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Dieses Thema hat 62 Antworten
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Martin Offline




Beiträge: 1.110

29.01.2022 16:16
#31 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Hallo Armin,

ein hervorragender Bericht, danke !

Viele Grüße aus der Hildesheimer Börde

Martin

DelTang-Funkloks,
Wald- und Feldbahnen 0e, 16,5 mm,
Maßstab 1:45


Chief Online




Beiträge: 286

29.01.2022 17:20
#32 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Moin Armin,
mit dem Baubericht hast Du dich wieder mal selbst übertroffen. Klasse diese Präsentation und die Mühe die darin steckt, dafür gebührt Dir mein allerherzlichster Dank. Ich als eher pragmatische veranlagter Mensch neige da mehr zur vereinfachten Darstellung, wenn ausreicht ist gut. Also besser als Dein Bericht geht kaum, ich habe es genossen.
Bis denne und PX Ludwig


GMWE Offline




Beiträge: 162

29.01.2022 18:21
#33 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Hallo Armin,

Zitat von Armin-Hagen Berberich im Beitrag #30
...aber manchmal dauert es ein Wenig länger,
bis man die Lösung hat und diese dann auch noch handwerklich umgesetzt ist.

Wie wahr, wie wahr! Noch komplizierter wird das beim Urmodellbau, aber das kennst
Du ja selbst bestens.
Die Steuerung kann man kaum besser bauen. Respekt! Sicher hast Du mir gegenüber in
1:45 einige Vorteile, die Du ja auch in einer größeren Detailtreue sichtbar machst.
Aber wenn man z.B. von den Stangenverlängerungen am Ende nichts sieht, sagt das auch
was über die Qualität deiner Arbeit aus.
Vieles von deinen Schilderungen erlebe ich derzeit selbst bei meinem Steuerungsbau.
Dazu gehört auch das Anpassen der Steuerungsteile direkt am Objekt, obwohl auch ich
dazu vorher Zeichnungen angefertigt hatte.
Danke, daß Du in diesem Bericht so detailliert auf den Bau der Heusinger-Steuerung
eigegangen bist. Ich bin wohl einer, der davon am meisten profitiert.

Gruß, Peter


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 452

12.02.2022 23:33
#34 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Bericht 6: Kessel und Innenraume

Vor zwei Wochen konnte ich hier die fertige Steuerung der Plettenberger Nr.5.2 zeigen. Zwei Wochen, die nicht tatenlos vorbei gegangen sind. Der nächste Arbeitsschritt galt dem Inneren der Kastenlokomotive. Neben dem Kessel mit seiner Detaillierung gibt es noch weitere Details, die angefertigt werden mußten.

Zunächst wurde wieder zum Vorbild recherchiert. Das war nicht sehr erfolgreich, da es vermutlich keine Fotos vom Innenraum der Lokomotive Nr.5.2 gibt. Wieder einmal konnte mir Wolf Dietrich Groote mit Unterlagen aus seinem Archiv weiterhelfen. Anhand des HENSCHEL Werkplans konnte die Einrichtung nachvollzogen werden. Zur Bestückung des Kessels habe ich dann Fotos aus dem Netz von der DEV Museumslokomotive und Fotos des Modells der Modell-Manufaktur-Weber genutzt. Mit dieser Vorgehensweise versuche ich ein möglichst stimmiges Gesamtbild des Modells zu erreichen. Es ist jedoch klar, daß wieder viel Phantasie im Spiel ist und Einiges mit dem Original nicht übereinstimmt.

Zum Modellbau: Die Inneneinrichtung ist auf einem eigenen Zwischenboden aus 0,5 mm Polystyrol aufgebaut. Auf diesem werden die Riffelbleche sowie der Holzboden aufgeklebt. Das 3D Druckteil des Kessels wird von unten mit dem Kunststoffboden verschraubt. So kann die komplette Inneneinrichtung nach der Lackierung bei der Endmontage eingesetzt werden.

Wie bereits in einem vorigen Beitrag geschrieben, ist der gedruckte Kessel ca 7 mm zu lang. Ich habe ihn im Bereich der Feuerbüchse aufgesägt und entsprechend gekürzt. Auf den Fotos ist zu erkennen, wie ich den Kessel dann bestückt habe. Die Rauchkammertüre wird mit zwei kleinen M1 Sechskant angeschraubt. So kann ich im Kessel später den Decoder einschieben.

Etwas zu den gedruckten Kunststoffteilen, die angesetzt werden müssen. Die Teile haben eine hohe Präzision und sind erstklassig hergestellt. Allerdings sind sie so filigran, daß mir bei der Bearbeitung einiges zu Bruch ging. Es gibt an allen Teilen auch Körnungen für die Bohrungen um Leitungen einzustecken. Einige der Teile sind mir beim Bohren oder beim Einstecken der Drähte gebrochen. Ich habe deshalb die Teile mit Messing-Gußteilen modifiziert bzw. fehlende Detail komplett selbst gebaut.

Sicher wird nicht jeder mit der Bestückung des Kessels so weit gehen wie ich. Davon rate ich weniger geübten Bastlern auch ab. Er sollte sich reduzieren und nur die nötigsten Leitungen verlegen. Der Frust wird sonst vielleicht zu groß.

Die beiden Einfüllstutzen vorne neben der Rauchkammer sind selbst gefertigte Drehteile. Der innere Kohlekasten, hinten auf der Heizerseite, wurde aus Polystyrol gebaut. Seine Abmessungen sind aus dem Plan entnommen. Bremshebel und Umlenkhebel entsprechen nicht ganz dem Original. Ich habe es mir einfach gemacht und entsprechende Teile aus meinem Gußteileprogramm genommen – wie gesagt viel Phantasie ist immer wieder gefragt.

Ich könnte jetzt noch viele Hinweise zum meinem Bau der Inneneinrichtung geben, das würde aber den Baubericht sprengen. Vielleicht noch diese Info– für den Bau der Inneneirichtung habe ich 2 Wochen benötigt, das sind 25 bis 30 Stunden echte Arbeitszeit.

Nun viel Spaß beim Anschauen der Bilder. Ich werde mich nächste Woche an die Montage des Daches machen. Dann ist auch das Ende der Bauarbeiten in Sicht. Ein besonderes Thema wird noch die Lackierung werden.

Grüße aus VAI
Armin.

























GMWE Offline




Beiträge: 162

13.02.2022 09:27
#35 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Zitat von Armin-Hagen Berberich im Beitrag #34
Sicher wird nicht jeder mit der Bestückung des Kessels so weit gehen wie ich.

Aber wo ist das Wasserstandsglas zwischen den schon angebrachten 3-Wegehähnen? Unverzeihlicher Eklat!

Da hast Du ja einen schönen Rohrverhau angebracht. Sieht aber sehr realistisch aus und war
ganz sicher eine elende Fummelei. Die herausnehmbare Inneneinrichtung ist ganz sicher eine
gute Idee und vereinfacht das Handling.

Danke fürs Zeigen.

Gruß, Peter


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 452

13.02.2022 09:47
#36 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

guten Morgen Peter,

nein, nein, daran habe ich schon gedacht. Es sollte aber eine Überraschung beim fertigen Modell sein. In einem 1mm Glasröhrchen kann man digital gesteuert den Wasserstand einstellen. Das wäre es oder?
Spaß beiseite, von meinem Freund Ulli habe ich schon ein kurzes Stück 1,2 mm Plexiglasstange bekommen. Dies werde ich jedoch erst nach der Lackierung einbauen.

sonnige Sonntagsgrüße aus VAI
Armin.


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 452

19.02.2022 23:36
#37 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Bericht 7: ein letzter Blick ..... auf Messing

Das Modell ist fix und fertig montiert und kann nun lackiert werden. Noch ein paar schnelle Fotos mit den allerletzten Details und dann wird alles wieder in Einzelteile zerlegt. Die Steuerung wurde bereits abgenommen.

Was wurde noch alles ergänzt? Es fehlten noch die Schleifer für den Kontakt mit den Rädern. Dieses Mal konnte ich nicht wie gewohnt Bronceblechstreifen einbauen, da zwischen den Rahmenblechen und den Rädern nicht genügend Freiraum ist. Als Alternative boten sich 0,5mm Broncedrähte an, die auf die Pertinax-Platte gelötetsind. Eigentlich gefallen mir Federdrähte nicht, es gab jedoch keine funktionssichere Alternative.

Dann mußte noch das Dach aufgebaut werden. Mit dem vorgebogenen Blech des Bausatzes wurde ich nicht glücklich. Die Aussparungen für den Dachaufsatz und den Schornstein sind bereits geätzt. Dies war vermutlich auch der Grund, daß die Wölbung nicht gleichmäßig geformt war und nicht paßte. Das Dachblech habe ich ohne die Durchbrüche neu geschnitten und gebogen. Erst dann wurden die Öffnungen eingearbeitet. Nun konnten die Spanten angelötet werden. Neben dem Dachaufbau ergänzen die Pfeife und die Glocke aus meinen Bauteileprogramm die Dachbestückung. Als Funkenfänger enthält der Bausatz Ätzteile, die gebogen und zusammengelötet werden müssen. Das Resultat war nicht zufriedenstellend, deshalb habe ich ein kleines Drehteil gefertigt, das bei der Endmontage in den Schornstein eingesteckt werden kann. Das Funkengitter ist auf den Fotos noch nicht befestigt.

Schließlich waren noch die letzten Details an den Stirnseiten zu montieren. Die Vorderseite ist relativ einfach. Auch hier konnte ich auf mein Bauteileprogramm zurückgreifen. Der Saugluft-Bremsschlauch und der Anschluß für die Dampfheizung konnten fast an der Stelle des Vorbilds angesetzt werden und engen die seitliche Bewegung der Kupplung nicht ein. Die Laternen werden wie beim Vorbild in Halter eingesteckt. Sie sind noch nicht befestigt, da sie nach der Lackierung zuerst noch mit smd LEDs ausgestattet und verkabelt werden müssen.

Die Detaillierung der Kohlekastenrückwand war etwas aufwendiger. Alle Teile mußten an die schräge Rückwand angepaßt werden. Der Saugluftbremsschlauch konnte nicht wie beim Original in der Mitte angeordnet werde, da die Kupplung sonst nicht mehr bedient werden kann. Dieser Kompromiß ist zu verschmerzen.

Wie schon kurz angesprochen verwende ich meine Messing Kupplungen mit RAST-Bügel. Da die Fahrzeuge der Plettenberger Kleinbahn große rechteckige Pufferteller hatten, mußten die Gußteile entsprechend modifiziert werden. Dazu wurden die runden Pufferteller bis zu den Befestigungswinkeln verkleinert und anschließend konnten die rechteckigen Ätzteil aufgelötet werden.

Jetzt ein letzter Blick auf das Messing-Modell, sobald das Wetter mitspielt wird lackiert.

Grüße aus VAI
Armin.












GMWE Offline




Beiträge: 162

20.02.2022 08:14
#38 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Hallo Armin,

Zitat von Armin-Hagen Berberich im Beitrag #37
Eigentlich gefallen mir Federdrähte nicht,
es gab jedoch keine funktionssichere Alternative.

Pilzkontakte wären noch eine Möglichkeit gewesen, wenn der Platz dafür ausgereicht
hätte.
Und wieder ein gutes Beispiel für deine akribische Arbeitsweise:
99 von 100 Modellbauern hätten die Federbronzedrähte mit einem kleinen Zinn-Blupp
an die Bodenplatte angelötet. Armin nimmt dafür extra je 2 Laschen, damit es trotz
Lötung wie angeschraubt aussieht.
Auch die zusätzlichen schrägen Stützen an den Aufstiegen sind eine gute Idee. Sie
tragen ganz wesentlich dazu bei, daß beim späteren Betrieb die Patschhändchen
keinen Schaden anrichten.
Insgesamt ist deine Plettenberger ein vorzeigbares Modell geworden, dem ich nur noch
gute Fahreigenschaften wünschen kann.
Ein "farbiges" Abschlußbild wird sicher noch kommen, oder?

Gruß, Peter


Chief Online




Beiträge: 286

20.02.2022 08:37
#39 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Moin Peter,
Du führst genau die Dinge an Armins Werk auf, die mir auch sofort aufgefallen sind. Das ist wieder einmal herausragender Modellbau, bis ins Kleinste geplant und absolut sauber ausgeführt. Herzlichen Dank Armin, das Du Uns wieder mal den Sonntag mit Deiner Arbeit trotz grauem Himmel zu einem schönen Tag werden lässt.
Bis denne und PX Ludwig


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 452

20.02.2022 09:01
#40 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

guten Morgen Ihr beiden Sonntag-Frühaufsteher,

die diagonale Stütze an den Leitern ist nicht auf meiner Miste gewachsen. Schon beim Umbau meiner MINEX Dampflokomotive habe ich beim Vorbild gesehen, daß diese Traverse angebaut ist. Bei der Plettenberger Nr.5.2 sieht man eigentlich nur auf dem Werksfoto (Bericht2), daß es eine Traverse gab. Auf den anderen Fotos ist sie nur zu erkennen, wenn man weiß, daß sie vorhanden ist. Was beim Original der Tauglichkeit dient, das nützt auch beim Modell. Schaut einmal wieviele MINEX Dampfer mit abgebrochener Leiter angeboten werden.

Die Schellen an den Radschleifern dienen nicht nur der Optik. Da die Lötstelle ständig unter seitlichen Druck steht, möchte ich vermeiden, daß eines Tages die Lötstelle bricht und der Draht auf der Schiene liegt.

Peter, selbstverständlich werde ich einen Bericht zu der fertig lackierten Lokomotive schreiben. Bei den Fotos muß ich auch auf bessere Belichtung warten. Ihr habt sicher gemaerkt, daß die Fotos des 7. Berichts ziemlich grießeln. Die habe ich gestern Abend auf der Werkbank mit der Tischleuchte gemacht. Für eine kurzes Filmchen suche ich noch nach einer Auslaufstrecke, da meine zwei Module langsam allen bekannt sind. Bis jetzt hat das Modell nur analoge Testfahrten hinter sich gebracht, die waren alle tadellos. Ich bin gespannt, was ich nach dem Einbau des Decoders nachregulieren muß.

Grüße aus VAI
Armin.


V8maschine Online




Beiträge: 345

20.02.2022 09:11
#41 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Mir fiel die Befestigung der Schleifer auch sofort ins Auge, obwohl die etwas feucht waren weil ich mir die Frage gestellt habe...warum kannst du nicht sowas bauen. Und damit meine ich die gesamte Lok.
Das ist schon Modellbau auf sehr hohem Niveau.
Vielen Dank, dass du uns bei der Entstehung teilhaben lässt.

Gruß Ingo


rofra Online




Beiträge: 1.251

20.02.2022 09:24
#42 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Zitat
Mir viel die Befestigung der Schleifer auch sofort ins Auge, obwohl die etwas feucht waren weil ich mir die Frage gestellt habe...warum kannst du nicht sowas bauen.

Ick glaube ich würde da noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, selbst wenn ich das Können hätte, würde mir hier einfach die Muße fehlen, hier so geradlinig vorzugehen (es sind ja nicht nur Schleifer und die Leiter, wenn man sich hier Zeit nimmt, kann man extrem viel Entdecken und immer wieder in einen meiner Grundsätze, Kleinigkeiten machen das Leben aus, bestätigt werden. In dem Fall sind die wohl, die Detailfülle und -ausführung. Ich ziehe hier immer wieder auf div. Ebenen den Hut, den ich trage, seit dem die Haare vom Kopf wandern.

~ from prussia with love ~

der franke, der robert


Ludwig Offline



Beiträge: 4

20.02.2022 10:41
#43 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Moin Armin,
Du hast diese vielen Kleinigkeiten gesehen und ins Modell umgesetzt, sowas macht excellenten Modellbau aus und bedeutet für mich und bestimmt Einige hier im Forum immer wieder aufs Neue Inspiration und auch Ansporn. Danke dafür.

Bis denne und PX Ludwig


Peter.R. Offline



Beiträge: 23

20.02.2022 18:28
#44 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Hallo Armin,

warum bin ich nicht überrascht? Ganz einfach, Du hast die Latte inzwischen so hoch gelegt, dass nur wenige von uns sie überspringen können.

Ich bin schon auf die finalen Bilder gespannt.

Grüße aus KI nach VAI

Peter


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 452

02.04.2022 11:16
#45 RE: Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild Antworten

Bericht 8: Finale

In den beiden letzten Wochen hat das Frühlingswetter mitgespielt. An den Nachmittagen waren die Temperaturen so, daß ich das Modell im Freien sandstrahlen und lackieren konnte. Das war noch einmal eine aufwendige Prozedur. Zwischen den verschiedenen Farbtönen mußten immer wieder entsprechende Partien abgeklebt werden. Ich verwende dazu Tesa Malerkrepp Rot und Gelb. Diese Bänder sind sehr dünn und kleben nicht, sie haften. Das macht sich beim Abziehen bemerkbar. Die Gefahr, daß frischer Lack haften bleibt wird minimiert. Hinzu kommt, daß sich diese Bänder mit einer scharfen Klinge exakt schneiden lassen und scharfe Trennkanten beim Lackieren entstehen.

Hier die verwendeten RAL Farbentöne.
Kasten außen mit Wasserkasten 6007
Kasten innen/unten 7022
Kasten innen/oben 7032
Pufferbohlen und 7Tx8012 und 5Tx 3003 gemischt
Wasserkasten Innenwand
Dach außen 7022
Dach innen 1013
Dachaufsatz Wände 6007
FG Komplett mit Räder 7Tx8012 und 5Tx 3003 gemischt
Kessel komplett und 9005
Innenboden Blech

Als Klarlack verwende ich seit Jahren Nitro Seidenmattlack von Clou. Damit werden auch mit Humbrol Farben abgesetzte Bauteile grifffest.

An dieser Stelle noch ein der Hinweis zur farblichen Behandlung der Steuerung. Sie wurde nur Sand gestrahlt und anschließend mit Clou Seidenmattlack lackiert. Dadurch erhält das Neusilberblech diesen stumpfen hellgrauen Ton. Kupfer- und Messingniete bleiben ebenfalls blank.

Die Henschel Fabrikschilder und die Schildchen des Patentgebers des Heißdampfüberhitzers W.Schmidt sind Naßschieber aus eigener Produktion und wurden auf die zuvor aufgelöteten Blättchen platziert. Die Loknummern sind eine geätzte „5“, die ebenfalls aufgelötet ist und nach der Lackierung blank geschliffen wurde. Auch hier ein schon öfter beschriebener Hinweis: alle Naßschieber-Beschriftungen werden bei mir noch mit einem zweiten leeren Film abgedeckt. Erst dann kommt der Klarlack. Dadurch werden die Beschriftungen absolut grifffest, selbst an Stellen wie hier, an denen die Lokomotive immer angefaßt wird.

In die Lokomotivlaternen habe ich smd LEDs eingebaut. Dazu wurden in die Rückwand der Laterne und die Wand des Wagenkastens jeweils zwei Bohrungen gesetzt um dünne Isolierschläuche in das Innere zu ziehen. In diese Isolierungen habe ich dann die feinen Litzen eingefädelt. Jede Seite ist mit einem 10K Widerstand abgesichert. Um die Leuchtstärke und den Farbton der LEDs zu reduzieren wurden sie mit weißem Lack überdeckt.

Nun konnte die Endmontage erfolgen. Schwierigkeiten gab es dabei nicht. Das Gehäuse wurde auf das Fahrgestell geschraubt. Nachdem die Stromabnahme, der Motoranschluß und die Litzen der Beleuchtung mit dem 8-poligen Adapter für den Decoder verbunden waren, konnte die Inneneinrichtung eingebaut werden. Natürlich gab es an ein paar Ecken kleine Lackabplatzungen. Die wurden abgetupft und weiter ging es. Der ESU 4 Decoder wurde über die Rauchkammertüre eingefädelt und fand im Kessel seinen Platz. Die Werkseinstellung des Decoders hat für den Faulhaber Getriebemotor genau gepaßt, das hat Gott sei Dank die Zeit zur Anpassung der CVs eingespart. Zum Schluß wurde das Dach aufgesetzt und an den Stirnwänden jeweils mit einer 0,5 mm Niet gesichert.

Ach ja, die Plettenberger Lokomotiven wurden damals mit Preßkohlen geheizt. Es gibt ein paar Fotos, auf denen erkennt man, daß die Briketts auch auf dem Kohlekasten gestapelt wurden. Das mußte natürlich auch im Modell nachgebildet werden.

Die Kupplungen mit dem RAST-Bügel kommen aus meinem Messing-Bauteileprogramm. Sie sind gefedert und seitenbeweglich gelagert um engste Radien befahren zu können. Der runde Pufferteller des Gußteils wurde abgenommen und dafür eine rechteckige Pufferplatte aufgelötet um dem Vorbild zu entsprechen.

Apropos Zeit, der Zeitaufwand für den Bau des Modells betrug 130 bis 150 Stunden reine Arbeitszeit. Hinzu kommt noch der Aufwand für die vielen Fotos, deren Bearbeitung und die Berichte hier im Forum. Dafür habe ich mindestens noch einmal 30 Stunden benötigt.

Das war wieder einmal ein Modell, das richtig Spaß gemacht hat, auch wenn sehr viel Eigeninitiative investiert werden mußte. Deshalb möchte ich mich noch einmal bei den Machern der Komponenten für dieses Modell bedanken - Uwe Ehlebracht für die Platine, Wendelin Niehnus für die Frästeile des Antriebs und Detlef Racky/Kalle Stümpfl für den 3D Druck des Kessels.

Bedanken möchte mich auch bei Wolf D. Groote. Er hat mir mit seinem Wissen und seinen Unterlagen immer wieder geholfen, wenn sich beim Betrachten der Fotos Fragen ergaben.

Nun schaut Euch die Bilder an. Vielleicht animieren Sie den Einen oder Anderen ebenfalls diese Lokomotive zu bauen und uns hier im Forum davon zu berichten.
Mein Modell hat jetzt seinen Platz in der Vitrine eingenommen und wartet neben dem PwPost Nr.11 auf weitere Wagen der Plettenberger Kleinbahn.

Grüße aus VAI
Armin.


























Zum Schluß noch ein Bild, wie es vielleicht einmal war. Der Post-Gepäckwagen entstand aus einem kleinen Gehäusebausatz von Oliver Racky der auf ein Fahrgestell aus meinen Messingbauteilen aufgesetzt wurde

Plettenberger PwPost Nr.11, ein Schnellbausatz


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