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Dieses Thema hat 73 Antworten
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 1:87 - H0e, H0m, H0f
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Große Wiese Offline



Beiträge: 36

09.04.2023 23:38
#46 RE: Die MPSB im Modell Antworten

... die letzten 3 Bilder sind natürlich nicht in der Bastelstube entstanden, sondern bei der Vorbildrecherche...



Inzwischen gingen die Arbeiten am Fahrwerk von Kö 0407 weiter:



Es waren noch einige Fräsarbeiten am Getriebeblock nötig, damit dieser in den Außenrahmen passt. Länge und Breite mussten angepasst werden, und an den Ecken wurde etwas Material abgefräst, um Platz für die Haltelaschen der Außenrahmenbleche zu gewinnen.








Das große M0.2-Stufenzahnrad musste ausgebuchst werden, weil kein exakter Rundlauf gegeben war. Dann wurden die Zähne versäubert und poliert.








Innen am Umlauf wurde noch etwas Material weggefräst, um Platz für das große Zahnrad zu schaffen. Wie man auf dem Bild sieht, geht es hier ziemlich eng zu, es sind nur wenige 1/10 mm Platz. Hier muss man exakt arbeiten, damit das Zahnrad freien Lauf hat.


So sieht die Schneckenwelle aus:



Die Kugellager haben einen Außendurchmesser von 3 mm, die Schnecken 2,8 mm. Nacharbeiten in der entsprechenden Bohrung des Getriebeblocks waren nicht nötig.




An meinen Modellen hat Gerd immer einen ganz entscheidenden Anteil:



Hier entstand eine Schwungmasse aus reinem Wolfram. Ich durfte der sehr aufwendigen Bearbeitung beiwohnen. Mit hochwertigen Drehstählen wird das sehr harte Wolfram-Rundmaterial auf das benötigte Maß von 7,9 mm Durchmesser gedreht. Mit einem sehr standfesten Bohrer wird eine 2-mm-Bohrung eingebracht. In diese Bohrung wird ein entsprechendes Rundmaterial aus Neusilber eingepresst. Nun kann die 0,99-mm-Bohrung angefertigt und aufgerieben werden.
Diese Bohrung direkt in das Wolfram-Material einzubringen, wäre sehr heikel, da die Gefahr sehr groß ist, dass der Bohrer bricht.
Doch der schwierigste Teil kommt erst jetzt! Denn das Abstechen erfordert extrem standfeste Abstechmesser, die dennoch nach einigen Zehntelmillimetern des einsteches nachgeschliffen werden müssen. Macht man das nicht, ist auch hier die Gefahr des Brechens sehr hoch.




Die nächste Stellprobe mit aufgesetzter Motorhaube sieht dann so aus:


Große Wiese Offline



Beiträge: 36

09.04.2023 23:48
#47 RE: Die MPSB im Modell Antworten

...und auch die Arbeiten an der Hilax gingen weiter:



Die für diese Lok typische Kesselstütze wurde angefertigt. Der sehr anschauliche Bericht über die Aufarbeitung der Jung Hilax 8293 ist gerade bei der Nachbildung solcher Details eine große Hilfe!



Weiterhin wurde eine neue Kesseltür angefertigt:



Hier ist auch gut zu sehen, wie sich der Kessel auf das entsprechende Halteblech stützt.



Die anschließende Stellprobe vor dem Foto der Originalmaschine ist Ansporn genug für den Weiterbau...


GMWE Offline




Beiträge: 159

10.04.2023 06:27
#48 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Zitat von Große Wiese im Beitrag #46
An meinen Modellen hat Gerd immer einen ganz entscheidenden Anteil:


Ich weiß, dass der Gerd schon entsprechende Erfahrungen im Umgang mit Wolfram hat,
aber dieser Antrieb ist ihm wieder besonders gelungen.
Und auch deine Hilax wird wieder ein Schmuckstück werden. Eigentlich kann man da
schon von Urmodellbau sprechen.
Viel Freude beim Fertigstellen deiner Fahrzeuge!

Gruß, Peter

https://web.archive.org/web/201708091505...gmwe-online.de/
(Auf die 3 waagerechten Striche links oben klicken - da erscheint der Inhalt meiner ehemaligen Web-site)


Armin-Hagen Berberich Offline




Beiträge: 427

10.04.2023 08:16
#49 RE: Die MPSB im Modell Antworten

guten Morgen Guido,

nicht nur Deine wunderbaren Landschaftsfotos am Beginn Deiner Beiträge faszinieren mich. Was Du jetzt mit Deinem Fahrzeugbau zeigst ist einfach erste Sahne. Wenn ich bedenke, daß das alles nur halb so groß ist wie bei 0e, dann bekomme ich schon beim Anschauen Perlen auf der Stirn.

Grüße aus VAI
Armin.

Zusammenstellung von Bauberichten


Große Wiese Offline



Beiträge: 36

24.05.2023 16:20
#50 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Das folgende Bild verdeutlicht die Stromabnahme am Fahrwerk der Kö 0407:



Die Schleifer bestehen aus Bronzeblechstreifen mit den Maßen 0,7 mm x 0,1 mm. Im Bereich der Spurkränze wurden breitere Bronzeblechplättchen aufgelötet. Die Stromabnehmer wurden auf Leiterplattenmaterial gelötet und zur besseren Haltbarkeit verstiftet. Hinter den Radsätzen ist hauchdünne Isolierfolie aufgeklebt worden.
In den Fahrwerksblock habe ich 0,8 mm Bohrungen senkrecht eingebracht, darin befindet sich 0,8 mm Isolierschlauch. Über 0,3 mm Bronzedraht wird der Strom zu den Litzen am Motor geführt.





Der Rahmen wird von unten durch 2 M0.6-Schrauben im vorderen Bereich und hinten durch eine M1.0-Senkkopfschraube befestigt:



An allen Zahnrädern und an der Bohrung für die Schneckenwelle waren recht umfangreiche Nacharbeiten erforderlich. Nun läuft die Gmeinder aber recht gut.






Am Rahmen der Hilax wurde inzwischen der selbstgefertigte Steuerungsträger angebracht:



Der Schwingenhalter ist mittels Fräse und Feile aus Vierkantrohr entstanden. Die Schwinge wird später durch einen in die Buchse eingepressten Bolzen gehalten.


GMWE Offline




Beiträge: 159

24.05.2023 17:51
#51 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Hallo Guido,

angesichts deiner filigranen Stromabnehmer ist mir die Frage in den Sinn
gekommen, wie du bei den 2-Achsern und in diesen "Größenordnungen" eigentlich
so etwas wie eine Allradauflage realisierst, denn 2-Achser sind ja bekanntlich
für den Kontaktabriss zur Schiene sehr anfällig. Etwas Spiel in den Lagern?

Gruß, Peter

https://web.archive.org/web/201708091505...gmwe-online.de/


Große Wiese Offline



Beiträge: 36

25.05.2023 13:54
#52 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Die Achsen haben nur minimales Spiel in den Buchsen. Eine Allradauflage, wie zum Beispiel eine Pendelachse, habe ich nicht realisiert. Bei der Gmeinder und auch bei der 2-achsigen Ns2h mit Technomodell-Fahrwerk gibt es keine Probleme bei der Stromabnahme, auch nicht bei Langsamfahrten über die Weichen.
Selbst der doch recht heftige Schienenstoß zwischen meinen Modulen (hier habe ich nicht sauber gearbeitet) wird von den kleinen 2-achsigen Loks gut überfahren. Sicher ist es immer von Vorteil, Räder und Schienen sauber zu halten.

Ich bin auch gespannt, wie die HILAX laufen wird, wenn die Stromaufnahme fertig gestellt ist. Hier wäre es prinzipiell möglich, eine Pendelachse einzubauen bzw. die Räder des Tenders mit Stromabnehmern zu versehen...


MPSB_Thomas Offline



Beiträge: 10

27.05.2023 11:39
#53 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Hallo Guido,

saubere Arbeiten.

Zitat von Große Wiese im Beitrag #52


Ich bin auch gespannt, wie die HILAX laufen wird, wenn die Stromaufnahme fertig gestellt ist. Hier wäre es prinzipiell möglich, eine Pendelachse einzubauen bzw. die Räder des Tenders mit Stromabnehmern zu versehen...


Denn Tender zur Stromabnahme mit heranzuziehen kann ich nur empfehlen. Eine Pendelachse halte ich dann für überflüssig.


Große Wiese Offline



Beiträge: 36

26.06.2023 17:56
#54 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Ich möchte hiermit die kleine Illustration über den Bau der Kö 0407 zum Abschluss bringen. Zunächst 2 Bilder vom Oberteil vor dem sandstrahlen:


Das Führerhaus mit allen Details, die Türen sind geöffnet dargestellt, die beim Vorbild doch recht massiven Fensterrahmen wurden aus 0,4mm-Neusilberdraht gefertigt, welcher in Form gebogen, verlötet und dann so verschliffen wurde, das ein halbrunder Querschnitt entstand



Die Vorderseite der Motorhaube:







Weil es auch bei dieser Maschine so schön aussieht, hier 2 Bilder nach dem sandstrahlen:





Die Sitzkiste hinten besteht aus Wolfram-Kupfer für zusätzliches Gewicht, zudem ist ein M1.0-Gewinde eingeschnitten für die Aufnahme der Befestigungsschraube. Man sieht zudem ein Langloch, um das Puffergewicht etwas nach oben zu versetzen.





Nach der doch recht aufwendigen Endfertigung sieht die Gmeinder nun so aus:





Die Ätzschilder sind Wunschanfertigungen eines bekannten Herstellers für Lokbeschriftungen. Die Anschriften für "Kö 0407" wurden aus vorhandenen Naßschiebebildern zusammengestückelt. Die Radscheiben wurden außen mit Pariser Oxyd geschwärzt. Kennt jemand hierfür eine Bezugsquelle, wenn man kein Firmenkunde ist? Dann bitte ich um eine P.N.!!!!!!!!



Wer nun meint, bei mir würde beim Bau einer solchen Lok immer alles auf Anhieb gelingen, der irrt gewaltig! Die Lok ist mir zweimal runtergefallen, einmal vor und einmal nach dem lackieren. zudem wollte der Klarlack auf Wasserbasis zuerst partout nicht trocknen, vielleicht ist das der derzeit recht hohen Luftfeuchtigkeit geschuldet.
Abschließend sind noch die Verglasung sowie ein Lokführer zu ergänzen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Montage mit Hilfe dieses Teilesatzes durchaus als anspruchsvoll zu bezeichnen ist. Aber die Qualität der einzelnen Teile ist sehr gut, so dass ich so schnell wie noch nie eine fertige MPSB-Lok auf die Gleise stellen konnte.

Nun laufen die Vorbereitungen für die große Fotosession in der Großen Wiese...


Burghard Offline



Beiträge: 160

26.06.2023 18:15
#55 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Grüß Dich Guido!

Ich bin mal wieder schwer begeistert von deinem Schaffen. Ein wunderschönes Maschinchen!

Viele Grüße,
Burghard

"Glaube nicht alles was Du denkst"


rofra Offline




Beiträge: 1.171

26.06.2023 18:23
#56 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Und wunderschöne Bilder!

Weiß jemand was, das im Vorbild für Lampen waren? Vom Hersteller sind die auf keinen Fall, wirklich "Einheitlich" (im Sinne der preuß. (egal ob alt und groß oder "neu"), DR (>1920) oder DR (>1949) wo die Lampen ja recht Einheitlich waren) scheinen die mir nicht. Sieht aber gut aus.

~ from prussia with love ~

der franke, der robert


MPSB_Thomas Offline



Beiträge: 10

26.06.2023 22:42
#57 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Hallo Guido,

schaut gut aus die 0407. Wieso die Farbe auf Wasserbasis nicht recht trocknen wollte weiß ich auch nicht so recht. Hatte schon mal mich damit versucht. War damit auch nicht zufrieden. Daher bleibe ich bei den bewährten "bösen" Farben.

Gruß, Thomas


Große Wiese Offline



Beiträge: 36

09.07.2023 12:04
#58 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Das wechselhafte Wetter Anfang Juli ließ nicht viel Zeit, um die Module in der Großen Wiese aufzustellen. Als sich nach einem Regenschauer die Sonne für etwa 1 Stunde zeigte, habe ich es dennoch gewagt, die Kö 0407 mit 2 Fakultativwagen auf das Gleis zu stellen und in der kurzen Zeit ein paar Fotos zu machen.


Derartige Züge sollen außerhalb der Erntemonate zwischen Jarmen/ Nord und Schmarsow gefahren sein. Im Hintergrund sieht man das dunkle Wolkenband, welches gerade vorübergezogen war.






Hier fährt die Kö 0407 mit dem kurzen Zug in den Bahnhof Ferdinandshof ein...






...wo 99 3351 am Lokschuppen steht.






Es kündigte sich bereits der nächste Regenschauer an, weshalb die kurze und diesmal recht aufregende Fotografie schon wieder beendet werden musste.

Auf die Frage, woher die Lampen der Kö 0407 stammen, weiß ich auch keine Antwort. In jedem Fall sind sie deutlich kleiner, als die an anderen Lokomotiven verwendeten Einheits-laternen. Bezüglich der Stromaufnahme des Modells kann ich noch ergänzen, dass bei all meinen Modellen die Stromabnehmer von oben auf die Spurkränze der Radsätze drücken. Dadurch ist eine leichte Abfederung der Räder gewährleistet, was zu einer recht günstigen Kontaktaufnahme führt und auch 2-achsige Modelle problemlos den Herzstückbereich der Weichen durchfahren lassen.


Burghard Offline



Beiträge: 160

09.07.2023 14:45
#59 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Grüß Dich Guido!
Vielen Dank für die schönen Bilder. Ein besseren Ort für die Aufnahmen gibt es wohl nicht.
Beim letzten Foto gefallen mir die scheinbar schlecht verlegten Gleise. Ein toller Effekt.

Viele Grüße,
Burghard

"Glaube nicht alles was Du denkst"


Große Wiese Offline



Beiträge: 36

27.10.2023 13:38
#60 RE: Die MPSB im Modell Antworten

Die Arbeiten an der MPSB-Hilax gingen inzwischen weiter. In der Fräsmaschine wurden Teile für die Zylinder hergestellt:





Der Grundkörper für die Zylinder entstand aus Messing-Vierkantprofil. In die Plättchen sind Nuten eingefräst, mit deren Hilfe sich die Neigung der Zylinder darstellen lässt.




Hier sind die Plättchen zur Probe in den Rahmen gesteckt:





Ein Messing-L-Profil, ebenfalls im Neigungswinkel der Zylinder abgesägt, wurde mit den Plättchen verstiftet.




Und so sieht der von allen Seiten fertig bearbeitete Grundkörper aus:





Bei all diesen Arbeiten hilft die Dokumentation über die Aufarbeitung der Hilax 8293 sehr!






Weiterhin hat ein neues Bauprojekt begonnen: die O&K LD2 als Feldbahnlok der Ostdeutschen Torfwerke, Friedländer Große Wiese:





Grundlage für das Modell bildet eine entsprechende 3D-Zeichnung eines Anbieters von Feldbahnmodellen im Maßstab 1:43,5. Von dieser Zeichnung wurde ein Wachsplot-Urmodell erstellt, welches wiederum die Grundlage für einen Abguss aus Messing bildete.

Die erhaltenen Messing-Gussteile sahen dann so aus:





Mit Hilfe von feinsten Feilen und ebenso feinen Schleifkörpern waren sehr umfangreiche Nacharbeiten erforderlich. Diese diffizilen Arbeiten haben sich meiner Meinung nach gelohnt, denn nach dem versäubern kamen Teile zum Vorschein, die in ihrem Detaillierungsgrad sicher ihres Gleichen suchen:







Die abgebildeten Teile wurden zur ersten Veranschaulichung sandgestrahlt, man sieht noch einige Bereiche, die mitunter etwas Nacharbeit erfordern. Und natürlich soll hier kein Standmodell entstehen, die LD2 soll aus eigener Kraft fahren! 😉


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