Ist mir gerade mal so eingefallen: noch ein paar Angaben zu den Figuren.
Den Arbeiter an der Entladung hatte ich ja schon beschrieben. Die Anderen fanden sich im Sammelsurium der Grabbelkiste.
Zuerst "Big Jim".
Die Figur ist aus Zinnguss und war ursprünglich ein Arbeiter aus dem Stahlwerk. Den Helm hatte er schon auf, die Körperhaltung war auch OK aber er hatte einen Vorschlaghammer in der rechten Hand und schwere Lederhandschuhe mit langen Stulpen an. Der Hammer ließ sich leicht rausziehen, die dicken Handschuhstulpen habe ich vorsichtig abgefeilt. Etwas mehr Aufmerksamkeit brauchten die Hände. Die sahen aus wie beim Playmobilmännchen. Mit Feile und schmalem Sandpapierstreifen bekam er erst mal Daumen und leicht dünnere Hände. Sie sind zwar immer noch ein bisschen klobig aber Jim kann ja schließlich auch ordentlich zulangen. Dann alles neu bemalt, Schreibblock (aus einer kleinen Kunststoffplatte mit richtigem Papier) und Stift (Stückchen Draht) in die Hände und fertig. Er ist zwar ein kleines bisschen groß (43 mm), also in 1:45 ungefähr 1,95 aber er ist ja schließlich auch Big Jim.
Der kaffeetrinkende Büroangestellte ist aus Kunststoff und eigentlich nur Maßstab 1:50. Da er aber weiter hinten und oben auf der Treppe steht, fällt das überhaupt nicht auf.
So ist er eben 1,68 groß. Was soll's, ich selbst bin ja auch nur 1,64 (also etwa genau so groß wie Tom Cruise ). Seine rechte Hand hatte er schon so an der Hosentasche, den linken Arm schräg nach vorne ausgestreckt. Den habe ich an der Innenseite am Ellbogen keilförmig eingesägt, den Ellbogen außen mit dem Lötkolben vorsichtig angewärmt, zur Mitte gebogen und mit Klebstoff fixiert. Die Hand hatte schon die passende Stellung, so dass er einfach die Tasse (aus einem weißlackierten Stückchen Zahnstocher mit Drahthenkel) "halten" konnte. Der Kopf wurde flachgefeilt, ein halbkugelförmig zugeschliffenes Stück Rundmaterial mit einem Schirm aus Papier als Baseballmütze draufgeklebt und nach Neulackierung konnte er seine Kaffeepause antreten.
Die gleiche Figur diente auch als Ausgang für den Lokführer. Hier war die kleine Größe sogar von Vorteil weil's in der Lok doch recht eng zugeht.
Die Herausforderung war nur, aus einer stehenden eine sitzende Figur zu machen. In diesen Fall wurde vorn an der Hüfte und in den Kniekehlen eingesägt und wieder erwärmt, gebogen und verklebt. Der linke Arm wurde nur ein bisschen nach oben gebogen, der rechte hatte den Biegevorgang nicht überlebt und wurde durch einen passend geformten selbstgemachten ersetzt. Der Kopf wurde wieder flachgefeilt und mit einem Helm aus rundgeschliffenem Kunststoff versehen.
Schliesslich noch der rauchende LKW Fahrer.
Der ist der einzige Amerikaner auf der Anlage und war im früheren Leben ein Maurer in 1:48 aus einem amerikanischen Bauarbeiterset. Durch diesen Maßstab ist er in 1:45 ca. 1,70 groß, also durchaus brauchbar. Außerdem steht er unten und kann so nicht (z.B. mit Big Jim) verglichen werden. Er stand leicht gebückt, hatte die Arme nach vorne gestreckt und einen Ziegelstein und eine Kelle in den Händen. Diese habe ich weggeschnitzt und die Arme wieder mit Einschneiden und Erwärmen in die passende Stellung gebracht. Die Hände waren schon passend geschlossen, so dass ich nur noch in die Rechte ein kleines Loch bohren und eine Zigarette aus 0,5 mm Kupferdraht einsetzen musste. Er hatte schon einen Helm auf, diesen habe ich durch Ankleben eines längeren Papierschirms wieder zur Baseballmütze gemacht. Da er schon leicht gebückt stand, liess er sich prima an die etwas schräge Felswand anlehnen.
In den Nahaufnahmen sehen die Figuren etwas grob aus (besonders die Gesichter). Man muss aber bedenken, dass sie hier auf dem Bildschirm zwei- bis dreimal so groß dargestellt sind wie in Natura. Außerdem kommt man beim Betrachten der Anlage gar nicht so nah an sie ran (und wir haben gottseidank keine Zoomfunktion in den Augen). Also sehen sie im Original ganz gut aus.
Nö, Video gibt's noch nicht. Zum Einen hab ich noch keins gedreht und zweitens scheue ich mich immer noch, bei Youtube 'n Konto anzulegen. Mir ist eigentlich Alles was mit Google zu tun hat, 'n bisschen suspekt .
Bei Betriebsversuchen habe ich gemerkt, dass der verwendete LKW (ursprünglich von der Gynthrolith Grube) zu groß, genauer gesagt zu hoch ist. Er passt gerade so unter die Schütte. Die erste Ladung geht noch drauf, die zweite staut sich daran auf und bleibt auf der Schütte liegen. Das ist kein vernünftiger Betriebsablauf.
Also bin ich zuerst in mich und dann an meinen Modellfuhrpark gegangen und wurde auch fündig. Da war noch ein Abschleppwagen von Dodge:
Dieser ist deutlich niedriger als der alte LKW.
Jetzt brauchte der nur noch eine Ladefläche. Zwei Schrauben rausdrehen und schon hat man folgendes vor sich liegen:
Aus 1 mm Polystyrol habe ich eine Ladefläche zusammengepappt, mit Aussparungen für die Radkästen und außen dekorative Verstärkungen aus Kunststoff U Profilen.
Aus dem Fahrwerk musste ich noch eine Erhöhung rausschleifen und eine Verlängerung mit hinterem Querträger anbringen. An diesem sitzen dann die Rücklichter und das Nummernschild.
So sitzt die Ladefläche drauf
Jetzt noch ein paar Rücklichter aus Rundmaterial, zwei Rückspiegel aus Kunststoffscheibchen und Draht, Nummernschilder aus dem Internet ausgedruckt, das war's.
Nach einer Neulackierung und ein bisschen Alterung sind alle Teile bereit zum Zusammenbau
Und das ist dabei rausgekommen:
Die Ladefläche hat noch zwei Erhöhungen aus Holz zur Vergrößerung der Ladekapazität bekommen.
Der neue LKW in seiner natürlichen Umgebung. Fahrer Thomas Walker scheint auch ganz zufrieden zu sein, jedenfalls lässt sich dieses Fahrzeug leichter unter die Schütte rangieren.
Erste Versuche haben gezeigt, dass die Entladung jetzt einwandfrei funktioniert.
GuMo, ja, sehr schön das Video und beweist wieder das auch ein kleines Platzangebot toll sein kann. Zwei Fragen allerdings stellten sich mir spontan. Warum tragen die Arbeiter keine Schutzanzüge, wo doch ein Faß mit radioaktivem Inhalt dort steht und zum zwoten, hattest du bei dem Umbau der Pritsche schon das neue Mercedes Kitt zum Führerlosen fahren eingebaut?
Warum keine Schutzanzüge? Weil's keine Sau interessiert. Fragt man nach, kriegt man zur Antwort: "also wir haben noch nichts gemerkt, nur unsere Katze hat letzten Monat ein Junges mit zwei Schwänzen gekriegt".
Als ich mir im Internet Bilder für die Schilder gesucht habe, bin ich auch auf das Atomschild gestoßen und konnte nicht widerstehen.
Das führerlose Fahren hab ich erst gemerkt, als das Video schon bei Youtube veröffentlich war. Der LKW fährt ja nicht von selbst sondern ich hab ihn an der vorderen Stoßstange angefasst und geschoben (bzw. gezogen). Deswegen sieht man nur den hinteren Teil und ich hatte gedacht, dass das Führerhaus nicht mehr im Bild wäre.
Übrigens hat die Fauna der Squarefoot Mine gestern Zuwachs bekommen:
das amerikanische Wappentier
ein "Garbage Panda", wie die Amerikaner sagen, der gerade seinem Namen Ehre macht.
Der ist nur etwa 1 cm groß und ich bin nicht so der geübte Figurenmaler. Den anzumalen war schon eine kleine Herausforderung (und hat mir im Nachhinein ein verspanntes Genick beschert). Die Mülltonne war mal ein Ölfass in H0, der Rest ist das, was der Abfall auf dem Arbeitstisch gerade so hergab.
Der Adler ist von Jaffa, Meister Racoon ist von Drifter
Die Bilder sind nicht so ganz gut ausgeleuchtet, ich hab sie nur schnell mal mit der Lampe am Arbeitstisch gemacht.