Auf jeden Fall müsste ich ihn auf eine LüP von 3m kürzen. Nicht weil das Grundstück, oder die Fertigungshalle zu klein ist...nein...er würde nicht auf den Anhänger passen Aber im Gartenbahnsegment ist man da freizügiger.
Zitat von V8maschine im Beitrag #14Nur meine ich, dass die Drehgestelle nicht symetrisch sind.
Jau, hast Du recht! Habe mir noch mal das Foto des Drehgestellrahmens in der Seitenansicht vorgenommen (warum ich das nicht gleich gemacht habe, weiß ich auch nicht. OK, war kurz vor Mitternacht). Hier nun die korrigierte Zeichnung. So dürften jetzt die Abmessungen einigermaßen hinkommen. Zumindest für Modellbauzwecke sollten sie genau genug sein.
Der Längsrahmen unter dem eigentliche Aufbau ist nach unten offen. Hier ist auch die Drehgestelllagerung verdeckt untergebracht. Der Wagenboden liegt drüber, d.h. Ladehöhe ist 1080 mm.
Mir ist da noch ein hübsches Detail aufgefallen, das man beim Nachbau auf keinen Fall weglassen sollte:
Zwischen den Drehgestellen sind beidseitig Kettestücke angebracht. Damit werden die Drehgestelle nach dem Einbau offensichtlich mit dem Aufbau verbunden.
Ich nehmen mal an, um ein zu weites seitliches Ausschwingen der Drehgestelle zu verhindern. Oder hat jemand 'ne bessere Idee?
Was ich mich auch die ganze Zeit gefragt habe: was in Dreitreufelsnamen haben die mit dem Ding eigentlich transportiert? 24 t ist schließlich schon 'ne Hausnummer! 8,11 m Drehzapfenabstand! Kein Wunder, dass sie unter dem Aufbau so einen wuchtigen Längsträger eingebaut haben. Und links und rechts gut 71 cm seitlicher Überstand zum Gleis! Hey, das ist 600 mm Schmalspur. OK, wahrscheinlich Abraum vom Bergbau. Aber trotzdem. Naja, in Afrika kann man sowas wohl machen.
ZitatEine Brigadelok vor einem solchen Ungetüm dürfte auch ein eher seltsamer Anblick sein.
Nicht nur das, die dürfte ganz schön dicke Backen machen, zumal man ihr bestimmt nicht nur einen drangehängt hätte.
Auch die Handbremse ist eine mystische Sache. Die Kurbel und der Umlenkmechanismus sind am Aufbau befestigt. Und wie geht's dann drunter weiter? Da ist ein Doppeldrehgestell und da drin noch Einzeldrehgestelle. Besonders in einer engeren Kurve geht das Ganze sehr weit zur Seite, mit welchem abenteuerlichen Gestänge ist man da wohl hin gekommen? Die Fotos geben leider nicht den geringsten Hinweis. Es ist gottseidank untendrunter, da braucht man's im Modell nicht nachzubauen.
Als Modell ist das Ding in 1:45 immerhin 355 mm lang, in 1:32 sogar 500 mm. Und einen allzu engen Kurvenradius kann man sich da auch nicht leisten. Ist schon 'ne Herausforderung. Das ist wieder so eine Sache: "völlig überflüssig, brauche ich auf gar keinen Fall, will ich haben!!"
Wie auch immer, auf jeden Fall ist das mal ein richtig schönes außergewöhnliches Fahrzeug. Mit einem Modell davon kann man bei Betrachtern sicher herrliche Diskussionen lostreten.
Zitat "völlig überflüssig, brauche ich auf gar keinen Fall, will ich haben!!"
Genau das ist es! Allein der Umstand dass hier 24t Ladegewicht, auf 20t Wagen kommen und dazu dann halt noch der Bremser auf seinem Schämel.
ZitatWas ich mich auch die ganze Zeit gefragt habe: was in Dreitreufelsnamen haben die mit dem Ding eigentlich transportiert? 24 t ist schließlich schon 'ne Hausnummer! 8,11 m Drehzapfenabstand! Kein Wunder, dass sie unter dem Aufbau so einen wuchtigen Längsträger eingebaut haben. Und links und rechts gut 71 cm seitlicher Überstand zum Gleis! Hey, das ist 600 mm Schmalspur. OK, wahrscheinlich Abraum vom Bergbau. Aber trotzdem. Naja, in Afrika kann man sowas wohl machen.
Wie gesagt der Einsatzzweck ist fragwürdig. Für den reinen Abtransport von Abraum scheinen mir solche Wagen sinnvoller:
Einmal Abraum OMEG (im Norden) und einmal Abraum im Sperrgebiet (Süden). Gerade bei letzteren scheint mir das Verhältnis Tot-Nutzmasse auch wesentlich sinnvoller. Vielleicht führen die Seitenwände in die Irre und die Wagen dienten eher zum Transport von schweren Gerät (Waschtrommeln u. Ä.) wobei sich hier dann ein Tieflader wohl eher angeboten hätten. In Anbetracht der recht großen Loks ist der Wagen aber eigentlich ganz stimmig (siehe: https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,9934630 ), würde ich mal behaupten.
ZitatZwischen den Drehgestellen sind beidseitig Kettestücke angebracht. Damit werden die Drehgestelle nach dem Einbau offensichtlich mit dem Aufbau verbunden.
Gut gesehen, ich hielt das für eine Verbindung der einzelnen Drehgestellrahmen untereinander aber stimmt die Dinger sind beiseitig bestückt und hängen am Rahmen.
ZitatAls Modell ist das Ding in 1:45 immerhin 355 mm lang, in 1:32 sogar 500 mm. Und einen allzu engen Kurvenradius kann man sich da auch nicht leisten.
Ich war recht schnell an dem Punkt, dass ich das Ding in 1:32 erstmal nicht einsetzen kann aber... es gibt schlimmeres. Z. B. die derzeitigen Materialkosten für die U-Profile :D
Wenn man auf dem Foto mal ganz genau hinguckt, scheinen die senkrechten U Profile des Aufbaus Rungen zu sein, die oben in einem Bügel und unten in einer U förmigen Konsole stecken. So könnte man die Verbretterung abnehmen, allerdings wohl nur in drei ganzen Stücken: jeweils eins vor den Türen und ein längeres zwischen den Türen. Die Teilung der Stücke ist der Mittelaufschlag der Türen. So hätte man dann einen Flachwagen. Die Stirnfronten sind offensichtlich nicht abnehmbar.
Auf jeden Fall ein durchaus interessantes Fahrzeug. Das "will ich haben" fängt schon langsam irgendwie an zu jucken . In 0e wäre das mit der Materialfrage bei mir kein so riesiges Problem (ich hätte Einiges an Recyclingmaterial). Und mit der Bachmann Consolidation auch 'ne Lok, die sowas glaubhaft wegzerren könnte. NEIN! Ich muss erst mal meine laufenden Projekte fertig kriegen.
Übrigens, die Ketten könnten auch dazu da sein, um bei einer Entgleisung (bei diesen Bahnen ja nicht ungewöhnlich) zu verhindern, dass das Drehgestell querschlägt. Dabei ginge das dann nicht nur kaputt, es ließe sich auch kaum wieder eingleisen.
Das Gute ist, dass man beim Nachbau wegen der breiten Träger und Drehgestellwangen keine großartig detaillierten Einzeldrehgestelle braucht. Dafür gibt's allerdings reichlich Nieten.
Man muss allerdings schon ziemlich Geduld haben. Das Dokument ist fast 500 Seiten lang und braucht 'ne halbe Ewigkeit, bis es geladen ist, auch auf schnellen Geräten. Für uns sind sowieso nur die ersten 13 Seiten interessant. Der Rest ist eine ellenlange Auflistung der einzelnen Geschäftsberichte und Bilanzen.
Nochwas zum Wagen. Der scheint wohl nur ein Einzelstück gewesen zu sein. Auf den Bildern sieht man in der Halle keinen Weiteren. Wären's mehrere gewesen, hätte man die sicher alle zusammen gebaut. Ich hab auch nochmal rumgerechnet. Bei 43,4 t Gesamtgewicht (beladen) ergibt das satte 2,7 t Last pro Rad. Heilige Granate, was müssen die für einen Oberbau gehabt haben! Dann hab ich mal rumgedaddelt. Für Abraum oder Erz war er sicher nicht da, im Netz wird gesagt, dass sie dazu Selbstentladewagen verwendet haben. Ich vermute mal (einfach nur so vor mich hin fantasiert), man hat den Wagen zum Transport von schweren Gerätschaften bauen lassen (Stichwort abnehmbare Seitenwände). Ein Tieflader wäre da nicht wirklich möglich gewesen. Wegen der hohen Nutzlast wären auf jeden Fall die 16 Räder zur Lastverteilung mit entsprechend langen Drehgestellen nötig gewesen. Dann noch die Ladebrücke dazwischen, das Trumm hätte wirklich alle Dimensionen gesprengt (grob geschätzt 30 m Gesamtlänge!). Sei's drum, wir werden's wohl nie erfahren.
So, jetzt ist aber auch mal Schluss damit. Ihr merkt schon, ich gerate langsam in Gefahr, mich drauf einzuschießen. Ich denke, zum eventuellen Nachbau des Fahrzeugs, das aber, ehrlich gesagt, sowieso keiner braucht (außer beim "muss ich haben"-Effekt), haben wir jetzt genügend Infos.
Nur noch mal zur Sicherheit: die Maße aus der Zeichnung im Beitrag #17 sind die Richtigen. Die aus #10 bitte vergessen.
Zitat von Günni im Beitrag #20Wer übrigens noch 'n bisschen was über die Otavi-Bahn wissen will, wird hier fündig:
[...]
Wie schonmal angedeutet, sehe ich die OMEG oder die Staatsbahnen nicht als Abnehmer der Wagen, sondern eher die Pomonia bzw. die schonmal erwähnte KBG. Hier gehts es mir jetzt aber eher darum, wo der Wagen nun zu verorten ist, sondern eher darum, dass hier nichts zusammengeworfen wird, was wenig mit einander zu tun hat.
Das OMEG bzw. Staatsbahnetz (das sind auch 2 organisatorisch getrennte Netze die - ursprünglich - nur die Spurweite gemeinsam hatten. Hier gab es aber zumindest Berührungspunkte, also man konnte parallel fahren bzw. umsteigen) lag etwa auf höhe des "Deutsch" Schriftzugs (die entspr. Ortsnamen sind erkennbar), die Diamentenfelder lagen weiter südlich bei Lüderitzbucht (auf der Karte, höhe "afrika"). Beide Netze waren räumlich getrennt und hatten m. E. keine Übergabemöglichkeit oder Verbindung.
Eine sehr interessante Bilderreise gibt es hier zu sehen:
Hier sieht man auch schön die entspr. (hybrid bzw. zweikraft)Loks dazu sowie das schwere Gerät, was ich auf den Wagen vermutete. Die großen Abraumwagen hatte ich hier ebenfalls erwähnt.
Da gibt es die Jahrgänge 1897 bis 1922 der Zeitschrift
Der Tropenpflanzer Zeitschrift für tropische Landwirtschaft
Kann man online lesen oder runterladen. Ist aber wahrscheinlich für unsere Zwecke nicht wirklich interessant obwohl es Werbeanzeigen von O&K für Plantagenlokomotiven gibt. Das meiste dreht sich aber eher um Themen wie richtige Düngung von Kakaopflanzen in Kamerun und solches Zeug. Ich fand's halt recht originell und wollte Euch dran teilhaben lassen.
ZitatIst aber wahrscheinlich für unsere Zwecke nicht wirklich interessant obwohl es Werbeanzeigen von O&K für Plantagenlokomotiven gibt.
Gerade die Prozesse und Methoden für den Anbau bestimmen wie und ob eine Bahn genutzt werden kann. Gerade für die Pflanzungsbahnen dort (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Westafrika...schaft_Victoria) dürfte das noch mit das Beste sein was man an Quellen zum Betriebsablauf und Nutzung in die Hand bekommt, auch wenn man hier vermutlich ableiten und spekulieren darf.
Für mich ein super Fund auf den ich gespannt bin (auch weil wir uns gerade Gedanken machen, wie wir uns hier in der brandenburger Pampa auf die Witterung der letzten und nächsten Jahre einstellen. Der Blick richtung Süden, scheint mir nicht verkehrt ;) )!