wer von Euch würde es sich zutrauen 7 Stück diverse Loren in Spurweite 2f entsprechend einem Vorbild in 1f zu altern. Es muß nicht genau identisch sein, aber vielleicht bekommt man es ähnlich hin. Ich würde mich über ein Angebot freuen.
Hallo Torsten, die "Musterlore" wurde doch nur ganz zart mit dem Luftpinsel behandelt. Kein Zauberwerk - dies kannst Du auch und es wird Dir viel Spaß machen. Darüber hinaus schaut dann jede Lore individuell aus. Alternativ kannst Du Dir auch Vallejo Grundrost besorgen und dann mit dem Pinsel auftupfen. Geh es an und sei gegrüßt von Uwe, der eben auch einige 2f-Loren gebastelt hat.
ZitatKein Zauberwerk - dies kannst Du auch und es wird Dir viel Spaß machen.
Also das würde ich jetzt so nicht unterschreiben aber dennoch in eine ähnliche Richtung argumentieren. Es gibt hier ja div. Methoden: Pulverfarben, Kreide, Öl- und Acrylfarben, Washes und mehrere Möglichkeiten wie man sie aufträgt und kombiniert (teilweise in Abhängigkeit, was und wie es gealtert werden soll). Ich persönlich bin da noch am Üben und würde mir vermutlich für Modelle vom Profi auch einen Profi suchen aber hier liegt m. E. das Problem: Es gibt Spezialisten die dir das machen aber jenseits des Geldes ist das ganze u. U. auch mit Wartezeiten, Versand (Beschädigung) etc. verbunden. (Hier geht es dann aber auch einfach um Verhältnismäßigeiten. Ich will das Modell nicht versauen und ab einem bestimmten Preis, sind dann der eine oder andere 100er mehr auch egal bzw. die Alterung schon dabei)
Es gibt div. Startersets mit Zusammenstellungen von entspr. Farben (Acryl, Pulver oder auch Komplettsets aus Pulver, Washes und Öl oder Acrylfarben. Tamiya hat z. B. kleine Paletten mit jeweils sechs Pulverfarben, die ich liebevoll Schminksets nenne) zum altern. Im Regelfall schnappe ich mir ab und an einen "Versuchsträger" (ich hab hier zum Glück viele Gurken aus div. Materialien und noch ein paar auf Halde) und gucke, was so geht, in der Hoffnung dass es irgendwann mal aussieht, wie ich mir das vorstelle. Manchmal passts, manchmal nicht, manchmal sah es zwischen durch mal gut aus und am Ende nicht mehr. An sich macht mir das altern auch Spaß, sieht nur nicht immer so aus wie ich es möchte, was das Gesamterlebnis natürlich trübt. Aber die Vielzahl an Methoden und Möglichkeiten erhöht natürlich auch die Chance dass man "seine Methode" findet. M. E. ist Altern (von Modellen) auch immer so eine art Handschrift, was man hier im Forum stellenweise schön sehen kann und ich denke es lohnt schon hier ein paar "Skills" zu entwickeln. Man will ja auch nicht jedes Modell erstmal 6 bis 12 Monate wegschicken.
Sofern es nur eine recht leichte Patinierung, wie bei der Vorbildlore werden soll, würde ich hier erstmal selbst mein Glück probieren. Ich wäre mir übrigens bei der Musterlore nicht so sicher ob das nur Airbrush ist (Rost am Rahmen).
Das von Robert kann ich aber unterschreiben. Patinieren, altern, verwittern ist Kunst. Ich darf hier an den Meister des Morbiden erinnern. Marcel Ackle. Ein Füllhorn... Und so wie Künstler ihren eigenen Stil entwickeln, ist das auch mit dieser Kunst. Und es macht Spass, diese Kunst zu erlernen. Die dazu benötgten Materialien und Bezugsquellen hat ja Robert schon aufgelistet.
Hier mal paar Loren nebst Lok aus der 1:45 Welt. Grundierung ist ganz normale Rostschutzfarbe aus der Spraydose. Die Rotbraune. Dann mit dem Pinsel die Fahrgestelle scharz getupft, so dass das Rotbraun noch zu sehen ist. Bei der Lok wurde nach der Rostschutzfarbe Grün übergenebelt. Nicht deckend und noch in die feuchte Farbe vom Rostschutz. Dann noch bissel Rostpulver an die Kanten, eben da wo es gerne anfängt zu rosten.
Oder hier mal an Gebäuden
Das alles erfüllt noch nicht zu 100% meinen Anspruch, auch ich lerne noch. Du brauchst nur Mut zur Sauerei...Und mit offenen Blick durch die Lande ziehen Kleiner Tip Bei deiner Baugröße, würde ich feine Stahlwolle nehmen, die in Essigwasser "verosten" lassen und zu Pulver zermahlen. Anschießend auftupfen. Der Effekt ist einmalig...
ZitatUnd so wie Künstler ihren eigenen Stil entwickeln, ist das auch mit dieser Kunst.
Das würde ich auch noch als Punkt einwerfen, wenn man eine Auftragsarbeit plant. Hier muss man halt schauen, was will man und ob dass mein Anbirter liefert. Gerade Herr Ackles Stiel ist einmalig und in meinen Augen eine angenehme Abstraktion der Realität (die Alterungen wirken fast Comichaft überzeichnet), was mir persönlich sehr gut gefällt, weil für mich eben dieser morbiden Charme zum Setting der wirtschaftlich doch etwas eingeschränkten Kleinbahn gehört. Es ist aber auch nicht für Jeden etwas und eine dezente Patinierung mit eher bescheidenen Betriebsspuren m. E. einfacher zu erreichen. Gleichzeitig merkt man hier auch, dass eine Alterung halt nicht nur Farbe sondern auch verschleiß am Material ist.
Der dritte Schuppen von Ingo ist hier ein super Bsp. Der Putz bröckelt, Wind und Wetter haben am Holz genagt und es verzogen. Gerade bei großen Maßstäben kommen dann noch Oberflächenbeschaffenheiten und Struktur von Schmutz und Dreck dazu (siehe z. B. Squarefoot Mine). Hier würde ich fast meinen, das schlimmste ist wohl zu entscheiden, was man hier, wann haben will... Das Thema ist einfach unerschöpflich und ich hoffe das war jetzt nicht alles zu demotivierend :/ Aber ist halt wie bei allen Dingen im Leben: Die Möglichkeiten sind unendlich und seinen Weg zu finden, ist die Herausforderung.
Ich "verdrecke" ja meine Sachen auch gerne. Man muss sich manchmal allerdings selbst beschränken. Wenn man eimal in Fahrt ist, macht man gern mal zu viel. Beispiel ist die Grubenlok der Squarefoot Mine (https://www.schmalspur-treff.de/t460f20374-Fahrzeuge-fuer-s-Bergwerk.html). Da hab ich's für meinen Geschmack ein bisschen heftig getrieben. Sooo vergammelt sollte sie eigentlich nicht aussehen.
Auch wenn ich's an anderer Stelle schon mal beschrieben habe, gebe ich hier zur Ergänzung noch mal eine kurze Zusammenfassung meiner Methode.
Ich verwende gern Pastellkreiden aus dem Künstlerbedarf. Davon hauptsächlich graue, beige, grüne und schwarze (anthrazit) Farbtöne. Man bekommt im Modellbauhandel natürlich auch Pulverpigmente aber die sind, meines Erachtens, zu fein vermahlen. Meistens fange ich mit einem dunkelbraunen Grundanstrich an, z.B. Vallejo "Charred Brown". Das verhindert, dass es bei einem Kratzer hell rausschimmert. Außerdem sieht das ganz gut nach altem, festen Rost aus. Von den Pastellkreiden schabe ich mit einem Messer etwas Pulver ab. Dabei kann man durch den Druck des Messers steuern, ob man feines Pulver oder etwas gröbere Klümpchen erhält, die dann sehr schön wie Dreck- oder Rostpuckel aussehen. Das ist der Vorteil gegenüber den feinen Fertigpulvern. Nachdem ich mir mehrere verschiedenfarbige Farbpulverhäufchen bereit gemacht habe, bekommt die zu verdreckende Oberfläche einen Anstrich mit einer guten Schicht mattem farblosen Lack. Mit einem größeren buschigen Pinsel stäube ich die verschiedenen Farben reichlich in den noch nassen Klarlack. Je schludriger man das macht, umso natürlicher sieht's aus. Man kann die verschiedenen abgeschabten Pulver auch vorher miteinander mischen um bestimmte Farben zu bekommen. Frischen Rost erzeuge ich mit Ockerkreide. Falls die etwas zu hell ist, kann man eine kleine Menge dunkles (schwarzes) Pulver zumischen, je nachdem wie neu oder alt es verrostet sein soll. Nachdem der Lack getrocknet ist, puste ich den Überschuss weg und es ist fertig. Auf KEINEN Fall hinterher mit Klarlack überlackieren! Dann werden die Farben optisch völlig blass und stumpf. Außerdem geht die Oberflächenstruktur verloren. Der Klarlack klebt die Pigmente fest und wenn es richtig durchgetrocknet ist (durchaus ein paar Stunden), ist es es auch griffest. OK, wenn man seeehr viel dran rum grabbelt oder mit harten Gegenständen dran rum reibt, geht schon was ab aber wir behandeln unsere Modelle ja vorsichtig. Exponierte Stellen, wie Nieten, Verschraubungen, Kanten oder Stellen unter Vorsprüngen (unter Flanschen) erhalten bei mir gern auch nochmal den Einen oder Anderen Tupfer mit Ocker(rost). Das gibt ein paar Akzente. Bei flächigen Sachen kann man auch mal vorsichtig flach mit dem Kreidestift direkt drübergehen und das dann mit einem Borstenpinsel vergleichmäßigen.
Man sollte sich auch mal Bilder von vergammelten Sachen angucken, Googles Bildanzeige ist da ein unerschöpflicher Fundus. Einfach mal Stichworte wie "alt", "schrottreif" oder besser auf englisch (da gibt's oft mehr Ergebnise) "old", "abandoned" oder "derelict" verwenden. Es ist auch zu empfehlen, mal über den Zaun zu gucken und auf Youtube ein paar Videos von den Auto-, Militär- und Dioramen-Modellbauern angucken. Die haben oft tolle Ideen für die Gestaltung. Beispiel: Eiszapfen aus ausgezogenem Heißkleber, pfiffige Idee.
So, das war jetzt MEINE Methode. Es gibt zig andere und sicher auch Bessere aber ich komme damit gut klar.
Falls Interesse besteht, kann ich auch mal 'nen Bericht mit Fotos machen.
Hallo Ihr lieben Mitstreiter, ich möchte mich ganz herzlich für Eure Anregungen bedanken. Mit so viel Feedback hätte ich gar nicht gerechnet. Es ist interessant zu erfahren welche Möglichkeiten es gibt sich seine Schätzchen zu verschönern. Ich muss gestehen: ich bin bis dato ein eingefleischter Sammler, gesammelt wurde das was schön und möglichst neu aussieht. Mit den Jahren gefällt mir das aber nicht mehr. Nun stehen sie da in der Vitrine, die schönen neuen Sachen. Sie stehen charakterlos neben den wenigen Modellen die bereits von Künstlern wie Ihr es seid „bearbeitet“ wurden. In diesen Modellen steckt Leben, man schaut sie sich gerne an. Da ich mit der gestalterischen Tätigkeit komplett neu anfange werde ich mich ordentlich belesen müssen, gerne nehme ich Ratschläge und Tipps entgegen. Ihr habt Recht- es wäre zu einfach seine Modelle in andere Hände zu geben um sie zu altern usw., ich werde es einfach selbst versuchen. Die ersten Sachen werden vermutlich scheußlich aussehen, aber bekanntlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen… Frage: ich habe vor mir ein Airbrush- Set zu kaufen. Welches kann man nehmen? Das von Revell?
Schön, dass unsere Ausführungen dich nicht erschlagen haben und motiviert haben :)
Zum Thema Airbrush kann ich nichts sagen (auch wenn ich irgendwo noch so ein Revell Starterding liegen hab), aber Ein Spur 0e Locotracteur und ein Revell Airbrush Basic-Set wird gerade recht ausführlich berichtet und hier, Airbrushpistolen, gab es auch mal einen kurzen Bericht. Bei Fragen sollte das entspr. Unterforum der richtige Ort sein. Ich würde mal behaupten ich bin einer der wenigen der hier nur mit klassischen Pinseln unterwegs ist.
Zum Thema Hilfestellungen kann ich tatsächlich Youtube empfehlen. Auch wenn es gerne mal belächelt wird, sind gerade für solche Geschichten, Videos ideal. Hier gibt es div. Tutorials für alle Ansprüche und Materialen. Es ist schwer hier das richtige für andere zu empfehlen, deswegen belasse ich es mal bei dem sehr allgemeinen Hinweis. Günni zeigt hier ab und zu mal was und ich hätte im Zweifelsfall auch noch ein bis zwei Ideen (wobei ich fast ausschließlich im englischsprachigen Bereich unterwegs bin).
Anbei noch einer meiner Lieblingsarbeiten in dem Bereich (nicht von mir, so gekauft)
Moin Robert Sehr schöner Wagen. Glaub mal nicht, dass du der Einzige bist. Ich hab noch nicht mal eine Airbrush. Mich nervt die Reinigung der Selben, was ja auch sehr wichtig ist. Aber jedes mal wenn man...auch bei Kleinigkeiten...das Gerät zerlegen muß... Ich benutze aber Spraydosen, und hab mir da gewisse Fähigkeiten antrainiert. Ansonsten mach ich auch alles mit Pinsel. Sieht finde ich auch besser aus. In Natura wurde auch vieles mit Pinsel gemacht.
Voraussetzung zur Darstellung von Gebrauchsspuren bei Loren ist die Festlegung der Ladegutart: Erz, Schotter, Steine, Kohle, Sand und so weiter; jedes Ladegut hinterlässt seine eigenen Spuren bis hin zu Dellen in den Kippbehältern.
Der Objektgröße wegen rate ich Dir zum Farbauftrag mit Pinseln; airbrush ist eine eigene Kunstform und bedarf aufwändiger Ausbildung und langjähriger Übung. Die Rüstzeiten (Vorbereitung und Reinigung) stehen in Missverhältnis zum gewünschten Ergebnis.
Weiterhin bedarf es einer "Spritzkabine"; bei Verwendung nicht wasserlöslicher Farben mit geeigneter Abzugs- und Filtervorrichtung.
Benötigte Pigmente liefert preisgünstig der Bleistiftspitzer-Abrieb von Aquarellstiften. Echten "Rost" erhältst Du durch Feilenabrieb von Eisenteilen.
Ansonsten rate ich zu Zurückhaltung: Nach Flugrost kommt Schrott!
Quod erat demonstrandum am Beispiel eines meiner Erstlingswerke in Regelspur:
ZitatAnsonsten rate ich zu Zurückhaltung: Nach Flugrost kommt Schrott!
Papperlapapp.
Zitat Mich nervt die Reinigung der Selben, was ja auch sehr wichtig ist.
:D Drei mal darfst du raten, woran ich gescheitert bin. Find ick super. Ich hab damals nach meinen ersten Versuchen mit Pegmentfarben, meine H0e Modelle damit versiegelt (Klarlack), einmal gereinigt und irgendwie hat es nie wieder gelohnt es anzufassen bzw. einen Kompressor dazuzukaufen.
Ich habe hier auch einige nur mit Airbrush gealterter Modelle und würde das immer nur als Basis für alles andere sehen. Die Heigl-Wagen sind hier definitiv die Ausnahme. Gerade die "ab Werk"-Alterungen einiger Hersteller sind dann doch eher Zweckmäßig (was verständlich ist, weil der Aufwand halt hoch ist) aber m. E. besser als nichts und für Fortgeschrittene eine gute Grundlage
Kannst du von den Türen und Scharnieren mal mehr bzw. genaueres Zeigen? Ich hab irgendwo, in diesem Hof, der nicht Jähner dort ist, ähnliches an einem im Vorbild 600mm spurigen O-Wagen versucht und bin so semi zufrieden. Die Verriegelung gefällt mir, da habe ich mich gedanklich definitiv zu sehr ans Original geklammert und werde mal schauen ob ich die nicht adaptieren kann.