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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 1:45(43) - 0e, 0m, 0n30, 0n3, 0f
Konstantin Koch Offline



Beiträge: 7

04.06.2024 00:45
Flunky Diesel Ffestiniog & Welsh Highland Railway Antworten

Hallo,

heute möchte ich neuen Projekt berichten.
Es handelt sich um ein Modell nach Vorbild des „Funky Diesel“ der Ffestiniog & Welsh Highland Railway (610mm Spurweite). Einen Teilesatz für diese Modell gibt es bei Worsley Work in Großbritannien (worsleyworks.co.uk/NG/NG_7mm_New_Welsh_Highland.htm).
Die Lieferung erfolgt direkt aus England, daher sind sowohl hohe Versandkosten als auch zusätzlichen Kosten für Zoll und Abwicklung zu erwarten. Die Teilesätze werden on Demand produziert, daher muss man mit längeren Wartezeiten rechne, in meinem Fall waren es 10 Wochen.

Der Teilesatz, die offizielle Bezeichnung auf dem Ätzblech lautet „Scatch Aid Kit“ besteht aus einem Ätzblech (Neusilber), sonst nichts. Fahrwerkskomponenten und Teile für die Drehgestelle müssen anderweitig beschafft oder selbst konstruiert werden.



Eine Bauanleitung gibt es nicht, daher ist hier etwas Recherche erforderlich um sich vor Baubeginn eine genaue Vorstellung des Vorbilds zu machen.
Auf der Homepage von Worsley Works gibt es auch ein paar Fotos eines fertigen Modells (http://www.worsleyworks.co.uk/Image-Page..._7mm_Funkey.htm)

Das Auslösen der Bauteile ist auf Grund der massiven Stege nur mit einer Säge möglich. Daher hat das Auslösen und Versäubern der Teile bereits den ersten Bastelabend vollständig ausgefüllt. Nachstehend die versäuberten Teile sortiert nach Fahrwerk und Aufbau.





Die Montage der Fahrwerksteile gestaltet sich relativ einfach, die Passgenauigkeit ist gut und durch die Montagehilfen können die Rahmenwangen nach dem Abkanten (mit eingeätzer Biegelinie) gut positioniert und verlötet werden.

Zum verlöten wurden die versäuberten und gebogenen Teile mit Klemmen fixiert. Die Teile weisen eine hohe Passgenauigkeit auf und sind daher relativ einfach zu montieren.

Zunächst wurde das Fahrwerk montiert.





Die Teile des Aufbaus stellen den Modellbauer vor größere Problem. Sowohl die Führerhausfront- und Seitenwände müssen gekantet werden. Leider sind hier in der Konstruktion keine Biegelinien eingeäzt, aber zu diesem Bauabschnitt in nächsten Teil.


Offen ist auch noch das Thema Fahrwerk.
Abweichend zum Vorbild (610mm Spur) soll mein Modell in 0e ausgeführt werden. Angedacht ist die Verwendung eines Industriefahrwerks, allerdings macht hier der schmale Aufbau ggf. noch Probleme. Die Zielabmessungen sind.
Gesamtlänge ca. 22,5cm
Drehzapfenabstand ca. 12,0cm
Innenbreite im Aufbau ca. 2,9cm
Drehgestellachsstand und Raddurchmesser konnte ich leider noch nicht herausfinden. Es scheint eine Bericht inkl. bemasster Zeichnung in narrow gauge & industrial railway modelling Nr. 36 zu geben, diese befindet sich allerdings leider nicht im Familienfundus. Falls jemand diese Ausgabe besitzt würde ich mich über eine Scan freuen.

Allgemeine Frage zum Unterschied Messing - Neusilber

Der Teilesatz besteht aus Neusilber, dies ist ehrlich gesagt das erste Mal, dass mir eine Ätzbausatz in Neusilber begegnet (abgesehen von Steuerungen und Beschilderungen).
Hat Neusilber gegenüber Messing bestimmte Vor-/Nachteile oder gibt es etwas bei der Bearbeitung zu beachten das sich von Messing unterscheidet?


Gruß
Konstantin


dry Offline



Beiträge: 139

04.06.2024 05:42
#2 RE: Flunky Diesel Ffestiniog & Welsh Highland Railway Antworten

Hallo Konstantin,

Zitat von Konstantin Koch im Beitrag #1
Es scheint eine Bericht inkl. bemasster Zeichnung in narrow gauge & industrial railway modelling Nr. 36 zu geben, diese befindet sich allerdings leider nicht im Familienfundus.
Gerne hätte ich Dir geschrieben, "habe das Heft rausgezogen und schicke Dir den Scan im Laufe des Tage" - doch leider ist gerade zwischen Heft 35 und 37 im Stehblattordner eine Lücke . . . Mist.
So "rumfliegen" tut auch derzeit kein NGIR Heft gerade - so dass es sein kann, dass dies wirklich fehlt. Die alten Hefte kaufte ich mal zu.

Zum Neusilberblech: Für die allerersten Rollwagen (die im Ganzmetallbauweise) waren die Ätzteile auch aus Neusilber. Dies hatte mir damals Thomas Engel von AeHC/Solingen empfohlen. Warum weiss ich auch nicht mehr genau - vielleicht weil sie dies häufiger verarbeiteten als Messing. Das Neusilber ist m.E. bei gleicher Blechdicke härter (wobei es ja auch beim Ms unterschielcihe Härten gibt). D.h dein Blech kann bei gleicher Stabilität dünner sein, damit weniger wegzuätzen, damit schneller, damit weniger "Abfall" im Ätzbad.
Löten lassen hat es sich sehr gut. Ob es sich - je nach Walzrichtung - besser oder schlechter hat biegen lassen, kann ich jetzt nicht mit Bestimmtheit sagen.

Interessantes Projekt im Übrigen.

Grüße
dry


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 434

04.06.2024 08:46
#3 RE: Flunky Diesel Ffestiniog & Welsh Highland Railway Antworten

guten Morgen Konstantin,

wow, das nenne ich einmal ein Projekt!! Laß uns an Deinem Bastelspaß auch weiterhin teilhaben, vielleicht ist es auch Ansporn für den einen oder anderen Kunststoffdrucker es einmal in Messing zu probieren.

Zu Deiner Frage Neusilber versus Messing hat Detlef schon geantwortet. Hinzufügen möchte ich eine Erfahrung: eingeätzte Biegekanten lassen sich bei Neusilber nur einmal biegen. Nach einmal hin und zurück und wieder hin kommt "ab". Neusilber ist härter, spröder und meist auch etwas dünner geätzt. Die Bruchgefahr ist bei Steuerungen für Dampflokomotiven am größten.Biege- Korrekturen bei den feinen Teilen sind kaum möglich. Die Fräser unter den Modellbahneren sagen auch, daß es im Vergleich zu dem härteren Messing wesentlich schlechter zu fräsen wäre.

weiter so, Grüße aus VAI
Armin.

Zusammenstellung von Bauberichten


Hörby Offline



Beiträge: 68

04.06.2024 11:57
#4 RE: Flunky Diesel Ffestiniog & Welsh Highland Railway Antworten

Hallo in die Runde,

das ist ja echt ein außergewöhnliches Projekt, super.
Ein Wort zum Neusilber, rein optisch hat es einen Vorteil: kleine Kratzer an Ecken etc. scheinen silbern durch und nicht golden. Bei der Patonierung kann das schicke Effekte ergeben.
Bin gespannt wie es weiter geht
Herbert


lokonaut Offline



Beiträge: 193

04.06.2024 18:33
#5 RE: Flunky Diesel Ffestiniog & Welsh Highland Railway Antworten

Hallo Konstantin,

so eine Worsley Works Blechbüchse (die Diesellok mit den Hallschen Kurbeln) war mein zweites Metallprojekt. Habs mangels Anleitung und Vorbildinfos nur mit einem Fehler bei der Führerhausmontage hinbekommen. Ist also nicht unbedingt schön geworden, aber für den Hausgebrauch gehts schon und dem Bausatz an sich kann ich keinen Vorwurf machen: Der war passgenau und gut gemacht. Allerdings war das eine Platine aus Messing.

Neusilber sagt man nach, die Wärme nicht so schnell weiterzuleiten wie Messing. Ist bei der Montage eher postitiv, wenn die Hitze von Lötkolben oder Flamme nicht so schnell und weit streut. Aber ehrlich gesagt: So viel gelötet habe ich noch nicht, dass ich das bis dato jemals bemerkt hätte. Vielleicht also doch nur ein Gerücht?

Viel Erfolg!

Viele Grüße aus Südhessen

Alexander


Günni Offline




Beiträge: 533

04.06.2024 20:15
#6 RE: Flunky Diesel Ffestiniog & Welsh Highland Railway Antworten

Zitat von Konstantin Koch im Beitrag #1
Ffestiniog & Welsh Highland Railway (610mm Spurweite)


Zur Information lass ich jetzt mal den großen Besserwisser raushängen.
Die Ffestinog hat eine Spurweite von 1 Fuß 11 1/2 Zoll, also 597 mm. Ob sie für die restlichen 12,6 mm nicht genug Geld hatten ??

(konnte mir das jetzt irgendwie nicht verkneifen)

_________________________________

Günni

Je schmaler die Spur umso größer der Spaß


Konstantin Koch Offline



Beiträge: 7

16.06.2024 23:20
#7 Flunky Diesel Ffestiniog & Welsh Highland Railway Teil 2 Antworten

Hallo,

heute geht es weiter mit dem zweiten Teil des Berichts zum Funky Diesel.
Als erstes möchte ich mich für die Rückmeldung bedanken. Den Bericht aus der NG&IRM Nr. 36 habe ich bekommen.
Auch Danke an Günni für die Anmerkung zur Spurweite, korrekt ist natürlich die noch kleinere Spurweite von 597mm.

Als weitere Erfahrungen mit Neusilber kann ich meinen Vorrednern zustimmen. Was biegen angeht ist Neusilber deutlich spröder als Messing. Ebenso ist die Wärmeleitfähigkeit geringer. Wenn man sich darauf einstellt macht das aber beim löten keine nennenswerten Probleme.

Nach etwas Recherche zu Vorbildabmessungen von Regelspurfahrzeugen habe ich ein geeigneten H0 Spenderfahrzeug für ein Fahrwerk gefunden.
Ein Roco Eurorunner hat fast genau den richtigen Drehzapfenabstand, allerdings sind sowohl der Drehgestellachsstand als auch der Raddurchmesser leider etwas zu gering. Diesen Kompromiss bin ich zu Gunsten eine bewährten Großserienfahrwerks allerdings bereit einzugehen.
Für 80€ habe ich ein gebrauchtes Modell erstanden.





Das technische Fahrwerk ist sehr massiv und passt in der Breite genau in den Motoraufbau des Modells.

Zunächst wurde ein Loch in die Bodenplatte gesägt. Anschließend wurden die Aufbauten montiert. Hierzu wurden die Teile zur rechtwinkligen Ausrichtung mit Klammern fixiert.



Anschließend wurden die Aussparung innen seitig mit den Seitenwänden fluchtend aufgefeilt.



Probehalber ist das Fahrwerk eingesetzt. Die finale Befestigung für das Fahrwerk muss ich noch konstruieren.



Die Gesamtabmessungen der Lok sind für ein Vorbild auf 597mm Spur zwar sehr groß, da ich das Modell aber für 0e baue sind die Abmessungen wieder verträglicher. Nachstehend im Vergleich mit einer Magic Train Deutz ist die Größe gut einzuordnen.
Höhe und Breite sind mit der Magic Train Lok vergleichbar, die Länge entspricht ca. der doppelten Länge der Deutz Lok.



Im nächsten Teil geht es dann weiter mit den Führerständen.


Gruß
Konstantin


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