Hallo Forumsfreunde, während der Feingestaltung des Umfeldes des Wohnhauses in „Katharinenhagen“ kam mir die Inspiration für ein weiteres Gestaltungsdetail auf der Anlage. Für eine Fläche zwischen Feldweg und Flüsschen hatte ich nach einer Gestaltungsidee gesucht. Es muss ja nicht alles grün sein. Die Idee – das „Domizil“ eines Obdachlosen bzw. Vagabunden zu gestalten. Auf einer H0 – Anlage meines Vereins hatte ich so was schon mal mit einer Mini Scene von Woodland gestaltet. Die Idee war da, aber wie soll die Realisierung aussehen. Diverse Varianten gingen mir durch den Kopf – eine Hausruine, ein Zelt oder eine heruntergekommene Hütte. Letztere war mein Favorit, obwohl auch ein Zelt irgendwie was hat. Bekanntlich ist ja das Internet doch oft recht nützlich, wenn man Informationen oder Anregungen sucht. Mit dem Suchterminus „verfallene Hütte Spur 0“ fand ich dann das -> https://www.spurnull-magazin.de/bauen/ba...modellbau-luft/. Da hatte ich dann nicht nur die gesuchte Hütte sondern auch noch ein schönes Plumpsklo. Die Firma gibt es ja leider nicht mehr. Also musste ich dieses Modell für mich adaptieren und selbst bauen. Mit dem Plumpsklo habe ich begonnen. Die Balken entstanden aus Zuckerwattestäbchen, die ich bei einem Schulfest meiner Enkeltochter vor der Entsorgung rettete. Für das Mauerwerk fanden Addie – Mauerwerksplatten Verwendung. Mit Ziegelpulver von Rainer Lipp ( Rainershagener Naturals ) angerührt in Tiefengrund wurden die Ziegelsteine farblich aufgebessert. Die Fugen wird Alterungspulver von Rainer Lipp ausgefüllt. Das Ganze wurde abschließend mit Wasser eingesprüht, wodurch das Pulver in den Fugen ausreichende Festigkeit erhielt. Die verputzten Innenwände entstanden aus Auhagenplatten ( verputzte Mauer ). Nachdem das Plumpsklo fertig war, habe ich dann die kleine Hütte errichtet. Sie entstand aus den allseits bekannten und bewährten Kaffeerührstäbchen ( made in China ? aus Birkenholz ) und weiteren Zuckerwattestäbchen sowie anderen Holzprofilen aus der Restekiste. Die Tür lässt sich öffnen. Die Türscharniere baute ich aus Evergreen – Profilen und Draht. Aus letzterem entstand außerdem die Türklinke. Das Wellblechdach, hergestellt aus Plastruct – Platten, kriegt natürlich noch Farbe. Inzwischen ist dann auch schone eine Feuerstelle und eine einfache Sitzgelegenheit fertig.
In Arbeit ist noch ein einfacher an einer Seite offener Anbau für die Hütte. Dort lagert der Brennholzvorrat und wohl auch noch das Eine oder Andere kleine Objekt. Das Schöne an diesem Projekt – wenn mal was nicht so exakt gelungen ist, kann man das auf den fiktiven Erbauer schieben. Der hat Plumpsklo und Hütte mit einfachen Mitteln und ohne Erfahrung beim Bau errichtet. Die Lichtverhältnisse im Bastelzimmer sind nicht so optimal. Da liefert das Handy leider nur suboptimale Knipsbilder. Gruß Henning
Hallo Forumsfreunde, Inzwischen hat nun dieses kleine Gebäudeensemble einen Zaun bekommen, der weniger als Abgrenzung sondern mehr als Sichtschutz dient. Er war nicht von Anfang an geplant und ich habe auch eine Weile überlegt, ob er gebaut wird. Aber dann habe ich mich doch dafür entschieden und bin zufrieden mit meiner Entscheidung.
Ich hatte zunächst die Idee, ihn etwas marode erscheinen zu lassen. Aber ich war mir nicht so richtig sicher, wie das bauen sollte. Mir fehlte einfach ein Bild der Realität, an dem ich mich orientieren konnte. Habe sogar per google nach „maroder Holzzaun“ gesucht. Das Ergebnis half mir nicht weiter. Ich beschloss dann einfach, dass der Aussteiger dort noch nicht so lange lebt und alles noch relativ neu ist. Außerdem ist er, obwohl er sich von der Welt abgewandt hat, ein Mensch, der seine Sachen in Ordnung hält. Beim Bau wurde wohl altbrauchbares aber kein verschlissenes Material verwendet. Daher sind Zaun und Gebäude in einem guten Zustand. Alles wird noch ein wenig gealtert. Ich habe den Tip bekommen, das Holz mit Pastellkreide zu bearbeiten. Das wird für mich Neuland. Ich wusste noch nicht, dass Rasieren so meditativ sein kann. Bei meiner morgendlichen Rasur heute hatte ich jedenfalls zwei entscheidende Idee für dieses kleine Projekt. Erstens wird die Hütte nebst Plumpsklo als Unterkunft eines Aussteigers deklariert und zweitens muss der sich das Wasser aus dem Fluß holen. Aussteiger gab es auch schon vor 100 Jahren. Mein Vater berichtete mir von einem, der in der Nähe meines Heimatortes Naumburg / S. lebte. Höhlen – Ernst wohnte in einer Höhle zwischen Leißlingen und Weißenfels. Nach meiner Erinnerung soll das in den 1920er Jahren gewesen sein. „Mein“ Aussteiger hat sich mangels Höhle ein Holzhäuschen gebaut, wo er unter einfachsten Bedingungen aber scheinbar glücklich lebt. Gruß Henning
Zäune, in welcher Art auch immer, sind immer ein sehr dankbares Dekorationsobjekt. Als ich damals die Gynthrolith Grube gebaut habe, wirkte es oben am Schüttbunker zwar OK aber irgedwas fehlte noch. Da habe ich vorne am Hang einen ganz einfachen Zaun hingesetzt und auf einmal war das ein in sich geschlossenes kleines Areal, ohne dass es vom Rest der Anlage separiert war.
Zäune bieten eine schöne Möglichkeit, kleine Szenerien einer Anlage hervorzuheben ohne die ganze Anlage optisch zu zerstückeln.
Hallo Forumsfreunde, mein Aussteiger kann sich nun auch ohne großen Aufwand das Wasser aus dem Flüsschen holen. Dazu dienen Steg und Holztreppe.
Angeregt von dieser intensiven Bastelei mit Holz entstand ganz nebenbei ein Bretterstapel als Transportgut. Er wird an den Landhandel in Katharinenhagen geliefert.
Die Alterung der Bauwerke des Aussteigerdomizils wird folgen. Es wäre der erste Versuch mit Pastellkreide. Die muss ich aber erst noch beschaffen. Inzwischen nimmt die nächste Bastelidee Gestalt an. Nach der Idee folgte die Suche nach Vorbildern. Und diese war erfolgreicher als gedacht, denn ich fand bei der Suche im Internet eine Zeichnung und technische Daten, welche den Modellbau deutlich erleichtern. Später dazu mehr. Gruß Henning
Hallo Forumsfreunde, auch wenn es lange nichts Neues gab, gibt es bei mir keine Sommerpause. Trotz hoher Temperaturen im Bastelzimmer, es liegt im Dachgeschoß, wird spätestens am Abend gebastelt. Die Hütte, in der „mein“ Aussteiger wohnt, sollte auch „beheizbar“ sein. Einen passenden Ofen hatte ich schon vor einiger Zeit beschafft.
Bestimmt war er zwar für den Übernachtungsraum im Lokschuppen „Katharinenhagen“. Nun ist er eben „umgezogen“. Ist übrigens ein Produkt der Firma Paulo, die leider ihren Geschäftsbetrieb eingestellt hat. Was nun fehlte, war ein Rauchabzug, der natürlich im Selbstbau entstehen sollte. Grundidee war, einen abknickbaren Trinkhalm zu verwenden. Zunächst fand sich nichts Derartiges in den Geschäften, in denen ich danach suchte. Wie so oft im Leben bedurfte es des Zufalls und eines Geistesblitzes, um passendes Ausgangsmaterial zu finden. Beim Einkauf im Supermarkt fiel mein Blick auf eine Packung Schokomilch, an der ein abknickbarer Trinkhalm angeheftet war. Das war es doch. Also Schokomilch in den Einkaufswagen packen. Zu Hause zeigte sich dann, dass der Trinkhalm aus Pappe ist. Sollte aber bei der Weiterverarbeitung kein Problem sein. Allerdings zeigte sich, dass die Knickstelle recht instabil ist. Eine 90 ° - Biegung war praktisch nicht möglich, da der Halm sich immer wieder auf einen Winkel < 90 ° zurückbog. Aber der Bastler ist ja einfallsreich. ( Wenn ihm nichts mehr einfällt, kann er Architekt werden.) Meine Tochter und ihr zukünftiger Gatte haben vor einem Jahr ihr Haus bezogen und arbeiten nun an den Außenanlagen. Unter anderem wurde eine sehr solide Gartenhütte gebaut, die mit einem Stromanschluss versehen ist. Anlässlich eines Kurzbesuches am Haus, ich hatte etwas abzugeben, fand ich am Erdboden liegend ein Reststück Kabel – schönes solides dreiadriges Kupferkabel.
Sowas kann man als bastelaffiner Modellbahner immer gebrauchen - also mitnehmen. Und siehe da. Ein Stück Kupferkabel mit Isolierung passte genau in den Trinkhalm und der ließ sich an der Knickstelle super auf 90 ° biegen und blieb auch in diesem Winkel. Der „Papphalm“ wurde passend gekürzt.
Als Wetterschutz, damit es nicht in den Rauchabzug reinregnet und das Rohr gar rostet, wurde ein kurzes Stück des Trinkhalms längs halbiert und auf das obere offene Ende geklebt. Aus einem Stück 0,5 mm Plastikplatte ( evergreen ) entstand die Rohrdurchführung. Schließlich soll der heiße Rauchabzug ja keine Brandgefahr darstellen. Aus einem Stück Messingdraht entstand dann noch eine Halterung, welche dem Rauchabzug Stabilität verleihen soll. Es wurde um das „Rohr“ geschlungen und verdrillt. Später wird es dann im Gebäudeinneren noch gekürzt und umgebogen.
Der Rauchabzug ist nun am Gebäude angeklebt. Nach dem Aushärten des Klebers muss der Ofen dann noch an den Abzug „angeschlossen“ werden.
Übrigens ist es mir nicht gelungen, in Halberstadt Pastellkreide zu erwerben – preußische Provinz eben. Da bleibt wohl nur die online – Bestellung. Die Alterung muss eben warten. Gruß Henning
Hallo Forumsfreunde, da war es wohl am Freitag doch zu warm im Hobbyzimmer und mir ist ein Denk- bzw. Planungsfehler unterlaufen. Ich habe den Rauchabzug an der linken fensterlosen Seite der Hütte platziert, da dort der nach meinem Ermessen logischste Platz für den Ofen ist. Bedacht hatte ich dabei nicht, dass ich links neben der Hütte eine Überdachung für die Lagerung nässeempfindlicher Dinge platziert habe. So sah es bei der ersten Stellprobe aus.
Nun muss eben das trockene Plätzchen nach hinten verlegt werden. Das in der Umzäunung fehlende Zaunfeld und die fehlende Verbretterung des Unterstandes werden noch ergänzt. Dann ist mein kleiner Lapsus behoben. Der Modellofen hat hinten ein kurzes Ende Ofenrohr. Das habe ich passend befeilt, sodaß ich das Papptrinkröhrchen aufschieben kann. Nach Einkleben des Rauchabzuges wurde der Ofen quasi an diesen angesteckt und steht nun in der Hütte.