ich kenne nur das Drehgestell aus dem ersten Bild als HF-Drehgestell. Das Drehgestell auf Bild 2 könnte mit seiner Kombination von Blatt- und Spiralfeder eine Sonderbauart oder ein Nachbau sein.
danke für Deine Unterstützung. Das Drehgestell auf Bild 2 dürfte an Gw754 befinden. Mein Vergleich mit den eigentlich dürftigen Informationen in Gottwaldt´s "Heeresfeldbahnen" müsste es sich bei diesem Wagen um einen "schweren Feldbahnwagen für 75cm-Spur" handeln. Das 1. Drehgestell befand sich an einem noch nicht renouvierten Flachwagen ohne Seitenwände, auf dessen Wagennummer ich nachträglich keinen Hinweis mehr finde.
Ich würde hier fast auf ein Austauschdrehgestell tippen. Irgendwie wirkt mir das ganze etwas zu Komplex und zu weich Gefedert für den rauen Fronteinsatz. Ich hab jetzt selber mal etwas rumgeschaut aber spätesten am kurzen Achsstand scheitere ich hart (und lässt mich auch an der Idee zweifeln...). Auch bei meinen Bildern zu den preußischen Kleinbahn (primär JKLB) bin ich nicht fündig geworden und das hier zusehende Drehgestell wirkt wesentlich moderner und komplexer.
Beide Drehgestelle scheinen einen Achsstand von 1,10m zu haben, was an das Einhalten vorgegebener Werte beider Hersteller hindeuten könnte. Auch scheinen mir beide Pressblechkonstruktionen zu sein. Wie einige HF-Wagen scheint auch dieser aus Österreich zu stammen. Bei Wagen M-D 754 sind 1957, als er noch bei der Feistritztalbahn eingestellt war, Zitat:"vorrübergehend Drehgestelle der Bauart BAHNWAGEN" montiert worden.
Es könnten also auch Drehgestelle aus österreischischer Fertigung sein, wenn das "vorrübergehend" doch dauerhaft wurde.
zu Deinen beiden Bildern von der Jagsttalbahn würde ich sagen, dass es sich bei beiden um Hf-Drehgestelle Bauart WkII handelt. Im Bild 1 handelt es sich ja um ein Rollenlager-Drehgestell, dazu lese ich im "Gottwaldt - Heeresfeldbahnen, Bau und Einsatz der militärischen Schmalspurbahnen in zwei Weltkriegen" auf Seite 208
ZitatBemerkenswert im Zusammenhang mit der Qualität der Feldbahnwagen ist übrigens, daß Lieferungen des Jahres 1944 mit Rollenlagern an den Achsen ausgerüstet worden sind, die aber den schlechten Oberbauverhältnissen....nicht gewachsen waren und häufig entgleisten.
Die Rollenlagerdrehgestelle würde ich damit in die Kategorie der letztgebauten einordnen. Das im anderen Bild gezeigte Drehgestell ist mir schon mal in Österreich bei der Taurachbahn vor die Linse gekommen, an einem Klima-Schneepflug, der aus Umbau eines ehemaligen HF-Güterwagens entstanden ist. Hier einige Bilder dazu:
Wie man auf meinem dritten Bild lesen kann, handelt es um ein Drehgestell von Dolberg (Berlin) Baujahr 1941, das müßte dann also die Vorgängerbauart zu den Rollenlagerdrehgestell gewesen sein. Interessant ist eigentlich, dass statt des üblichen Lagergehäuses einem da lediglich eine große Mutter entgegen starrt. Dahinter wird sich vmtl. ein recht einfaches (Gleit?)-Lager befinden. Wer kennt den inneren Aufbau...?
bei dem zweiten Drehgestell würde ich auch auf ein Drehgestell für 750iger Spur tippen. Im Vergleich mit dem Drehgestell des 1947 für die L.B.Qu. angeschafften Heeresfeldbahnwagen sehen diese doch recht ähnlich aus. Auch der Achsstand von 110 cm ist gleich.
Bei beiden Drehgestellen handelt es sich um HF Drehgestelle.
ich stell sie noch mal "verunstaltet und aufs wesentliche reduziert hier dazu.....ich hoffe, mir wird verziehen
Das eine hat Rollenlager, das andere Losradsätze mit starrer Achse. Letztere haben außenliegende Führungsböcke, die auf einem Vierkant auf der Achse sitzen. Neeee, so schlau bin ich überhaupt nicht! Die Aussage stammt von einem Mitglied im HIFO , in dem ich vor einigen Jahren mal die Frage nach den Drehgestellen der vor dem Bf der LBQ in Berge stehenden 2 Wagen stellte. Beim Wagen 111 handelt es sich ja um einen "echten HF Wagen gedeckter Bauart"
Ich habe auch noch eine seeehr schlechte Kopie eimes "4 achs schwerer Feldbahnwagen ohne Bremsersitz in 750 mm Spur mit Ukraine Drehgestell Tragfähigkeit 9 To Bauart 2" Dabei handelt es sich um einen sogenannten offenen Vorbauwagen.
Die Bauartänderung könnte die Lösung meiner Frage sein, wobei ich dann aber das Drehgestell auf Bild 2 (vorsichtig) für das neuere halten würde. Mir fällt dabei ein Gespräch mit einem Vereinsmitglied in Dörzbach ein, der mir erzählte, das einige HF-Wagen einzelnd laufende Räder (gehabt) hätten - also heine durchgehenden Achsen hatten. Das hätte vor allem bei Nutzen von Hemmschuhen fatale Folgen nach sich getragen. Wenn also die Kugellager in dem Rad montiert war, erklärt das auch die große Mutter.
Also, wenn ich richtig verstanden habe: Bild 1 - alte Bauart, Bild 2 - neue Bauart. Falsch ist aber meine Vermutung, das die neuen keine durchgehenden Achsen hatten; nur liefen die Räder tatsächlich frei auf den Achsen. Dann sind das die Drehgestelle, die nicht mit Hemmschuhen vereinbar sind.
Wenn Du mir noch eine Frage zu den LBQ-Wagen erlaubst: Wenn der Wagen 111 ein echter HF-Typ ist, fehlt er in Gottwaldts Werk völlig. Was ist Wagen 10 für ein Typ?
Danke Micha, jetzt wo ich das Zitat lese, erinnere ich mich dunkel... Ich hatte jetzt nur nochmal die Skizzen gewälzt und war dann durch meinen Fokus auf die alten HFB Drehgestelle eher bei moderneren Kleinbahnerigen Drehgestellen gelandet. Nicht so falsch im Gedanken aber trotzdem daneben.
Trotzdem danke für die spannende Frage samt Diskussion!
Suchst Du eventuell solche Drehgestelle in 0e? Wenn ja....z.Z weiß ich hier nur einen der Hf Drehgestelle anbietet. Das sind solche Teile aus einem Ätzbausatz von EMW.
Nicht gerade günstig, aber dafür paßgenau. Allerdings läßt die Bauanleitung mehr Fragen offen, wie sie beantwortet. Uwe E. steht aber bei Fragen gerne zur Verfügung.
In H0e/m gibt von PANIER diverse Hf Fahrzeuge, aber da kenn ich mich nicht mit aus.
Drehgestelle zum selberdrucken gibts von Uwe S. auf den Seiten der Jagsttalbahn. Die Bauweise ist aber zu speziell und läßt sich nicht so einfach höher scalieren. Aber mal reinschauen lohnt sicher.
>>Suchst Du eventuell solche Drehgestelle in 0e?<< Jein!
Ich suche z.Zt. das www nach verwendbaren Informationen zum Thema Heeresfeldbahnwagen ab. Ich möchte derartige Wagen gerne einmal bei meiner WTB in 0e einsetzen und möchte, wenn´s klappt, gerne weitestgehend selber bauen. Heute ist mir auf der oben verlinkten Seite bewusst geworden, dass es im WK II mehr als nur zwei Drehgestell-Varianten gab. Dabei kommt bei mir allerdings auch die Enttäuschung hoch, dass diese Informationen in dem Buch "Heeresfeldbahnen...." (1998, "blau") eigentlich keine Beachtung finden.
Welches Buch dient bei Deiner Aufnahme als Hintergrund? Ist es zum Thema genauer?