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Hallo Zusammen,
Im alten Schmalspurtreff-Forum hatte ich Armin mal ganz frech gefragt, wie er denn Sandwich-bleche lötet und hatte dort eine sehr ausführliche Antwort erhalten. Nachdem ich darauf in meinem SKL-Faden verwiesen habe, hatte mich Armin gebeten diesen Beitrag hier im neuen Forum wieder einzustellen. Das sehe ich als sehr gute Idee und mache ich sehr gerne!
Hier nun Armin's How-To zum Blech-Sandwich löten:
Zitat von ArminIn meinem Bericht zum Kombiwagen der Trusebahn wurde ich von Bastian gefragt, wie ich die Sandwich-Bleche der Wände miteinander verlöte. Da dies eine Frage von allgemeinem Interesse ist, mache ich hier einen separaten Ast auf, damit auch anderen Anregungen Platz gegeben ist.
Wenn Ihr mich nach meiner Löttechnik fragt, dann muß ich zwei/drei Sätze ausholen.
Ich löte mit allen Techniken, Flamme, Lötkolben und Widerstandslöten. Der Einsatz der drei Techniken verteilt sich zu 80 -15 - 5 Prozent. Dazu muß ich sagen, daß ich ein Hydrozon Lötgerät habe. Mit diesem läßt sich die Flamme durch verschiedene Düsen optimal einstellen. Hinzu kommt, daß die Flamme extrem heiß ist.
Meine zweite Eigenheit ist, daß ich fast ausschließlich 0,5 mm bleihaltiges Lot verwende. Neben dem Rundmaterial von der Rolle setze ich mindestens genau so oft gewalztes Lot ein. Dazu drehe ich das 0,5 mm Lot durch die Rollen der Biegemaschine, es hat dann eine Breite von 1,5 bis 2 mm und ist ca. 0,1 mm dick.
Als drittes habe ich vor Jahren alle uns bekannten Flußmittel entsorgt und das bei uns schwer zu bekommende "Bridgit" besorgt. Es kommt aus den USA und manchmal bekommt man es ei Ebay. Es ist eine Paste, die mit dem kleinen Pinsel oder einer Schraubenzieherspitze aufgetragen wird. Es brennt nicht in den Augen und der Nase, das Lot fließt ausgezeichnet und den noch warmen Bleche lassen sich Rückstände des Lötvorgangs mit Spiritus leicht entfernen.
Nun zu Deiner Frage: - beide Bleche werden mit dem Pinsel und Bridgit eingepinselt - mit einem Abstand von 1mm von den Rändern werden gepreßte Lötzinnstreifen gelegt, in den Feldern dazwischen werden auch streifen geleg. Die Menge des verwendeten Lots ist Erfahrung und Gefühl - die Bleche werden zusammengelegt und relativ eng ringsum etwas eingerückt mit Klammern zusammengepreßt. Bei größeren Blechen versuche ich mit einer größeren Klammer auch in der Mitte zu klammern (war bei dem Trusebahnwagen nicht nötig) - das Teil wird nun so gedreht, daß das dickere Blech nach oben liegt und sozusagen auf den Klammern schwebt. Das abgeätzte Blech zeigt nach unten. - mit einer mittelgroßen Düse fächere ich zügig über die Blechfläche, von Innen aus beginnen nach Außen. Die Flamme wird dabei sehr schnell bewegt, Ziel ist es nur, die Bleche gleichmäßig zu erwärmen. Dann wird die Bewegung verlangsamt und in gleichmäßiger Weise kräftiger erwärmt, bis an den Rändern Lot austritt, meist von der Mitte nach rechts und dann von der Mitte nach links. - Wichtig ist, daß die Flamme immer bewegt wird, nie auf einem Punkt stehen bleiben. Mit der Flamme nicht zu nahe an das Blech. Das Blech darf sich nicht aufwölben, dann ist es zu heiß. - Klammern alle entfernen und kontrollieren, ob das äußere Blech plan ist oder Aufwölbungen hat. Falls Blasen zu erkennen sind, das Sandwich mit der Rückseite plan auf eine Lötplatte legen und mit einem breiten Holzstab (darf nicht spitz sein, besser 5 x 5 mm) unter vorsichtigem Erhitzen die Blase nach unten drücken - sollten Ränder nicht ganz geschlossen sein, mit dem Lötkolben wenig Lot auf die Kante auftragen, die Ränder sehr weit außen mit den Klammern pressen und dann mt kleinerer Flamme da Lot zum schmelzen bringen und in die Fugen einfließen lassen - alle Klammern entfernen, das Teil komplett mit Spiritus und Pinsel reinigen und ausgelaufenes Lot mechanisch abtragen fertig
Es wird bestimmt nicht beim ersten Mal gelingen, dazu muß man sich neben den zur Verfügung stehenden Mitteln und Werkzeugen Erfahrung aneignen. Am Besten mit ein paar Blechen eine halbe Stunde trainieren.
Grüße aus VAI Armin.
Die in den darauf folgenden Posts noch erwähnten Tipps kann man wie folgt kurz zusammenfassen: - Thuri ergänzte, dass er seine Zinnfolie mangels Rollmaschine entweder im Schraubstock oder mit dem Hammer selber macht und dass man hierzu unbedingt Lötzinn ohne Flussmittelseele nehmen soll. - Gerhard schlug als weitere Möglichkeit eine Lötvorrichtung bestehend aus 2 Aluminium oder Stahlplatten (min 5-6mm Dicke) vor, welche auf der Herdplatte erwärmt wird. Die Platten mit Schrauben verschrauben, die Teile mit Passstiften ausrichten und mit Lötpaste einstreichen. Und um zu wissen wann es fertig ist fügte Gerhard hinu: "Es genügt oben ein Stück Zinn oder Lötpaste drauf, wenn das geschmolzen ist, ist die Lötung fertig".