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Dieses Thema hat 23 Antworten
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 Kitbashing und schamloses Metzgern
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Christoph 2021 Offline




Beiträge: 133

12.02.2023 17:45
Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Hallo zusammen

Der folgende Beitrag von Peter im Tread Jetzt wird es “versaut”… Ein Schweineschnäutzchen in 0e entsteht vom 31. Januar 2023, ist mir etwas schleierhaft und auch etwas zu akademisch geschrieben:


Zitat von GMWE im Beitrag Jetzt wird es “versaut”… Ein Schweineschnäutzchen in 0e entsteht.
Zitat von Claus60 im Beitrag Jetzt wird es “versaut”… Ein Schweineschnäutzchen in 0e entsteht.
Bei 100 g Lokgewicht ist es mir oft schon nicht mehr genug Zugkraft.
Ok, das Schweineschnäutzchen könnte auch was leichter werden, weil das muss ja nix ziehen
außer sich selbst.


So einfach ist es nicht. Beim Einachsantrieb sind mehrere Kräfte am Werk, die bemüht sind,
einen gleichmäßigen Lauf des Treibfahrzeuges zu verhindern. Da sind z.B. die Fahrt im Gleisbogen,
über Weichen, über Gleisunebenheiten und natürlich Steigungen. Mal abgesehen vom "normalen"
Rollwiderstand der nicht angetriebenen Achse treibt die Fliehkraft das Fahrzeug im Bogen nach
außen, wo der Spurkranz in Kontakt mit der Schiene kommt (Reibung) und der ganze Radsatz ins
Zwängen kommt, weil das bogenäußere Rad auf einem größeren Radumfang läuft. Der bekannte
Sinuslauf, den der Radsatz auf gerader Strecke vollführt, kann so nicht mehr stattfinden.
Hinzu kommmt noch die Rollreibung:
https://www.leifiphysik.de/mechanik/reib...sen/rollreibung
und weitere, für den gleichmäßigen Fahrzeuglauf abträgliche Kräfte.
Kurz: Ich will sagen, daß ein einachsig angetriebenes Fahrzeugmodell stets die Gefahr in sich
birgt, stotternd zu laufen oder, wenn das Eigengewicht des Fahrzeuges noch dazu ungleich verteilt
ist, stehen zu bleiben.
Ich würde also in deinem "Schweineschnäuzchen"-Fall auf jeden Fall beide Achsen antreiben.
Der kostengünstigste ist der Vorschlag von Armin, wobei ich dem Billigmotor nicht über die
Runden traue. Aber bei dem Preis muß man wohl derartige Zugeständnisse machen. Das Getriebe
selbst ist in Ordnung, einigermaßen belastbar und relativ leise, weil die Schnecke auf der
Motorwelle für eine sofortige Reduzierung der U/min sorgt.

Gruß, Peter


Peter, erkläre Dich doch, idealerweise in einem Vierzeiler zum Thema

Ich bin der Meinung dass es beim Vorbild sehr erfolgreiche Triebfahrzeuge gab die nur auf einer Achse angetrieben sind beziehungsweise waren. Ich nenne jetzt nur zwei Beispiele von Fahrzeugfamilien:


Cramthon Lokomotiven. Zitat aus dem deutschsprachigen Wikipedia Artikel: Dennoch war die Crampton zwischen 1850 und 1900 vor allem in Frankreich und auch in Süddeutschland mit einer Stückzahl von über 300 Lokomotiven sehr verbreitet, Beispiele sind etwa die Lokomotiven Die Pfalz und die Badische Reihe IX.



Crampthon Lokomotive der Chemin de Fer de Paris à Strasbourg Nummer 80 aus dem Jahre 1852 im Bahnhof Bordeaux in den 1850er Jahren. Bild Wikimedia

Keine Ahnung wie die Lokomotive in den Bahnhof Bordeaux gekommen ist. Womöglich ein früher Fototermin für Trainspotter. Diese Lokomotive, zwischenzeitlich Le Continent getauft befindet sich heute in der Cité du train, dem französischen Eisenbahnmuseum in Mülhausen im Elsass in Frankreich. Sie erreichte ein Geschwindigkeit von 120 km/h. Da möchte ich nicht wissen wie dies dem Lokomotivpersonal im Winter bei Schneefall bei voller Geschwindigkeit auf den damaligen Geleisen ergangen ist.


Dampftriebwagen.



Württembergische Kittel-Dampftriebwagen im Bahnhof Ötlingen im Jahre 1910. Bild Wikimedia.


sowie ein Schmalspur-Dampftriebwagen (war dieser Typ nicht vor lagen Zeit ausführlich im Gespräch bei uns Modelleisenbahner?).



Schmalspur-Dampftriebwagen der Niederösterreichischen Landesbahnen, gebaut 1903 von Komarek in Wien, Primärquelle Werksfoto. Bild aus Wikimedia.


Das ich hier noch kein Fahrzeugmodell erwähne liegt daran, dass ich einiges an Material aus dem Keller zusammengetragen habe wo man belegen könnte, Beispielsweise mit einem Funktionsmodell, dass dem erfolgreichen Einsatz von (Modelleisenbahn-)Fahrzeugen mit einer angetriebenen Achsen zumindest aus meiner Sicht nichts grundsätzliches im Wege.

Christoph


Nachtrag am 13. Februar 2023: Bild der Crampthon Lokomotive nachbearbeitet. Bildlegende nachbearbeitet. Verschiedene Links gesetzt im Abschnitt der Crampthon Lokomotive.


rofra Offline




Beiträge: 1.175

12.02.2023 18:14
#2 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Das von Peter beschriebene Problem, ist m. E. nur bedingt eins des Vorbilds. Tatsächlich war ich nach Peters Betrag kurz davor ihm zu Schreiben, weil es mir ein Phänomen meiner 1:32 Lok erklärt hat. Die ist zwar auf beide Achsen über eine Ketten angetrieben, aber dadurch, dass die Kette nicht völlig straff sitzt, gibt es eine Totpunkt in dem auf die 2 Achse keine Kräfte außer den Schub bzw. Zugkäfte wirken.

Der Effekt ergibt sich aus einer Reihe von Faktoren bzw. wird durch diesen verstärkt: Kurvenradius, Spurweite der Lok, Radradius, Spurweite des Gleises und Verengungen durch Rillenschienen/Weichenzungen. Das Problem ist, dass an z. B. Weichen, die nicht angetriebene Achse aufläuft, mehr Widerstand erzeugt und der Motor hier entspr. Gegenarbeiten muss, was sich in einem leichten Ruckeln bemerkbar macht. Je nachdem wieviel Spiel jetzt zwischen den einzelnen Kenngrößen ist, macht sich das ganze mehr oder weniger doll bemerkbar. Ich würde sagen, je größer der Maßstab und je geringer die Toleranzen, desto größer das Problem.

Dadurch hatt man bei kleinen Maßstäben, wo die Spielräume und Toleranzen im Verhältnis zu Größe entspr. groß sind, entsprechend weniger Probleme.

~ from prussia with love ~

der franke, der robert


Lindenauer Offline




Beiträge: 71

12.02.2023 20:57
#3 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Hallo in die Runde,

ich möchte das jetzt nicht wissenschaftlich betrachten, aber ich habe in meiner Modellbahnerlaufbahn vor langer Zeit aus einem Plastebausatz einmal eine (H0-)Lok mit Antrieb auf eine Achse gebaut und die Stromabnahme über beide Achsen realisiert. Das Teil fuhr trotz nachträglichem Gewichtseinbau sowas von besch.... , hat sich auf der Anlage kaum selber fortbewegen können, weil immer "irgendwas" war, von was anzuhängen ganz zu schweigen. Konzept ein für alle mal gestrichen! Ist beim Vorbild vermutlich anders zu bewerten, sonst hätte der gute Herr Kittel seinen Dampftriebwagen sicher anders konstruiert.
Das Problem mit dem Kettenantrieb bei Modellfahrzeugen kenne ich auch, eine meiner IIe-Feldbahnloks hatte das gleiche Problem. Mit einem 0,3'er "Rödel"draht durch 2 Kettenglieder ist es mir dann gelungen, die Kette gaaaanz vorsichtig straff zu ziehen und ein Kettenglied zu entfernen, danach war's ok.
In meinen zukünftigen IIe-Fahrzeugplanungen habe ich auch einen (Oldtimer-)Schienen-LKW, der hätte dann wieder den "gefürchteten" Einachsantrieb auf der Hinterachse und vorn aber ein Drehgestell. Hmmm, irgendwann werde ich es angehen, das LKW-Spendermodell gibts schon. Ich bin zumindest der Hoffnung, dass auf Grund des Drehgestells der Bogenlauf besser wird, als damals bei der "eiernden" H0-Lok. Aber testen werde ich das im Vorfeld sicher erstmal, bevor ich da Zeit investiere und dann klappts doch nicht.

Beste Grüße vom Lindenauer

Micha


GMWE Offline




Beiträge: 159

13.02.2023 13:57
#4 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Es ist doch ganz einfach:
Auch wenn ihm die theoretischen Grundlagen nicht bekannt sein sollten,
hat doch jeder Modelleisenbahner mit einer Anlage irgendwann die Erfahrung
machen müssen, dass sich mit der Anzahl der angetriebenen Achsen an seinen
Triebfahrzeugen deren Zugkraft erhöht. Besonders spürbar in Gleisbögen,
Steigungen oder Gleiswendeln.
Wenn nun diese Zugkraft auf eine einzige angetriebene Achse reduziert wird,
potenzieren sich all diejenigen Kräfte, die zusammen den Fahrwiderstand
bilden (Rollwiderstand, Reibungswiderstand, Beschleunigungswiderstand,
Anfahrwiderstand u.a.) und auch den Streckenwiderstand in Gleisbögen
und Steigungen.
Dem kann man mit einer Allradauflage durch Dreipunktlagerung, Achsfederung,
Wipplagerfahrwerke, Haftreifen und/oder die Verlagerung der Achslast auf die
Antriebsachse entgegenwirken und somit die Fahrdynamik steigern.

Es gibt natürlich viele mit einer Achse angetriebene Triebfahrzeuge, die,
vorzugsweise auf ebener Strecke, teilweise sogar mit angekuppelten Waggons,
anstandslos ihre Runden drehen, weil der Erbauer/Konstrukteur alles richtig
gemacht hat.
Es kann aber vorkommen, dass solche Triebfahrzeuge mit starrem Fahrwerk und
ohne angekuppelte Waggons auf Weichen, in Gleisbögen oder Steigungen aus o.a.
Gründen hängen bleiben. Hier sogar mit einem Antriebsdrehgestell:
https://www.youtube.com/watch?v=rpO8O3IhVNc
Diese Erfahrung habe ich selbst schon mehrere Male machen müssen und nur deshalb
meine Einlassung im Thread von u36_Claus.html

Gruß, Peter

https://web.archive.org/web/201708091505...gmwe-online.de/
(Auf die 3 waagerechten Striche links oben klicken - da erscheint der Inhalt meiner ehemaligen Web-site)


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 430

13.02.2023 14:33
#5 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

ich bestätige und unterstütze die von Peter gemachten Aussagen noch einmal in vollem Umfang.

Dazu ein paar Beispiele gefällig:
H0e - der württ Dampftriebwagen von Panier, erste Ausführung in Messing, Antrieb mit beiden Achsen des hinteren Drehgestells. Fuhr in der Ebene, blieb jedoch in engen Kurven und an Weichen hängen, Bergfahrten waren nicht möglich. Erst der Umbau auf einen Haftreifen am Antriebsdrehgestell ermöglichte ein akzeptables Fahren
H0e - vor 40 Jahren gab es einmal einen Weißmetallbausatz von Kayser für die OEG Kastendampflokomotive mit einem Einachsantrieb. Dieses Ding fuhr nie! Bereits die eigene Masse und der Überhang haben ausgereicht, daß es auf der Stelle stehen blieb unbd die Räder durchdrehten.
0e - Schweineschnauze, RAIMO/Weißmetall und HENKE, Einachsantrieb. Das Fahrzeug fährt auf der Ebene klaglos, auch durch Kurven und über Weichen. Anhängelasten sind nur mit leichte Kunststoffwagen möglich, Messingwagenwerden schon zum Problem, wie auch Steigungen ohne Schwung und mit Kurven.
0e - MEG T07 der MEG, Bausatz von Mrkus Klünder, Einachsantrieb. Dasselbe Fahrverhalten, wie bei der Schweineschnauze.
0e - Märklin MINEX V22. Die mittlere Achse ist ausgebaut keine Haftreifen und Antrieb nur auf der hinteren Achse. Motor mit Permamagnet umgebaut auf 2Leiter und DCC Decoder. Maximal zwei MINEX Wagen möglich sonst reicht schon ein etwas größerer Schienen- oder Modulstoß und das Fahrzeug bleibt stehen und die Antriebsachse dreht durch.

Meine Modelle bekommen deshalb nur noch mindestens zwei angetriebene Achsen, besser ist es möglichst alle Achsen anzutreiben.

Grüße aus VAI
Armin.

Zusammenstellung von Bauberichten


Christoph 2021 Offline




Beiträge: 133

21.02.2023 23:16
#6 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Nun den lieber Leser und Leserinnen,

in den letzten Tagen ist es mir gelungen in meinem Keller Fahrzeuge auszugraben und vor die Kamera zu bringen die für mich doch einiges an negativen Urteilen bezüglich Antrieben auf einer Achse in Frage stellen.

Dass ich mit den Faller Train Fahrzeugen beginne liegt daran, dass ich erst mit den grösseren Fahrzeugen beginnen möchte, auch als Reaktion auf den Beitrag von Robert.

Beide industriell in Grossserien-Technologie hergestellten mit Batterie betriebenen Lokomotiven haben einen Antrieb auf eine Achse. Auf der Antriebsachse befinden sich zwei Räder aus Kunststoff die jeweils einen Hanftreifen haben. Diese Lokomotiven fahren bei mir entweder auf Kunststoff Geleisen oder auf Messinggeleisen der Firma Faller und ich kann mich in allen Situationen nicht beklagen. Ja es ist klar, dass an diesen Lokomotiven nur wenige Wagen angehängt werden können, aber diese in der Regel kaum drei bis vier Fahrzeuge überschreitende Züge befriedigen im Spielbetrieb vollauf. Und ja steil herauf und herunter geht es zumindest bei mir bei den mobil verlegten Anlagen à la Teppichbahn auch nicht.





Faller Train Batterie Lokomotiven mit Antrieb auf einer Achse. Im Hintergrund Faller Playtrain Lokomotive, Faller Artikel 3622. Sie fährt mit zwei 1,5 Volt Batterie der Grösse Baby beziehungsweise R 14. Im Vordergrund Faller Mini-Playtrain Lokmotive aus dem Set Faller Artikels 3513. Sie fährt mit einer 1,5 Volt Batterie der Grösse Baby beziehungsweise R 14. Eigenes Bild.





Faller Train Batterie Lokomotiven mit Antrieb auf einer Achse, Faller Playtrain Lokomotive, Faller Artikel 3622. Ansicht von Unten. Gut Sichtbar die Antriebsachse und die zwei Laufachsen. Eigenes Bild.


Kleiner Hinweis: Die Faller Train Batteriezüge, die Faller Train Züge generell, entsprechen der Europäischen Spur IIe beziehungsweise dem Britischen 16 mm scale (SM-32) mit einer Modellspurweite von 32 mm. Sie passen von der Grösse her ausgezeichnet zu den Playmobil Produkten.


Bis zum nächsten Mal und Danke für allfällige weiter Kommentare zum Thema.

Christoph


rofra Offline




Beiträge: 1.175

22.02.2023 05:59
#7 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Ich bitte zu beachten, dass meine Ausführungen nicht mal Meckern auf hohem Niveau ist. Es handelt sich eher um eine Beobachtung, das Fahrverhalten der Lok bleibt weit über der Norm.

Der Effekt beschränkt sich auf meine doch sehr kompakten Weichen und wo der Radsatz auf der einen Seite durch die Kurve und auf anderen Seite durch die Spurrillen im Herzstück "zwängt". Der Effekt ist minimal und wie schon erwähnt von der Position der Antriebskette und Last an der Lok abhängig. Man merkt halt den Moment, wo die Lok an der Schienenkante aufläuft, auf mehr Widerstand stößt und die Kette greift. Ich würde mal behaupten die Faller Lok läuft an sich schon unruhiger und ist auch auf Spielzeugradien ausgelegt, was den Mehrwert des Versuchs etwas einschränken dürfte. Trotzdem spannend!

Das spannende und da bin ich Peter dankbar, es handelt sich nicht um ein Kontaktproblem, sondern wirklich um ein rein Mechanisches phänomen, was ich so bisher nicht kannte. Höhenunterschiede am Herzstück oder Probleme mit Plastikherzstücken kannte ich, dass hier ist aber neu und liegt vermutlich auch an meinem Fahrregler, mit dem man die Lok wirklich kriechen lassen und sehr feinfühlig steuern kann. Etwas mehr Saft auf den Gleisen und etwas stumpferen Abzweigwinkel und schon ist die so schon kaum vorhandene Problemwelt komplett weq.

Ich muss mal versuchen ob ich das im Bewegtbild einzufangen kann.

~ from prussia with love ~

der franke, der robert


0e-Fahrzeuge ( gelöscht )
Beiträge:

22.02.2023 09:20
#8 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Moin,

natürlich meistern FALLER-Lokomotiven klaglos ihre Parcours aus vorgesehenem Gleismaterial und überwinden sicher auch Unebenheiten wie sie beim Teppich-Bahning unvermeidbar sind; selbst mit ein paar angehängten Waggons.

Bei einem Triebwagen in 0e/0m mit Antrieb auf eine Achse wird das auch so sein. Speziell "Schweineschnäuzchen" waren sicher nicht als TFs für Güterzüge konzipiert; was Überlegungen zur Zugkraft erübrigt. Sie wurden auch nicht auf Strecken mit großen Steigungen und Gefällen eingesetzt.

Über Allradantrieb (4WD) verfügten die Originale nicht weshalb er im Modell auch nicht darzustellen ist.

Streng genommen müssten allerdings zwei Antriebe verbaut werden um dem Original gerecht zu werden.

Erheiternd finde ich den Einzug von FALLER und PLAYMOBIL ins Forum.

Freundlicher Gruß

Hannah


Christoph 2021 Offline




Beiträge: 133

22.02.2023 22:31
#9 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Zitat von rofra im Beitrag #7
Es handelt sich eher um eine Beobachtung, das Fahrverhalten der Lok bleibt weit über der Norm.



Robert, tja, dann habe ich Deine Text wohl missverstanden. Mir war schon bewusst, dass Dein beschriebenes Fahrzeug zwei über Ketten angetriebene Antriebsachsen hat. Aber im Kontext meines Beitrages habe ich das als negatives Fahrverhalten für Fahrzeuge mit Antrieb auf einer Achse interpretiert. Sorry.

An alle gerichtet: Das Fahrverhalten von Modelleisenbahnfahrzeugen generell betrachtet könnte einen eigenen sehr sehr langer emotionalen Thread werden. Ich möchte mich hier soweit möglich auf die Modelleisenbahn-Fahrzeuge mit einem auf eine Achse wirkenden Antrieb beschränken. Von denen gibt es nämlich doch einige.

Was aus der generellen Sichtweise hierhin zu übertragen wäre, sind wohl die folgenden drei Punkte:

1) Teure Kleinserienfahrzeuge können ein sehr gutes Fahrverhalten haben. Leider gibt es viele Ausnahmen. Ein Kleinserienhersteller der Fahrzeuge mit sehr gutem Fahrverhalten hat findet sich in einem aktuellen Beitrag in unserem Forum hier: Kleinigkeiten in der Spur TTe. Der Tread ist übrigens von Roland.

2) Bei Grossserienfahrzeuge werden wir uns wohl zumindest aus der Sicht der Modelleisenbahn-Foren kaum einig sein, dies weil etwas vereinfacht ausgedrückt vier von fünf Beschreibungen wohl negativ geprägt sind. Einfach so. Ob berechtigt oder nicht spielt da keine Rolle. Ist wohl eine Zeiterscheinung. Selbst in den Fällen wo das Fahrverhalten von versierten Modelleisenbahner als sehr gut bezeichnet wird und dieses mit YouTube Filmen belegt, finden sich eine Menge von Forumsteilnehmer die primär das Negative im Vordergrund sehen und wenn nötig auch noch etwas vom Thema abweichen. Frei nach dem Motto ich bin der Mister Allbesserwissend. Wehrt sich einer der das Fahrverhalten auch positiv findet zugunsten eines Anderen, folgen gleich weitere Negativschreiber die dann so richtig vom Thema abweichen. Aktuell interessante Beiträge die dieses Verhalten belegen sind Beiträge zur SBB Ae 3/6 I von Märklin mit der Artikelnummer 39360 mit hellgrauem Untergestell, tannengrünem Lokomotivkasten, grünen Isolatoren, orangeroten Dachleitungen, ohne Sonnenblende bei den Führerstandsfenster ... im Zustand der Epoche III. Eurer Gesundheit wegen und dem Facharbeitermangel in den Gesundheitseinrichtungen, verzichte ich auf die entsprechenden Forumsbeiträge.

3) Wir Fahrzeugmodellbauer sind Spezialisten in der Herstellung von Antrieben in allen Qualitätsstufen. Wenn einer von uns ein Fahrzeug baut kann das sein dass es ausgezeichnet fährt, oder auch nicht so gut. Wobei letzteres meist auf die Fälle zutrifft wo wir uns beim Nachbau zu sehr auf das Fahrzeug als ganzes als denn auf dessen Antrieb im Detail konzentrieren. Wir, zumindest ich, sind vielfach Spezialisten beim zusammenschnipseln von passenden Antrieben, die dann nicht in allen Fällen so funktionieren wie wir dies bei der Fahrzeugmodell Planung vostellten. Darum ist der Thread auch hier unter Kitbashing.

Christoph


rofra Offline




Beiträge: 1.175

23.02.2023 06:25
#10 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Zitat
Aber im Kontext meines Beitrages habe ich das als negatives Fahrverhalten für Fahrzeuge mit Antrieb auf einer Achse interpretiert. Sorry.



Es ist halt ein u. U. sichtbarer Effekt, der halt am vom Peter beschriebenen Umstand "beweißt". Sobald man hier Weichen und Radien austauscht, hat man das Problem schon nicht mehr, behaupte ich mal. Gerade bei meinen Miniradien und Holperoberbau kommt da viel zusammen, was der Feld-Antrieb wegstecken muss. Zumal es ein 2 Achskettenantrieb ist, der nur kurze Momente auf die 2 Achse verzichten muss, weil die Kette halt noch nicht Straff ist.

Das gesamte Thema ist m. E. sehr subjektiv und hängt mit den eigenen Erfahrungen und Ansprüchen zusammen, dazu kommt die Technik. Wir reden ja von vielen Faktoren: Stromabnahme, Reibung (Rad-Schiene, Getriebe, Treibstange), dem verbauten Motor und wo er sitzt. Bei der Feld-Lok ist z. B. die Stromabnahme immer ein Thema: Liegen die Radschleifer hier zu eng an, hat der Motor bei geringen Spannungen mehr zu Kämpfen und das Fahrverhalten wird unregelmäßiger, liegen sie krumm oder zu leicht auf, macht die 3-Punktlagerung des Fahrwerks Probleme weil die Kontaktflächen nicht immer optimal auf den Rädern der kippelnden Achse aufliegen. Gleichzeitig gibt es eigentlich gibt es so gut wie nie den Zustand, dass die Lok keinen Strom hat. 90% der Ausfälle waren Kurzschlüsse an Weichen, die durch zu geringe Abstände von (Metall)Rad und Schiene mit falschen Pol zustande kamen, ansonsten ist es im Regelfall die Kippachse. Aber auch dass sehr, sehr selten und alles ohne Schienenreinigung.

Je nach Hersteller und Anwendungsfall variieren die Problemwelten, dazu kommen Ansprüche und Vorlieben. Bei üblichen H0e Modellen - sagen wir mal einer Liliputh U - gehören solche Unstimmigkeiten zum normalen Fahrverhalten und fallen m. E. garnicht auf. Die Fahrwerke laufen, recht spät an, haben viel mechanischen Widerstand, schon bevor die Kuppelstangen überhaupt erreicht werden. Sie laufen nicht schlecht, aber auch weit entfernt von den hier von mir bisher genannten Modelle. Gleichzeitig läuft die Lok aber auch immernoch besser als die DDR-Modelle die ich aus meiner Kindheit kenne. Je nachdem was ich hier als Maßstab anlege, ändert sich meine Wertung und das nicht mal unbedingt zu Gunsten des neueren Modells.

Es ist halt wie so oft, 100 Leute, 100 Meinungen und man muss irgendwo seinen Weg finden. Deswegen orientiere ich mich gerne an Aussagen im Internet, noch lieber mache ich aber meine eigenen Erfahrungen, einfach weil meine Anfordrungen andere sind (Ausstellungsbetrieb? Habe ich nicht. Enge Radien? Bei 600mm Vorbidlspurweite ja, ansonsten nein. Für lange Züge habe ich keinen Platz, also muss die Zugkraft nicht so doll sein. Steigungen gibt es hier auch nicht) Auch nach dem Faden hat sich mein Plan, einen Einachsantrieb zu verbauen, nicht geändert. Die Menge an Möglichkeiten in den "Freak Spurweiten" ist begrenzt. Ich weiß jetzt, dass es hier mindestens ein Problem mehr gibt, als ich dachte, das wars aber auch. Was vielleicht auch nicht unwichtig ist aber die Subjektivität des Problems erhöht: Was möchte ich auf meiner Anlage und was ist es mir Wert, nicht mal an Geld, sondern an baulichen bzw. technischen Kompromissen?

Es spielt am Ende keine Rolle ob das Schweinschnäuzchen wie im Vorbild auf einer (m. E. beim Vorbild wechselnden) Achse Angetrieben wird, ein Schneckengetriebe auf die 2 Achse geht oder sogar 2 Motoren verbaut sind, es muss für mich und meine Anlage funktionieren.
Bei Dampfloks gerade mit Schlepptender wird das Problem komplexer: Antrieb im Tender oder in der Lok? Ist der Motor versteckt im Kessel oder ins Führerhaus ragend? Erfolgt der Antrieb der Räder über interne Welle bzw. Zahnräder oder über Kuppelstangen (was dann wieder zu den Problemen hier führt)? Alles hat seine Vorteile und alles hat seine Nachteile.

Und das alles erstmal ohne den Maßstab zu beachten...

/edit: Weil es gerade zum Thema passt: Schnellenkamp MV8

~ from prussia with love ~

der franke, der robert


0e-Fahrzeuge ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2023 09:58
#11 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

off topic: Ideen für einen Einachs-Antrieb.

Moin,

ich plane zur Zeit den Selbstbau einer E-Lok mit Stangenantrieb; allerdings in Regelspur M 1:45. Für bestmögliche Stromabnahme
über alle Radscheiben und ohne störungsanfälliges Stromabnahme-Gedöns werden Metallräder auf mittenisolierten Achsen
in Messing-Lagerblöcken vorgesehen. Die Rahmen-Längsteile aus MS sind mit Kunststoffblöcken verbunden und somit gegenseitig
isoliert. Federn sorgen für sichere Auflage der Räder auf dem Schienenprofil. Nachfolgend Schema-Skizzen:



Mittels Gummiriemen und Pulleys wird das Drehmoment vom FAULHABER-Getriebemotor auf den Antriebsradsatz übertragen.
Von ihm ausgehend erfolgt die Kraftübertragung auf die beiden anderen Radsätze über Schubstangen.


(Wer glattem Riemen nicht traut ersetzt ihn durch einen Zahnriemen mit entsprechenden Zahnrädern.)

Versuchsaufbau Radsatz und Räder aus ALU-Guss:



Für Triebfahrzeuge kleiner Baugröße 0m kommt dieses Schema sicher nicht in Frage.

Freundlicher Gruß

Hannah

Zielobjekt:


Holger Offline




Beiträge: 190

23.02.2023 11:11
#12 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Hallo Hannah,

also ich bin mir nicht sicher, ob man hier wirklich von einem "Einachsantrieb" sprechen kann, weil nur eine Achse direkt vom Motor angetrieben wird.
Wäre es so, könnte man die beiden Magic Train-Lokomotiven als funktionierendes Beispiel für diesen Antreibsweg heranziehen.
Tatsächlich werden aber alle achsen angetrieben, die über die Kuppelstange verbunden sind.

Viele Grüße - Holger


V8maschine Offline




Beiträge: 337

23.02.2023 11:43
#13 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Dann wäre aber eine V36 oder alle Anderen die über eine Blindwelle angetrieben werden ein 0-Achsen-Antrieb

Gruß Ingo


Holger Offline




Beiträge: 190

23.02.2023 11:51
#14 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

Hallo Ingo,

das wiederum würde ich als eine Frage der Betrachtungsweise definieren. Die Blindwelle kann man auch als eine Achse ohne Räder betrachten.
Ich habe Probleme damit, Stangenloks als Maschinen mit Einachsantrieb zu verstehen, denn auch die über Stangen getriebenen Achsen werden ja angetrieben. Oder mache ich da einen Denkfehler?

Viele Grüße - Holger


0e-Fahrzeuge ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2023 14:15
#15 RE: Erfolgreicher Einsatz von Fahrzeugen mit Antrieb auf einer Achse Antworten

off topic:

Moin,

der Antrieb einer Achse mittels Riemen ist ein EINACHSANTRIEB!

Freundlicher Gruß

Hannah


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