auf Anlagen mit Schmalspur- oder Nebenbahncharakter, wo der vorbildnahe Betriebsablauf hauptsächlich durch das Aufstellen von Tafeln geregelt wird und bis auf Ausnahmen mechanisch oder elektrisch angetriebene Haupt-, Vor- u. andere Mastsignale sowie Schranken nicht zum Einsatz kommen (Vereinfachte Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung!), ist eine sich um 90° drehende Weichenlaterne mit funktionsfähigem Umstellhebel ein wesentliches Gestaltungselement der Bahnstrecke. Für meine kleine H0m-Anlage sollten es die Weichensignale der Einheitsbauform sein, wie sie bei der DRG u. der DR auf Neben- u. Schmalspurbahnen in der Epoche II für einfache R/L-Weichen zur Anwendung kamen. Als Antrieb verwendete ich den motorischen Weichenantrieb – Modell RS02 – vertrieben von „Conrad“, der den Geldbeutel schont und recht zuverlässig arbeitet. Einsetzbar sind aber auch viele andere. Die technologische Aufgabe besteht darin, den Stellweg des Antriebes von ca. 7 mm neben seiner eigentlichen linearen Weichenstellfunktion für zwei um 90° versetzte Drehbewegungen der Weichenlaterne und des Stellhebels zu nutzen. Da die Anzahl der Varianten für den Bau von Weichenantrieben ähnlich hoch ist wie die Anzahl der Modelleisenbahner erspare ich mir einen maßstäblichen Bauplan, sondern will möglichen Interessenten lediglich eine Anregung zum Bau „Ihrer“ funktionsfähig ortsgestellten Weichensignale mit Stellhebel in die Hand geben. Vor dem Nachbau sollte folgendes beachtet werden: Zur Einhaltung des Lichtraumprofiles im geraden und gebogenen Gleis (z.B. auch für den Rollfahrzeugbetrieb bei Schmalspurbahnen!) muß der Abstand der senkrechten Laternenachse mit dem nach rechts u. links ausschwenkenden Weichenstellhebel von der Gleismitte bei HO/HOm 30 mm betragen. (Lichtraumprofil!) Da der Antrieb auf Grund seiner Konstruktion nicht genau unter der Weiche zu liegen kommt und auf/unter den Gleistrassen nicht immer ausreichend Platz zur Verfügung steht, sollte die „unterirdische“ Lage des Antriebes für jede einzelne Weiche vorher geprüft werden, um daraufhin die Anbauseite des Weichensignals an die Schubstange u. damit u.a. die erforderliche Drehrichtung von Weichenlaterne und Stellhebel festzulegen. Diese Position ist am betreffenden Antriebsgehäuse zu kennzeichnen. Bei beabsichtigter Kleinserienproduktion für alle vorhandenen Weichen ist zunächst nur die Herstellung aller notwendigen Bauteile in der benötigten Anzahl möglich. Die Montage muß dann anhand eines konkreten Gleisplanes bzw. schon verlegter Trassen für jede einzelne Weiche extra erfolgen. Der Sitz des Weichenstellhebels ist von der Weichenspitze aus gesehen (bis auf technologisch bedingte Ausnahmen beim Vorbild) vor der Weichenlaterne. Weichen mit Stellhebeln, deren Gewichte wie in unserem Fall eine schwarz/weiße Farbgebung haben, sind beim Vorbild verschließbar und besitzen eine für den jeweiligen Betriebsablauf festgelegte Grundstellung. Nur in dieser Grundstellung kann der Schlüssel abgezogen und damit die Weiche sicher festgelegt werden. Für unseren Nachbau von Bedeutung: In der Grundstellung muß die schwarze Seite des Stellhebels nach unten zeigen. Will man den Betriebsablauf nach dem Vorbild gestalten ist also nach jeder Überfahrt der Weiche, die eine veränderte Weichenstellung erfordert, die Weiche anschließend wieder in die Grundstellung zu bringen. Wird der Weichenstellhebel beim Original zur Gleismitte hin bewegt, dann schieben sich die Weichenzungen der Rechts- oder Linksweiche bedingt durch die Hebelwirkung des Stellhebels immer in Richtung Weichenlaterne. D.h. Weichenstellhebel und Weichenzungen machen während des Stellvorgangs bei jeder Handweiche eine horizontal gegenläufige Bewegung. Dieser Umstand muß auch bei unserem Modell beachtet werden. Besteht die Absicht, den Laternenkörper zu beleuchten, muß dies bei der Konstruktion berücksichtigt werden, etwa durch ein Messingröhrchen, auf dem der Laternenkörper sitzt. Statt einem Bauplan:
Und in diesem kurzen Spot wird der Stellvorgang demonstriert:
Das dürfte sich ja auch mit einer Stellstange rein mechanisch machen lassen, ....oder?
Übrigens, wenn der schwarze Teil des Stellgewichts unten liegt, befindet sich die Weiche in "Grundstellung" So bezeichnet man die Stellung, in der die Weiche am meisten befahren wird.......auf Deinem Foto liegt sie also nicht in der "Grundstellung". Für unentschlossenen MoBahner empfehle sich gelbe Hebelgewichte.....so gekennzeichnete Weichen haben keine Grundstellung.
Zitat von Gronauer im Beitrag #2Das dürfte sich ja auch mit einer Stellstange rein mechanisch machen lassen, ....oder?
Natürlich, Manfred. Für die notwendige Bewegung kommt jede Energiequelle in Betracht und ist ganz von den Vorlieben/Vorstellungen des Modellbauers abhängig. Ich wollte halt Knöpfchen drücken.
Zitat von Gronauer im Beitrag #2So bezeichnet man die Stellung, in der die Weiche am meisten befahren wird.......auf Deinem Foto liegt sie also nicht in der "Grundstellung".
Die Grundstellung einer ortsgestellten Weiche wird von den festgelegten Hauptfahrstraßen abgeleitet und hat nichts mit der jeweils abgebildeten Weichenstellung zu tun. Anders gesagt: Die Grundstellung einer Weiche kann sowohl in gerader als auch abzweigender Richtung festgelegt werden. Zitat aus "stellwerke.de": "Im Regelfall ist die Grundstellung der Weichen so definiert, daß ein Fahrweg samt Flankenschutz für die durchgehenden Hauptgleise vorliegt und sich die anderen Weichen in einer sinnvollen, oft genutzten Lage befinden."