die Stromabnehmer sind aus 0,5 mm Bronzedraht hergestellt. Der ist immer noch relativ starr, ich habe aber keinen dünneren. Die Methode, den Draht mit jeweils zwei Schellen zusätzlich zu fixieren, ist bei meinen Modellen mit Drahtschleifer eigentlich Standard. Den Draht nur mit einer Lotkehle zu fixieren ist bei kurzen Lotstrecken immer sehr abbruchgefährdet. Bei der KAE Lokomotive beträgt der Abstand zwischen den beiden Schellen ca. 10 mm, die frei stehenden Schleifer haben eine Länge von jeweils ca. 20mm. Der permanente Druck auf die Lötstelle ist nach meiner Erfahrung so groß, daß sich der Schleifer irgendwann löst. Der Draht ist mit den Schellen zusammen angelötet. Ich glaube nur einschieben ist zu schwach, dann würden die kleinen Schellen abbrechen. Zudem besteht die Gefahr, daß sich der Draht in den Schellen dreht und möglicher Weise einen Kurzschluß verursacht.
Hallo Armin, die Bilder deiner Modelle könnte ich stundenlang anschauen. Das ist an Akuratesse kaum noch zu überbieten! Quasi ein Leuchtturm des Eisenbahn-Modellbaus. Liegen die Federn der 1. und 2.Achse unter dem Kessel oder werden die in den Rahmendurchbrüchen zu sehen sein? Schönen Gruß vom Harzrand, Jürgen
gute Frage und gleich auch die Antwort. Die Federn sind kleine 3D Druckteile. Diese werden nach der Lackierung in die Aussparungen des Antriebsblocks eingeklebt. Wenn der Antrieb in das Fahrgestell eingeschoben ist, dann kann man die Federn durch die entsprechenden Aussparungen in den Wangendes FG sehen. Das Procedere kann erst bei der Schlußmontage erfolgen, wenn der Antriebsblock brüniert ist und die Federn rot lackiert wurden.
Was bei der Lobeshymne auch nicht unerwähnt bleiben sollte ist die B-Note. Bei jedem Beitrag lese ich, schaue ich, scrolle dabei nach unten und dann noch mal nach oben um die Bilder nochmal zu betrachten und erst da merke ich jedesmal wie lang/umfangreich die Beiträge eigentlich sind. Das ist etwas, was ich aus Büchern kenne aber sehr selten bei Forenbeiträgen oder generellen Inhalten im Internet (vgl. Wikipedia) habe. Wie aus einem Guss. Bilder, Text (Präsentation) und Modellbau auf ganz besonderen Niveau).
Auch die Mischbauweise gefällt mir sehr. Ich bin ja kein Freund des 3-D Drucks von gesamten Modellen, aber hier sieht man schön, das was, ich als eigentlich Potenzial der Technik sehe.
(soll nicht heißen, dass ich mich den anderen Beiträgen nicht anschließe, aber da wiederhole ich mich blos... )
Der Rohbau der KAE Lokomotive Nr.13 „Carl“ ist abgeschlossen und die Fotos dazu sind gemacht. In den bisherigen Berichten habe ich eine Vielzahl von Details gezeigt und meine Vorgehensweise beim Bau des Modells geschildert.
Zum Abschluß der Bauphase möchte ich das komplett zusammengebaute Modell im Messingkleid vorstellen. Einige Teile sind wegen der ausstehenden Lackierung erst gesteckt und hängen vielleicht auch etwas schief. Neben der kompletten Elektrik fehlen auch noch die Federpakete in den Aussparungen des Fahrwerkrahmens. Diese sind in 3D gedruckt und werden erst nach der Lackierung eingeklebt.
Der letzte Schritt ist die Lackierung und die Endmontage des Modells. Auch dazu wird es einen Bericht geben. Das wird jedoch noch etwas dauern, da die Lackierung mit Nitro-Lacken in der frischen Luft durchgeführt wird. Dazu ist trockenes Wetter und eine Temperatur um 20 grd notwendig
Jetzt könnt Ihr noch den Rundgang um die Lokomotive machen, schaut Euch die Bilder an.
Das ist ein wunderschönes Lokmodell geworden. Klasse Modellbau! Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und den Einblick in dein know how. Das kostet ja auch immer viel Zeit neben der eigentlichen Bastelarbeit.
Vielen Dank für diese sehr detaillierte Berichterstattung über die Entstehung von diesem Meisterwerk. Es ist wirklich eine Freude deine Berichte zu lesen und ich habe mich über die letzten Monate jedes mal von ganzem Herzen gefreut, wenn du wieder eine neue "Etappe" hier gepostet hast. Also vielen Dank, dass du uns so detailliert an deinem Bau hast teilhaben lassen! Ich bin mir sicher, dass ich den Bericht noch mehrmals lesen und mir einige "Tipps und Tricks" versuchen werde abzuschauen.
Eine kleine Frage hätte ich aber doch noch: Die Fallrohre von den Sandkästen verschwinden hinter den Wasserkästen, aber tauchen sie auch irgendwo wieder auf? :-)
das ist richtig. Bitte gestehe mir diesen Verzicht zu. Das hintere Sandrohr könnte ich vielleicht noch nachbilden. Es kommt von oben und muß dann zwischen Hängeeisen/Bremsbacken und Fahrwerksrahmen durchgefädelt werden und gebogen von hinten an das hintere Rad zeigen. Das Vordere Sandrohr ist aus Platzgründen im Modell nicht möglich. Es kommt von oben und verläuft dann zwischen dem erstem Rad und dem Zylinder mit einer Biegung vor das erste Rad. Da habe ich im Modell einfach keinen Platz mehr um das sicher (Kurzschluß) einzubauen.
Natürlich sehe ich dir das nach! Modellbau ist ja immer ein Kompromiss, abhängig vom Maßstab und dem eigenen Können und Anspruch. Aber es freut mich, dass selbst bei so vollends perfektem Modellbau wie du ihn uns hier zeigst eben immernoch Kompromisse dahinter stehen, wie du ja in deinem Bericht z.B. auch beim Anpassen der 1K-Zylinder o.A. uns aufgezeigt hast.
Mit Teil 14 schließe ich die Reihe der Bauberichte zum Bau der KAE Lokomotive Nr. 13 „Carl“ ab. Seit Juli 2023 sind es 14 Berichte mit insgesamt 100 Fotos und geschätzt über 20 Seiten Text. Allen, die bis zum Schluß dabei geblieben sind, möchte ich danken. Über die vielen Daumen und Pokalen freue ich mich sehr, auch dafür herzlichen Dank.
Natürlich kann ich nicht alle meine Projekte so ausführlich dokumentieren und ins Netz stellen. Ein bißchen weniger und ein paar schöne Fotos als Zusammenfassung ergeben auch eine informative Dokumentation.
Zum Zieleinlauf meiner KAE Lokomotive „Carl“ gibt es jetzt noch ein wenig Text und natürlich Fotos. Was noch ausstand war die Lackierung mit Beschriftung und die Endmontage.
Die Temperaturen paßten nun zum Lackieren auf der Terrasse. Bereits die Vorarbeiten zur Lackierung erforderten ein differenziertes Vorgehen. Da ich von Anfang an das Modell modular aufgebaut hatte, konnten die einzelnen Baugruppen und Ansetzteile wieder auseinander genommen werden.
Alle Teile, bei denen Messingbleche schichtweise verlötet wurden, können nur mit hohem Risiko sandgestrahlt werden. In der Regel ist zwischen den Blechen nicht alles zu 100 Prozent kraftschlüssig gelötet. Durch das ungleichmäßige Dehnen der Bleche würden sich beim Sandstrahlen an der Oberfläche Beulen bilden. Deshalb habe ich diese Teile mit ATA und Wasser geschuppt. Alle anderen Teile bekamen Sanddusche in der Box ab.
Die nächste Entscheidung betraf die Grundierung. Seit einiger Zeit habe ich mir angewöhnt nicht alle Teile zu grundieren. Schwarze Kleinteile, die erst bei der Endmontage angesetzt werden, bekommen nach dem Sandstrahlen eine Brünierung und dann sofort eine dünne Schicht schwarzen Nitrolack. Dies betrifft vorrangig Laternen, Bremsschläuche und Leitungen, eben alles, was später eingesteckt wird. Die alternative Oberflächenbehandlung hat den Vorteil, daß feine Strukturen deutlicher erhalten bleiben und es bei kleinen Lackabplatzungen im Betrieb nicht messingfarben schimmert oder die helle Grundierung durchschlägt.
Wie immer wurden die feine Details der Inneneinrichtung mit dem Pinsel farblich abgesetzt und der Holzboden eingeklebt. Auch kleine Lackschäden durch die Montage mußten abgetupft werden.
Die verwendeten Farbtöne sind bei einer Dampflokomotive überschaubar RAL 3002 Fahrgestell, Pufferbohlen RAL 9005 Gehäuse komplett außen, Ansetzteile RAL 7016 Innenwand unten und Winden RAL 7003 Innenwand oben RAL 1013 Dach innen
Seit geraumer Zeit verwende ich für die Fahrgestelle bei Dampflokomotiven RAL 3002. Diese Farbe „leuchtet“ nicht so aufdringlich wie RAL 3000.
Die Steuerungsteile habe ich wieder ganz fein sandgestrahlt und mit Klarlack überzogen. Alternativ wäre auch eine komplette Lackierung mit Silber möglich gewesen.
Die Endmontage selbst war dann keine große Aufgabe mehr. Für mich ist lediglich die Verkabelung der Beleuchtung und des Decoders immer wieder eine kleine Herausforderung – ich liebe das elektrische Gefummel einfach nicht.
Noch ein paar Worte zur Kupplung. Das Vorbild hatte eine rechteckige geschlossene Pufferplatte. Bei der KAE wurde nicht mit Kuppeleisen, sondern mit Dreiangeln oder wie bei der Regelspur mit seitlich liegenden Spannkupplungen gekuppelt. Damit das Modell spieltauglich ist, habe ich meine bekannten Messingkupplungen mit dem RAST-Bügel eingebaut. Um sie dem Original anzugleichen, wurden entsprechend rechteckige Pufferteller aufgelötet.
Schließlich möchte ich allen Mitwirkenden an diesem Projekt herzlich zu danken. Ohne ihren partiellen Anteil wäre es sehr schwierig gewesen das Modell in überschaubarer Zeit auf das Gleis zu stellen. Namentlich möchte die teils schon erwähnten Modellbauer bzw. Eisenbahnhistoriker noch einmal nennen
Michael Hundt gab mit seiner Platine für die KAE Lokomotive die Initiative für dieses Projekt. Markus Klünder hat mit seinen Teilen für die Steuerung und die Zylinder wesentlich zur Umsetzung ins Modell beigetragen. Mein Freund Peter Herrmann hat mir mit seiner CNC Fräse die perfekten Teile für den Antrieb und den Fahrgestellrahmen hergestellt. Maximilian Hensel half mir immer wieder aus der Klemme, wenn ich Maße oder Fotos von der Bruderlokomotive Hermann beim DEV benötigte. Und einmal mehr begleitete mich Wolf D. Groote mit seinem historischen und technischen Wissen bei der Nachbildung eines Fahrzeugs der KAE.
Nun schaut Euch die Fotos an.
Grüße aus VAI Armin.
Wenn sich die Gelegenheit bietet, daß mein KAE Zug auf Modulen eine Ausfahrt bekommt, dann werde ich ein kleines Filmchen drehen und ins Netz stellen. Bis dahin präsentieren sich die KAE Lokomotive Nr.13 „Carl“ mit den passenden Personen- und/oder Güterwagen in der Vitrine.