In den letzten Tagen kam mir immer wieder, eine Abbildung eines auf dem OMEG GGw basierenden Güterzugbegleitwagens in den Sinn. Ich war mir aber unsicher wo ich das Bild gesehen hatte bzw. ob ich da nicht generell was Durcheinander bringe. Also war der Plan, dem G-Wagen einfach eine Haube für die Seilführung Aufzusetzen, ganz so wie bei den anderen Lenz-Wagen mit entspr. Einrichtungen (oder auch bei den Prignitzer Kleinbahnen).
Bei meinem morgentlichen Aktivitären stolperte ich dann über die Abbildung (die hier leider fehlt, weil unklare Rechtesituation) des Wagens. Jeweils ein gezeichneter OMEG Zug ziert die Einführungsseiten eines meiner Standardwerke zum Thema ("Die Eisenbahnen in den einst deutschen Schutzgebieten", Röhr Verlag) oben und unten. Anhand dieser Zeichnungen wurde versucht an Maße für den oben erwähnten 0f O-Wagen zu kommen. Die Grundform entspr. bei diesen Wagen etwa den bekannten Güterzugbegrleitwagen:
(Beispielbild)
Also kurz nochmal den Entwurf etwas umgeändert, Bauteilskizze angefertig und los gings. Wie immer nicht schön aber selten und könnte klappen.
Die andere Seite ist ca. 12mm tiefer und entspr. in seiner höhe dem untersten, zu sehenden Brett.
/edit:
Obwohl das ganze sehr Turmartig wirkt passt der Aufbau locker ins Lichtraumprofil, was Fahrzeughöhen von 3300 bzw. 3400mm zulässt, also 103mm bzw. 106mm im Modell. Mit Dach werde ich auf ca. 98mm (ca. 3135mm) kommen.
Manchmal kommt alles auf einen Schlag. Wie schon erwähnt, war die Suche nach Maßen für die OMEG Wagen etwas langwieriger. Die Suche nach geeigneten Nietimitationen für meine Modelle war da ähnlich langwieirig, wenn auch insgesamt ergiebiger. In meinen Augen ein essentielles Detail was aber dennoch bisher allen meinen Wagen komplett fehlte.
Zumindest in 1:45 hatte ich durch das erscheinen der hamburger Kreativplatinen einen Plan. Für 1:32 stand ich wieder am Anfang. Selber stanzen oder aus Leim formen, erschien mir immer zu müßig, weshalb ich eine geätzte Lösung wie aus der Hansestadt schon gerne gesehen hätte, noch lieber aber - weil der Maßstab es hergibt - eine mehr oder weniger funktionelle Lösung in Form von Miniaturnieten. Auch eine "abzieh"-Lösung wäre hier akzeptabel gewesen aber Erfolgreich war meine Recherche in allen Bereichen nicht (zu Groß, zu lange Schäfte).
Zumal eine genaue Betrachtung meiner Vorlagen offenbart, dass hier nicht nur Nieten zu verbauen sind:
Bei den, im Vorbild, etwas breistpurigen Kollegen in 1:45 bekam ich dann den entscheidenden Tipp (siehe Sächsicher Tonnendach-Packwagen Gattung 752). Also schnell etwas Geld zusammen gekratzt, denn noch konnte ich das ganze am aktuellen Projekt realisieren. Kurz geschluckt und bestellt. Gestern habe ich dann ein paar Bauteile aus dem Briefkasten geholt, die die Baukosten meines Wagens mindestens Verdoppeln, für seine Optik aber von unschätzbaren Wert sein dürften. Ich habe zwar auch hier jeden Bolzen gekürzt, aber der Aufwand lohnt m. E.. Zumal die Wagenkastenkonstruktion so noch mehr halt bekommt. Jede Bolzen sitzt in einem vorgebohrten Loch und reicht bis in das darunter liegende Holz, ohne es zu durchbohren. Bei der Größe (ich habe mich für 0,6mm Muttern/Kopfweite entschieden) bin ich mir noch nicht ganz so sicher aber zumindest sieht es erstmal besser aus :)
/Edit: An der Stelle nochmal Danke für den Link. Ist der eigentlich im Wiki? Hab ich den blos übersehen? Ick schau mal bei Gelegenheit.
Die Erfahrung hat mich gelehrt erstmal abzuwarten. Entscheidend wird das Gesamtbild aber bisher bin hier ich guter Dinge. Das sich die kleinen Nieten so gut verbauen lassen, war eine sehr motivierende Erfahrung. Ich war mir unsicher, wie gut ich die Dinger im nachhinein noch angebracht bekomme aber es ging erstaunlich gut. Mit etwas Glück, wird das der erste Wagen, der komplett so wird wie ich mir das 2008 oder 09 mal angefangen hab vorzustellen (Bauweise und Vorbild). Der Maßstab ist etwas größer als angedacht, aber man kann halt nicht alles haben.
Und außerdem, vielleicht hat es etwas gedauert aber "Nimm' das Modellbahnindustrie! Mit deinen komischen Spurweitenvorschlägen, seltsamen Produktionsbedingungen, viel zu leichten Plastikspritzgussmodellen, fragwürdigen Vorbildauswahlen und Gleisgeometrien (inkl. hässlichen Plastikoberbau mit riesen Schienenprofilen). Ich bau mir (fast) ohne dich eine bessere, kleine Welt mit Black Jack und Froschtituierten, auf Maßstabsgerechten 600mm Gleisen, die nicht im Kreis laufen!" (Schuldigung, das musste mal mit einem ';)' gesagt werden.)
Zitat von rofra im Beitrag #124(Schuldigung, das musste mal mit einem \';)\' gesagt werden.)
Ganz meine Meinung.
Was das Maßstäbliche angeht: manchmal muss man ein bisschen übertreiben. Gerade wenn die Sachen sehr klein sind, gehen sie beim Betrachten unter. Durch eine winzige Vergrößerung sehen sie dann "richtig" aus.
Hi. Günni, du hast absolut recht. Maßstäblichkeit ist nicht immer zielführend. Alleine mal die Körnung von Sand als Beispiel. Der feinste im Handel erhältliche Sand ist Chinchilla- Sand. Er hat eine Körnung von 0,3 mm und ist damit 3-4 mal so fein wie Vogelsand. Auf 1:45 umgerechnet sind das aber immer noch 13,5 mm und somit schon ganz ordentliche Kiesel. Und dabei sieht dieser Sand schon fast nicht mehr nach Sand aus, wenn man ihn als "Streumaterial" verwendet. Ich habe gleich 25 Kg davon gekauft, weil auf meiner Insel nun mal viel Sand vorkommt und 25 Kg 11€ aber 1 Kg 10€ gekostet hat. Man zahlt also nur für die Verpackung, nicht fürs Material. Deswegen kann ich das gut beurteilen. Eigentlich müsste der Sand aber eine Körnung von irgendwas im 1/100 mm, nicht im 1/10 mm Bereich haben, wenn er maßstäblicher Sand in 1:45 sein soll. Das wird aber nichts, denn das sieht keinesfalls mehr nach Sand aus, selbst wenn man ihn so fein aussieben könnte. Bei H0 wird das Ganze noch schlimmer.
Nur bei den Gleisen, die im Kreis herum gehen, bin ich anderer Meinung. Ich will Gleise, die im Kreis herum gehen. Egal, was andere davon halten.
Zitat von Claus60 im Beitrag #126Nur bei den Gleisen, die im Kreis herum gehen, bin ich anderer Meinung. Ich will Gleise, die im Kreis herum gehen. Egal, was andere davon halten.
Da gibt's doch irgendwo 'ne Südsee-Insel wo eine Eisenbahn einmal rund um die Insel fährt und sich am Ende wieder in den "Schwanz beißt". Hab' jetzt leider den Namen vergessen. Vielleicht weiß es jemand hier in unserem Forums-Wissenspool. Sie führt wohl immer direkt an der Küste lang und ist, glaube ich, nur 'ne reine Touristenausflugsbahn.
Aber das wäre immerhin 'ne schöne Rechtfertigung, wenn mal wieder irgend ein Klugscheißer was von "nicht vorbildgerecht" mault.
Mir hat's ja keine Ruhe gelassen und mir ist auch der Name wieder eingefallen:
Es ist die St. Kitts Scenic Railway. Die fährt auf der zu den Westindischen Inseln gehörenden Karibikinsel St. Kitts (ca. 350 km südöstlich von Puerto Rico). Das war mal 'ne Zuckerrohrbahn mit 762 mm (2,5') Spurweite. Heute dient sie rein touristischen Zwecken.
Die Angaben zur Strecke sind widersprüchlich. Während Wikipedia und die Homepage der Bahn eine Strecke von ca. 30 km im Nordwesten der Insel und den Rest per Bus angeben, zeigt Interlok eine rundherumlaufende Strecke an. Ich kann mich erinnern, dass ich vor etlichen Jahren schon mal nach dieser Bahn geguckt habe und damals war auch noch von einer ganz herum führenden Strecke die Rede. Die Angaben von Interlok sind von etwa 2002. Ich gehe mal davon aus, dass die Homepage aktueller ist und man wohl inzwischen einen Teil aufgegeben hat.
Schade, also doch keine Entschuldigung für kreisförmige Streckenführung mehr.
Ich habe im Zweifelsfall die Ringbahn vor der Haustür. Die Fährt auch im Kreis (die braucht sogar witzigerweise so ziemlich genau eine Stunde für eine Umrundung, was zeitliche Planungen echt vereinfacht) :D Tatsächlich sind ja eher die zu großen Radien und zu kleinen Räume das Problem. Bei Schmalspurbahnen relativiert sich der Umstand eh immer ein wenig (bzw. verringert sich mit der Spurweite).
Hi. St. Kitts hätte tatsächlich fast 1:1 die Vorlage für "meine" Insel Thertana sein können, wenn ich von St. Kitts schon mal irgendwas gehört hätte, als ich die Idee für meine Anlage entwickelt habe. Bis dahin kannte ich in der Karibik nur die Eisenbahn auf Kuba.
Ich kenne St. Kitts zufälligerweise seit gerade 3 Tagen, als über die Schmalspurbahn auf St. Kitts ein Bericht auf arte lief. Kumpel Martin hat mich netterweise darauf aufmerksam gemacht, weil ich das sonst bestimmt übersehen hätte. Ich habe mir den Bericht aus der ARD Mediathek besorgt und angeschaut. Wer auch mal sehen möchte, hier der Link zum Video in der ARD Mediathek:
Alleine die irren Doppelstock- Wagen wären schon einen Nachbau wert, doch ich fürchte, die passen nicht ins NEM Lichtraumprofil und würden deswegen bei mir nicht eingesetzt werden können. Auf dem oberen Deck dürfte man aber extrem schnell seekrank werden, so wie das wackelt und schaukelt. Auch das ein LKW mit Kran neben dem Zug her fährt, manuell die Schranken schließt, bei einer reparaturbedingt fehlenden Schranke den LKW selbst als Schranken- Ersatz einsetzt und das, damit im Falle des (wohl häufiger vorkommenden) Entgleisens der Kran schnell zur Verfügung steht, grandios....
Den Film habe ich mir abgespeichert und werde ihn noch öfter als Inspirationsquelle heran ziehen, keine Frage.
Witzig wie unterschiedlich Betrachtungswinkel sind. Als ich damals auf die Bahn gestoßen bin (über die Interlok Seite... da hat sich gefühlt seit Jahrzehnten auch nichts getan), fand ich sie wenig reizvoll. Ostblockschmalspurdieselloks (schönes Wort) in der Karibik gibts ja nun nicht so oft aber so hatte ich mir das auch nicht vorgestellt. Zu sauber, zu sehr Attraktion statt Transportmittel.
Hi. So weit ich weiß, wird nur noch ein "Halbkreis" befahren, der Rest der Ring- Strecke ist stillgelegt. Aber am Ende der Strecke gibt es eine klassische Modellbahn- typische Kehrschleife mit richtig engen Radien, einfach so auf einer Wiese. Es gibt im Film eine Drohnen- Aufnahme genau von oben auf die Kehrschleife, wie gerade der Zug dadurch fährt. Sowas von Modellbahn, wirklich. Das es sich dabei ums große Vorbild handelt ist kaum zu glauben, wenn man die Bilder sieht.
Die Insel kann deswegen sowohl als "Ausrede" für den Kreisverkehr herhalten (bis Epoche V gab es den dort) als auch für eine Kehrschleife bzw. für das komplette Wenden eines Zuges (gibt es heute noch).
Ich habe ja sogar eine ganz ähnliche Lok, eine Faur L18h (Bausatz von Kalle) in meinem Fahrzeug- Bestand. Und auch das Umgestalten der Schmalspurbahn zu einer Touristen- Attraktion ist ja auf "meiner" fiktiven Insel Thertana genau so passiert, wie auf St. Kitts. Ich stehe halt auf Personenzüge, mea culpa. Meine "Spinnereien" sind dann doch längst nicht so realitätsfern gewesen, wie ich gedacht hatte.
Mhh mir sind Dinge ohne Ecken und Kanten zu suspekt...
Fenster haben die zwar, sind im Eigenbau aber trotzdem ein Krampf. Hier muss ich mir dringend was einfallen lassen. Aufwand und Anzahl, die man im laufe der Jahre so brauchen wird, stehen in einem sehr ungünstigen Verhältnis.
Das Fenster sitzt etwas tief (wenn ich mir die Blickhöhe meines Maßmenschen so anschaue), direkt unters Dach wollte ich es aber auch nicht setzen. Die Dimensionen, der stellenweise recht zierlichen 600mm Wagen, sind einfach sehr schlecht einzuschätzen. Ein einzelner Mensch auf den Werkfotos, die ich als Referenzen nutze, würde manchmal echt helfen.
Von den Nieten/Schrauben bin ich immernoch begeistert. Sie werten den Rohbau massivst auf.
Hab mir gerade den Film von St. Kitts angeguckt. Das mit dem mitfahrenden LKW isses doch. Du bist doch bei Deiner Anlage noch am Anfang, da würde ich jetzt auch 'ne Straße nebenher führen (zumindest bei einem Teil der Strecke) und 'nen LKW laufen lassen. Evtl. umgebautes Faller Car System oder mit 'ner angetriebenen Kette und Magnet unter der Anlage. Das wär doch der Knaller auf Deiner Anlage.
PS: wir sollten das aber jetzt hier beenden oder in 'ner anderen Rubrik weiterführen. Der arme Robert mit seinen schönen Fahrzeugen wird ja fast zur Seite gedrängt .