Hallo. Ich möchte hier einen weiteren Beitrag aus dem alten Forum wieder aufleben lassen, wenn es recht ist. Da ich sehr bald mit der komplexen Elektronik und Steuerung der Drehscheibe anfangen will, dachte ich, es wird Zeit, auch den mechanischen Bau der Scheibe hier einzustellen. Auch wenn viele von euch den Bericht schon kennen werden.
Die 27 CM (10,5 Zoll) Drehscheibe von Kitwood Hills aus England hat incl Versand, der übrigens nur 3 Werktage gedauert hat (Vor- Brexit Ära), 85€ gekostet. Ein Schnäppchen, vor allem, wenn man die Preise mit denen deutscher Kleinserien- Hersteller vergleicht. Der Bausatz besteht zum größten Teil aus präzise gelaserten Sperrholz- Teilen. Aber auch alle Antriebs- und Beschlagteile aus Metall sind im Bausatz enthalten. Da ich zur Festlegung der Größe der Drehscheibe (9 oder 10,5 Zoll) einen Pizza- Teller verwendet habe, passt es natürlich perfekt, dass der Bausatz nun in einem “Pizza- Karton” geliefert wurde.
Im Ernst, der Karton hat wirklich die Abmessungen einer Schachtel, in der der Lieblings Italiener seine Pizza ausliefert.
Die Teile sind nach Baugruppen zusammengefasst in Plastikbeuteln verpackt. Alle Teile waren obendrein zusätzlich mit Luftpolsterfolie gut geschützt, so das beim Transport nichts beschädigt wurde.
Als erstes habe ich mal die 14 Seiten Bauanleitung, die nur als PDF geliefert wurden, ausgedruckt. Das ist beim Bau einfach praktischer, als immer auf das Smartphone oder den PC schielen zu müssen. Zur Montage des Bausatzes benötigt man Sekundenkleber, am besten sowohl dünnflüssig für Verklebungen, die vorher zusammen gesteckt werden können als auch Gel für z.B. die Schwellen, die flach auf den Boden geklebt werden. Des weiteren benötigt man Kontaktkleber zum Verkleben der Bodenplatte, Lötkolben und – Zinn um die Laufschiene zu montieren und die elektrischen Anschlüsse herzustellen. “Tesafilm” dient zur provisorischen Befestigung und um zu verhindern, das die Justierstifte einfach durch die Sperrholz- Teile durch rutschen.
Daneben ist eine Pinzette hilfreich um die Finger bei der Montage der Schwellen nicht völlig mit Sekundenkleber zu zu schmieren. Schleifpapier und Feilen zum Entfernen der Stützen und zum Glätten der Holz- Oberflächen sind ebenfalls nützlich…
Zur Farbgebung habe ich mir überlegt, tatsächlich “echte” Holzschutz- Lasur zu verwenden. Für die Schwellen und die Brücke werde ich “Ebenholz”- Lasur verwenden, die fast Schwarz ist. Die Grubenwände, die Decks und andere sichtbare Holzteile bekommen dann eine “Palisander” Lasur, die deutlich heller, aber immer noch dunkelbraun ist. Beide Lasuren habe ich ohnehin noch vorrätig, deswegen fiel die Wahl darauf. Außerdem passen diese tropischen Edelhölzer gut zu meiner tropischen Insel. Der Boden der Grube wird eingesandet, genau so wie die Schienen.
Jetzt geht es dann wirklich richtig los.
Die erste Baugruppe ist der Grubenboden, der aus 3 Sperrholz Scheiben, genauer einer Scheibe und zwei Ringen, besteht. Als Hinweis in der Bauanleitung steht, das man die Stufen vor der Montage mit einer Mini- Fräsmaschine abflachen sollte, wenn man die harten Stufen im Boden nicht möchte. Da ich den Boden meiner Scheibe mit Sand bedecken will, sind diese harten Kanten eher nicht optimal. Also habe ich zunächst die innere Kante des kleineren Rings abgeschrägt. Wenn ich da schon gewusst hätte, wie mühsam der Anbau der Laufschiene wird, hätte ich diese entgegen der Bauanleitung zuerst angebaut, so wie in der nächsten Baugruppe beschrieben. Denn nach dem Zusammenkleben des kompletten Bodens liegt dieser nicht mehr flächig auf und ist am kippeln. Das macht sich bei der Montage der Laufschiene nicht so besonders gut.
Da zum Verkleben der Bodenplatten ausdrücklich kein Weißleim sondern Kontaktkleber vorgeschlagen wurde, habe ich die Zeit, die der Kleber zum Anziehen benötigt, genutzt, um die Kante des äußeren Rings abzuschrägen.
Durch die Justierstifte bekommt man die einzelnen Teile problemlos zentriert. Dadurch verrutschen sie beim Anpressen auch nicht.
Anschließend wird noch der äußere Ring mit der Platte verklebt, wieder mit Kontaktkleber.
Damit ist die erste Baugruppe fertig gestellt. Und so sieht das Ganze von unten aus:
Als nächste Baugruppe wird die Laufschiene montiert. Dazu klebt man zunächst die Pertinax Schwellen auf den Grubenboden. Hierzu wird Sekundenkleber Gel verwendet. Auf dem Boden sind Markierungen eingraviert, an denen man die Schwellen ausrichten muss. Leider sind die Linien zu kurz und werden von den Schwellen vollständig verdeckt. Das macht ein Ausrichten der Schwellen unnötig kompliziert. Der erste kleine Kritikpunkt an dem sonst wirklich hervorragendem Bausatz. Bei meiner Tropenbahn wird auch im Original das Ganze nicht so eng gesehen, deswegen stört es mich nicht wirklich, das die Schwellen etwas “windschief” daher kommen, ganz im Gegenteil. Obendrein verschwinden sie größtenteils sowieso im Sand. Für eine saubere Funktion ist nicht die Lage der Schwellen, sondern ausschließlich die Lage der Schiene selbst von Bedeutung. Aber wer so eine Drehscheibe für eine Anlage nach “Preußisch- korrektem” Vorbild verwenden will, der sollte hierbei sehr sorgfältig vorgehen. Eine Pertinax Schwelle ist breiter als die anderen. Hier wird dann der Anfang und das Ende der Laufschiene angelötet.
Jeweils 2 Markierungen bleiben zwischen den Pertinax Schwellen frei, auf die anschließend die Holzschwellen geklebt werden. Die Holzschwellen selbst haben keinerlei Funktion und dienen nur der Optik. Die Schiene wird später nur auf den Pertinax- Schwellen angelötet. Irgendwie hat das Ganze jetzt etwas von einer Uhr, oder?
Nachdem ich auch die Holzschwellen (ebenfalls mit Sekundenkleber Gel) angeklebt hatte, brauchte ich dringend eine Pause. Zum einen ist das Ganze doch etwas fummelig und zum Anderen haben mir von den Sekundenkleber- Dämpfen die Augen gebrannt… Das Nächste, was jetzt ansteht, ist das Anlöten der Schiene. Dabei habe ich ziemlich geflucht. Die Laufschiene anzulöten war viel komplizierter als erwartet. Die vorgesehene Methode hat überhaupt nicht funktioniert. Das Schienenprofil war viel zu störrisch. Dagegen hatte der offene Sperrholz- Ring nicht den Hauch einer Chance. Außerdem war das Profil 2 mm zu lang, was die Montage noch mal zusätzlich verkompliziert hat.
Wer sich selbst an den Bau so einer Scheibe macht, sollte obendrein unbedingt die Laufschiene montieren, bevor die Grundplatte zusammen gebaut wird. Man muss nämlich viel mehr Drücken und Quetschen als man so denkt. Und dadurch das der äußere Ring bei fertig montierter Grundplatte nicht auf dem Tisch aufliegt, wird das Ganze sehr wackelig.
Wenn ich noch mal so eine Scheibe bauen würde, würde ich mit absoluter Sicherheit die Baugruppen 1 und 2 vertauschen und mit 2 (Laufschiene montieren) anfangen. Erst wenn das erledigt ist, würde ich den Grubenboden zusammen bauen. Wenn die Schiene maschinell vorgebogen gewesen wäre, dann hätte die in der Anleitung beschriebene Methode vermutlich funktioniert. Da man aber ohne Spezial- Werkzeug zum Biegen von Draht (oder in diesem Fall Schienenprofil) das Profil nicht in eine nahezu perfekte Kreisform gebogen bekommt, funktioniert das Ganze so nicht. Eigentlich benötigt man auch mindestens 3 Hände, besser 4… Aber ich habe nur 2 Hände und auch niemanden hier, der mir seine Hände mal leihen könnte.
Fotos von der Montage gibt es nicht. Dazu hat mich das Ganze zu sehr auf Trab gehalten. Erst als ich nach vielen Stunden endlich so weit war, habe ich ein Foto machen können. Eigentlich soll man den inneren Führungsring mit den beiden Zentrierstiften mittig auf der Scheibe platzieren. Dann soll man das Schienenprofil zwischen dem inneren Führungsring und dem äußeren, nicht vollständig geschlossenem, Führungsring “einfangen”. Danach soll man Anfang und Ende des Profils auf die doppelt breite Schwelle löten. Danach den äußeren Ring um 180° drehen, um das Profil auf der entgegengesetzten Seite anlöten zu können. Danach um 90° drehen, anlöten, wieder um 180° drehen und anlöten, womit die Schiene an allen 4 Seiten fest wäre. Danach kann man die restlichen Schwellen verlöten, ohne den äußeren Ring. Nur leider spielt das Schienenprofil dabei nicht mit. Es ist so störrisch, das es eher das Sperrholz zerbricht, als “freiwillig” zwischen den beiden Ringen zu bleiben. Von einem Kreis ist da rein gar nichts zu erkennen.
Ich beschreibe jetzt mal im Einzelnen, wie ich es letztendlich doch geschafft habe… Zuerst habe ich den inneren Ring an ein paar der Holzschwellen mit Sekundenkleber angeheftet, damit er sich weder heben noch wegdrücken kann. Dann habe ich den Anfang des Profils auf eine Hälfte der Doppelschwelle gelötet. Dazu habe ich erst beides verzinnt und dann das Profil mit einer Zange gegen den inneren Ring gepresst und es mit der Schwelle verlötet. Dann habe ich dasselbe Spiel mit der zweiten Pertinax- Schwelle getrieben, dann mit der Dritten, Vierten usw. So lange bis ich einmal rund war und das andere Ende des Profils auf die andere Seite der Doppelschwelle gelötet werden konnte. Dabei musste ich einige Lötstellen noch mal korrigieren, um Knicke im Profil zu eliminieren. Auch den Anfang habe ich noch mal lösen müssen, um einen möglichst glatten Übergang zwischen Anfang und Ende hin zu bekommen. Ganz Perfekt Kreisrund ist es trotzdem nicht geworden, aber um ein vielfaches besser als ich es je mit der eigentlich vorgesehenen Methode geschafft hätte. Ich habe also nicht, wie vorgesehen, erst den Anfang und das Ende verbunden und dann über Kreuz einige Schwellen dazwischen sondern bin von Schwelle zu Schwelle gegangen und habe dabei jedes Mal das Profil am Führungsring ausgerichtet.
Als ich mit der Löterei fertig war habe ich den Führungsring vorsichtig von den Holzschwellen abgehebelt an dem er mit Sekundenkleber angeklebt war. Das hat erstaunlich gut funktioniert.
So sieht das Ganze jetzt aus:
Nachdem ich mich von dieser Quälerei erholt habe, geht es nun weiter mit der Komplettierung der Grube.
Die 24 seitlichen Stützen werden zunächst in den Grubenrand gesteckt. Die Teile sitzen stramm genug, um nicht von alleine raus zu fallen. Das erleichtert die Montage sehr. Dabei aufpassen, dass die Stützen richtig herum montiert werden, wie in der Anleitung beschrieben.
Wenn alle 24 Stützen im Rand stecken, wird der Grubenboden aufgesetzt. Hierbei muss man natürlich aufpassen, das alle Stützen sowohl oben als auch unten gut in den Aussparungen sitzen. Ein wenig drücken und nachjustieren ist dazu dann doch nötig.
Wenn alles passt lässt man dünnflüssigen Sekundenkleber in alle Öffnungen laufen, um die Stützen mit dem oberen Rand und dem Grubenboden zu verkleben. Sekundenkleber Gel wäre in diesem Fall nicht so praktisch. Deswegen sollte man tunlichst beide Sorten vorrätig haben, und davon nicht zu wenig. Man verbraucht doch einiges. Ich habe bis jetzt schon mehr als eine Tube verbraucht. Bis der Bau fertig ist, sind sicher mehr als 2 Tuben verarbeitet worden.
Laut Bauanleitung sollten jetzt eigentlich die Grubenwände zwischen die Stützen geklebt werden. Aber es wird auch gleichzeitig der Hinweis gegeben, das man damit besser noch wartet, falls man an der Laufschiene noch etwas korrigieren muss. Deswegen werde ich die Wände erst später einbauen.
Damit ist dieser Bauabschnitt vorerst abgeschlossen.
Der nächste Abschnitt befasst sich mit der Verbindung von Bühne und Grube sowie mit der Elektrik.
Als erstes wird das Bronzelager in den Grubenboden gepresst. Das Lager sitzt ohne zusätzliche Montage einfach fest. Man benötigt schon etwas Kraft, um das Lager ins Sperrholz zu bekommen. Das Lager wird von Oben eingesetzt, damit für die Bühne eine schöne Auflage entsteht.
Im Gegensatz dazu werden die beiden Federkontakte zur Stromversorgung des Bühnengleises von unten eingesetzt. Auch diese sitzen sehr stramm und werden nicht weiter befestigt. Zum Einpressen benötigt man eine Kombizange oder ähnliches. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Kontakte mit einem Hammer einzuschlagen, da sie dabei beschädigt werden können.
Die beiden Kontakte sind asymetrisch angeordnet. Das ist notwendig um die beiden Schleifringe zu “treffen”. Man sollte darauf achten, dass die Kontakte einwandfrei federn.
Da inzwischen die Verklebung der Stützen mit der Grube ausgehärtet war, wurde eine erste Stellprobe am zukünftigen Einbauort der Drehscheibe vorgenommen.
Bis auf die Stelle, wo mir die Stichsäge weggelaufen ist, sieht das alles doch ganz passend aus. Und man erkennt auch langsam, was das mal werden soll.
Als nächstes soll man jetzt die Kabel an die Kontakte anlöten. Ich habe erst überlegt, ob ich das überhaupt machen soll, da ich ja ohne Strom auf dem Gleis fahre. Ich habe mich dann aus zwei Gründen dafür entschieden. Zum einen kann man die Scheibe dann auch mal für einen anderen Betrieb, also mit Gleichstrom oder Digital nutzen, ohne alles umbauen zu müssen. Und zum anderen halte ich mir die Option offen, auch mal “Gast- Loks” mit Analog oder Digital auf meiner Anlage fahren zu können.
Der nächste Schritt ist die Montage des Getriebekastens. Die Teile dafür saßen auch wieder stramm ineinander, so das ich sie erst zusammen stecken und dann Sekundenkleber in die Fugen laufen lassen konnte. Anschließend führt man das Bühnenlager bestehend aus einer Welle, einem doppelten Schleifring, einem Messing Wiederlager für die Achse und einem Holzteil, auf das später die Bühne gesteckt wird. Diese Baugruppe ist vormontiert, so das man hier nichts falsch machen kann…
Nun wird das große Zahnrad auf die Welle gesteckt und mit 2 Madenschrauben gesichert. Dabei muss man aufpassen, dass die Drehplatte sich noch einwandfrei ohne zu schleifen drehen kann, gleichzeitig aber die Kontakte stets sicher anliegen. Danach werden die drei hölzernen “Unterlegscheiben” auf die Welle gesteckt.
Als letzter Schritt dieser Baugruppe wird die Motor- Lagerplatte montiert. Hier wird das zweite Bronzelager eingepresst. Dann wird eigentlich der Motor mit der Platte verschraubt. Aber auch das sollte man erst später machen, da sich die Bühne ohne Motor viel besser von Hand drehen lässt. Der Motor selbst wird also erst eingebaut, wenn alles justiert ist. Die Lagerplatte sitzt ebenfalls stramm genug, um ohne verschraubt zu werden, sicheren Halt zu haben. Später, wenn der Motor eingebaut ist, muss die Platte natürlich angeschraubt werden, da dann die Antriebskräfte vom Motor an der Lagerplatte zerren.
Damit ist die Montage der Grube soweit abgeschlossen. Alles, was jetzt noch fehlt, ist bewusst auf später verschoben worden. Etwas Zeit hatte ich noch, also habe ich auch schon mit dem Bau der Bühne angefangen.
Sieht das nicht ein wenig wie ein 3D Puzzle aus? Man sollte die Anordnung der Teile unbedingt erst ausprobieren, bevor man etwas verklebt. Das kann sonst schnell mal in die Hose gehen.
Ein erster Test zeigte, dass die Bühne sauber und stramm auf den Drehteller passt und sich auch leicht und ohne irgendwo zu schleifen drehen lässt.
Als nächstes sollte man die Bühne farblich behandeln. Dazu fehlte mir aber die Zeit, deswegen war es das erst mal mit dem Bau. Aber natürlich musste ich die Scheibe mit Bühne noch mal an ihrem zukünftigen “Arbeitsplatz” sehen und ausprobieren.
Wie üblich muss meine Stainz mal wieder als Demo Objekt herhalten…
Hallo. Weiter geht es mit dem zweiten Teil des Bauberichts. Nun stehen zunächst Lackierarbeiten an. Na ja, eigentlich wird ja lasiert und nicht lackiert… Mit Abfallstücken habe ich zunächst Tests gemacht, sowohl mit Palisander Lasur als auch mit Ebenholz Lasur.
Im feuchten Zustand ist Palisander dunkelbraun und Ebenholz Schwarzgrau. Wenn die Lasur aber getrocknet ist, sind die Unterschiede längst nicht mehr so groß, wie ich es erwartet hatte.
Nichts des do trotz habe ich die Bühne Palisanderfarben und die Balken Ebenholzfarben Lasiert
Dann habe ich die Grube, genauer die Laufschiene farblich behandelt. Leider konnte ich die Schwellen nicht lasieren, da sie ja teilweise aus Pertinax und nicht aus Holz sind.
Die Schwellen habe ich mit schwarzer Plaka- Farbe angemalt und die Schiene mit Revell Aqua Color “Rost”. Die Schwellen sind nur grob eingefärbt, da sie ja später zum großen Teil im Sand verschwinden, der auch die Ungenauigkeiten verdecken wird. Deswegen habe ich mir hier keine Mühe gegeben. Wenn die Grube eingesandet ist, kommt noch ein feiner Nebel “Rost” aus der Airbrush auf Schiene, Schwellen und Sand. Danach wird der Schienenkopf blank geschliffen und die Laufschiene sollte in etwa so aussehen, wie ich mir das vorstelle. Vielleicht noch ein wenig “Grünzeugs” aber das war es dann.
Revell Aqua Color “Rost” ist übrigens ziemlich gut zum “Verrosten” geeignet, zumindest für Sachen, die im Original relativ gleichmäßig am Rosten sind, wie eben Schienenprofile. Diese sehr matte Farbe wirkt recht realistisch als Rost.
Derweil ist die Lasur getrocknet. Das Ergebnis sagt mir durchaus zu.
Nicht zu gleichmäßig aber es sieht doch nach einem “anständigen” Schutzanstrich aus.
Als nächstes sind die Laufräder mit ihren Halterungen dran. Die Halterungen werden aus diversen kleinen Lasercut Teilen zusammengeklebt. Ich muss allerdings zugeben, die gedruckte Anleitung als Untergrund zum Fotografieren zu verwenden ist nicht besonders geschickt. Das könnte durchaus etwas verwirrend sein. Ich gelobe Besserung. Auf dem Bild ist eine Halterung bereits zusammengeklebt und probehalber auf den Bühnen- Rahmen gesteckt.
Die Teile für die andere Seite liegen noch unmontiert herum.
Hier entsteht gerade die zweite Halterung.
Und nun wird auf der einen Seite das Laufrad montiert. Die Achse ist nur im Holz gelagert, das Rad mit beidseitigem Profil dreht frei auf der Achse. Dadurch kann es eventuellen Unebenheiten und Ungenauigkeiten der Laufschiene problemlos folgen. Die Achse wird mit Rad von vorne in den Schlitz geschoben. Dann werden die “Fangstücke”, die wie stilisierte Krokodil- Köpfe aussehen, über die Achsstummel gestülpt und mit den Seitenwänden der Halterung verklebt. Ein Tropfen Öl oder Fett (ich habe Kettenfett vom Fahrrad verwendet, weil ich das da habe) an die Achsen sorgt für einen leiseren ruhigeren Lauf der Bühne…
Nun ist schon wieder die Lasur an der Reihe. In der Anleitung steht davon nichts, aber es ist mit Sicherheit besser, die Halterungen der Laufräder vor dem Ankleben farblich zu behandeln.
Auch wenn das nicht der Reihenfolge aus der Anleitung entspricht, habe ich während der Trocknungszeit der Laufräder schon mal die Tragebalken, die ja schon ihre Farbe haben, mit dem Bühnenrahmen verklebt.
Als ich damit fertig war, waren die lasierten Teile auch schon so weit getrocknet, das ich sie zumindest wieder anfassen konnte. Also wurden sie ebenfalls verklebt, genau wie die Endplatten.
Der Farbunterschied sieht auf diesem Foto viel heftiger aus als in Natura. Aber eigentlich ist das in etwa so, wie ich das haben wollte. Den “natürlichen” Eindruck kann man viel eher auf dem nächsten Foto bekommen.
Die Bühne ist probehalber mit der Grube zusammengefügt. Trotz der Probleme, die ich mit dem Anlöten der Laufschiene hatte, läuft die Bühne wirklich sauber. Lediglich an einer der beiden Endplatten muss ich noch mal mit dem Schleifklotz ran (und vermutlich auch noch mal mit Lasur). Diese eine Platte schleift an einigen wenigen Stellen etwas am äußeren Rahmen entlang. 1/2 mm mehr Luft wäre besser gewesen. So muss ich das halt mit dem Schleifklotz korrigieren. Das mache ich aber heute nicht mehr. Erst soll alles in Ruhe trocknen können.
So sieht es doch schon sehr nach Drehscheibe aus, oder?
Um das Schleifen der Bühne am äußeren Rand abzustellen musste ich nur wenig schleifen. Man sieht, das ich nicht mal so tief schleifen musste, wie die Lasur ins Holz eingedrungen ist. Reste sind immer noch zu erkennen.
Da es nun nicht mehr nötig sein sollte, etwas an der Laufschiene zu modifizieren, konnte die Grube komplettiert werden. Es fehlen ja noch die Seitenwände der Grube, die vorher bewusst ausgelassen wurden. Die Wände sitzen stramm zwischen Boden und äußerem Ring. Dadurch wird die ganze Scheibe deutlich stabiler.
Nun folgte noch einmal ein Test, ob sich die Bühne einwandfrei dreht. Macht sie natürlich. Danach wurden die Seitenwände mit dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt.
Irgendwie war mir noch gar nicht bewusst, das die Scheibe ja sogar groß genug ist, um meine Stainz zusammen mit einem Magic Train Güterwagen aufzunehmen. Das erweitert die Betriebsmöglichkeiten noch mehr.
Nun wurden farbliche Ausbesserungsarbeiten an der Bühne vorgenommen. Neben der einen Endplatte, die ich ja abschleifen musste, sind auch einige wenige Stellen an der Bühne selbst nicht gut genug geworden. Hat man vielleicht auf dem einen oder anderen Foto erkennen können. Und da ich schon mal mit der Lasur hantiert habe, mussten auch die Grubenwände und der äußere Ring “dran glauben”. Die Laufschiene habe ich abgeklebt, um nicht aus versehen Lasur drauf zu kleckern.
Wenn man mal vom Gestalten des eigentlichen Grubenbodens absieht, ist die Grube jetzt so weit fertig.
Als nächstes habe ich mir ein Stück H0- Flexgleis auf die passende Länge zugeschnitten.
Nach dem Zuschneiden des Bühnengleises entfernt man die meisten Schwellen. Es bleiben nur wenige Übrig. Wie viele genau entnimmt man der Anleitung. Nun kann man den Stromanschluss von unten an die Profile anlöten. Aber aufpassen, der Bereich, in dem die Kabel angelötet werden können, ist sehr begrenzt. Reizt man diesen Bereich vollständig aus oder (so wie ich leider) geht etwas darüber hinaus, macht es Probleme, das Gleis hinterher passend auf die Bühne zu bauen.
Anschließend werden die Profile “eingerostet”…
Da jetzt also ohnehin mal wieder eine Pause zum Trocknen ansteht, habe ich gleich noch die Abdeckung für die Bühne, die Laufbretter lasiert. Sieht man mal vom Handlauf ab, wo ich noch gar nicht weiß, was ich damit mache, sollten die Malerarbeiten an der Scheibe jetzt aber so weit abgeschlossen sein.
Nachdem alles gut getrocknet ist, wird das Bühnengleis incl der Laufbretter angeklebt. Das Gleis wird nur durch die Laufbretter in Position gehalten, was aber gut funktioniert. Zum Kleben wird Kontaktkleber verwendet.
Während der Kontaktkleber ablüftet habe ich die Teile für den Handlauf zum Lackieren vorbereitet.
Ich habe die Holzteile mit einem schwarzen Filzstift angemalt (ging erstaunlich gut und ist super schnell trocken) und die Drähte wieder mit “Rost”. Zuerst wollte ich den Handlauf irgendwie Bunt und knallig machen, passend zum Karibik- Thema. ich habe mir dann aber gedacht, das hebe ich mir für die Gebäude auf.
Nun muss schon wieder etwas trocknen. Morgen erfolgt dann die End- Montage sowie die Gestaltung des Grubenbodens. Heute Abend beim Fernsehen werde ich dafür eine Menge Vogelsand sieben, damit ich morgen den notwendigen feinen Sand habe.
Nachdem ich ein Gurkenglas voll Sand gesiebt habe, musste ich feststellen, dass man den Sand nicht beliebig fein sieben kann, soll er noch nach Sand aussehen. Ein typischer Fall von “Maßstäblich ist nicht immer sinnvoll”. Ich habe einen Satz Futtersiebe aus der Aquaristik, mit dem ich den Sand gesiebt habe. Das erste Sieb hat 1 mm Maschenweite. Hier bleibt schon fast alles hängen, was nach “zu großen Brocken” aussieht. Maßstäblich wäre das jetzt grober Kies mit ca 45 mm Körnung. Das nächste Sieb hat dann noch 0,6 mm. Das ließ sich noch machen. Der resultierende Sand entspricht einer Vorbild- Körnung von 27 mm, immer noch weit weg von Sand… Für das bloße Auge sieht er aber schon sehr nach feinem Sand aus. Das nächst feinere Sieb hat dann 0,3 mm Maschenweite. Hier kommt fast nichts mehr durch und der resultierende Sand sieht nur noch nach Staub aus, nicht mehr nach Sand. Obwohl die Körnung immer noch stattlichen 13,5 mm entspricht, also etwa der Körnung von gewöhnlichem Aquarium Kies, kauft einem das Auge dieses “Zeugs” nicht mehr als Sand ab… Also habe ich den 0,6 mm Sand verwendet, um den Grubenboden einzusanden.
Aber vorher muss noch der Handlauf montiert werden. Eine durchaus fummelige Arbeit.
Zuerst klebt man die jeweils zweiten Stützen von Außen an. Die ganz Äußeren kommen hingegen ganz zum Schluss, da sie keine “Führungsnase” haben sondern nur stumpf angeklebt werden.
Danach führt man den unteren Draht ein. Leider sind die Löcher so eng, das ich die Farbe von den Drähten wieder komplett runter schleifen musste. Die Arbeit hätte ich mir wirklich sparen können. Die mittleren Stützen werden lose auf den Draht gefädelt, bevor der Draht in die zweite bereits geklebte Stütze eingeführt wird. Bei der zweiten Seite habe ich nun erst mal den Draht an den beiden äußeren Stützen angeklebt. Dadurch rutscht er nicht mehr hin und her. Das erleichtert die weitere Montage ungemein.
Nun werden die noch losen Stützen an ihre Position geschoben. Einen wirklich überall gleichmäßigen Abstand habe ich nicht hin bekommen. Da sind immer einige der Tragebalken der Bühne im Weg. Deswegen habe ich in der Mitte ein etwas größeren Abstand gewählt, um das auszugleichen. Hätte ich die Drehscheibe für ein mitteleuropäisches Vorbild gebaut, hätte ich einen 90° Anschlagwinkel verwendet, um die Stützen ordentlich auszurichten. Aber in den Tropen ist ein wenig schief ja immer chick.
Als letztes werden die beiden Stützen ganz außen aufgefädelt und festgeklebt. Danach beginnt das Spiel wieder von vorne für die andere Seite der Bühne.
Eigentlich sieht die Bühne recht breit aus, aber ein Magic Train Fahrzeug passt nur knapp zwischen die Handläufe. Es reicht, aber ganz viel Luft ist nicht mehr. Ein 1:45 “Preiserlein” kann auf keinen Fall nebenher gehen…
Somit die die Bühne fertig.
Nun kommt der Grubenboden an die Reihe. Er wird mit dem am Vorabend gesiebten Sand bestreut, was durchaus seine Zeit benötigt.
Ein erneuter Test, ob die Bühne problemlos gedreht werden kann, verlief erfolgreich.
Nun kommt die kleine Überraschung, von der ich gesprochen habe.
Ich dachte mir, in den Tropen regnet es zwar nur selten, aber wenn, dann heftig.
Auch wenn es auf dem Foto oben kaum zu erkennen ist, habe ich der Grube deswegen ein paar Gullis spendiert. Die habe ich in den letzten Tagen gefräst und dabei die Grenzen meiner Fräse ausgelotet. Noch filigraner ist mit ihr im jetzigen Zustand nicht drin. Habe ich versucht, aber dann werden die Stege so dünn, das sie schlicht zerfallen. Feiner geht es wohl erst, wenn ich mir das Laser Modul leisten kann.
Nach dem Fräsen habe ich sie mit “Rost” lackiert und anschließend auf schwarzes Papier geklebt, damit sie von unten dicht sind.
Trotzdem sind beim Eindrücken in den Sand viele Sandkörner reingefallen. Die muss ich, wenn das Latex- Wasser- Spüli- Gemisch mit dem der Sand verklebt wurde, durchgetrocknet ist, wieder raus pulen…
Beim anderen Gulli ist es etwas besser gelungen. Hier bei dieser starken Vergrößerung sieht man schon, dass der “Sand” eigentlich eher “Kies” ist, aber mit dem bloßen Auge stimmt der Eindruck von Sand.
Vom Antrieb abgesehen ist die Drehscheibe jetzt fertig. Dazu wird es auf Grund der Steuerung per Arduino einen eigenen Beitragsstrang geben.