Das sieht jetzt nach Rübe aus. Ich mag die Bauform der Wagen einfach. Feldbahn im eigentlichen Sinne, erst recht mit der kleinen, gelben Jung Lok davor. Auch farblich schön gemacht. Da juckt es etwas in den Fingern
So ein Wagen geht auch im kompletten Eigenbau recht schnell. Ich hatte mal einen Wagenkasten in 1:48 gebaut. Er schien mir damals etwas klein, war aus Balsaholz, was einfach zu Weich (dachte ich damals) für sowas ist und geeignete Drehgestelle ließen sich auch keine Auftreiben... Ab und zu hab ich beim kramen in der Bastelkiste, noch eine der Stirn oder Seitenwände in der Hand.
Wobei ich die Koriandaidee ziemlich gut fand, auch wenn die Samen (?) hier wohl zu klein für Kohlköpfe, zu rund für Rüben und zu groß und rund für Kartoffeln sind. Auch wenn Rüben die Grundlage so mancher Kleinbahnexistenz waren, finde ich sie als Ladegut eher ungeeignet (Man kann sie nur Umladen oder in eine große Fabrik fahren und auch der Anbau ist sehr flächenintensiv, d. h. man hat auch immer recht große Güter, in denen sie Angebaut werden. Alles eher ungünstig in 1:45 und größer bzw. in meiner Welt), von daher schau ich gerne links und rechts, was man da so machen kann.
Weiter nördlich von hier siehts ja ähnlich aus, nur hier halt nicht. Für mich durchaus nachvollziehbar aber so richtig knistern will es bei dem Thema bei mir nicht. Gut, dass die Wagen auch für andere leckere landwirtschaftliche Erzeugnisse geeignet sind. Das Berliner Umland war Obst und Gemüsegarten der großen Stadt, etwas ungewöhnlich aber das macht die Geschichte so reizvoll.
Mir fällt auch gerade auf, dein Schienenstromloses dasein, würde den Beladeprozess auf dem Feld ja fast ermöglichen :D Seis drum, ich kann dich nur zu dieser Erweiterung deines Fuhrparks beglückwünschen. Vor allen dingen bin ich immer wieder überrascht wie schnell, das Stellenweise bei euch geht.
Moin lieber Robert, Martins Blick auf den Transport von Rüben ist gar nicht so verkehrt, ist es doch der Ursprung der Feldbahn. Ein französischer Rübenbauer Namens Paul Decauville hatte ein fliegend zu verlegendes Gleissystem und die Wagen dafür entwickelt, um seine Erzeugnisse besser transportieren zu können. Da er es sich leisten konnte, stieg er auch gleich in die industrielle Fertigung ein und es entstanden die Decauville Werke in Corbeil. Deshalb ist bei einem großen Teil unserer westlichen Nachbarn Decauville auch Synonym für Feldbahn. Bei unseren englischsprachigen Nachbarn gehört Feldbahn zu den industriell Railways und das könnte Dir eine schöne enge Bebauung einer Werksbahn zwischen Fabrikgebäuden erlauben.
Auf den Bildern sind die von Martin erwähnten Rübenwagen des ehemaligen Feldbahnmueums in Hildesheim zu sehen. Bis denne und PX Ludwig
Ach und da ist auch gleich noch ne schöne Idee für nen Feldbahnwagen Dieser Wagen ist, wie unschwer zu erkennen, für das leibliche Wohl der Feldarbeiter
Da hat er fasst Wahr, der Chief. Da klebt eigentlich immer ordentlich Boden mit dran.
@Rüben generell: Der Hintergrund ist mir schon bewusst. Generell sind Rüben, dadurch dass sie immer in entspr. großen Mengen und damit auf großen Flächen angebaut werden, wohl das Landwirtschaftliche Produkt in Europa dass am ehesten einen "Maschinellen Anbau" gestattet hat (Analog zum Zuckerrohr z. B. man braucht halt viel vom Rohstoff und wenig aus der Pflanze um zu produzieren und muss entspr. viel an und abfahren). Gerade das macht für mich aber auch die Rübe so uninteressant. Wie immer mag ich das exotische und das außergewöhnliche. Deswegen sind die wenigen Bahnen auf den großen Gütern in den ehem. Ostgebieten oder hier im Berliner Raum für mich interessanter. Allein aus ich sag mal "Agrarhistorischer" Sicht ein sehr spannendes Thema.
/edit: Allein wer die Bilder der Rübenzüge auf den ehem. Lenz Netzen oder der MPSB kennt, kann sich dem Reiz des Themas eigentlich nicht entziehen aber gerade durch die Verbreitung des Themas lohnt für mich die Umsetzung nicht. Das können andere besser, zumal hier wie gesagt die Rübe war in meiner Region eher die Ausnahme bzw. eher als Futterpflanze verbreitet.
Moin Robert, die Rübenverladung lässt sich auch auf wenig Raum darstellen, wie ein französischer Modellbauer mal gezeigt hat, vom Feld bis zur Zuckerfabrik. Die Anlage ist auf 4 Koffer verteilt und eine meiner Lieblings-Ausstellungsanlagen. Leider sind meine Bilder etwas klein geraten, war bei einer Modellbahnausstellung in Walferdange. Die Anlage stand genau neben Martins Anlage. Schade ist, dass nicht zu erkennen ist, warum der Lokführer der kleinen Decauville-Dampflok meine Lieblingslokführerfigur ist. Ein kleiner dicker Marokkaner mit einen riesigen Schneuzer und 'nem roten Fes. Ich hab jahrelang nach solchen Figuren gesucht, bis ich dort den Erbauer der Anlage kennen gelernt habe. Er baut nur für sich seine Figuren selber, schade.
Nachvollziehbar, danke fürs Zeigen. Allein der "Fabrikkoffer" lässt mein Herz gewaltig höher Schlagen, jenseits des falschen Architekturstils, auch in der generellen Umsetzung. Dezent überzeichnet aber sehr stimmig und idyllisch. Dazu kommt das auch die Platzverhältnisse sehr gut ausgenutzt wurde.
Ich grübel ja gerade wie ich zumindest ein kleines Spur 0 Betriebsdiorama hier in meine Wohnung rein bekomme, da sehe ich solche Inspirationen gerade besonders gerne! Ist ja nicht so, dass ich inzwischen sogar einen kleinen Decauville B-Kuppler hier hab, nur den sein Antrieb ist halt leider auch... clichéhaft französisch zickig :/