Du hast vollkommen recht mit deiner Beobachtung. Selbst mir ist das nicht entgangen. Da ich aber nur einen Sandstrahlversuch unternommen habe und es im Garten auf Grund der Temperaturen äußerst ungemütlich war, habe ich mich mit dem Ergebnis erstmal zufrieden gegeben. Vor dem späteren Lackieren muß sowas natürlich entfernt werden. Interessant ist aber, daß der "Schmotter" sich dem Sandstrahl länger widersetzt als ein Zinnfleck.
Nun zur vorerst letzten meiner feinmechanischen Übungen. Ich wollte unbedingt noch eine der beiden Türen des Führerstandes anfertigen, bevor ich mich wieder mal den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zuwenden muß. Material: 0,2mm Federbronzeblech, 0,5mm Stahldraht, ein 1mm Winkelprofil und ein abgeändertes Feingußteil als Türklinke.
Kleiner dürfen die Bauteile fürs Löten nun nicht mehr werden, da hilft dann auch meine Lupenbrille nicht wirklich mehr. Ein Glück, daß ich das Dach abnehmbar konstruiert habe, quod erat demonstrandum:
lieber Peter, bitte entschuldige, wenn es schon wieder ich bin. Das liegt eben daran, daß sich ein Beitrag mit 183 bei mir sofort öffnet. Liegt die Türklinke wirklich fast in der Mitte der Tür? Bei einem normalen Schloß beträgt der Abstand von der Kante ca 60 bzw. 80 mm (Falz innen oder außen). Bei der Türe, die nach innen aufschlägt müßten es ca 60 mm im Original oder in Deinem Maßstab 0,7 mm sein. Kann aber sein, daß Lokomotivtüren eine andere Konstruktion haben.
Das schlimme ist, dass ich mich über meine grobschlächtigen Scharniere (in 1:32!!!) immernoch ein bisschen freue, von diesem Projekt hier wirklich begeistert bin, aber die Kritik teilen muss (deswegen mag sie keiner, diese Kritik... ick sage aber auch zu unrecht), die Frage ist aber: Wie sehr fällt das im Endprodukt ins Gewicht bzw. wie sehr fällt es im Gesamteindruck der Lok auf?
Ich teile die Kritik, muss mich aber auch gleichzeitig vor der Arbeit verbeugen. Wir leben hier im Maßstab 1:87, dass dürfen wir nicht vergessen und da kenne ich kein Modell, dass eine stimmige funktionsfähige Führerstandstür inkl. Klinke bietet. Ob da der Versatz ins Gewicht fällt? Wir dürfen hier auch nicht vergessen, wie fies Photografien sein können.
(Tatsächlich ist aber auch einer der Gründe warum ich im Maßstab immer größer werde. Diese verflixten zehntel und hundertstel Millimeter summieren sich um so mehr, je kleiner man baut :/).
halt, halt Robert, da bin ich richtig mißverstanden. Ich übe keine Kritik an Peters Arbeit oder seinem Modell. Wenn Du auch meine anderen Bemerkungen liest, dann kannst Du sehen, daß ich Dinge, die mir anhand der Fotos auffallen an Peter sende (das könnte ich auch mkit einer PM machen, dann würde es niemand mit bekommen). Ob Peter damit etwas anfängt oder ob er es beläßt liegt an ihm. So auch meine Vorletzte Anmerkung zu dem Schmotter in den Ecken nach dem Sandstrahlbad. Kritik wäre nach meiner Meinung gewesen, wenn ich nach der Lackierung geschrieben hätte, daß das Modell vor der Lackierung nicht gründlich gereinigt worden ist.
Nichts für ungut, aber ich möchte vermeiden, daß ich einer falschen Ecke zugeordnet werde. Ich gebe gerne Hinweise aus meiner langjährigen Modellbauererfahrung oder wenn mir etwas auffällt, Kritik wird als solche deutlich gemacht.
Nee, nee alles Gut. Ohne hier eine Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, für mich ist das Kritik. Du zeigst etwas auf, bzw. bewertest es (liegt zu mittig) auf Basis eines Maßstabs (das Original) aus einer Kompetenz heraus. Das ist sogar Kritik im eigentlichen Sinne und dann auch noch wie sie formuliert sein soll (du schreibst es selbst, man hätte es auch ganz anders formulieren können). Ich finde es sehr schade, dass die konotation dieses Begriffs so ins negative wandert. Mir wurde mal beigebracht Kritik zu üben und mit ihr umzugehen, ist eine der großen menschlichen Stärken, sofern diese Kompetenz denn ausgebildet ist. Gerade in einer Diskussion auf Augenhöhe, von Kompetenz zu Kompetenz, ist sie für mich sehr wichtig. Ich schätze deine Kommentare übrigens weil ich sie als "kritisch" betrachte. Sie bringen einen Umstand oder Sichtweise, wertfrei auf den Punkt. Gleichzeitig hat man die Gewissheit, dass der Kommentar aus einer gewissen Kompetenz und Erfahrung heraus entsteht. Und dann kommt eben das was du beschreibst, die Kritikfähigkeit des Gegenüber, wo man für sich entscheidet wie man die Kritik aufnimmt und was man draus macht.
Ich entschuldige mich für die Philosophiestunde aber ich halte das Thema für sehr wichtig (da kommt der Pädagoge in mir durch...). Gefühlt geht hier, für mich eine der grundlegenden Werkzeuge für Diskussionen und die persönliche Entwicklung langsam verloren...
Moin Leute, wieso wird Kritik immer als negativ empfunden. Wenn ich etwas zeige finde ich es überhaupt nicht verwerflich, wenn ich auf vermeintliche Fehler oder Unachtsamkeiten hingewiesen werde. Wenn mir dann auch noch ein Weg zur Verbesserung aufgezeigt wird, ist das sogar wünschenswert. Einzig Kommentare wie "schöne Lok" sind eher entbehrlich, dafür reicht ein Klick auf Bedanken. Also macht weiter, wie bisher und stört euch nicht an Kleinigkeiten. Peters Lok, die Art, wie er sie baut und uns daran teilhaben lässt gefällt ausgesprochen gut. Und ich wünsche mir noch jede Menge Fortsetzungen dieses Berichts. Bis denne und PX Ludwig
Danke für die Anregungen an Armin und Robert und auch für die sachliche Begleitung meines Bauberichts. Aus Zeitgründen nur schnell die verpixelten Änderungen:
Zitat von V8maschine im Beitrag #98..jetz sieht es richtiger aus.
...waren auch meine Gedankengänge, als ich mit dem Umbau fertig war. Insofern hatte der Beitrag von Armin seine Berechtigung, wenn ich auch seine Verortung der Türklinke recht freizügig interpretiert habe. Über jedem Modellbau thront der Kompromiß!
Mittlerweile sind alle Kesselaufbauten installiert, es fehlt noch die Luftpumpe auf der Heizerseite und dann anschließend die Verrohrung aller Aggregate. Auch mit meinen Spielereien am Gehäuse bin ich so ziemlich durch. Es bewegen sich die Wasserkastendeckel, die Führerstandstüren und an der Hinterwand des Führerstandes oben die Lüftungsklappe. Von meiner ursprünglichen Absicht, auch die Rauchkammertür beweglich zu gestalten, bin ich aus mehrerlei technischen Gründen wieder abgekehrt.
Heute habe ich nach 53km Radfahren alles mal zusammengeschraubt in der Hoffnung, daß sich die Motivation zum Bauen noch ein wenig hält und nicht erst im Herbst wiederkommt.
mal eine ganz praktische Frage abseits der Philosophie an ein Mitglied einer "aussterbenden Gattung": Wenn du mit der Lok in die Sommerpause gehst, sieht die sandgestrahlte Oberfläche doch im Herbst sicherlich ein bisschen oxidiert aus? Gehst du dann da noch einmal drüber oder ist das trotzdem dann noch "lackierbereit"?
Nebenbei noch angemerkt: Die beweglichen Teile sind schon ganz großes Kino! Und alles andere an der Maschine natürlich auch. Und wenn ich im Leben noch was schaffen will: Es soll auch eine Luttermöller sein.
Zitat von lokonaut im Beitrag #100Wenn du mit der Lok in die Sommerpause gehst, sieht die sandgestrahlte Oberfläche doch im Herbst sicherlich ein bisschen oxidiert aus?
Das zwischenzeitliche Sandstrahlen diente lediglich dem Ausprobieren meines vorhandenen Equipments. Ich hätte auch ein anderes beliebiges Messinggehäuse dafür mißbrauchen können. Natürlich wird die Lok vor dem Lackieren nochmal gründlich sandgestrahlt, anschließend gewaschen, mit Druckluft getrocknet und nach Möglichkeit vor dem Grundieren/Lackieren nicht mehr angefaßt. Das habe ich bisher bei allen Modellen so gehandhabt. Kolleginnentreffen auf der GMWE:
Und: Ich weiß, daß Du mit einer Luttermöller-Maschine liebäugelst. Dann räum doch deinen Basteltisch leer und fang einfach an. Nur Mut! "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!" (E.K.)
Wahr ist auch, daß meine Bastelsaison bald zu Ende sein wird und neue Prioritäten in den Vordergrund rücken. In meinem Bauthread wird es also den Sommer über sehr ruhig werden. Das beginnende Frühjahr als neues Lebenselexier!
Hallo zusammen, ich hoffe heute mal auf die geballte Schwarmintelligenz des Forums, weil ich mir nicht sicher bin, wie ich wasser- und dampfgedämmte Rohre darstellen soll. Früher habe ich das an den gebauten Modellen immer vermieden, weil es schlecht darzustellen ist und in meinem Maßstab auch nicht so sehr ins Gewicht fiel. Nun aber wollte ich diese Dämmung mal versuchen und habe mir folgende Herstellung ausgedacht:
Nach dem vollständigen Trocknen der Wolle habe ich die noch abstehenden Härchen abgeflammt und einzelne Stücke vom umwickelten Draht für die Verlegung am Lokkessel abgeschnitten.
Mit der Oberfläche bin ich eigentlich zufrieden, nur der Durchmesser erscheint mir etwas zu groß. Steht noch die Frage aus, wie es nach dem Lackieren rüberkommt. Das würde noch einen Versuch notwendig machen. Für Hinweise und auch eigene Erfahrungen wäre ich dankbar.
Bei der Dicke wäre ich fast dabei, lässt sich aber schwer einschätzen. Die Frage scheint mir aber eher, wie wirkt das ganze am fertigen Modell? Da könnte der Effekt die maßstablichen Ungenauigkeiten, überwiegen. Hier weiß man vermutlich leider erst nach dem Lackieren mehr :/ Aber die Idee ist mal wieder gut und geklaut ;)
... die einzige Idee, die ich noch dazu hätte, wäre dünnerer Draht und dünnerer Faden, z.B. Nähgarn. Vielleicht nach dem Abflämmen der Fasern, das "Rohr" vor dem Biegen mit Sekundenkleber tränken ...
Aber die Wirkung der Leitung wirst Du vermutlich erst im lackierten Zustand sehen.
das Thema habe ich gerade durch. Beim Kessel für die Plettenberger wurden die Isolierungen auch gewickelt Eine Kastendampflokomotive fast nach Plettenberger Vorbild (3) .In Spur 0e ist es etwas einfacher, da die Dimensionierung des Drahtes und des Fadens etwas mehr Spielraum läßt.
Was mir auffällt, Du hast beim Wickeln den Faden ziemlich eng gezogen. Wenn Du Dein Modell mit Haftgrund und zwei Schichten Decklack lackierst und ggf mit einem anderen Fabton die Isolierung nachbehandelst, dann wird die Struktur fast verschwinden. Das schönste Ergebnis bekommst Du, wenn das umwickelte Rohr erst nach der Lackierung einbaust und den Faden nicht lackierst. Allerdings kann das Rohr dann nur noch geklebt werden (Haltbarkeit?). Bei meiner Plettenberger habe ich dies nicht beachtet und schon vor der Lackierung alles verklebt. Das Ergebnis könnte m.E. deshalb besser sein.