eigentlich begann dieses Projekt ganz harmlos mit einem überzähligen Dach. Alexander fragte, ob ich ihm dazu einen Wagenkasten lasern könnte und übermittelte die Maße. Nicht schon wieder einen Triebwagen, aber ein Sitz/Gepäckwagen wäre nicht schlecht. Einen ersten Entwurf verwarf ich:
Spät am Abend entwickelte das Projekt dann eine gewisse Eigendynamik :-) , und ein Sitz/Postwagen entstand ebenso wie ein Postgepäckwagen und ein reiner 2.Klasse-Wagen, außerdem eine Front für den Einsatz als Steuer-oder Triebwagen. Und plötzlich träumte ich von einer dreiteiligen Triebwageneinheit - der PIKO-Taurus paßt perfekt drunter:
Bei der Inneneinrichtung vermied ich einen Fehler, den ich beim Triebwagen gemacht hatte. Die kompletten Sitze mit Haltestangen und Gepäckablagen sind nach dem Fertigstellen des kompletten Wagenkastens von oben einzuschieben. Damit besteht keine Gefahr mehr, die fragilen Teile beim Weiterbau zu beschädigen.
Inzwischen gibt's auch einen 3.Klasse- und einen 2./3. Klasse-Wagen, außerdem einige Entwürfe für Steuerwagen/Triebwagenfronten. Wagen mit "Blechbeplankung" wären auch möglich:
Wieder daheim versuchte ich, von Alexanders Dach eine Form zu machen und diese in Resin abzugießen (Natürlich mit Alexanders Einverständnis). Das ging gründlich schief...
Als nächstes sollte ein Exemplar für mich entstehen. Da ich noch einen PIKO-Taurus rumliegen hatte, sollte es ein Triebwagen werden, diesmal mit Sitz- und Postabteil, um auch andere Varianten zu probieren. Der Bau sollte auch gut dokumentiert werden.
Als erstes wird der innere Wagenkasten zusammengebaut:
Die Fensterbretter werden eingeklebt. Für die lackierte Version nehme ich Karton, bei Alexanders gebeiztem Exemplar habe ich Eichenleistchen verwendet:
Als erstes wurde das Weiß lackiert. Das wurde dann für das Blau abgeklebt. Anschließend wurde zur weißen auch die blaue Fläche maskiert, um das Schwarz für den Zierstreifen zu lackieren. An der Front habe ich zwei aus Maskierband gelaserte Schablonen verwendet:
Zitat von 891mm im Beitrag #10Leider sind die für meine Bahn zu klein, Da ich in 1:22,5 unterwegs bin.
Na ja, in 1:22,5 ist das eher ein kleineres Problem als in 1:45, da man einfach größere Details hat. Ich weiß zwar nicht, wie Michael seine Wagen gezeichnet hat, aber in der Regel werden Lasercut- Vorlagen im Vektorgrafik- Format (SVG oder ähnliches) hergestellt. Vektor Grafiken lassen sich verlustfrei skalieren. Nur die Anzahl der Details wird beim größer skalieren nicht erhöht. Man bekommt unter Umständen ein nicht so fein detailliertes Modell, wie es der Maßstab eigentlich zulassen würde. Anders herum, also kleiner skalieren (z.B. von 1:45 auf 1:87) kann dabei schon eher mal Probleme bereiten, weil die Details und Materialstärken einfach zu klein werden können und sich deswegen nicht mehr herstellen lassen. Für den 3D Druck Bereich gelten ganz ähnliche Zusammenhänge. Größer skalieren geht problemlos, ergibt aber unter Umständen ein nicht sonderlich fein detailliertes Modell. Runter skalieren verursacht Probleme auf Grund der zu geringen Materialstärken, bei sehr vielen feinen Details. Ich habe mal versucht, ein 1:22,5 3D Druck Modell auf 1:45 herunter zu skalieren. Eigentlich ging das problemlos, doch die Teile waren so dann nicht mehr wirklich druckbar. Die Materialstärken waren einfach zu gering geworden...
Ach, übrigens, den Oberlicht- Wagen finde ich richtig klasse. Sowas in der Art, aber vermutlich etwas kürzer will ich mir irgendwann auch noch mal bauen. Dann aber in Mischbauweise, Chassis definitiv aus dem Laser, die Seitenwände eventuell (weiß ich noch nicht). Dach und "Kleinkram" aber im 3D Druck...
Claus hat recht, ein Hochskalieren wäre problemlos möglich. Es kann allerdings doch Probleme mit den Wandstärken geben - im vorliegenden Fall würden die Wände dann 4mm dick... Da müßte man also korrigieren. Was die Detillierung anbelangt - da passiert das meiste sowieso mit Zurüstteilen.
Übrigens: Den kürzeren Oberlichtwagen gibt es bereits - der kommt als nächstes in diesem Thema.
der Wagenbaukasten hat ein neues Mitglied: den kurzen Oberlichtwagen. Der "Lange" sieht sehr elegant aus, ist für kleinere Bahnhöfe aber doch ein wenig "sperrig". Also entwickelte die "Waggonfabrik Abenheim" eine um ein Abteil verkürzte Variante. Hier ein ausführlicher Baubericht.
Der allererste Schritt war das Lackieren der Dachträger, der Rest der Innenwände wird abgeklebt:
Dann folgte der Zusammenbau des Toilettenabteils und der ersten Seitenwand sowie der inneren Stirnwände. Die Inneneinrichtung bleibt bei mir im "Hartfaser-Finish", man könnte sie natürlich auch vorher lackieren:
Weiter geht's mit den Außenwänden. Für die Abdeckleisten der Blechbeplankung verwende ich sonst Evergreen-Profil, aber das ist alle. Also laserte ich mir 1mm-Streifen aus 0,5er Karton. Und siehe da, die sind für diesen Zweck genauso gut:
Insgesamt wurde 2x grundiert und 2xlackiert. Auch hier bekommt das Dach, wie weiter oben beschrieben, seine Struktur durch Rosteffektspray und mattschwarz und wird dann mit Handtuch und Kochlöffel gerollt :-) . Der fertige Wagenkasten sieht so aus:
Du rollst Deine Dächer NACH dem Lackieren? Leidet die Oberfläche dadurch nicht?. Ansonsten wunderschöne Wagen. Bevor Du wieder darauf hinweist, daß Du diese Wagen bereits schonmal vorgestellt hast: 1. Dann habe ich das übersehen. Asche auf mein Haupt, und 2. es an der Schönheit der Wagen nichts ändert.
Gruß Klaus
Der frühe Vogel kriegt den Wurm, die zweite Maus aber den Käse!