beim "Aufräumen" auf dem Spitzboden über meiner kleinen Hobbywerkstatt habe ich zufällig einen Ring Einzeladerleitung mit einem Aderquerschnitt von 6mm² wieder gefunden, von dem ich gar nicht mehr wusste, dass ich ihn noch habe ... nun ja, je mehr Platz man hat, desto mehr hebt man auf und findet es nicht wieder, wenn man es benötigt.
Hier der Ring mit der Einzeladerleitung "Vorher" :
So eine Einzeladerleitung ist ja eigentlich nichts Besonderes, aber hier haben die 19 einzelnen Drähte der Leitung einen Durchmesser von 0,6mm :
Ihr wisst ja, was ich im Allgemeinen daraus mache, Baumgerippe, "Nachher" :
Hier noch eine Makro-Aufnahme vom unteren Teil des Stammes, wo sich die Wurzeln im Boden "verteilen" :
Wenn Ihr Interesse habt, werde ich hier (nach und nach) zeigen, wie ich aus den 0,6mm-Drähten der Einzeladerleitung das Gerippe einer stattlichen Eiche erstelle.
Zitat von Frank-Martin im Beitrag #1... Wenn Ihr Interesse habt, werde ich hier (nach und nach) zeigen, wie ich aus den 0,6mm-Drähten der Einzeladerleitung das Gerippe einer Stattlichen Eiche erstelle.
Grüße aus Leese
Frank-Martin
Frank-Martin, und ob wir daran Interesse haben. Nur zu !
nun denn ... zuerst habe ich von dem Leitungsring mehrere Enden mit einer Länge von ca. 50cm abgeschnitten, da die Eiche etwa 45cm hoch werden soll. ... und da es eine "stattliche" Eiche werden soll, habe ich dafür acht Enden abgeschnitten :
Im nächsten Schritt muss die PVC-Isolierung von den Kupfer-Drähten herunter. Da man beim Abisolieren von solch langen Leitungsenden mit einer Abisolierzange nicht viel erreichen kann, habe ich die Isolierung mit einem Cutter-Messer mit neuer oder frisch abgebrochener Klinge auf der ganzen Länge eingeschnitten :
In dieser Makro-Aufnahme könnt Ihr den Schnitt in der Isolierung sehen, der bis auf die Kupferdrähte durchgehen muss :
Nun müssen die Kupferdrähte aus der Isolierung "herausgepult" werden, das ist zwar etwas mühsam, aber mit ein Wenig Übung klappt das ganz gut :
Hier noch eine Makro-Aufnahme mit den Kupferdrähten beim "Herauspulen". An den Schnitten in ein paar von den Cu-Drähten könnt Ihr auch sehen, wie scharf so eine Cutter-Klinge ist :
Im nächsten Arbeitsschritt werden die 152 Cu-Drähte an einem Ende mit dünnen Drahtresten gebündelt, damit ich die M4-Messing-Gewindestange besser einlöten kann.
- das zeige ich Euch im nächsten Beitrag - für heute ist erstmal Feierabend.
nun habe ich das große Drahtbündel mit einem dünnen Drahtrest gebündelt, gleich die M4-Messing-Gewindestange, für die spätere Befestigung der Eiche auf dem Modul/Segment, hineingesteckt und das Ganze auf den unteren 5 - 6cm verlötet.
Da in einer der vielen Schubladen noch eine Rolle bleihaltiges Lot schlummerte, hatte meine 120W-Lötstation keinerlei Probleme damit :
Nun ja, ein Bündel mit 152 Cu-Drähten mit einem Einzeldurchmesser von 0,6mm zusammen zulöten ist schon 'ne Hausnummer ...
Wenn ich mir über die spätere Kronenform der Eiche im Klaren bin, geht's hier wieder weiter.
heute habe ich angefangen die ersten Äste der Eiche aus dem großen Drahtbündel heraus zuarbeiten. Die unteren Äste sind ja älter und daher auch größer, sie bestehen aus bis zu 20 Drähten :
Die einzelnen Drahtenden werden anschließend mit einem kleinen Seitenschneider auf eine Länge von etwa 2 - 4cm gekürzt. Die abgeschnittenen Drahtenden werden später zu kleinen Stäuchern oder sehr schlanken Waldrandbäumen verarbeitet :
mittlerweile habe ich alle Äste und die Baum-Spitze verdrillt und die unteren Äste habe ich zwischendurch verlötet. Die "Eiche" ist nun schon gut 40cm hoch :
Im nächsten Arbeits-Schritt wird die Baumkrone in die richtige Form gebogen und komplett verlötet. Evtl. füge ich noch ein paar zusätzliche (Tot-)Äste ein ...
den Nachmittag habe ich damit verbracht, das Eichen-"Gerippe" zu verlöten. Hierbei hat mir meine 120W-Lötstation von Weller wieder sehr gute Dienste geleistet. Als ich dann soweit war, am unteren (dicken) Stammbereich, die zwei zusätzlichen Äste und die drei Totäste anzulöten, habe ich mit der Lötlampe ein Wenig geholfen, um die "Grundwärme" in den Stamm zu bekommen.
So sieht nun das verlötete Gerippe meiner stattlichen Eiche aus :
40cm hoch und ein größter Kronendurchmesser von 23cm, das entspricht im Original einer Höhe von etwa 18 Metern, kann sich sehen lassen.
heute habe ich alle verdrillten, verlöteten Äste und den Stamm mit einer Schicht "HEKI Staßenfarbe, Beton" versehen. Die Farbe habe ich, unverdünnt, mit einem kleinen Haarpinsel, Gr. 5 aufgetragen. Da diese Farbe beim Trocknen ein klein Wenig schrumpft, haftet sie sehr gut auf dem Lötzinn und evtl. Flussmittel-Resten.
Auch das untere Ende vom Stamm habe ich mit dieser Farbe und einem Stück hochglanz-beschichteter Pappe zu einen geraden Abschluss modelliert.
heute habe ich angefangen den Wurzel-Ansatz zu modellieren. Hierzu verwende ich unverdünnte HEKI-Betonfarbe, die ich mit einem kleinen Haarpinsel auftrage und ein Wenig in die gewünschte Form bringe :
Da diese Farbe beim Durchtrocknen etwas schrumpft, werden das etwa drei bis vier Farbaufträge, bis der Wurzelansatz die endgültige, gewünschte Form hat. Bei dieser Schichtdicke muss ich nun bis morgen warten, um daran weiter zu arbeiten ...
An der einen Seite des Drahtbündels war ein etwas größerer "Spalt", den ich nicht mit Lötzinn aufgefüllt habe. Hier entsteht später der Eingang zu einem Fuchsbau :
Um die Äste und den Stamm der Eiche auf die gewünschte Dicke zu bekommen, habe ich lange nach einer "Einkomponenten-Spachtelmasse" gesucht, die nicht mit den bislang verwendeten Metallen reagiert. Fündig geworden bin ich im Künstler-Bedarf bei "Boesner": Acryl-Spachtelmasse A
Da diese Spachtelmasse aber "steinhart" aushärtet, ich aber eine gewisse Flexibilität benötige, falls mal jemand vesehentlich an einen Ast stößt oder daran hängenbleibt, mische ich die Spachtelmasse A zu gleichen Teilen mit "Elastic-Moltofil" aus der Tube, in diesem Fall hatte ich nur die Tube vom Dicounter zur Hand. Um die gewünschte Viskosität einzustellen, wird noch HEKI-Betonfarbe unter gemischt. Zum Mischen verwende ich ein Glas mit großer Öffnung und Schraubdeckel, darin hält sich die Spachtelmasse viele Monate ohne einzutrocknen :
Der kleine, runde Borstenpinsel dient später zum Auftragen der Spachtelmasse auf die Äste und den Stamm.
die erste Schicht der Spachtelmasse ist aufgebracht und soweit getrocknet, dass ich den Stamm wieder anfassen kann.
Der Stamm und die Äste sind nun auf die gewünschte Dicke gebracht und im nächsten Arbeitsschritt wird nochmal eine etwa 1mm dünne Schicht dieser Spachtelmasse aufgetragen. Dies erfolgt immer nur auf ein bis drei Ästen und dem dazwischen liegenden Stammabschnitt, da hier in die frische Spachtelmasse direkt die Rinden-Struktur eingeritzt wird.
Um die Struktur der Rinde in die frische Spachtelmasse zu ritzen, habe ich mir ein paar kleine Werkzeuge erstellt. 5mm-Messingrohr und 0,5mm-Messingblech oder 0,2mm-Federstahlblech - oder den 12mm-Buche-Rundstab mit 1mm-Federstahldraht :
In die Blechstreifen habe ich mit einer dünnen Diamant-Trennscheibe die Zinken geschnitten :
gestern konnte ich mich endlich dazu "aufraffen" die Rinde der Eiche am Stamm und den dickeren Ästen zu gestalten.
Dazu habe ich abschittweise mit einem kleinen, runden Borstenpinsel eine etwa 1mm-dicke Schicht der gemischten Spachtelmasse aufgetragen und in diese Schicht gleich mit der "Harke" die Rindenstruktur eingeritzt.
Nachdem die "Rinde" heute durchgetrocknet war, habe ich die gesammte Eiche mit Abtönfarbe "cappuccino" grundiert ...
Hier der untere Abschnitt des Stammes mit den beiden Totästen :
... und hier der Wurzel-Ansatz :
... und zum Schluss ein Foto von der ganzen Eiche :
Im nächsten Arbeitsschritt wird dann die blaue Watte auf den Zweigen verteilt ...