Erstmal ist es wichtig zu wissen, dass es 2 Arten von Prismen gibt. Das Prisma aus der Optik, das die meisten wohl aus der Schule kennen. Aber auch die "V-Förmige" Ablage auf der Peter das Rad hier positioniert hat nennt man Prisma. Wird beim Arbeiten mit Metall zum Beispiel zum Anreißen von runden Werkstücken genutzt. Daher denke ich, dass Peter wenn er das Rad "in ein Prisma" legt, es genau so meint wie man es auf dem Bild sehen kann.
Verwirrt war ich nun aber, weil Peter ja auch die Fohrmann-Vorrichtung erwähnt hat. Diese benutzt eben genau ein Prisma aus Glas mit Hilfslinien um von oben gucken zu können und den Versatz einstellen zu können.
Auf Peters Antwort bin ich jetzt aber trotzdem gespannt :-)
Zitat von lokonaut im Beitrag #45weil das auf dem Foto eher wie eine Plexiglasplatte mit Fadenkreuz aussieht.
Zitat von Bust im Beitrag #46Aber auch die "V-Förmige" Ablage auf der Peter das Rad hier positioniert hat nennt man Prisma.
Beide Kandidaten haben 100 Punkte! Im Ernst: Warum über 100 Euro ausgeben, wenn man das gleiche Ergebnis mit ganz einfachen Mittel erreichen kann? Dabei verzichte ich lediglich auf den Luxus, von oben auf das optische Prisma schauen zu können. Und während man das Prisma von Fohrmann jedesmal umsetzen muß, habe ich die Kontrolle aus einer einzigen Perspektive. Ich habe jetzt mal einen kleinen Spiegel dahinter gestellt mit dem Ergebnis, das der Fokus nicht weiß, auf was er scharf stellen soll:
Im Übrigen sind meine Kenntnisse in der Trigonometrie und der optischen Lichtbrechung äußerst rudimentär. Hinzu kommt, daß ich mich in einer Schmalspurwelt bewege, in der 3-zylindrige Maschinen gaaaanz selten vorkommen, ich also die Möglichkeiten des Fohrmannprismas gar nicht in vollem Umfang ausnutzen könnte....
Aber ich freu mich und bedanke mich bei euch beiden für euer Interesse an meinem Werkeln.
Zitat von GMWE im Beitrag #47Im Übrigen sind meine Kenntnisse in der Trigonometrie [...] äußerst rudimentär.
Moment mal, das hatte doch damals mein Prof über mich gesagt - in der Prüfung nach zwei (!) Semestern Vorlesung in Trigonometrie! Man kann halt nicht immer die hellste Kerze am Baum sein, aber jetzt habe ich wenigstens dein Prinzip zur Radsatzjustierung kapiert. Clevere und pragmatische Lösung, vielen Dank fürs Zeigen und Erklären.
Ich hab da auch gleich mal ne Frage: Wenn der Spurkranzdurchmesser kleiner oder größer ist als der jetzt in deinem Foto, wie bekommst du dann das Fadenkreuz wieder auf Mitte? Einfach was unterlegen oder neue Plexiplatte mit neuem Kreuz basteln?
auch wenn es in diesem Thread um die Lok 99 183 geht, hat sich hier doch ein Unterthema entwickelt, wo es allgemeiner um die Frage geht: Wie macht man genaues Quartering? Wenn es nicht um ein universelles Werkzeug geht, sondern um eine größere Zahl identischer Achsen, dann könnte so ein Werkzeug, bei dem das Quartern nicht »auf Sicht«, sondern mechanisch erfolgt, von Vorteil sein. Geht allerdings in dieser Form nicht mit Achsen, die im Fahrwerk justiert werden, sondern nur mit Achsen solo. Bei meinem gezeigten Beispiel ging es auch nicht nur um den exakten Winkel, sondern auch um das Aufpressen bis zu dem korrekten Innenmaß zwischen den Radscheiben. Die Sechskantmuttern wurden für eine leichteres Handling durch Flügelmuttern ersetzt.
Einfachere Varianten des Werkzeugs (und damit universeller für verschiedene Räder nutzbar) sind denkbar, wenn es anstelle der Bohrung für den Kurbelwellenzapfen einen offenen 90°-Winkel gibt (ähnlich dem gezeigten »Prisma«), an den der Kurbelwellenzapfen anstößt (allerdings würde dabei die Achse unten im Winkel des Prismas aufliegen). Eventuell wären auch Varianten denkbar, mit denen sich Achsen im Fahrwerk justieren ließen; müssten dann nur massivere Bleche sein, die lediglich unten geführt werden.
Die Bauzeit eines Triebfahrzeuges beträgt bei mir incl. Recherche, Konstruktion, Zeichnungen und praktische Herstellung der Bauteile etwa 1,5 Jahre. Da ich ausschließlich in H0m unterwegs bin, kommen nicht allzu viele Radgrößen in Frage. Tatsächlich ist es so, daß ich so eine Vorrichtung für jede bisher gebaute Dampflok hergestellt habe. Und wie Du schon ahnst, mache ich die Plexiglasscheibe jedesmal neu. Meine Methode wäre also für einen Modellbahner, der sich viel mit Umbauten und Reparaturen beschäftigt, ein schlechtes Beispiel.
@Jürgen: Wie ich schon im #42 andeutete, gibt eine Vielzahl von Modellbauern, die sich nach ihren Bedürfnissen eigene Vorrichtungen für das Einstellen des 90°-Versatzes bauen. Vor einigen Tagen bin ich z.B. auf folgenden Tipp gestoßen - interessant für Leute ab Spur 0 aufwärts: http://www.thirties.de/90grad.pdf Deine Konstruktion kombiniert ja die Einstellung des Radsatzinnenmaßes mit dem 90°-Versatz. Wobei mir das gleichzeitige Anziehen von 4 Flügelmuttern (oder jeweils 2 immer diagonal) nicht so gefällt. Ein zentraler Druckpunkt wäre mir lieber, um ein Taumeln der Radscheiben auszuschließen. Danke, Jürgen, daß Du deine Vorrichtung hier vorgestellt hast!
Grüß Dich Peter! Du bist das beste Beispiel dafür, daß man mit einfachsten Mittel zu eine super Lösung kommen kann. Nix teures Prisma, nix Studium von Lichtbrechung und Spiegelung, Paralaxenverschiebung und Laserstrahlen. Die Lösung des Problems und für jedermann nachvollzieh- und machbar. Ich find sie toll und werde sie bei meinen Radsätzen für die 4503 sicher anwenden. So viele Radsätze brauch ich auch nicht. Und mit 1,5 Jahren legst Du für mich ein ganz schönes Tempo vor.
mal wieder ´ne Wasserstandsmeldung von der Bastelfront. Nachdem sich ein Rad auf der Treibachse nicht mehr an die 90°-Regel hielt, der Konstrukteur plötzlich feststellen mußte, daß er den Platz für die Stromabnehmer vergessen hatte, die Kuppelstangen der zugedachten Belastung nicht stand hielten und mein "immer für alles" - Lötkolben eine dringende Erneuerung notwendig hatte pendelte sich jetzt alles wieder auf "Normal" ein.
Die (provisorischen) Stromabnehmer sind montiert, das Fahrgestell hat die ersten Runden auf der Anlage gedreht und ist als 5-Achser (mein Erster!) durch alle Gleisbögen und Weichen gekommen. Obwohl ich noch ewig mit dem Stangengedöhns zu tun habe nahm ich mir die Zeit, mal an das Gehäuse der Lok zu denken, z.B. an den Kessel:
Bevor ich mich wieder dem "Stangengedöhns" widme, wollte ich probieren, ob eine von den beiden Messingguß-Rauchkammertüren aus meinem Fundus auf den maßstabsgerecht gedrehten Kessel (13,8 mm) paßt. Was soll ich sagen: Man muß auch mal Glück haben. Eine der beiden Türen paßte nach dem Entfernen der Gußäste auf das Zehntel genau. Da habe ich dann schnell noch den Lötkolben angeschmissen und ein Demo-Schildchen ausgedruckt.
Hallo Thomas, das ist aber eine gute Nachricht so kurz vor Jahresende! Da können wir uns doch auf interessante Berichte über die MPSB und deinen Fahrzeugbau freuen. Rutsch gut rein!
Wenn man bei der Konstruktion eines Modelltriebfahrzeuges zu 80% nur auf Fotos angewiesen ist, dann ist es oft sehr schwer, die genauen Größenmaße für bestimmte Details - wie sie nun mal an Dampfloks vorhanden sind - zu ermitteln, denn korrekte Abmessungen sind für ein Maßstabsmodell unerläßlich, sonst produziert man Spielzeug oder ein Freelance-Modell. Die Kesselaufbauten sind so ein Beispiel. Weil der Schornstein der Dampflok auch die Modellhöhe - die bei der 99 183 bei 40,5 mm liegt - bestimmt, habe ich heute mal versucht, den Schlot für meine 99 183 als einen Näherungsversuch an Höhe und Durchmesser zu drehen.
Im Ergebnis stimmt die Höhe des Modells und des Schornsteins, denn ich besaß das feststehende Kesselmittenmaß über SO. Den Durchmesser werde ich aber wohl noch um ein paar Zehntel reduzieren müssen. Genaueres kann ich erst sagen, wenn später Schlot, Dampf- und Sanddom das Gesamtbild abrunden.
wieder mal eine tolle Arbeit! Da ich beruflich einige Jahre mit dem Drehen von Messing zugebracht habe, ein kleiner Tip von mir: Du schleifst wahrscheinlich Deinen Drehstahl spitz zu (wie links im Bild). Die Oberfläche wird aber wesentlich besser, wenn Du stattdessen einen Radius von ca. 0,3mm anbringst (rechts). Oft reicht es schon, die Kante zwischen Span- und Freiwinkel nur mit einem feinen Schleifstein zu brechen. Auch die fertigen Hartmetall-Klemmplatten haben meist einen Radius an dieser Stelle.
Zitat von teetrix im Beitrag #58wenn Du stattdessen einen Radius von ca. 0,3mm anbringst
Danke für den Tipp, Michael. Ich ziehe eigentlich nach dem Schleifen des Drehstahls die Schneidkante immer ab. Ich werde das mit dem Radius beim nächsten Mal ausprobieren. Bin auf die Wirkung gespannt.
Zu deiner Frage:
Zitat von teetrix im Beitrag #58Wie kriegst Du den Übergang vom Schornstein zum Kessel so sauber hin?
Nur so:
Was Du außerdem noch brauchst, im Bild aber nicht zu sehen ist: Ein mit Hilfe eines Gläschens Nordhäuser Doppelkorn ruhig gestelltes Händchen!