Der Baubericht wurde bereits im alten Schmalspur-Treff Forum im Mai 2021 veröffentlicht
Den Messing-Rohbau zu diesem außergewöhnlichen Wagen habe ich in meinem Baubericht Teil 1 . In dem Bericht wurde die Leistung des Herstellers der Platine Wolfgang Bayer schon gewürdigt. Noch einmal möchte ich die Hilfsbereitschaft von Steffen Dietsch betonen. Als profunder Kenner der Trusebahn war er immer ein Ansprechpartner für mich, um auftretende Fragen zu Details und Farbgebung auszutauschen und einer Klärung oder „bleibt offen, kann nicht geklärt werden“ Situation zuzuführen.
Die Änderungen und Ergänzungen am Modell wurden bereits im Teil 1 beschrieben. Ein/zwei weitere Details haben sich bei der Fertigstellung noch ergeben.
Zunächst die Inneneinrichtung, anhand des bekannten Angebotsplans konnten die Holzsitze der II Klasse und die Polstersitze der II Klasse 3D konstruiert und gedruckt werden. Die Gepäcknetze sind vereinfacht dargestellt, eine perfekte Lösung wäre nur durch entsprechende Ätzteile zu erreichen. Diesen Aufwand habe ich mir gespart. Auch die Möblierung des Postabteils ist auf dem besagten Plan zu erkennen. Der Schrank mit den Sortierfächern und der Kanonenofen wurden ebenfalls im 3D Druck hergestellt.
Die Farbgebung und Lackierung war eine besondere Herausforderung. Einen absoluten Nachweis, daß der Wagen um die Jahrhundertwende zum 20.Jh. so lackiert war gibt es nicht. Ralf Denke hat vor vielen Jahren diesen Wagen in seiner bekannten Falttechnik angeboten und ein Muster in dieser Vierfarblackierung gezeigt – ich fand dies einfach klasse. Dazu habe ich dann schwarz/weiß Versuchsfotos gemacht und braune und grüne Wagen nebeneinander gestellt. Diese Fotos zeigen je nach Lichteinfallswinkel mehr, weniger oder gar keine Grauwertunterschiede zwischen den beiden Farben. Man kann also anhand der alten Fotos nicht sagen, wie der Wagen lackiert war. Wer eine der späteren Epochen zum Vorbild nimmt, der hat es einfacher, da war der Wagen eben grün.
So einen Lackieraufwand wie bei diesem Wagen hatte ich noch nicht. Insgesamt kamen 14 verschiedene Farbtöne und zusätzlich die Haftgrundierung und der Klarlack zum Einsatz. Die Wartezeit zwischen den verschiedenen Spritzvorgängen und die Abkleberei beanspruchten einige Zeit und Geduld. Letztlich glaube ich, daß die Einmaligkeit der Modells dadurch zusätzlich bestätigt wird.
Bei der Beschriftung habe ich mich wieder an das Werksfoto gehalten https://sachsen.museum-digital.de/single...p?imagenr=21371 . Auch hier bleibt offen, welchen Farbton die Beschriftung tatsächlich hatte. Mit Sicherheit ist der Schriftzug „POST“ gelb gewesen. Im Vergleich dazu haben die anderen Beschriftungen denselben Grauwert. Deshalb habe ich mich für eine gelbe Beschriftung entschieden.
Und noch eine gewichtige Feststellung: mein Trusebahn TB2 wiegt 511g! Wer also einen Zug aus den beiden Kombiwagen TB1 und TB2 bildet und dann evtl. auch noch den vierachsigen Güterwagen TB10 anhängen will, der sollte eine zugkräftige Lokomotive vorspannen.
Schaut Euch die Bilder an und laßt das Modell auf Euch wirken. Wer Fragen hat oder auch nur Gefallen an dem Modell findet, der kann sich ja hier im Forum äußern.
Ja! Ein wunderschöner Wagen, der schön zeigt warum Epoche 1 und ein großer Maßstab einfach perfekt harmonieren. Die Inneneinrichtung! Das Oberlicht! Grandios!