während ich noch mit dem Tacho-Wagen beschäftigt war, habe ich auch wieder einmal nebenbei andere Basteleien begonnen.
Eines davon ist der Probeumbau einer Magic Train "Brummi". Von den Dieseln habe ich vier Stück, die technisch einheitlich umgerüstet werden sollen, optisch am Ende aber gerne ein abweichendes Äußeres erhalten können. Der Brummi dient dafür als Versuchsträger.
Ich habe mich vor Jahren schon einmal beim Umbau einer Stainz total verzettelt. Das soll diesmal unbedingt vermieden werden. Also keine Änderung des Getriebes. Aber einen Glockenankermotor soll doch als Standard gelten. Da im weltweiten Netz Motoren der Größe 1015 günstig zu kaufen sind, wollte ich damit meinen Versuch starten. Ich bin kein Freund davon, Bauteile, die vielleicht einmal wegen eines Defekts getauscht werden müssen, zu verkleben. Deshalb habe ich eine Motorhalterung gefräst, die die vorhandenen Halterasten der MT-Lok nutzt. Das der Motor sich gut bewährt, konnte man in dem Filmchen, dass ich mit den Bildern des Tacho-Wagens hochgeladen habtte, schon sehen. Als Decoder verwende ich, wenn höhere Motorströme nicht zu erwarten sind, D&H PD10MU-3. Diese Decoder stellt Döhler & Haass für die Modellbau Union her und es sind reine DCC-Decoder. Die Programmierung an meiner Lenz-Digitalsteuerung funktionierte problemlos und die Fahrcharakteristik des Modells gefällt mir.
Das vorläufige Ergebnis möchte ich Euch in neuen Anhang zeigen. Die realen Deutz A4L514F können eigentlich nur so um 15 km/h schnell fahren, aber das war mir im Modell dann als Endgeschwindigkeit zu langsam. Ich habe mich deshalb erst einmal für ca. 30 kh/h Modellgeschwindigkeit entschieden. Man muss den Regler ja nicht immer voll "aufreissen".
Vorbild für den MT-Diesel ist ja die Lok "Braubach". Die RT3 der StLB unterscheidet sich noch ein bisschen mehr vom Modell. Beide sind aber, was die Front betrifft, abweichend von der ursprünglich von Deutz verwendeten Frontaussehens. Ein einfaches Beseitigen der im Gehäuse integrierten Lampen reicht mir deshalb nicht. Zumindest die erste Lok soll ein original wirkendes "Gesicht" bekommen. Deshalb habe ich mich nach langer Zeit einmal wieder mit CAD bemüht.
Der nächste Schritt ist nun, den 3D-Drucker wieder zu aktivieren und probieren, ob das druckbar ist.
Na, ganz so eindeutig ist bzw. war es mit den Frontmasken der Loks wohl doch nicht. Habe heute Nachmittag wieder einige Zeit am Rechner verbracht, weil mir die bisher noch erhaltenen Lokomotiven dieses Typs doch recht überschaubar scheinen. Aber dann fand ich diesem Beitrag in Drehscheibe Online: https://www.drehscheibe-online.de/foren/...551#msg-4411551
Demnach waren zumindest in Kalkar einige Deutz A4L514F eingesetzt. Und wenn man sich die gezeigten Maschinen so ansieht - da gab´s schon auch unter den von Deutz gelieferten Loks optische Unterschiede.
Noch erhaltene Maschinen konnte ich nur vier ermitteln: Drei in Österreich, die alle von der Blei- und Silberhütte Braubach stammten und wovon zumindest eine ein Lizenzbau von Spoorijzer ist. Und eine Lok befindet sich jetzt bei der Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau e.V. und wird dort aufgearbeitet.
Hallo miteinander ! Holger, von der Deutz A4L514(F) bzw. den Spoorijzer-Nachbauten gibt es noch einige erhaltene Loks. So sind alle 6 der zuletzt vorhandenen Wisseler Loks erhalten. Eine als 'Denkmal' beim Nachfolgeunternehmen in Wissel, eine bei der Böhmetalbahn, zwei bei einem Sammler am Niederrhein, eine beim Frankfurter Feldbahnmuseum und eine im Münsterländischen Feldbahnmuseum in Rheine. Dann gibt es noch betriebsfähige Loks bei Museumsbahnen in Dänemark(Hedehusene), Schweden(Risten, Böda), Frankreich(Tacot des Lacs) und den Niederlanden(Valkenburg). Die Lok in Leipzig-Lindenau stammt aus den Niederlanden (ex 900mm).
danke für die Informationen. Ein kurzes Suchen im Netz hat für mich ergeben, das die "Wisseler"- Loks die von mir durch den Drehscheibe-Beitrag als "Kalkarer" deklarierten Maschinen sind. Das waren aber einmal 11 Stück.
Von der Lok bei der Böhmetalbahn wusste ich eigentlich, habe sie aber bei meiner Aufstellung vergessen. Das sie aus Wissel stammt, wusste ich nicht, wohl aber, das sie eine "Spooriijzer" ist. Demnach könnte es sich um die frühere Lok 19 handeln. Lt. "Drehscheibe" ging die 17 an die Wald- und Wieseneisenbahn Ottendorf, wo sie auch noch im Bestand geführt wird (habe ich eben festgestellt). Und 17 und 19 waren in der Aufstellung der Wisseler Maschinen Spooriijzer.
Ich versuche für mich herauszufinden, warum einige dieser Loks Revisionsklappen in der Front hatten (wie bei Fleischmann angedeutet) und andere eben nicht. Hatte inzwischen gehofft, dass die mit Klappe Spoorijzer wären und die ohne "echte" Deutz, aber die Böhmetaler Lok hat keine Klappe. Allerdings ist dort auch die Front mit hintergesetztem Lochblech, bei dem die Länglöcher senkrecht und nicht wie bei den anderen Deutz waagerecht verlaufen.
Na ja, vielleicht lüften sich die Schleier ja noch. Du hast mich jedenfalls schon deutlich weitergebracht!
"Lok Kö 401 („Hermann Löns“) stammt aus Wissel/Rhein, wo sie mit mehreren Schwestermaschinen Kies transporierte. Sie war die letzte Entwicklung von Deutz für 600 bis 1000 mm Schmalspur. Von Spoorijzer wurden nur 2 Stück in Lizenz gebaut. Eine ging nach Schweden, die 6001 2017 über die Museumsbahn in Waldheim/Sachsen im Tausch zu uns, wo sie eine Hauptuntersuchung bekam."
Damit dürfte sie die "19" sein und die "17" ging nach Schweden...
Ach schau an! Ich kann mich an den Spendenaufruf erinnern, dass man so schnell etwas auf die Gleise stellt - und dann mit dem Vorbild! - ist überraschend.
ich habe heute die erstellte CAD-Zeichnung noch einmal geändert und damit die zweite Version des Frontblechs erzeugt.
Die Positionen der Schlitze ist nur geschätzt. Da mir keine korrekten Maßzeichnungen vorliegen, werde ich damit so leben müssen und können.
Ich versuche gerade herauszufinden, wie es zu den unterschiedlichen Frontblech-Ausführungen kam. Meine Vermutung, für die ich noch eine Bestätigung suche:
Das große "Gitter" hatten die originalen Deutz-Loks und das kleine die Spoorijzer-Lizenzbauten.
Mal sehen, ob ich´s noch herausfinde.....
Der 3D-Drucker steht zur Überprüfung schon bereit.
ich verfolge gespannt dein Projekt - und hoffe, dass das mit dem Drucken klappt. Für eine Deutz 122 (auf einem Fahrwerk der Bachmann Davenport) habe ich sowas mal ätzen lassen.
an ätzen lassen hatte ich zuerst auch gedacht. Wäre auch die Folgeoption, wenn ich beim Drucken scheitere. Meine Erfahrungen sind da nicht ausschließlich positiv, wohl auch, weil mir die Praxis fehlt. Beim Fräsen habe ich so ca. ein Jahr gebraucht, bis ich mit den Ergebnissen zufrieden war. War auch alles "learning by doing", so wie jetzt auch.
Dein Gitter ist wirklich vom feinsten. Was hast du denn da für Stegbreiten gedruckt? Beim Anbilck der Konstruktion hätte ich nicht erwartet, dass die Teilchen sauber aus dem Drucker kommen. Aber umso besser, wenns doch geklappt hat. Ich behaupte mal, bei meiner Drucker/Resin-Kombination kämen die - auch mit den "richtigen" Druckparametern - nicht so knackig rüber. Ach ja: Wenn du mit der Belichtungszeit runter gehst, hast du weniger Streuung, d.h. die Löcher werden größer. Kannst du ja mal versuchen bevor du was an der Konstruktion änderst.
Letzlich bringt das schönste Lüftergitter nichts, wenn man es nicht wirklich sieht. Maßstäblichkeit ist (für mich) kein Dogma - die Kunst ist eher, Details so groß zu machen, dass man sie erkennen kann und dass sie trotzdem (noch) glaubhaft wirken. Dann hast du als Ergebnis ein überzeugendes Modell. Anders gesagt (bzw. ohne das philosophische Blabla): Mach das Gitter deutlich gröber.
ja, das werde ich machen. Deutlich grober - da werde ich jetzt einen Versuch mit Fräsen starten.
Die Lüftungsgitterlöcher haben jetzt eine Höhe von 0,2 mm und eine Länge von 0,75. Ich werde die Löcher jetzt einmal probeweise in 0,5 mm und optisch passender Länge fräsen.
Zitat von lokonaut im Beitrag #13Ach ja: Wenn du mit der Belichtungszeit runter gehst, hast du weniger Streuung, d.h. die Löcher werden größer. Kannst du ja mal versuchen bevor du was an der Konstruktion änderst.
Moin, das könnte ein Problem sein, ich drucke die Teile immer schräg in X und Y, um die Kapillarwirkung zu vermeiden. Auch werden weniger Stützen benötigt bei feinen Teilen wie Fenster. Ich verwende gerne Transparentes, oder auch Halbtransparentes Resin, da ich die Belichtungszeit reduzieren kann, und die Farbpigmente das Licht nicht so streuen. Gerade bei Hohlkörperb kann dann besser innen audgehärtet werden.