-Betriebsstellen durch die Verwendung von Tischlerplatten recht schwer waren, kamen diese bei unseren Treffen nicht mehr zum Einsatz und wurden durch neue Module ersetzt.
Die alten Module mit den Tilliggleisen sind aber nicht verschrottet, sondern fester Bestandteil meiner Heimanlage geworden. Gruß, Ralf
Die Tilligweichen sind ausgesprochen günstig – für den Preis aber eben nicht perfekt. Die etwas groben Herzstücke stören hier im größeren Maßstab nicht so sehr, wie in H0. Sämtliche Radsätze nach NEM laufen einwandfrei drüber. Anders sieht es bei RP25-Radsätzen aus. Letztere fallen oftmals ins Herzstück hinein. Entgleisungen habe ich nicht feststellen können – es sieht jedoch einfach unschön aus. Abhilfe schafft ein Stückchen 0,4mm Messingblech (0,3mm wäre vermutlich noch besser geeignet, ist aber nicht zur Hand). Hieraus wird nun mit der Laubsäge eine „Herzstückeinlage“ gesägt, und anschließend mit der Feile so lange bearbeitet, bis sie sich in das Herzstück hineinzwängen lässt, so dass das Messingteil im Herzstück auch „unter Strom“ steht.
Nach ein paar Monaten verschwindet der Glanz durch Oxydation wie von selbst. In der Nahaufnahme sieht es schlimm aus, in der Wirklichkeit fällt es deutlich weniger auf. Fakt ist nun, dass sämtliche Radsätze nur noch bei genauester Beobachtung minimal im Herzstück ruckeln.
Natürlich fehlt an der Weiche noch der Weichenstellhebel. Aus wenigen Teilen entsteht er auf der heimischen Werkbank. Ich stelle 2 Fotos ein, auf denen man alles genau erkennen kann. 6mm Plexiglas-Rundmaterial wird für das Weichengewicht verwendet. Aus rechteckigem Messingprofil 1x2mm entsteht der Hebel selbst. Die Löcher für Lagerung und Betätigung sollten sehr genau gebohrt werden. Mit einer kleinen Feile erhält er seine finale Form. Messsingwinkelprofil 2x3mm wird als Lager verwendet. Auf den Schwellen aus Platinenmaterial können die kleinen Profile festgelötet oder festgeklebt werden. 0,5mm Messingdraht dient als Stelldraht.
Noch eine Anmerkung: Das ist jetzt kein 100prozentiger Nachbau eines Vorbildes, sieht aber interessant aus, kostet kaum was und bewegt sich.
Auf dem Youtube-Video sieht man ab 1:30min Weiche und Stellgewicht in "action"
Hallo Somotronik, Dein Beitrag ist sehr interessant. Die Hinweise zum Weichenantrieb mittels Stellbock sind wunderbar auch auf Feldbahnweichen übertragbar. Mir gefällt auch Deine Auswahl des Gleisschotters. Von welchem Hersteller ist dieser Gleisschotter? Viele Grüße Manfred
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Hi. Ich frage mich gerade, ob das Ganze auch als 3D Druck Teil funktionieren könnte. Vermutlich nicht als tatsächlicher Antrieb aber als etwas, das mit der Weiche zusammen (z.B. von einem RC Servo) bewegt wird. Ich schalte meine Weichen mit RC Servos. Aber Stellböcke würden sich zumindest optisch sehr gut machen. Wie dick ist das Messingblech noch mal? 1x2 mm bzw. 2x3 mm? Das müsste sich drucken lassen, ohne schon vom Anschauen zu zerfallen. Kraft übertragen wird man wohl kaum können, aber das wäre für meinen Zweck auch gar nicht notwendig. Solche "Zierelemente" sind bei mir noch nicht wirklich an der Reihe, aber Ideen sammeln ist immer gut. Danke dafür.
Der Gleisschotter stammt von Spurenwelten - Porphyr dunkelbraun. Hatte ich vor Jahren mal in Gießen erstanden.
Die Teile lassen sich mit Sicherheit im 3D-Druck fertigen. Bei meinen 7 Weichen lohnte sich das aber kaum. Da bin ich mit Laubsäge und Feile einfach schneller, zumal ich sowieso am liebsten händisch etwas erschaffe.