Ein kleiner Faden zur Vorstellung div. rollenden Materials auf 600mm bis 610mm Gleisen. Ich werde hier versuchen anhand von Skizzen, Werksbildern und Betriebsbildern einzelne (Trieb)Fahrzeuge vorzustellen. Ich werde versuchen mich auf eher weniger ausgetretenen Pfaden zu bewegen. So zeigt meine Eingangsbeispiel einen Wagen, der in ähnlicher Bauform an div. Stellen abgedruckt ist und über den andere mehr berichtet haben, als ich könnte. Sollte es hier zu Überschneidungen kommen, bitte ich um Hinweise, sodass ich zumindest Literaturhinweise ergänzen kann.
Bsp:
Zweiachsiger geschlossener Kleinbahn-Personen-Sommerwagen mit Gewichtbremse - EMG 1895, für Lenz und Co. (div. 600mm Kleinbahnen)
Die Wagen entspr. in der Grundform den Abteilwagen geschlossener Bauart des gleichen Herstellers, wie sie z. B. bei der AKLB liefen.
Hinweise: Zum Vergleich anbei eine Skizze des geschlossenen Personenwagens. Es ist zu beachten, dass hier die Maßangaben der Wagenkastenhöhe, je nach Ansatzpunkt und Zeichnung variieren. Abteilwagen 3. Klasse zum Vergleich
Ein wirklich spannendes Fahrzeug, was hier mangels Skizzen zwar eigentlich nicht aufgeführt werden sollte aber zum Einen finden sich unter den zur Verfügung stehenden Aufnahmen zahlreiche Detailaufnahmen der Rahmen- und Drehgestellkonstruktionen und zum Anderen, guckt euch das einfach an. Eine nette Ergänzung zu den MPSB Achtachsern, die hier vermutlich auch eher klein gegen aussehen.
Hinweise: Da keinerlei Maße verfügbar sind an bei noch ein paar Überlegungen: Auftraggeber des Wagens ist laut Bildbeschreibung
ZitatDer Auftraggeber befand sich in Südwestafrika (Mandatsgebiet der Südafrikanischen Union)
Dabei sollte es sich m. E. um das/die Nachfolgeunternehmen ehem. Kolonialen Bergbaugesellschaft (KBG) handeln, die im ehem. Deutsch Süd-West Afrika einzelne Grubenbahnen mit 600mm Spurweite verwaltete. Diese Bahnen dienten beim Diamantenabbau primär der Abfuhr von Sand. Für die Aufgabe wurden neben div. Elektro und Zweikraftlokomotiven auch viele Schüttgutwagen aller Art und Kesselwagen (Wassertransport) beschafft. Die Quellenlage für den gesamten Themenkomplex ist als eher mau zu bezeichnen. Erst recht nach dem die ehem. deutschen Schutzgebiete, Mandatsgebiete wurden und hier unter britischer Verwaltung standen. Da viel Rollmaterial auch nach dem 1. WK noch von deutschen Eisenbahnfahrzeugherstellern geliefert wurde, kommt über diesen Weg aber immer mehr ans Tageslicht. Die Fahrzeuge auf diesem Netz, dürften analog zu den Fahrzeugen der wesentlich weiter nördlich errichteten OMEG Strecken, recht groß gewesen sein. Das Lichtraumprofil eben dieser Bahn weißt eine maximale Höhe (inkl. Anbauteilen, wie Pfeifen, Seilhaspeln, etc. aber ohne elektrische Ausrüstung) von 3400mm und eine maximale Breite von 2500mm mit bzw. 2300mm ohne Anbauteile aus.
Generell wäre - aufgrund der Spurweite, schweren Oberbaus und großen Triebfahrzeugen - auch die OMEG bzw. die Südafrikanischen Eisenbahnen ein potenzieller Abnehmer aber hier wurde unter deutscher Verwaltung ein eher klassischer Fahrzeugpark genutzt. Unter britischer bzw. südafrikanischer Verwaltung wurde dann m. E. vermehrt auf eben südafrikanisches Rollmaterial zurückgegriffen. Da scheint mir eine solche, abenteuerliche Konstruktion eher unwahrscheinlich. Die ehem. deutschen Staatsbahnen scheiden sowieso aus weil die schon vor dem ersten Weltkrieg vollständig auf Kapspur umgespurt bzw. dann nach dem Krieg in 1067mm wieder hergestellt wurden sein dürften. Eine Brigadelok vor einem solchen Ungetüm dürfte auch ein eher seltsamer Anblick sein.
Ansonsten kann ich hier nur viel Spaß beim entdecken der Bilder und beim Grübeln über die Umsetzung wünschen.
Nee, ich hab das Ding selber erst gestern Abend entdeckt und wollte es nicht für mich behalten. Ich hab jetzt schon einige Schlagwörter durchkombiniert aber es gibt auch (noch) keine Zeichnungen zum Fahrzeug.
Ich habe vorhin kurz überlegt ob man was aus der Einteilung der Seitenwände ableiten könnte. Generell ähnelt der Wagenkasten auch stark den neueren sächsischen O-Wagen (Einheitswagen?), was man auch als Anhaltspunkt nutzen könnte. Da fehlen mir gerade die Ansatzpunkte. Bei der Breite bin ich mir inzwischen recht sicher, dass er die vollen 2,50 nicht ausnutzt, wenn man sich die Rahmenkonstruktion so anschaut.
Das Problem ist, ich starre jetzt schon ein Weilchen auf die Bilder und jenseits davon, dass ich eigentlich was ganz Anderes als nächstes vor hatte, stoße ich dabei auf immer neue konstruktive Probleme. Andererseits ist das Teil aber auch selten unförmig und geil, wenn ich das so sagen darf.
wenn man davon ausgeht, dass die Sitzfläche des Bremsersitzes 50cm tief ist könnte man sagen, das ein Feld etwa 1,50m lang ist. 10 Felder sind es, wenn man die Türen mitzählt. Macht 15 Meter Länge. Die Drehgestelle schätze ich davon ausgehend auf 7m. Kaffeesatzleserei...
ZitatDie Drehgestelle schätze ich davon ausgehend auf 7m.
Macht 'nen Radstand und Raddurchmesser von? Für die Geschichte muss man sich 'nen Abend an Zeit und eben mindestens einen Cafe Coretto (mit Grappa) für den Kaffeesatz nehmen.
Ich hab auch mal 'n bisschen mit'm Computer rumgekritzelt.
Habe die Bilder ins CAD geladen, anhand der Spurweite passend skaliert und mal drin rumgemessen.
Folgende Maße sind dabei rausgekommen:
Die Breitenmaße dürften so in etwa hinkommen, waren aus der Frontansicht des Drehgestells recht gut zu messen. Länge und Höhe der Drehgestelle müssten auch passen. Bei der Gesamtlänge des Wagens war's etwas fummeliger weil nur in der Schräge fotografiert. Ich habe ausgehend von den Drehgestelllängen die Hauptlängsabmessungen nach Augenmaß festgelegt, so dass ein etwa stimmiger Eindruck entsteht. Ganz falsch werden sie wohl nicht sein. Man kann sowas zwar aus einem Bild mit einer Art umgekehrter Perspektivkonstruktion rückermitteln. Aber erstens ist das ziemlich aufwändig, zweitens war ich deshalb dazu zu faul und drittens hab ich sowas schon seit mindestens 40 Jahren nicht mehr gemacht. Die Kleinigkeiten (Handbremse, Türen, Bremsersitz etc.) muss man sowieso aus den Fotos abschätzen. Ich denke, für Modellbauzwecke kann man die Maße ruhig zugrunde legen. Der Wagen wird dann auf jeden Fall den Eindruck des Vorbilds wiedergeben. Bei der Datenlage kann es einem sowieso niemand nachweisen, wenn was nicht stimmt . Ich würde da ganz entspannt und unbedarft rangehen. Auf jeden Fall kriegt man ein interessantes Fahrzeug abseits des Schmalspur Mainstreams.
OK beim nächsten mal warte ich mit dem Zeigen bis ich selbst meinen Spaß hatte... :D
Nee, freut mich dass hier gleich losgelegt wird. Ich hab gestern mal etwas die Maße von Ingo genommen und meinen längstes 0f Modell (MPSB Milchwagen) gegen gehalten: 22cm LüP. In 1:32 war ich bei 42cm Länge, aber halt mit einem Ausgangswert von 300mm Länge in 1:45 (statt 356mm).
Hab ich schonmal erwähnt, dass ich in weder in 1:45 noch in 1:32 keine vernünftige Lok hab? Meine Ns2 sieht schon vor dem MPSB Wagen verloren aus, meine ZL105 ist auch nicht größer. Von wegen der Markt regelt... warten lässt er einen, arm macht er einen und alt werden lässt er einen, aber geregelt wird hier nüscht.
ZitatIch würde da ganz entspannt und unbedarft rangehen. Auf jeden Fall kriegt man ein interessantes Fahrzeug abseits des Schmalspur Mainstreams.
Ich glaube dass muss man allein schon wegen der Größe. Das Modell würde in 1:32 gerade meinen Arbeitsplatz sprengen. Allein ein Doppeldrehgestell ist so länger als ein AKLB Güterwagen. Aber deine Zeichnung muss ich mir mal schnappen und gucken was ich da draus machen kann. Mir ist bei meinem G-Wagen schon aufgefallen das die großen Modelle weit mehr Material fressen und die Materialpreise so stark angezogen haben, dass ich hier auch einen echten Kostenfaktor stehen haben dürfte. Allein hier mal grob zu überschlagen dürfte witzig werden.
ZitatMan kann sowas zwar aus einem Bild mit einer Art umgekehrter Perspektivkonstruktion rückermitteln.
Da wäre ich bei den alten Archivaufnahmen auch immer vorsichtig. Ob schon bei den alten Photographien was falsch ging kann ich nicht sagen (scheint aber manchmal schon der Fall), das Scannen scheint aber doch öfter mal eine Fehlerquelle zu sein. Von daher kann ich mich für die Vorarbeit nur Bedanken.
Bei Loks bin ich raus, da brauche ich wenigstens ein brauchbares Industriefahrwerk (+ noch den ein oder anderen Versuch) und die gibts gerade nicht. Von daher werden weiter erstmal Wagen gebaut bis was kommt was die auch ziehen kann :D (wobei ich gerade in 0 eigentlich sogar noch das Eine oder Andere Projekt offen hab aber so wirklich motivieren tut mich gerade davon aber keins so richtig). Geduld ist und bleibt eine der Tugenden, die das Hobby braucht und sich immer wieder auszahlt. Und meckern geht eh immer ;)
Hallo Günni Das ist ja mal eine Zeichnung...um Längen besser als meine. Nur meine ich, dass die Drehgestelle nicht symetrisch sind. Drehgestell Seitenansicht Vorn bei der Kupplung sind sie etwas länger, das tut aber deiner Zeichnung keinen Abbruch.
Moin Robert Ich hab das mal grob...also ganz grob...überschlagen. In 1:5 bin ich etwa bei 1300,-Euro Kosten für so einen Wagen, wobei rund 800,-Euro alleine auf die 4 einzelnen Drehgestelle fallen. Aber ich bin ja noch junger Hüpfer sagt meine Mutter immer, und vielleicht...
Ich glaube, wenn man hier anfängt zu Bauen, fallen ein nochmal div. Sachen auf. Das gehört dazu.
ZitatIch hab das mal grob...also ganz grob...überschlagen. In 1:5 bin ich etwa bei 1300,-Euro Kosten für so einen Wagen, wobei rund 800,-Euro alleine auf die 4 einzelnen Drehgestelle fallen. Aber ich bin ja noch junger Hüpfer sagt meine Mutter immer, und vielleicht...
+ Geld für ein größeres Grundstück :D Der Wagen wäre so lang wie der Lupo :D