Eine "perfekte Quelle" zu diesem Thema aus dem Netz habe ich leider spontan nicht zur Hand, aber es gibt leider tatsächlich eine Vielzahl von Kunststoffen die unter keinen Umständen lasergeschnitten werden sollen. z.B. Chlorhaltige Kunststoffe bilden Chlor-gase und schon das einmalige schneiden solcher Werkstoffe kann den Laser schwer beschädigen. Bei anderen wiederum ist die Brandgefahr erheblich. Mal ganz von der Gesundheit abgesehen!
Bei uns im Makerspace haben wir daher dass Laserschneiden von mitgebrachten Kunststoffen komplett verboten, weil man nie ganz sicher sein kann, was es denn nun wirklich ist. An Kunststoff haben wir nur Acryl als Material "auf Lager". Andere Makerspaces hantieren dass anders z.B. hier hat ein Makerspace eine sehr umfangreiche Liste erstellt und dazu auch die jeweiligen Erklärungen, warum die Nutzung untersagt ist. Leider mal wieder auf Englisch.
Polystyrol ist rein technisch laserbar, auch wenn ich das niemals ohne Absaugung im Wohnzimmer machen wöllte. Ich habe selber auch schon (mit Absaugung!) Polystyrol gelasert. Es funktioniert, ist aber auf unserem Laser kein großes Vergnügen gewesen. Es ist schwer das Material mit guten Kanten zu schneiden ohne dass es schmilzt. Wenn jemand etwas aus polystyrol gelasert haben möchte empfehle ich sich an Harald Brosch zu wenden. Der lasert auch Polystyrol ohne Probleme.
Ich hab in meinem Berufsleben auch mal 'ne Weile in der Lichtwerbebranche gearbeitet. Da werden auch gern Schriften aus Plexiglas gelasert. Es gibt da auch Geräte die klares Acryl können. Eins ist aber zu bedenken: die Schnittstelle wird durch den Strahl ja heiß. Man sieht es hinterher nicht, aber das Materialgefüge am Schnitt verändert sich dadurch. Wenn man das hinterher klebt (jedenfalls bei richtigem Acrykleber) kann es zu feinen Rissbildungen kommen. Bei Sekundenkleber oder Ähnlichem mag's wohl gehen (hab's noch nicht ausprobiert).
Zitat von Günni im Beitrag #47Es gibt da auch Geräte die klares Acryl können.
Ja, gibt es. Dabei handelt es sich um CO2 Laser, die nach einem ganz anderen Prinzip arbeiten. Es gibt solche CO2 Laser auch für den Heimgebrauch, allen voran der weit verbreitete K40 in all seinen Varianten. Da das genau wie die meisten Diodenlaser ein China Billigteil ist, gibt es da, obwohl er im Gegensatz zu den einfachen Diodenlasern ein voll geschlossenes Gehäuse hat, starke Sicherheitsbedenken. Der große Vorteil eines CO2 Lasers ist die höhere Leistung (von 40 Watt an aufwärts statt wie bei den Diodenlasern meist 5-20 Watt, obwohl es auch stärkere Diodenlaser gibt) und die größere Auswahl an möglichen Materialien. Der große Nachteil sind die im Vergleich extrem hohen Betriebskosten, weswegen diese Laser quasi vom Markt verschwunden sind. Ich konnte gerade auf eBay genau einen einzigen (gebrauchten) K40 Laser finden. Alles andere waren (Semi-) Profi Geräte mit entsprechendem mindestens vierstelligen Preis. Noch vor einem Jahr waren es buchstäblich Hunderte dieser K40 Laser, die man angeboten bekam. Neben dem höheren Energieverbrauch verschleißen die Teile (Laser- Röhre, Optik,...) viel schneller und sind viel teurer zu ersetzen als bei einem Diodenlaser, der im Prinzip nur aus einer LED besteht. Wenn man dann ein Modul hat, das nicht mit Überlast betrieben wird (so wie meines), dann hält dass Ganze ewig. Wie eine LED halt. Ob das Gerät mit Überlast betrieben wird, kann man ganz leicht feststellen. Ist das Laser- Modul für Dauerbetrieb zertifiziert, dann wird es nicht außerhalb seiner Spezifikationen betrieben. Viele der Laser- Module erlauben aber nur maximal 30 Minuten Betrieb am Stück. Diese Module werden mit zu hoher Stromstärke betrieben, um mehr Leistung raus zu "quetschen". Das geht naturgemäß stark zu Lasten der Haltbarkeit. Das verrückte dabei ist, zumindest als ich damals mein Laser Modul gekauft habe, kosteten die Module für Dauerbetrieb bei gleicher Leistung nichts mehr als die für Kurzzeitbetrieb. Hat man darauf geachtet, war es kein Problem, ein "haltbares" Modul zu bekommen. Wie das heute aussieht, kann ich nicht sagen, da mein Laser seit Jahren tadellos funktioniert und ich aktuell keinerlei Bedarf für etwas anderes habe. Ich hätte zwar nichts gegen ein erheblich größeres Gerät, welches ich aber nicht unterbringen kann. In sofern würde mir ein deutlich größeres Gerät nichts nützen.