Nachdem der Gleisplan, so sparsam wie er ist, grundlgend liegt und mit den Dingler Wagen die ersten Tests im "echten" Eisenbahnbetrieb (also jenseits von Feldbahn), die so eigentlich nicht vorgesehen waren, gemacht werden konnten, ging es an den letzten Abenden an den funktionellen Feinschliff. Zum einen bekam die Segmentdrehscheibe einen Riegelmechenismus um sie an am jeweils anliegenden Gleisstrang zu fixieren, zum anderen kamen einige Anpassungen an meiner Lieblingsweiche (das ist ein Mistding ein Verdammtes) dazu. Wie angesprochen wurden die Kupplungen etwas modifiziert (immer noch eine Zwischenlösung) und außerdem an Lok (jetzt ca. 275g) und kleinen G Wagen (jetzt ca. 110g) etwas Gewicht hinzugefügt.
Im Zuge der Rangierfahrten haben sich die Vorteile (subjektiv) des Maßstabs nochmal stark herausgestellt. Bisher war der Unterschied zu 0f bzw. 0e Modellen primär die Größe. Das metallische rumpeln und - sogar bessere - Fahreigenschaften boten meine Ns2f und meine Heigl MPSB Wagen und das bei einem wesentlich angenehmeren Platzverbrauch. Das betrifft weniger die Fahrzeuge, als das drumrum, sodass hier auf ein Diorama mit 3m Länge, zumindest ein kleiner Bahnhof passen würde.
Das sich die feldbahnigen Geschichten in 1f wesentlich besser anfühlen, als in 1:45 hatte ich bereits erwähnt. Das die Lok gerade in Anbetracht des Preises ihre Stärken hat ebenfalls. Mit meinen Eigenbauten zeigte sich, dass gerade der Selbstbau nochmal spaßiger und vor allen dingen Variantenreicher möglich ist. Ein wahrer game changer waren jetzt aber die Dingler Wagen. Mit ca. 500g Gewicht und diesem knaller feature
ermöglichen sie eine Art von Modellbahn die ich mir für Spur 0 auf Schmalspurgleisen immer gewünscht hatte, aber bisher nur in Normalspurmodellen verwirklicht gesehen habe. Die Mischung aus Fahrzeuggewicht und Federung verleihen den Fahrzeugen eine ganz spezielle Laufkultur, die besonders auf ausgefahrenen Schmalspurgleisen doppelt reizvoll ist. Tatsächlich hat sich herausgestellt, dass mir meine ZL105 und ein Wagen völlig ausreichen :D Beide rumpeln im Zusammenspiel einfach erstaunlich vorbildnah über die Gleise. Ein kleines Rangierspiel nach brittischen Vorbild wird auf der Basis extrem interessant (z. B. https://www.youtube.com/watch?v=qtByRNJfwB0) aber noch gibt es am jetzigen Projekt noch einiges zu tun und geht am Ende auch schon sehr in die Richtung (Die 3 Dioramen entstanden mit diesen Anlagen im Hinterkopf).
Die Kupplungen bekamen erstmals Kuppelketten mit einem Element in Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Ein entspr. dreieckiges Kettenglied zu biegen, dass 1. nicht zu spitz und 2. noch den gewünschten Effekt mitbringt hat sich über die letzten Jahre als garnicht so einfach herausgestellt. Hier wird es mal Zeit für ein Urmodell.
Wie bereits angeschnitten, zeigt sich hier der von mir gewählte Oberbau von 2 Seiten. Die Gleisprofile könnten generell größer gewählt werden, müssten aber nicht. Der Gesamteindruck der Code 83 Gleise ist angenehm leicht, was mir ausgesprochen gut gefällt. Problematisch bleiben die Feldbahnweichen und Ausgleichskurven. Ich hatte mich hier für die händisch zu stellende Variante entschieden. Das Herzstück wird über die Weichenzungen polarisiert, welche nur über den Weichenstellhebel bzw. den widerstand im Stellmechanismus an die Gleise gedrückt werden. Ein System was bei brünierten Gleisen und den recht schweren Fahrzeugen nur bedingt funktioniert. Dazu kommen die viel zu engen Radien, die mit den MPSB Wagen überhaupt nicht mehr passen. Beides aber lösbar. Die Feldweichen dürften mit "externem" Stellmechanismus samt Herzstückpolarisierung wesentlich betriebssicherer sein (kann man so bestellen, habe ich habe mich aktiv und aus freien Stücken dagegen entschieden :D ).
Anbei nochmal ein Nachtrag zum Thema Loren, wenn ich schon mal am Nahaufnahmen machen bin:
Die Mulde im geschlossenen fixierten Zustand
Der Verschluss wird zum Öffnen am kleinen Hebel umgelegt (gegen den Uhrzeigersinn)
Durch die Form des Verschlussdingens wird beim Umlegen der Lore zum einen der Verschlussmechanismus wieder auf die Sperrposition gesetzt zum anderen ist der die Mulde fixierende teil so geformt, dass die Mulde problemlos in den Verschluss einrasten kann. Sodass wir nach dem letzten Bild wieder oben starten.
Im geöffneten Zustand wird die Mulde nur durch die Verriegelung auf der anderen Seite und Schwerkraft am Rahmen gehalten.
Ich musste hier leider erstmal auf echtes Licht (man erkennt ja dass ich kein professioneller Lichbildner bin) warten und dann noch dran Denken, dass da ein Arbeitsauftrag offen war ;) Viel Spaß beim inspirieren lassen!
Ich finde solche Details recht interessant, erst recht wenn das ganze dann noch funktioniert. Zumal es hier vermutlich auch div. mehr oder weniger formschöne Lösungen für die Problemstellung "kippbare Mulde" gibt. Bernds letztes Modell war in dem Punkt ein guter Gedankenanstoß, allein weil Holz für mich einfach der schönere Werkstoff ist.
Gut dass die alten Römer keine 0 kannten, denn eigentlich hätte mein Lokschuppen in einem solchem "Gebäudebau 0"-Beitrag Erwähnung finden müssen. Nungut. Der erste Beitrag zum Thema ist also der Stirnwand meines zukünftigen Güterschuppens gewidmet:
ZitatAngedacht ist derzeit, dass die braune Pappe (links), sich grundlegend am oben zu sehenden Nebengebäude, des ehem. Kleinbahnhofs Demmin orientiert. Die Maße wurden etwas aufgebohrt, sodass sie den typischen Lenz Fachwerkgüterschuppen entsprechen. Diese Waren mit min 9m Seitenlänge im Regelfall länger und m. E. etwas höher. Ich habe die 6m (entspr. ca. 19cm) Seitenlänge des Originals beibehalten.
Um das Hauptgebäude auf eine stimmige Größe zu bringen, habe ich den Schuppen etwas gestaucht. Die "braune Pappe" hat jetzt eine Rahmenlänge von ca. 12cm, was nichtmal 4 Vorbildmeter entspr.. Da der Schuppen aber an ein größeres Gebäude anschließt passt das hoffentlich halbwegs. Wie man sieht habe ich heute blos eine Seite geschafft (verfugt ist auch noch nicht), der Rest der Wand sollte aber dann auf einen Rutsch gehen. Beim beizen war ich definitiv zu übermotiviert. Nicht nur dass ich das Bürsten (also aufrauhen/altern mit Bürste und Klinge) vergessen hab, zu dunkel ist es auch wieder. Ich hatte drüber nach gedacht, hier mal die Balken zu bemalen. Schauen wir mal.
Der Schuppen wird ein Relief, hat also etwas Tiefe, so dass ich mich hier gleich mal am Dachbau probieren kann. Eine kleine Laderampe und Schiebetür sollten, das ganze zusammen mit einer Seitenwand dann schon vervollständigen. Eine Lampe an bzw. über der Tür wäre auch nicht schlecht. (Auf dem Bild ist alles provisorisch positioniert und ruht auf dem schon unter dem Lokschuppen genutzten Dummyfundamenten aus Riesenpflastersteinen (vmtl. 1:22,5)). Verbaut wurden diesmal mehrere rote Formziegel in 2 verschiedenen Rottönen (gut durchgeschüttelt, auch um die Steine etwas abzurunden und zu entgraten). Mal schauen wie das ganze dann nach dem Verfugen aussieht.
Beim Häuptgebäude bin ich noch unentschlossen, ob ich hier auch Mauern werde oder aus Zeit- und Aufwandgründen zumindest teilweise verputze.
/edit: was immer ich gestern Abend da auch gemessen hab, ist mit Vorsicht zu genießen... genaue Maße folgen in Teil II (ich baue hier nach einer Skizze die etwas älter ist und verlasse mich auf Selbige. Nach 6h meditativen Ziegel legen ist die Welt eine andere :D )
Um die Wirkung meiner Idee etwas besser einschätzen zu können, habe ich trotz Materialmangels, einen Testaufbau aus Balsaholz für meine Verladerampe gebastelt. Für den ersten Versuch habe ich die Höhe ganz gut getroffen. Das gute Stück ist aus vier 8mm Brettern (was ca. einem Vorbildmeter Tiefe entspricht) gebaut und entspr. in ihrer Länge, grob geschätzt inkl. Treppen, einer leicht verkürzten Schuppenlänge. Ich weiß nicht nicht ob die Konstruktion so bleibt. Ein anderes Holz wäre mir hier lieber aber generell könnte ich hier auch die fehlenden Teile ergänzen (Treppenstufen, weitere Stützbalken) und diese Konstruktion nutzen.
Der nette Herr steht hier mit einem Fuß auf der Rampe, mit dem anderen auf dem Wagenboden. Wobei der Abstand Rampe - Wagen mir noch zu gering ist. Insgesamt eine kleine Bastelei aus der Kategorie, nicht schön aber selten und funktionieren tuts halt auch irgendwie.
Hallo Robert, von der Größe her passen die Stegbretter ganz gut zu den Gefachebalken, wirken evtl etwas zu glatt zu den wilden Maurerarbeiten. Aber ich finde es gut die Gefache weiter auszumauern, statt sie zu verputzen.
Nicht nur das, ich bin generell mit meinen "Texturen" etwas unzufrieden (gilt für Stein und Holz; in 1:45 war zumindest das Holz einfacher, finde ich :/ ). Tatsächlich bin ich hier sogar mit der Drahbürste rüber, das 2mm Balsaholz war hier nur zu dünn, viel mehr ging nicht ohne dass sich die Bretter komplett auflösen. Die Stärke an sich schien mir aber passend (ca. 70mm sollten eine recht stabile Bohle sein).
Ein paar Ausfransungen und abgesplitterte Stellen wäre hier noch drin gewesen (bzw. waren sogar und wurden gekonnt kaschiert) aber so ganz glücklich bin ich mit meiner Materialwahl hier eh nicht (Beize, Holz). Vieles bleibt trotz einiger Erfahrung halt try and error (und manchmal baut man auch einfach so Mist oder scheitert am Mangel.).
Insgesamt bleibt es aber ein sehr spaßiges und beeindruckendes Projekt (es ist alles so groß und rumpelt!).
das ist ein Grund, warum Originalmaterial (hier Holz) eben nicht immer mit Originalmaterial dargestellt werden kann. Ich würde an Deiner Stelle jetzt Kunststoffplatten (Streifen) verwenden. Das Material ist hart genug, um mit Drahtbürste oder ähnlichem eine Maserung darzustellen. Astlöcher, ausgebrochene Kanten und Ecken lassen sich sehr gut mit Messern einbringen. Gerade Kanten mit Feilen oder/und Schmirgelleinen brechen und krumm machen. Die Farbgebung ist meines Erachtens auch einfacher, weil Du festlegen kannst, welchen Grad der Verwitterung oder Verrottung Du darstellen möchtest. Echtes Holz hat nur selten die maßstabsgerechte Maserung und Farbe.
Nur mal so als Anregung.
Gruß Klaus
Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber die zweite Maus bekommt den Käse!
Diesem Umstand bin ich mir durchaus bewusst. Es hat gute Gründe, warum div. Kunststoffe eine so beliebtes Arbeitsmaterial sind. Aber hier sehe ich einen Teil der - nicht immer so gut von mir gemeisterten - Herausforderungen (Astlöcher und andere "Makel" sind dabei ein sehr gutes Stichwort!). Holz (wobei man hier auch sehr nach Sorte und Einsatzzweck unterscheiden muss... kann ich aber noch nicht) hat m. E. andere Vorteile auch wenn ich mir einige Sachen erstmal verbaue ;) Gerade im Wagenbau mache ich mir das Leben sogar unnötig schwer. Ich denke mit Polysterol wäre meine Ergebnisse überzeugender und die Lernkurve steiler.
Fürs Mauern gilt ähnliches. Es gibt hier weit effektivere Methoden, die schneller, bessere Ergebnisse erzielen. Aber irgendwie fühlt sich das ganze so für mich besser an (im wahrsten sinne des Wortes. Die Haptik so einer Wand ist etwas ganz besonderes, finde ich) und hier liegt der Charme (soll nicht heißen anders kann Jeder, auf keinen Fall! Wie gesagt ich kann gerade vor den Lötkolben schwingenden Buntmetallern und Polysterolschnitzern nur immer wieder meinen Hut ziehen, allein weil man hier so extrem viel Schaffen kann.)
/edit:
Am Ende erfüllt der Schuppen auch im Rohbau seinen Zweck als Kulisse für schöne Fahrzeuge :)
ZitatSteige hoch, du roter Adler, über Sumpf und Sand Über dunkle Kiefernwälder, heil dir mein Brandenburger Land
Der Dichter dieser Zeilen war mit den Farbadjektiven etwas sparsam, wenn ich mir die Ergebnisse meiner Letzten Sandstreurunde so anschaue. Ich hatte hier Kiesbettungen - für die die keinen Schotter haben oder wollen über meine kleine Exkursion und an anderer Stelle dieses Fadens schon über meine erfahrungen mit unterschiedlichen Sandarten berichtet.
Da mir diese Stelle:
trotz aller Renaturierungsbemühungen sehr Erfolgversprechend schien, hatte ich mir bei einem zweiten Ausflug 4 Probegläser mitgenommen. Gestern habe ich die ersten beiden gebacken und mich ans Einsanden gemacht. Um heut morgen auf folgenden (naja fast) Anblick zu stoßen.
Ich habe das Lichtbild während der ersten Nacharbeit gemacht, markiert sind mit trockenem Sand nachgebesserte Stellen. Davon abgesehen, dass ich erstaunlich gut die Farbe des Korks getroffen hab, bin ich sehr überrascht wie stark hier die Farbveränderung ist. Ich hoffe der Farbkontrast zum Nachbarmodul ist nicht all zu groß, aber ich bin wenig optimistisch...
Derzeit trocknet der zweite Arbeitsgang. Neben den üblichen Ausbesserungen, habe ich noch etwas Farbvarianz reingebracht und damit die Sache hoffentlich nicht noch schlimmer gemacht :D
/edit:
Es wird schwieriger als erwartet...
Aber der ein oder andere schöne Blickwinkel findet sich bereits.
Solche Farbunterschiede kaschiere ich gern mit meinen heißgeliebten Pigmenten. Entweder als Pigmentpulver (Vallejo oder Andere) oder abgeschabt von passenden Pastellkreiden. Mit 'nem hartem Borstenpinsel eingerieben sind die erstaunlich abrieb- und griffest. Auch Übergänge oder gewollte Unregelmäßigkeiten lassen sich ganz gut erzielen.
ZitatSolche Farbunterschiede kaschiere ich gern mit meinen heißgeliebten Pigmenten. Entweder als Pigmentpulver (Vallejo oder Andere) oder abgeschabt von passenden Pastellkreide
Pigmentfarbe ist gar keine schlechte Idee. Noch eine Schicht Sand, will ich hier erst einmal vermeiden. Danke (soweit habe ich hier noch nicht weiter gedacht... ich lasse das Elend erstmal wirken).