seit einiger Zeit nutze ich einen Schneideplotter der Firma "Cricut". Damit kann man Materialien bis 2-3mm ganz gut schneiden, vielleicht mit dem entsprechenden Messer sogar noch dickeres Zeug. Ich habe bislang mit Zeichenkarton, Finnpappe, Siebdruckpappe, Kunststoff und Holzfurnier experimentiert. Ich bin damit ganz zufrieden. Die maximale Größe für das Material ist 30x30cm. Die schmalsten Stege, die man ausschneiden kann, können etwa 0,8mm breit sein (je nach Geometrie und Material).
Die notwendige Zeichnung erstelle ich mir mit einer CAD. Mir gefällt das Arbeiten so sehr gut: Zunächst mache ich einen zeichnerischen Entwurf, dann wird das in den Maßstab übertragen und die einzelnen Bauteile rausgezeichnet. Dann muss man das noch umwandeln (das klappt noch nicht so perfekt, im Moment muss ich noch einen Umweg über PDF und dann GIF gehen) und dann kann es geschnitten werden.
Viele Teile meiner aktuellen Staustufenanlage sind mit der Maschine geschnitten. Du kannst Dir das gerne in meinem Baubericht anschauen: - Fenster und Dach des Kraftwerks #24 - Anbau links am Kraftwerk (komplett) #34 - Gebäude rechts mit Vordach #43 - Fahrradanhänger #13 - Kipplore #15 - Feldbahnlok #14 - Haltestellenhäuschen #56 - Bagger (ohne den Aufsatz) #22 - Aussichtssteg #57
Hallo Robert , ich habe keinen Plotter . Mit dem Plottern war nur eine Idee da sich wohl meine Tochter so ein Ding beschafft hat. Pappe als Bau -oder Bastelgrundlage ist bestimmt nicht das verkehrteste . Mit 10 Liter flüssigem und billigem Sekundenkleber kann man unter einer sehr dichten Schnüffelmaske aus Pappe etwas hartes erzeugen . Vielleicht so ähnlich wie Kunststoff . Auf alle Fälle Schnittfest . Mir fehlt lediglich die Eingebung wie man das hin bekommt damit die Pappe sich nicht rundet. Finnpappe ist aber auf alle Fälle das was ich in die Pupille gefasst habe und ich werde mir auch welche zulegen. Diese Pappe lässt sich jedenfalls sehr gut schnitzen .
Daniel: Es gibt einen einfachen Weg vom CAD auf GIF zu kommen. Lade Dir mal das Programm PDF24 runter (https://www.pdf24.org/de/). Das richtet sich als Druckertreiber ein. Im CAD druckst Du dann auf PDF24, dort kannst Du auswählen, in welchen Dateiformat Du "drucken" willst. Dabei kannst Du auch gleich noch die Auflösung festlegen und schwuppdiwupp haste 'ne GIF Datei.
Hallo in die Runde , das Thema Plottern muss ich für mich an den Haken hängen . Meine Tochter streikt bei der Frage etwas für mich zu machen mit der Begründung das sie selbst noch nicht damit klar kommt und ich lege mir so ein Ding nicht zu . Danke an alle die sich an diesem Thema beteiligt haben .
Also nur so als Idee, weil sich diese Materialien ja im Vergleich zur Pappe eher weniger verziehen und "imprägnieren" ließen sie sich denk ich mal, mit etwas Farbe bzw. Lack auch besser als Pappe...
Edit: Gut, das schafft dann u.U. der Plotter nicht mehr und man müsste wieder sägen und schnippeln von Hand... oder den Laser bemühen, so vorhanden bzw. nutzbar...
nach Angabe der Dir zur Verfügung stehenden Schneidefläche könntest Du den Cricut Maker haben (?). Du schreibst, das Du u.a. auch schon Kunststoff bearbeitest hast. Mich würde interessieren, ob Du schon einmal mit Polystyrol gearbeitet hast.
Ich habe eine CNC-Fräse. Ich fräse meist in PS. Da gibt es mit dünnen Material (> als 1mm) Probleme, da ich es nicht gut aufspannen kann und es deshalb nie glatt liegt. Kannst Du da Erfahrungswerte anbieten?
danke für den Hinweis. Aus verschiedenen Gründen kann ich aber auf dem Rechner mit der CAD keine neuen Programme installieren (zu alt). Von daher bleibt es etwas umständlich. Noch besser als der Weg über ein GIF wäre es ja, direkt eine dxf-Datei aus der CAD in das Programm der Schneidemaschine einzulesen. Hier zeigt sich aber, dass das mit Schwierigkeiten verbunden ist. Das Schneidemaschinenprogramm arbeitet mit schwarzen und weißen Flächen, es schneidet einfach entlang aller Kanten der schwarzen Flächen. Ich kann aus der CAD Füllflächen in ein dfx-Datei exportieren. Beim Einlesen werden die Flächen aber in Dreiecke zerlegt und die Schneidemaschine schneidet entsprechend der feinen Haarlinien in eigentlich geschlossene Geometrien. Das habe ich bislang nicht in der Griff bekommen, daher der Umweg über GIF.
Ich habe tatsächlich mit Polystyrol in zwei Stärken gearbeitet: 0,5mm und 0,3mm. Dickeres Material habe ich nicht probiert, ich denke, das schafft die Maschine mit dem normalen Schneidemesser auch nicht. Schon bei dem 0,5mm-Material muss man 3 Schneidevorgänge laufen lassen und muss dann die einzelnen Bauteile mit dem Cutter händisch heraustrennen. Aber für meinen bisherigen Fahrzeugbau in 1:87 sind die Materialstärken ja ausreichend. Der Vorteil von Polystyrol ist, dass die Stege zwischen den Schnitten dünner sein können, weil das Material nicht so fragil wie Karton oder Zeichenpapier ist.
Bei der Cricut wird das Material auf eine Schneidematte, die selbstklebend ist, aufgelegt. Als das Ding neu war, hat das gut funktioniert. Mittlerweile klebt die Matte natürlich weniger, ich befestige das Material deshalb mit Krepp. So liegt es eigentlich ganz gut. Kongruente Bauteile passen ziemlich exakt, von daher hat die Maschine eine erstaunliche Genauigkeit. Ich habe allerdings bislang nur kleine Teile geschnitten, ich habe große Teile, bei denen die gute Auflage auf der Unterlage Voraussetzung ist, noch nicht ausprobiert.
Neben den guten Seiten der Maschine vielleicht auch noch ein Hinweis zu den schlechten: Man erwirbt mit der Maschine leider nicht die volle Selbstbestimmung über das Werkzeug. Die Treibersoftware ist online und wird ständig aktualisiert. Sie möchte einem ständig irgendwelche Abos für vorgefertigte Schnittmuster verkaufen. Mit älteren Betriebssystemen oder auch mit Linux läuft das System nicht. Und die Lizenzbedingungen erlauben dem Nutzer nur die Herstellung einer bestimmten Anzahl von Schnitten der gleichen Vorlage. So möchten die Hersteller mitabkassieren, wenn ein Nutzer Schnitterzeugnisse in größerer Anzahl verkaufen will, sprich, gewerblich damit arbeitet. Der letzte Punkt betrifft mich nicht, da ich jede Vorlage nur 1-2 mal schneiden will, aber ich finde es schon ärgerlich, dass mir das Werkzeug nicht zu 100% gehört und ich keinen Einfluss auf die Software habe...
Hier noch zwei Beispiele.
Die kleine Feldbahnlok ist hier vor der Bemalung zu sehen. Im fertigen Zustand ist Sie in dem Beitrag zur "Staustufe" im Bild. Sie wurde aus Polystyrol ausgeschnitten.
Hier ein kleines Modell der schwedischen Festungsstadt Gustavsburg, die es für ein paar Jahre während des 30jährigen Krieges gegenüber von Mainz an der Mündung des Mains in den Rhein gab. Das Modell ist 8,5/8,5cm groß und besteht aus 4 Ebenen Finnpappe. Man sieht, dass die Teile ganz gut aufeinander passen. knorzeligen Teilen wird es allerdings schwierig.
Also, ich baue ja (bei Fahrzeugen) fast ausschließlich mit Polystyrol. Ich habe leider keine wunderschönen Schneid-, Fräs-, Laser- oder Druckgeräte. Ich vermisse sie allerdings auch nicht wirklich. Die einzige Computerunterstüzung ist CAD. Da ich die Konstruktion sowieso nicht mit Bleistift und Papier sondern direkt 1:1 am Rechner mache (gut, das habe ich mal gelernt und die letzten 33 Jahre meines Berufslebens auch praktiziert), fallen da auch gleich die Einzelzeichnungen der benötigten Teile an.
Diese drucke ich mir 1:1 aus, klebe sie auf den Kunststoff und schneide das mittels Metalllineal und einem guten Grafikermesser aus.
Funktioniert prima und geht eigentlich erstaunlich schnell. Ich unterstelle mal, wenn's nicht zu viele Teile sind, dauert das auch nicht wesentlich länger als eine Maschine einzurichten und damit zu schneiden (gut, ich hab da keinen Vergleich).
Sicher, meiner Methode sind durchaus Grenzen gesetzt, aber für meine Zwecke hat's bisher immer gereicht. Außerdem ist das bei mir Teil des Bastelspaßes.
Ach ja, nur mal nebenbei zum Aufkleben von Papiervorlagen auf Kunststoff: ich drucke die nicht auf selbstklebendes Papier sondern auf normales und nehme Pritt-Stift (oder vergleichbares auf dem Markt). Das hält gut genug, um die Sachen auszuschneiden. Der Vorteil ist, dass man das Ganze hinterher einfach in (warmes) Wasser legt und das Papier löst sich vollständig wieder ab. Bei selbstklebendem Zeug ist das meist sehr schwierig. Nur mal so als Tip.
Hi. Das eigentliche Schneiden mit dem Laser dauert mit Sicherheit länger als von Hand. Wobei Polystyrol nicht gelasert sondern gefräst werden muss. Denn beim Lasern von PS entsteht Zyankali- Gas. Das ist kein Spaß, sondern lebensgefährlich. Und Fräsen dauert noch mal erheblich länger als Lasern. Weswegen ich meist mit Karton oder Holz arbeite. Kunststoffteile werden gedruckt.
Doch dafür ist die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit einfach erheblich besser. Je nach eigenen Fähigkeiten kann das wichtig sein oder nicht. Wenn ich die Teile von Hand schneiden müsste, käme nur Murks dabei raus. Deswegen mache ich mir die Arbeit, das mit CNC zu machen, auch bei Sachen, wo es nicht all zu schwierig wäre, ohne solche Maschinen hin zu kommen. Und ich habe keine CAD Ausbildung und/oder Berufserfahrung sondern musste mir das alles mühsam selbst beibringen. Aber ohne diese Techniken könnte ich die ganze Modellbahnerei vergessen, da ich mir das Hobby sonst einfach nicht leisten könnte. Außerdem ermöglicht einem der Selbstbau eine viel größere Auswahl an Fahrzeugen zu verwenden.
und aus einer anderen "Quelle" auch, das lasern von PS Platten > 1 mm mit einem "normalen" Laser problematisch sein soll, weil es "spritzt" oder "schmiert.
Gut zu wissen, daß ich da mit meinem Bastelmesser und dem Laubsägebogen auf jeden Fall auf der sicheren Seite bin.
Hi. Beim Verbrennen von Polystyrol entstehen giftige Gase, aus denen alles Mögliche an gefährlichen Stoffen entstehen können. Zyankali ist dabei als populärer Begriff gemeint, nicht als exakter chemischer Ausdruck. Und es ist selbstverständlich etwas völlig anderes, wenn eine Spezialfirma mit spezieller Ausrüstung PS lasert als wenn man das zu Hause mit einem einfachen Diodenlaser probiert. Dort wird das Material in hermetisch abgeschlossenen Geräten mit entsprechender Filter- Ausrüstung verarbeitet, was einem zu Hause sicher nicht zur Verfügung steht. Rein schnitt- technisch kann man PS sogar relativ problemlos lasern. Viele Sperrholz- und einige MDF- Typen leisten da erheblich mehr Wiederstand. Nur man sollte es um Gottes Willen nicht selbst zu Hause machen. Wenn es schon Kunststoff sein muss, dann durchgefärbtes Acryl. Das stinkt zwar auch ziemlich, aber die Dämpfe dabei kann man, zumindest im Freien, wenigstens "überleben". Farbloses Acryl lässt sich aber nicht mit einem Diodenlaser schneiden, weil der Laserstrahl einfach durchgeht und seine Energie deswegen nicht ans Material abgeben kann. Aber z.B. schwarzes Acryl lässt sich auch mit einem Diodenlaser gut schneiden. Ich würde aber generell das "Heim- Lasern" von Kunststoffen vermeiden. Das stinkt immer erbärmlich. Holz hingegen riecht eher angenehm nach Kaminfeuer oder so.