gar nicht so selten kommt man beim Modellbau in Situationen, in denen ein Loch an eine Stelle gehört, an die man aber mit den üblichen Bohrerlängen partout nicht hinkommt. Auch bei mir war das wieder mal der Fall, als ich für die Verrohrung der Kesselaggregate einige Leitungen durch die vordere Führerstandswand legen wollte. Von hinten hätte der Bohrer gerade gereicht, aber die Abweichung von der Senkrechten war einfach zu groß, der Bohrer rutschte trotz leichten Ankörnens weg. Also griff ich auf die Methode zurück, die ich immer in solchen Situationen anwende.
Ein Stück Rundstahl, 2mm, wird an einem Ende pyramidenartig, dreikantig oder nur mit 2 flachen Seiten - aber spitz - angeschliffen, was man bei etwas gutem Willen auf dem Bild auch sehen kann. Nun ab in die Ständerbohrmaschine, mit dem Bohrzwerg und niedrigen U/min. sowie leichtem Druck funktioniert das auch. Bei einem 0,5mm-Blech kann es schon mal passieren, daß zwischendurch ein Nachschleifen erforderlich wird. Nach dem "Durchbruch" wird am besten mit der Reibahle (wenn die Länge ausreicht) die "Bohrung" auf das erforderliche Maß aufgerieben.
Spitzbohrer habe ich vor 40 Jahren auch noch geschliffen, weil uns die normalen Spiralbohrer bei Querlöchern andauernd abgebrochen sind... Von der Geometrie vergleichbar mit den bekannten SDS-Bohrern für Mauerwerk. Hier findet man ein paar Zeichnungen aus einem Uhrmacherforum:
Zitat von teetrix im Beitrag #3Überlange Spiralbohrer gibt's übrigens auch:
Bei 1:87-Modellen sind diese Bohrer aber viel zu groß. Ich rede von Löchern mit einem Durchmesser von 0,3/0,4/0,5mm Durchmesser. Da bleibt als Alternative zu einem Spitzbohrer nicht viel anderes übrig.
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Eine Bezugsquelle für überlange Bohrer in unseren Größen kenne ich auch nicht. Aber immerhin ca. 25 mm Länge je nach Durchmesser und was viel wichtiger ist auch mit Zwischengrößen gibt es zu einem vernünftigen Preis hier Werbung: https://www.ebay.de/itm/261258614794?var=560216897255
Wer kennt außer den sündhaft teuren Proxxon Bohrern eine Bezugsquelle für feine Bohrer mit einem Schaft?
interessante Lösung für "heavy-metal"-Bearbeitung per Ständer-Bohrmaschine!
Ich bevorzuge bei Holz und MS-Blech Stiftenklöbchen in passender Größe mit entsprechenden Spiralbohrern:
Für Karton reicht eine Nähnadel - für Polystyrol wird die Nadelspitze in der Kerzenflamme erhitzt.
Bewährt haben sich auch Zeichnungen der einzelnen Gehäuseteile mit den vorzusehenden Bohrungen: Da Bohrt es sich dann völlig barrierefrei mit dem "Dremel":