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Dieses Thema hat 6 Antworten
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Thomas Spieth Offline




Beiträge: 35

13.10.2022 20:30
Ein Zügle nach dem Vorbild der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) Antworten

Ein Zügle nach dem Vorbild der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG)

Die Idee zu diesem Projekt entstand schon vor vielen Jahren, als ich im Jahr 2003 den sehr schönen Bausatz der MEG Dampflokomotive Nr. 46 von Armin-Hagen Berberich und Eckhard Rühle mein Eigen nennen durfte. Der Bausatz wurde auf Basis eines Fleischmann Magic Train Getriebes der „Stainz“ konstruiert, jedoch wurde der Antrieb für die Lokomotive in präziser Messing Bauweise mit Faulhaber Getriebe-Motor neu gebaut. Lange Zeit stand die Lok Nr. 46 relativ einsam in der Vitrine, da passende Wagen dazu fehlten. Erst mit den Personenwagen-Bausätzen Nr. 44 -47 und 54-56, ebenfalls von Armin-Hagen Berberich, änderte sich die Situation. Aber auch diese Bausätze lagen für viele Jahre zugunsten anderer Projekte in der Schublade. Manchmal braucht es diese „Reifezeit“ bis etwas Gutes daraus wird. Trotzdem fehlte noch etwas. Eine Lok, zwei Personenwagen, aber kein Post-/Gepäckwagen bzw. Güterwagen, das war zu wenig für ein komplettes MEG-Zügle. An dieser Stelle kam mir ein Rollwagenbausatz der Plettenberger-Kleinbahn von Detlef Racky in den Sinn. Die MEG verfügte auch über Rollwagen. Im Buch „Mittelbadische Eisenbahnen“ von Hans-Dieter Menges und Claude Jeanmaire ist die Geschichte der Mittelbadischen Eisenbahnen AG nach Strecken und Fahrzeugen in zwei Bänden entstehungsgeschichtlich ausführlich beschrieben. Mein „Zügle“ sollte auf dem Streckenast Rhein-Ottenheim-Lahr-Seelbach unterwegs sein. Zugeständnisse muss ich aber bei der Spurweite, die bei meinen Fahrzeugen nicht 1000 mm sondern „nur“ 750 mm beträgt, machen. Man möge es mir nachsehen. Auch bei den Fahrzeugen gibt es Kompromisse, aber wir müssen ja nicht unbedingt immer 100%ig immer das Vorbild treffen. Die Lok Nr. 46 ist nicht wie beim Vorbild an den Stirnseiten ganz in Schwarz gehalten. Das war mir ehrlich gesagt zu dunkel, daher habe ich mir erlaubt die Pufferbohlen in Rot zu lackieren. Die Rollwagen der MEG hatten einen Drehgestellabstand von 6000 mm und eine Fahrzeuglänge von 10700 mm. Das Modell von Detlef Racky hat einen Drehgestellabstand von 4000 mm und eine Fahrzeuglänge von bescheidenen 7200 mm, was wohl dem strassenbahnartigen Betrieb der Plettenberger Kleinbahn geschuldet war. Es konnten daher auch nur kurze regelspurige Fahrzeuge transportiert werden. Fahrzeugüberhänge sind nicht möglich, da dies aufgrund des besonderen Kupplungssystems nicht möglich ist. Um den Rollwagen mit den MEG-Fahrzeugen zu „verkuppeln“ bedurfte es einer Anpassung der Rollwagen-Stirnseiten. Die Rollwagen der MEG hatten eine relativ wenig gebräuchliche hoch liegende Mittelpuffer-Kupplung, so dass das übliche „Steifkuppeln“ mittels Stange entfällt. Dadurch sind auch keine Fahrzeugüberhänge möglich. Das Aussehen der Fahrzeug-Stirnseiten ist daher gewöhnungsbedürftig. Der Umbau erforderte den Anbau eines Pufferträgers mit den typischen Zutaten der MEG, wie Mittelpuffer, Haken und Triangel. Die dafür erforderlichen Teile kamen aus dem Teilevorrat bzw. der Restekiste. Für den Rollwagen hatte ich noch einen Klappdeckelwagen kurzer Bauart mit 3,3 m Achsabstand. Bei den Personenwagen gab es dafür ein paar Ergänzungen/Änderungen, um ein bisschen mehr „Farbe“ bei zwei an sich identischen Fahrzeugen hinein zu bringen. Änderungen sind
- die bei der MEG typischen Haken unter dem Mittelpuffer
- runde Achslagerdeckel statt eckig (Wagen Nr. 56)
- einfach gehaltene Dachstützen in Form eines Dreiecks ohne „Schnörkel“ (Wagen Nr. 56)
- Übergangstrittblech
- ein Zuglaufschild beim Wagen Nr. 45
- unterschiedliche Farbtöne, so wie es beim Vorbild auch ist Alle Fahrzeuge sind für die frühe Epoche III gebaut und lackiert.
Bei mir gilt der Grundsatz, dass ich Farbtöne von Modell zu Modell immer leicht verändere was etwas mehr Leben ins Bild bringt. Alterung ist ein KANN und nicht ein MUSS und wird nur dezent angewandt wie z.B. bei großen Flächen wie Dächer.
Zuletzt noch eine Anmerkung zum Kupplungsystem. Es ist weder Zeunert noch Bertram oder Berberich. Ich kupple einfach mit der Triangel mit ausreichend Luft. In der Vitrine ist es sowieso egal und bei den eher seltenen Treffen geht es auch so. Ausgetauscht wäre es schnell, ein Splint an der Feder und raus damit...

Lieber Armin, Du wolltest gerne eine Rückmeldung haben was aus Deinen Bausätzen geworden ist. Mit etwas Verspätung bin ich dem hiermit nachgekommen!

Thomas

Bilder:





























Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 430

14.10.2022 10:00
#2 RE: Ein Zügle nach dem Vorbild der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) Antworten

lieber Thomas,

Gratulation zu dem sehr schönen Zug. Das ist wieder einmal Modellbau auf allerhöchster Stufe. Wenn so ein Zug nicht schon in meiner Vitrine stünde, dann wäre ich ganz wuschig, wo ich diese Modelle her bekomme.

Vielleicht darf ich zwei Anmerkungen Machen.

zu den Modellen: Aufgepaßt mit den Dreiangel-Kupplungen. Auf dem letzten Foto erkennt man, daß die Bügel sehr tief hängen können. Bei Betriebsbahnern kann dies zu Störungen führen (Kurzschluß, einfädeln an Weichen)

zum Vorbild: die Radlager sind bei diesen Wagen ein besonderes Thema. Ich habe damals beim Aufmaß an den Wagen in Schirwaldenrath vier verschiedene Radlager vorgefunden (siehe hier http://www.armin-berberich.de/Baden/MEGWagen.htm ). An einem Wagen war es sogar so, daß rechts andere Radlager montiert waren wie links. Der Wagen Nr. 56 hatte damals auch die runden Lagerabdckungen, ob dies dem Auslieferungszustand entspricht kann ich nicht nachvollziehen. Auf jeden Fall ist es richtig, wenn Du eine bestimmten Zeitpukt nachbildest, daß dann die entsprechenden Details angepaßt werden.

Grüße us VAI
Armin.

Zusammenstellung von Bauberichten


claude1602 Offline



Beiträge: 60

14.10.2022 11:44
#3 RE: Ein Zügle nach dem Vorbild der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) Antworten

Thomas,

Herrlicher Modellbau. Glückwunsch zu den Modellen.

Grüße aus Luxemburg
Claude


Günni Offline




Beiträge: 497

14.10.2022 15:51
#4 RE: Ein Zügle nach dem Vorbild der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) Antworten

Hier mal ein paar Fotos vom Original der Lok.
Die steht im Schuppen der Selfkantbahn. Da habe ich sie im April auf Speicherkarte gebannt. Leider stand sie ziemlich eingekeilt zwischen einem Zug und der Wand. 'Ne komplette Seitenansich war nicht möglich. Die Lichtverhältnise waren auch nicht gerade Hollywood-Studioqualität.
Aber auch im Original ein schnuckliges Maschinchen. Und wegen des Innenantriebs auch herrlich einfach nachzubauen. Leider mache ich keine Meterspur.







_________________________________

Günni

Je schmaler die Spur umso größer der Spaß


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 430

14.10.2022 16:05
#5 RE: Ein Zügle nach dem Vorbild der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) Antworten

lieber Günni,

danke für die Fotos. So habe ich die kleine Lady vor mehr als 20 Jahren auch vorgefunden und vermessen können. Damals war sie noch in einem relativ schlechten Zustand. Teile fehlten und der Gußschornstein war ausgebrochen. Die Museumsbahner haben tolle Arbeit geleistet und sie wieder anschaubar gemacht. Wenn sie jetzt noch Dampf machen könnte, dann wär eine Reise zur Selfkantbahn absolute Pflicht.

Greüße aus VAI
Armin.

Zusammenstellung von Bauberichten


Peter.R. Offline



Beiträge: 21

14.10.2022 18:39
#6 RE: Ein Zügle nach dem Vorbild der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) Antworten

Hallo Thomas,

ein wunderbarer Zug, den Du da aus Armins Bausätzen erstellt hast.

Zwei Rollwagen von Detlef Racky warten bei mir auch noch auf die Vollendung. on Armins Lok will ich jetzt mal gar nicht reden.

Grüße aus Kiel

Peter


Thomas Spieth Offline




Beiträge: 35

16.10.2022 12:32
#7 RE: Ein Zügle nach dem Vorbild der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) Antworten

Lieber Armin,

Danke für den Hinweis mit der Triangelkupplung. Es stimmt, dass diese bis auf die Schwellen hängt und jetzt kommt ein "aber", es gibt zu diesem Zweck ganz wie am Original die Aufhängehaken. Schludrig wie ich war habe ich die Kupplung nicht eingehängt. Ganz im Hinterstübchen ist mir das bei der Fotosession aufgefallen, aber es ging eben husch, husch.
Es ist richtig, es gab viele verschiedene Achslagerkisten. Ich habe mich nach Deinen Bildern gehalten und die Wagen zum Aufnahmezeitpunkt nachgebildet. Übrigens läuft die Achse im Kunststoff schlechter, aber es ist noch vertretbar. Mit einem Tropfen Öl sollte es gut gehen.

Thomas


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